Offen erobert der Mini in Bestform unsere HerzenZusammenfassung von Michael Hönigmann eines Berichtes aus Auto Bild Nr. 20/2004.
Darauf haben wir drei Jahre gewartet: Der Mini kommt jetzt oben ohne. Kein billiges Vergnügen. Doch die Sonne gibt es ab sofort gratis dazu. In exakt 25 Sekunden öffnet sich leise surrend das Verdeck — ein Knopfdruck genügt. Den Frischluftspaß kann man auf Wunsch auch dosiert genießen: Der vordere Teil des Daches schiebt sich 40 Zentimeter weit zurück, als eine Art Schiebedach. Genial! Wer mehr möchte, muss lediglich den kleinen Knopf länger drücken. Dann tanzt das Gestänge weiter sein Ballett und die Kapuze legt sich komplett hinter der Rückbank ab. Eine Persenning oder ähnliches Gezurre ist nicht nötig.
Das Platzangebot im Mini Cabrio Ein Viersitzer ist das Mini Cabrio nicht wirklich, denn für zwei Erwachsene ist es hinten eindeutig zu eng. Aber andererseits, wir reden hier über ein 3,63 Meter kurzes Auto. Was dürfen wird da erwarten? Zumal sich die Bayern beim Gepäckraum ungewöhnlich viel Mühe gegeben haben. Es fängt damit an, dass die Rücklehne geteilt umklappbar ist - beachtliche 605 Liter Stauraum sind das Ergebnis.
Besonders stolz sind die bayrischen Verpackungskünstler aber auf eine "Easy Load" genannte Funktion: Bei geschlossenem Dach lässt sich der untere Teil etwas anheben, ebenso die Ablage. So kann das Abteil leichter beladen werden und vergrößert sich von 120 auf 165 Liter. Noch ein Detail am Rande: Die Heckklappe fällt nicht einfach herunter wie früher, sondern senkt sich ganz langsam heraus. Zwei Stahlkabel mit integrierter Dämpfung machen es möglich.
Auch sonst beweist BMW eine fast schon liebevolle Sorgfalt im Detail. An der Frontscheibe etwa klebt oben eine kleine Gummilippe. Man bemerkt sie kaum, die Wirkung ist aber umso größer: Unter anderem deshalb zieht es im Cockpit bemerkenswert wenig. Bei mittlerem Tempo streicht der Fahrtwind sanft durchs Haar, und auch bei hohem Tempo stürmt er nicht etwa erbarmungslos, sondern — sagen wir mal — mit kräftig massierender Wirkung.
Das ideale Mini Revier: viele Kurven statt nur Autobahn Der 1,6-Liter mit seinen 115 PS hat etwa 100 Kilo mehr zu schleppen als bei der Limousine. Das spürt man deutlich, er wirkt einfach müder. Auf der Straße fühlt er sich ohnehin wohler, wenn man ihn nicht scheucht. Kurvige Strecke, zügiges, aber nicht hetziges Tempo — und schon läuft er zu großer Form auf. Dann geht er messerscharf um die Ecken, liegt straff und knackig, lenkt präzise. Wenn es dann noch heiser aus dem Auspuff bollert — klappt nur bei offenem Verdeck — kann unser von vielen grauen Wintermonaten gequältes Gemüt aufatmen.
Preise Ab 3. Juli steht das Mini Cabrio bei den Händlern, zuerst als One mit 90 PS für 18.300 Euro und als Cooper mit 115 PS für 20.000 Euro. Den Cooper S mit nun 170 PS gibt es erst ab August für 24.000 Euro. Gegenüber der Limousine sind das Aufschläge von 3.700 (One), 3.500 (Cooper) und 4.100 (Cooper S) - also heftige Ansagen. Auch wenn die Serienausstattung relativ komplett ist: unter anderem mit Kopfairbags, Alus, Funk-Plip auch fürs Verdeck, Einparkhilfe und Zentralverrieglung. ESP, das bei BMW DSC heißt, kostet allerdings 470 Euro extra. Mittelfristig rechnet BMW mit einem Cabrioanteil von etwa 25 Prozent. Schöne Aussichten für den Mini in Bestform!
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