Der Bruch des Kabelbaumes der Hintertür kann sich durch verschiedene Fehler bemerkbar machen. Ein Indiz kann sein, dass die Zentralverriegelung der betreffenden Tür nicht mehr funktioniert, obwohl die restlichen Türen durch Druck auf die Fernbedienung oder per Schlüsseldreh schließen. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Fensterheber außer Funktion ist — manchmal auch nur an einem der beiden Schalter. In beiden vorgenannten Fällen muß natürlich ausgeschlossen sein, dass die entsprechenden Stellmotoren funktionieren. Ein Paradebeispiel für einen Kabelbruch ist ein Wackelkontakt, bei dem Funktionen mal gehen und mal nicht.

Um einen Wackelkontakt zu überprüfen, empfiehlt es sich, die Tür in verschiedenen Winkeln zu öffnen und die Zentralverriegelung oder den Fensterheber (je nachdem, was nicht funktioniert) zu betätigen. Hat man nun einen Wackelkontakt und somit einen Kabelbruch als Fehlerursache eingegrenzt, kann man sich an die Reparatur machen.

Vorarbeiten

Hinweis: Vor den Arbeiten an der elektrischen Anlage des Autos sollte immer die Batterie abgeklemmt werden! Hierbei wird jedoch der Diebstahlschutz des Radios aktiv. Halten Sie Ihren Radiocode bereit. Dieser muß im Nachgang wieder eingegeben werden. Man sollte also vor Abklemmen der Batterie in den Unterlagen nachsehen, ob die Karte mit dem Radiocode noch vorhanden ist. Ansonsten muß der freundliche Opelhändler bemüht werden.

Reparaturvorschlag

Man kann den defekten Kabelbaum natürlich komplett nachkaufen und ihn ersetzen oder in der Werkstatt ersetzen lassen. Dies ist natürlich mit entsprechenden Kosten verbunden. Eine einfachere und günstigere Möglichkeit ist hier beschrieben.

Die gebrochenen oder gleich alle Kabel werden mit hochflexiblem (oder auch normalem) Kabel "verlängert". Hierzu benötigt man:

(hochflexibles) Kabel, Querschnitt 1 mm², Gesamtlänge etwa zwei Meter
dazu passenden Schrumpfschlauch, Gesamtlänge etwa 75 Zentimeter
Lötkolben und Lötzinn
Abisolierzange

Zunächst wird der Gummischutz zurückgeschoben und der Stecker aus der Tür abgezogen. Anschließend trennt man die gebrochenen oder zu ersetzenden Kabel sauber durch und isoliert die Enden ab.

Abgetrennter Stecker.
Die neuen Kabelstücke sind hier schon angelötet.

Hinweis: Sollten die einzelnen Kabel nicht durch entsprechende Farben auf der Isolierung eindeutig zuordbar sein, sollte man sich entsprechende Kennzeichnungen (zum Beispiel Durchnumerierung auf Kreppband) an beiden Kabelenden anbringen.

Zur Erleichterung kann man den Gummischutz des Kabelbaumes vorerst entfernen. Nun schneidet man sich vom neuen Kabel Einzellängen in erforderlicher Anzahl und Länge (etwa 15 bis 20 Zentimeter) zu und isoliert diese ebenfalls an den Enden ab. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Kabelstücke steckerseitig angelötet und die unisolieren Bereiche mit Schrumpfschlauch gesichert.

Danach schiebt man den eventuell vorher entfernten Gummischutz wieder auf.

Stecker mit Kabelstücken.
Stecker mit aufgeschobenem Gummischutz und Kabelkennzeichnungen, fertig zum Anlöten an den Kabelbaum in der Tür.

Nach dem Auffädeln von Schrumpfschlauch auf die Kabelenden lötet man diese an den in der Türsäule befindlichen Kabelbaum an.

Angelöteter Stecker.

Nach Fixieren des Schrumpfschlauches kann nun der Stecker wieder in die Tür eingesteckt und der Gummischutz endgültigt positioniert werden. Die überschüssige Kabellänge kann man in die Türsäule einschieben.

Was tun, wenn sich die Tür nicht mehr öffnen lässt?

Bei geöffneter Vordertüre lässt sich die Reparatur mit Fingerspitzengefühl auch durchführen. Den von vorne erkennbaren Stecker abstecken — den Stecker bekommt man auch bei verschlossener Hintertüre gerade noch nach vorne raus, den grauen Gummi entfernen, den blauen Rand drücken, am Kabel den Stecker herausziehen. Dann den Kabelbruch an schwarz/rot, schwarz/blau oder schwarz/gelb je nach Fehler instand setzen, Stecker wieder einstecken und Tür öffnen.

Nacharbeiten

Nach Beendigung der Arbeiten ist die Batterie wieder anzuklemmen und die Funktion von Zentralverriegelung, Fensterheber und Türleuchte zu überprüfen. Im Idealfall sollte alles so funktionieren, wie man es erwartet. Nun noch den Radiocode wieder eingeben und man ist fertig.

Mit ein paar Euro an Material- und guten zwei Stunden Zeitaufwand hat man wieder eine funktionierende Tür und sicherlich etliches an Reparaturkosten in einer Werkstatt gespart.

Kostenlos aber nicht umsonst

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