Open Windows. Warten bei Mercedes. Selbst ist der Mann. Wieder einmal Reifenwechsel. Sprung in der Schüssel. Fenster zu, es zieht!
03.04.2005, Kilometer: 13.232.
Vor ein paar Wochen hatte ich das Gefühl, dass ich die Außengeräusche lauter hören konnte als vorher. Ich dachte damals, ich hätte vielleicht die Heckklappe nicht ordentlich geschlossen und achtete nicht weiter darauf. Doch heute entdeckte ich die Ursache für dieses Phänomen: Das rechte Ausstellfenster schließt nicht richtig.
Der Unterschied ist deutlich zu erkennen.
Da das Fensterglas leicht auf der Dichtung aufliegt, regnet es nicht in den Innenraum. Aber man kann Fahrzeuge im toten Winkel hinten rechts deutlich lauter hören als links. Außerdem bietet die Lücke zwischen Fensterscheibe und Karosserie natürlich einen Angriffspunkt für Bösewichte, die sich gewaltsam Zutritt verschaffen wollen. Also werde ich diesmal schnell bei Mercedes vorbeischauen, da auch nicht damit zu rechnen ist, dass das Problem von alleine verschwindet …
Besuch bei Mercedes
06.04.2005, Kilometer: 13.288.
Praktischerweise liegt die Mercedes-Niederlassung am Friedrich-Ebert-Damm genau auf meinem Arbeitsweg. Also bog ich heute morgen einfach rechts ab und meldete mich an der Auftragsannahme. Freundlich wurde mein Anliegen aufgenommen und man bat mich zu warten, bis ein Meister das Problem in Augenschein nehmen kann.
Und so wartete ich. Und wartete. Nach einer knappen Dreiviertelstunde kam dann ein Herr im Anzug (laufen bei Mercedes sogar die Meister im Anzug herum?) und holte mich ab. Wir gingen zum Wagen und er schaute sich das Ausstellfenster an. Er betätigte den Taster zum Öffnen/Schließen des Ausstellfensters und musste feststellen, dass es sich nicht vollständig schließen lässt. Da ich einen Kundentermin hatte, konnte ich den Wagen nicht gleich bei Mercedes lassen, sondern vereinbarte einen Termin für nächste Woche Dienstag, den 12. April.
Jetzt klappt’s wieder!
11.04.2005, Kilometer: 13.661.
Morgen ist mein Werkstatttermin bei Mercedes. Oder auch nicht, denn ich habe das Problem selbst gelöst. Warum ich nicht früher auf die Idee gekommen bin, mir das Ganze mal genauer anzuschauen, ist mir selbst ein Rätsel. Vermutlich dachte ich, man müsste die halbe Innenverkleidung abbauen, um an den Schließmechanismus zu gelangen. Doch heute sah ich, dass sich dieser hinter einer eigenen Kappe befindet. Kurzerhand versuchte ich, sie abzunehmen und siehe da: Sie ließ sich ohne größeren Kraftaufwand abnehmen. Dabei sollte man sie oben und unten in der Mitte leicht zusammendrücken:
Die Abdeckung des Schließmechanismus.
Zum Vorschein kommt der Schließmechanismus, der im Wesentlichen aus zwei Teilen besteht: Links der schwarze Metallbügel, der an der Fensterscheibe befestigt ist und am anderen Ende zwei blanke Metallstifte besitzt. Und rechts die kompliziert aussehende Kunststoffmechanik, in der sich irgendwo auch der Elektromotor befindet, der die ganze Geschichte bewegt. Normalerweise sind diese beiden Teile dadurch verbunden, dass die beiden Metallstifte des schwarzen Metallbügels in zwei Bohrungen der Kunststoffmechanik stecken. Dass taten sie aber nicht, sondern sie krallten sich neben den Bohrungen in den Kunststoff, wodurch der Metallbügel etwas aufgebogen wurde. Diesen Zustand habe ich leider nicht fotografiert. Das folgende Bild entstand, nachdem ich die Metallstifte schon wieder zurück in die Bohrungen geschoben hatte (rote Kreise):
Blick auf den Schließmechanismus.
Danach habe ich den Metallbügel mit einer Zange vorsichtig zusammengebogen, sodass er genau so aussah, wie beim Ausstellfenster auf der anderen Seite. Zum Vergleich hatte ich dort auch die Abdeckung abgenommen. Insgesamt dauerte die ganze Aktion nur wenige Minuten. Nun frage ich mich natürlich: Hätte der "Meister" bei Mercedes nicht auf die Idee kommen müssen, die Abdeckung kurz abzunehmen? Und noch viel spannender ist die Frage: Was hätte die Reparatur bei Mercedes gekostet?
Es ist Sommer befohlen!
16.04.2005, Kilometer: 13.781.
Ich habe heute beschlossen, dass es an der Zeit ist, die Sommerreifen aufzuziehen. Denn nächste Woche steht wie letztes Jahr die Fahrt nach Schillig-Horumersiel an. Und da möchte ich auf alle Fälle auf reibungsärmeren Pneus unterwegs sein. Also flugs die blitzblanken Sommerreifen aus dem Keller gewuchtet und montiert. Als sehr praktisch hat sich auch bei dieser Arbeit der Laderaumboden erwiesen, auf dem ich das benötigte Material und Werkzeug ausbreiten kann:
Sieht aus wie ein Servicewagen vom ADAC!
Natürlich brauche ich nicht alles, was auf dem Foto zu sehen ist. Aber ich trage lieber zwei Werkzeugkästen komplett aus dem Keller als jeweils ein Werkzeug, das ich brauche. Denn nach Murphy brauche ich dann doch noch irgendein anderes Werkzeug.
Die Radschrauben der Leichtmetallfelgen sitzen in ziemlich tiefen Versenkungen. Hier benutze ich die Verlängerung der Knarre mit aufgesteckter 17er-Nuss als Einschraubhilfe (auf dem Foto mit einer kurzen Radschraube für Winterreifen abgebildet):
Ein kleine Hilfe spart viel Fummelei.
Die Kreide benutze ich, um die Reifen zu kennzeichnen (zum Bespiel "VL" für "Vorne Links"). Dabei sollte man die Markierung tunlichst innen am Reifen anbringen. Ich spreche da aus Erfahrung …
Wo kommt das denn her?
16.04.2005, Kilometer: 13.781.
Beim Reifenwechsel fiel mir eine Macke ins Auge, die schon länger existiert und deren Entstehung ich mir nicht erklären kann: Das linke Rücklicht hat einen Sprung.
Ein Sprung ohne Ursprung.
Ich frage mich, wie ein Sprung entstehen kann, ohne die Oberfläche zu beschädigen. Um einen solchen Riss im Plexiglass zu erzeugen, müsste man doch ziemlich heftig auf das Glas einschlagen! Die Frage versuche bei der ersten Inspektion zu klären, die ja bald ansteht.
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