Ausbau und Instandsetzung des Schlosses in der Heckklappe. Reinigung des Schließzylinders.

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Ausbau und Instandsetzung des Schlosses in der Heckklappe. Reinigung des Schließzylinders.

Mechanik des Heckklappenschlosses. Heckklappenschloß instandsetzen

Anleitung von Manfred Riese. Bilder von Manfred Riese und Philip Dannegger.

Als sich plötzlich die Heckklappe nicht mehr auf normale Art und Weise öffnen ließ, war es mal wieder Zeit selbst Hand an den Wagen zu legen, um die Ursache dafür zu finden.

Hinweis: Viele Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.

Symptome: Durch Drehen des Zylinders in die waagerechte Stellung bei geöffneter Zentralverriegelung (ZV) ließ sich die Heckklappe nicht mehr öffnen, nur durch manuelle Drehung um weitere 45° im Uhrzeigersinn, wobei der ZV-Motor hörbar mit betätigt wurde. Ist die ZV geschlossen, ließ sich die Heckklappe gar nicht öffnen, was aber normal ist.

Vor dem Ausbau des Schlosses müssen die beiden Verkleidungen der Heckklappe entfernt werden.

Anschließend kann das Gestänge der Zentralverriegelung entfernt werden. Dazu dreht man den braunen und den weissen Riegel (beide rot markiert) vom Gestänge herunter (geht etwas schwer, ist auch gut so). Die Riegel fallen nicht heraus, also keine Angst. Danach kann man die Stangen aushaken und das Schloß mittels der beiden Schrauben lösen und ausbauen.

Gestänge Zentralverriegelung.
Gestänge Zentralverriegelung.

Schließung.
Schließung.

Nach dem Ausbau habe ich mich bequemerweise aus der Garage zurückgezogen und die weitere Untersuchung am Tisch durchgeführt.

Seitliche Ansicht des Schlosses.
Seitliche Ansicht des Schlosses.

Das Prinzip ist ganz einfach: Durch eine Drehung am Schließzylinder wird die kleine Nase (linker Pfeil) unter den Hebel (rechter Pfeil) gedreht.

Ansicht des Schlosses.
Ansicht des Schlosses.

Drückt man nun den Schließzylinder hinein, wird über ein Gelenk des Hebels mittels (des abgebauten) Stabs die Verriegelung unten an der Heckklappe entsperrt:

Ansicht des Schlosses.
Ansicht des Schlosses.

Unabhängig davon kann der ZV-Motor (über den braunen Riegel und einem Stab) angekoppelt die schwarze Kappe über dem Schließzylinder bewegen und somit die kleine Nase unter den Hebel positionieren. Nun kann man die Schließzylinder hineindrücken und somit über den Hebel die Verriegelung entsperren. Wie gehabt.

Die schwarze Kappe kann man Entfernung des Sicherungsringes abheben:

Sicherungsring.
Sicherungsring.

Darunter sieht man dann die mechanische Kopplung vom Schlosszylinder zur Kappe. Hier war vermutlich der Fehler. Da die Kappe zunächst etwas schwer abging, ging es danach recht einfach. Da ich keinen weiteren Fehler entdecken konnte, gehe ich davon aus, das dies die Ursache war.

Innenansicht.
Innenansicht.

Danach habe ich noch versucht, die Sch(m)utzklappe (im ersten Bild Türschloss, so sollte es aussehen) innerhalb des Schließzylinders wieder gangbar zu machen, denn diese war, warum auch immer, ständig nach innen gedrückt. Da man, wie ich leidvoll erfahren mußte, die Metallkappe nicht abnehmen kann, blieb mir nur die "Spülung" mittels Silikonöls, was ne Menge an Schmutz herausbeförderte. Nun schließt sie wieder halbswegs.

Schutzklappe im Schloß der Fahrertüre.
Schutzklappe im Schloß der Fahrertüre.

Schutzklappe im Schloß der Heckklappe.
Schutzklappe im Schloß der Heckklappe.

Vermutlich ist sie etwas verbogen, sodass nur ein Austausch des Schließzylinders das Problem beseitigen würde. Aber ich habe leider keinen Goldesel im Keller.

Bleibt also nur noch der Ein- und Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Anbringen der Blende, Einbau Schloß, die Stäbe der Schließmechanik wieder anbringen und die Riegel wieder festdrücken. Nun erfolgte der Funktionstest: Alles wieder okay. Der manuellen Öffnung der Heckklappe steht nichts mehr im Wege.

Dann die Abdeckung wieder anbringen. Die Halteklammern kann man, sofern die Abdeckung richtig positioniert ist, mit vorsichtigen Faustschlägen wieder befestigen. Zum Schluß die weiße Abdeckung befestigen, Schrauben wieder rein und: endlich fertig.

Bleibt die Hoffnung, dass es eine einmalige Aktion war und nicht ständig wiederholt werden muss.

Reinigung des Schließzylinders

Anleitung von Philip Dannegger. Bilder von Philip Dannegger und Manfred Riese.

Sympton: Die Heckklappe ließ sich nicht mehr abschließen, weder manuell noch mit der Zentralverriegelung (dies ist besonders ärgerlich, da der vermeintlich abgeschlossene Zafira über die Heckklappe sperrangelweit offen steht).

Ursache: Der silberne Schließzylinder kommt nicht mehr weit genug heraus (vergleiche rote Kreise der beiden folgenden Bilder). Das erkennt man auch daran, das die Kappe bis zum Gehäuse (siehe grüner Kreis des zweiten Bildes) aufschließt, in meinem Fall war hier ein Abstand von etwa 0,5 cm.

Wenn man also die Kappe abnimmt, erkennt man auch anhand der inneren Führungsschlitze und Nase, das sich dadurch die Kappe nicht mehr drehen läßt. Weder durch manuelle Betätigung, noch durch die Zentralverriegelung.

Das obere Bild zeigt also den defekten, das untere Bild den korrekten Zustand.

Ausgebautes Schloss der Heckklappe.
Ausgebautes Schloss der Heckklappe. Leider nicht zu erkennen: Der silberne Schließzylinder ragt nicht komplett aus dem Schloss.

Seitliche Ansicht des Schlosses.
Seitliche Ansicht des Schlosses.

Zur Reinigung habe ich den Schließzylinder komplett aus dem Heckschloss herausgenommen (siehe nächstes Bild):

  1. Sicherungsring lösen, der befindet sich normalerweise hier (siehe linken roter Kreis) und sieht so aus (siehe rechter roter Kreis).
  2. Die Unterlegscheibe fliegt einem dann entgegen (grüner Kreis), eventuell auch die Feder des Schließzylinders (gelber Kreis).
  3. Jetzt sieht man den Schließzylinder (gelber Kreis) und wie verdreckt dieser ist. Diesen reinigen und eventuell schmieren.

Einzelteile des zerlegten Schlosses.
Einzelteile des zerlegten Schlosses.

Anmerkung (siehe schwarzer Kreis): hier befindet sich ein kleiner Zylinder, den man sehr schnell verliert!

Tipp: um den Sicherungsring wieder einbauen zu können, habe ich das ganze Schloß in einen Schraubstock gesteckt, die Feder und die Unterlagsscheibe mit Hilfe einer Schraubzwinge und des Gehäuses eins Leuchtsoffröhrenstarters nach unten gedrückt.

Starter einer Leuchtstoffröhre.
Starter einer Leuchtstoffröhre als Hilsmittel für den Zusammenbau.

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