Schnell, schneller, am SchnellstenZusammenfassung von Michael Hönigmann eines Berichtes aus auto motor und sport Nr. 11/2002 Die Krönung der neuen Mini-Trilogie hört auf ein traditionsreiches Kürzel: S. Nicht weniger als 163 Pferdestärken entwickelt der Kompressormotor des Mini Cooper S. Ein Roots-Gebläse mit Ladeluftkühlung pustet, per Treibriemen permanent mitlaufend, mit maximal 0,8 bar Druck in die Zylinder. Ein neu entwickeltes Sechsganggetriebe sorgt für optimale Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht der Cooper S bereits im fünften Gang, da der sechste betont lang übersetzt wurde. Der Mini lässt sich schaltarm dem Verkehrsfluss anpassen. Die Klimatisierung ist gut, die hervorragend konturierten Sportsitze schaffen Wohlbefinden und überraschend gut ist der Langstreckenkomfort. Das Sportfahrwerk Plus erweist sich als nicht unharmonisch, speziell bei moderatem Tempo. 600 Kilometer am Stück traut man sich auf Anhieb zu.
Ein wildes Tier?Optische Leckerbissen wie die Lufthutze auf der Motorhaube, der Doppelrohrauspuff und der Dachspoiler wirken nicht wie aus dem Zubehörladen, sondern dezent und wie aus einem Guß. Mehr Sound als beim Cooper war erwünscht und er stellt sich, kreiert durch einen im Zwischenschalldämpfer integrierten Resonator, tatsächlich ein. Ein dezentes Brummen ist zu hören, das unter Last durch einen metallisch klingenen Oberton überlagert wird. Das Räderwerk des mechanischen Laders meldet sich akustisch zu Wort — nicht gerade wie bei einen Vorkriegs-Mercedes-Silberpfeil, aber doch unüberhörbar. Im Gegensatz zur Abgasturboladung gibt es kein Drehmomentloch. Betont gleichmäßig nehmen Leistung und Drehmoment zu, wobei letzteres in einem Maximalwert von stolzen 210 Nm bei 4.000 Touren gipfelt:
Wer jetzt auf den großen Kick wartet, wird dennoch enttäscht sein. Der Cooper S ist auf Grund seiner Motorcharakteristik und trotz seinen beachtlichen Temperaments kein wahrhaft wildes Tier. Das heißt nicht, dass es nicht druckvoll voran ginge. Wer das bis knapp 7.000 Touren reichende Drehvermögen nutzt, ist deutlich fixer unterwegs als mit dem normalen, 115 PS leistenden Cooper. Es ist kein Ritt auf der Kanonenkugel, aber doch sehr lebhaft. Fahrdynamik und Bremsen
Schon die schwächeren Versionen zeigen sich in Kurven als wahre Künstler. Das straffere Fahrwerk des Cooper S kann alles noch etwas besser: nur geringfügige Untersteuerneigung, ungewöhnlich hohe mögliche Kurvengeschwindigkeiten. ESP macht dabei das Vergnügen nicht zunichte. Es greift relativ spät regulierend ein. Keine großen Reserve hingegen hat die Bremsanlage: unter hoher Belastung baut die Bremse stark ab und verzögert nach der zehnten Vollbremsung nur noch mit nicht akzeptablen 8,5 m/s2. Wie funktioniert der Ladeluftkühler beim Cooper S?Für Technikinteressierte hier die Erklärung (einfach auf’s Bild klicken): Testwerte und technische Daten
Unterhaltskosten
BewertungPositives
Negatives
Fazit
Der Cooper S ist ein echter Gran Turismo im Bereich der Autozwerge. Er ist schnell, liegt gut, bietet fühlbare Qualität und unerwartete Kultiviertheit. So relativiert sich auch der Preis von knapp 20.000 Euro. Viel, aber für einen kleinen Porsche nicht zu viel. |