Die Quadratur des Kreises …Zusammenfassung von Michael Hönigmann eines Berichtes aus Focus Ob der neue Mini ganz der Alte geblieben ist?
Innenraum Um alles, was man von einem modernen Auto erwartet unter die Blechhaut zu bekommen, musste sich der Neue um 20 Prozent strecken und misst nun exakt 3.626 mm in der Außenlänge. Der Radstand wuchs sogar um etwas mehr als 20 Prozent auf 2.470 mm. Der alte Mini wirkte im Innenraum größer als der Neue, objektiv bietet der Neue aber mehr Platz. Vorne zwei ergonomisch korrekte Sitzplätze, die sich als sehr bequem entpuppen. Lediglich das Lenkrad sollte auch noch axial verstellbar sein. Dieser Mangel fällt vorallem auf, weil die Lehnenverstellung nicht ganz perfekt geriet. Sie ist zu grobrastig und etwas hakelig. Wohl auch, weil mit ihr eine Easy Entry Funktion konstruktiv verbunden ist. Im Fond gibt es zwei, mit etwas gutem Willen der vorne Sitzenden gut nutzbare Fondsitzplätze. Am hinteren Ende zeigen sich dann die Grenzen der knappen Karosserielänge. Der Kofferraum geriet mit 150 Litern nicht gerade üppig. Für zwei Bier- bzw. Sprudelkästen oder einen großen Hartschalenkoffer reicht es aber dennoch. Außerdem ist das Gepäckfach gut zugänglich und für weitere Transportwünsche lassen sich die Lehnen der Rückbank sehr einfach umklappen. Das Innenraumdesign ist übrigens very stylish. Es wirkt trotz Anleihen beim Original wie mittig angeordnetem Tacho und hübschen Kippschaltern sehr modern. Haptik und Anmutung hinterlassen wie die gesamte Karosseriequalität einen hervorragenden Eindruck. Guter Geräuschkomfort, kaum Abroll- und Windgeräusche.
Fahrwerk Die Fahrwerkstechniker griffen zu einer aufwändigen Hinterachskonstruktion, vorne bemühte man klassenüblich McPherson. Das Ergebnis: hohe Querbeschleunigungen zulassend vermittelt der neue Mini viel Sicherheit und Fahrspaß. Wer es übertreibt, erntet harmloses Untersteuern. Der niedrige Schwerpunkt sorgt für kaum Seitenneigung in Kurven. Die Servolenkung: weder bei Leichtgängigkeit noch bei Präzision oder Direktheit (2,5 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag) gibt es etwas auszusetzen. Das Bremssystem wurde mit ABS (Anti Blockier System) und CBC (Cornering Brake Control) garniert. Der Mini verzögert effektiv und spurstabil. Der gebotene Federungskomfort ist wirklich erstaunlich. Souverän federt der Mini über Unebenheiten aller Art hinweg. Motor Vorne werkelt ein quer eingebauter Reihenvierzylinder, wobei BMW auf ein Joint Venture mit Chrysler zurückgreift. Der 1,6-Liter leistet 115 PS bei 6.000 U/min. Der Motor klingt sauber, ohne laut zu werden, aber auch ohne dabei extremely appealing zu sein. Die Leistungsentfaltung verläuft kontinuierlich. Das Fünfganggetriebe ist hervorragend gelungen. Zwar wirkt der Sprung von Stufe zwei zu drei fast etwas groß. Aber dafür flutscht der Schalthebel leichtgängig und superexakt durch die Kulisse. Dies passt hervorragend zum fahraktiven Charakter des Fahrzeugs. Alternativ wird auch ein stufenloses Automatikgetriebe (CVT) angeboten.
Kosten Das Grundmodell Mini Cooper kostet 16.500 Euro, ohne Extras. Viel Geld für einen Kleinwagen, auch wenn Fahrwerkskonstruktion, Design und Ausstattungsmöglichkeiten zumindest den in diesem Segment üblichen Rahmen sprengen. Beim Unterhalt gibt sich der bayrische Engländer schottisch: Der Benzinverbrauch hält sich in Grenzen und die Wartungsintervalle sind nach der Erstinspektion (20.000 km) groß (bis zu 30.000 km). Gut wird auch das Restwerteverhalten sein, das von niedriger Stückzahl und ebensolchem Unterhalt sowie der Einzigartigkeit profitieren dürfte.
Plus im Mini Cooper
Minus im Mini Cooper
Fazit Ist die Quadratur des Kreises gelungen? Keine Frage: Der neue Mini ist dem alten in allen Qualitäten haushoch überlegen und hat viele hinzugewonnen, die dem Vorgänger fremd waren. Trotz des Weichspülers ist er auch heute, was der alte Mini so lange war: ein spritziger, agiler Kleinwagen mit unverwechselbarem Design und daher ein Unikat wie das Original. |