Dieser Sommer trägt MiniZusammenfassung von Michael Hönigmann eines Berichtes aus Auto Bild Nr. 7/2004
BMW schneidet auf: Im Juli kommt ihr Kleinster als Cabrio. Mit Elektroverdeck, ein paar Finessen und vier Plätzen an der Sonnen. Jede Wette: Auch dieser Mini wird ein ganz Großer! Mini-Clou: Vollcabrio oder nur SchiebedachFür diesen Sommer wagen wir eine Prognose: Dieser Sommer trägt Mini. Diesmal im ganz knappen Cabrio-Top. Der 3,63 Meter kurze Retro-Brite startet im Juli 2004. Als Cabrio bleibt der Mini ein Viersitzer, sagt BMW. Wir übersetzen das und glauben: Vorn sitzt es sich ganz angenehm, die Plätze im Fond sollten guten, also leidensfähigen Freunden vorbehalten sein. Das Verdeck selbst öffnet komplett elektrisch — also ohne jede manuelle Entriegelung — in 15 Sekunden. Funktioniert auch per Fernbedienung. Raffiniert die Verdeckkonstruktion: Der vordere Teil lässt sich — praktisch als integriertes Schiebedach - stufenlos maximal 40 Zentimeter weit öffnen. Das kann sogar während der Fahrt bis Tempo 120 geschehen. Wer den totalen Frischluftgenuss will, muss aber vorher anhalten. Jetzt fahren die Seitenscheiben selbsttätig runter, und das Verdeckt faltet sich Z-förmig so geschickt hinter die Rücksitze, dass eine zusätzliche Persenning überflüssig ist.
Das Verdeck gibt es für das Mini One Cabrio ausschließlich in Schwarz, für die Cooper Variante sind noch Blau und Grün im Angebot. Wir empfehlen Schwarz — alle anderen Farben schmutzen erfahrungsgemäß schneller ein, als der Mini um die Ecken geht. Fürs Gepäck öffnet die kleine Heckklappe in typischer Mini-Manier nach unten und kann mit ihren 80 Kilo erlaubter Traglast durchaus als Ladebordwand herhalten. Der dahinter liegende Kofferraum schluckt bei geschlossenem Verdeck 165 Liter, das sind 15 Liter mehr als die Limousine. Mit geöffnetem Verdeck sind es noch 120 Liter. Für die Beladung haben sich die Mini-Mannen etwas Spezielles einfallen lassen: Der hintere, untere Teil des Verdecks lässt sich hochklappen, legt man zudem die Rücklehne um (Serie) und klappt die Heckklappe auf, passt sogar ziemlich sperrige Fracht hinein.
Zum Start mit 90 oder 115 PS, später auch 163 PSZum Start tritt der kleine Sonnenkönig mit zwei Varianten des 1,6-Liter-Benziners an: Mit den 90 PS — aus dem Mini One — schafft das Cabrio den Sprint von null auf 100 in 11,8 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h. Als Verbrauch gibt BMW 7,2 Liter Super an. Die stärkere Variante — mit dem 115-PS-Motor aus dem Cooper — erledigt den Sprint in 9,8 Sekunden und rennt immerhin Tempo 193. Der Verbrauch liegt mit 7,3 Liter Super nur minimal höher.
Minimalisten, die es noch eiliger haben, müssen sich gedulden: Den aufgeschnittenen Cooper S mit 163 PS wird es frühestens Ende des Jahres geben. Wer es denn braucht. Da sich das im britischen Oxford gebaute Cabrio als "Zwergrase" eher weniger eignet, raten wir schon mal jetzt zum Cooper. Der hat sich auch beim Festdachmini als goldene Mitte entpuppt.
ESP ist nicht Serie, die Aufpreisliste ziemlich langAus der — wie üblich bei BMW — unfassbar langen Aufpreisliste empfehlen wir aber trotzdem ein paar Dinge, die den Sommer verschönern könnten. ESP sollte es schon sein (heißt bei BMW DSC), dazu die 16-, besser noch die 17-Zoll-Aluräder, ein gutes Audiosystem und die Klimaautomatik. Die Preise, auch für das Zubehör, sind noch nicht kalkuliert. Mit einem Aufschlag gegenüber den Limousinen von etwa 4.000 Euro ist aber zu rechnen. Beim Mini One Cabrio macht das dann knapp 19.000 Euro. Ein gut angezogener Cooper S kommt locker auf 30.000 Euro. Trotzdem: Wer es sich leisten kann, trägt garantiert diesen Sommer Mini — und zwar oben ohne.
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