Zuladungsgrenze ausgereiztIm September machten Gartenarbeiten einige Transporte erforderlich. Unter anderem mußten Rasenkanten beschafft werden. Maße einer solchen Rasenkante aus Beton: 100 x 20 x 8 cm, Gewicht laut Baumarktpreisschild 25 Kilogramm. Beim Beladen machte sich die Möglichkeit des Steilstellens der Rückenlehne sehr nützlich: Auf diese Art können in Höhe der oberen längs in Fahrtrichtung geladenen Rasenkante fünf Zentimeter gewonnen werden. Zusätzlich lernt man bei solchen "Grenzmaßen" die steile — für Volvo charakteristische — Heckklappe schätzen.
Insgesamt verschwanden im geräumigen Kofferraum eine komplette Palette (mit 15 Stück) und weitere sieben Rasenkanten. Gesamtgewicht der handlichen Betonplatten etwa 550 kg. Außerdem natürlich leichtes Gepäck, fünf Liter Sprit im Reservekanister, der obligatorische Arbeitskatalysator (ein Kasten Bier) und diverse Werkzeuge, diese allerdings im Fußraum der Beifahrerseite.
Das Leergewicht (betriebsbereit) des V70 Bi-Fuel beträgt 1.640 kg, das zulässige Gesamtgewicht 2.150 kg, somit die maximale Zuladung 510 kg … Die Niveauregulierung, die ich schon mehrfach sehr gefordert habe, stieß diesmal wirklich an ihre Grenzen. Direkt nach dem Beladen betrug der Abstand zwischen Kotflügelkante der hinteren Radhäuser und Reifen gerade noch drei Zentimeter. Nach kurzer Fahrstrecke gelang es der Automatik, diesen Abstand auf immerhin sechs Zentimeter zu vergrößern, normal sind etwas mehr als zehn. Abgesehen von der enormen Zuladung, die auch ein normaler Pkw-Anhänger mit einer zulässigen Ladung von 400 kg nicht bewältigt hätte, wäre unser alter Opel Astra damit hoffnungslos überfordert gewesen. Auf der knapp 20 km langen Fahrt testete ich vorsichtig die Straßenlage und kam zu dem Ergebnis, dass die Überlast am Heck mich besser das Lenkrad ganz ruhig und gelassen in Geradeausstellung halten lässt. Man wird nicht gerade zu freudigen Schlenkern im Walzertakt verleitet!
Fazit: Wenn diese geniale Einrichtung nicht bei der Variante "Bi-Fuel" wegen der Gastanks serienmäßig gewesen wäre, hätte ich sie garantiert nicht gegen Aufpreis bestellt. Heute möchte ich sie nie wieder missen! Aus verständlichem Grunde soll man möglichst die Last nicht höher als die Rückbankkante stapeln. Zusatzprüfung zur Hauptuntersuchung: DruckbehälterprüfungsverordnungUnter dem Fahrzeugboden sind drei Erdgastanks verbaut. Eine große Flasche quer unter dem Kofferraum, sie ist aus Aluminium mit Karbonmantel, zwei kleinere im Bereich unter den Rücksitzen, diese Flaschen sind aus Stahl.
Zum Prüfintervall kursieren verschiedene Meinungen. Im Link zur Druckbehälterprüfungsverordnung kann man sich über die geltenden Vorschriften informieren. In den Volvo-Bi-Fuel-Prospekten aus den Jahren 2005 und 2006 fand ich dazu folgende Ausführungen:
Das bedeutet, ich muß 2010 zur Prüfung der Erdgastanks. Der Meister meiner Werkstatt berichtete mir, dass bei dieser Untersuchung eine Sichtprüfung und eine Prüfung der elektrischen Komponenten durchgeführt werde, außerdem mit einem Gerät nach Undichtigkeiten gesucht werde. Eine Prüfung mit Überdruck scheint also nicht stattzufinden, die Tanks werden auch nicht ausgebaut! Das italienische Serviceheft schreibt zwar für den Bi-Fuel eine Prüfung des Wasserabscheiders der Gasleitung vor, aber keine Prüfung der Gasbehälter. Die scheint also national unterschiedlich geregelt zu sein. Garantiearbeiten27.09.2006, Kilometer: 26.540.
Das ist die Liste der noch zu erledigenden Arbeiten, mit der ich den Wagen Ende des Monats bei einem Kilometerstand von 26.540 in die Werkstatt bringe. Bis auf den letzten Punkt waren alle genannten bereits bei der Inspektion mit auf der Aufgabenliste, sind aber aus Zeitgründen oder weil "kein Befund" nicht erledigt worden. Diesmal stellt die Werkstatt fest, dass das Klirren tatsächlich vom Lautsprecher verursacht wird. Der ist naturgemäß nicht vorrätig und muß bestellt werden. Die Dame vom Empfang meldet sich dann auch wenige Tage später und signalisiert die Ankunft des heißersehnten elektroakustischen Wandlers. Das Zugluftproblem kann wiederum nicht lokalisiert werden - daraufhin setze ich mich mit Herrn Wenzel ins Fahrzeug und demonstriere ihm die abendliche Kaltluft im Innenraum. Er meinte, das müsse man genauer lokalisieren … Werde ich auch gründlich tun! Der Fahrersitz scheint nun fest zu sein, besser gesagt, das Ruckeln beschränkt sich auf die Rückenlehne — und das ist nicht ganz verschwunden, sondern es muß wegen des WHIP-Systems ein geringes, nicht störendes, Spiel vorhanden sein. Die Außenspiegel verstellen sich nun wieder gleitend (Aha, geht also doch!). Die linke Rückleuchte ist nun wieder befestigt. Mir war das nur einige Tage zuvor aufgefallen: Aus einiger Entfernung bemerkte ich, dass der Spalt zwischen Karosserie und Lampengehäuse nicht parallel war. Irgendwie muß sich die obere Befestigung gelöst haben und somit stand das Rücklicht oben etwas ab. Bis auf eventuelle Undichtigkeiten kein ernstes Problem. Kurios nur die Anmerkung vom Serviceleiter, so etwas würde nur bei Heckunfällen passieren. Nun, mein Heck ist immer noch unversehrt … Zusatzüberraschung: Stabilisatorstrebe getauscht27.09.2006, Kilometer: 26.540. Ein vielen Volvo-Fahrern bekanntes Problem ist die etwas schwache Auslegung der sogenannten Stabi-Streben des Fahrwerks. Genauer gesagt, deren Lagerung. Nichts, was etwas Ernstes darstellen würde, aber es beeinträchtigt im fortgeschrittenen Stadium die guten Fahrwerkseigenschaften und sollte deswegen möglichst rechtzeitig behoben werden. Kundendienstleiter Herrn Wenzel präsentierte mir im Zuge der von mir beauftragten Garantiearbeiten gleich noch die Mitteilung, dass er bei der Probefahrt sofort das typische, bei Verschleiß auftretende, Geräusch geortet habe, daraufhin wurde die rechte Stabistrebe auf Garantie gegen eine neue gewechselt. Ich dachte bisher, meinen mißtrauischen Ohren entgeht nicht viel, aber wahrscheinlich sind diese neumodischen Kisten doch zu gut schallgedämmt. Vielleicht ist es aber auch im Lautsprecherklirren bei maximalem Schalldruck untergegangen … Beunruhigend finde ich nur, dass bereits bei gut 26.000 km die erste Ermüdung eintritt! Der Zustand Dresdens Straßen ist wirklich miserabel. Aber ich heize auch nicht wie ein Verrückter über’s Kopfsteinpflaster, im Gegenteil: Wenn es die Verkehrslage erlaubt, fahre ich oft nur 30 oder 40 km/h auf den schlimmeren Abschnitten; auch die Anwohner danken es. Darf ich zukünftig bei fast jeder Inspektion mit einer neuen Strebe rechnen, oder war das eine Ausnahme? Bei einem Materialwert von etwa 20 Euro und einer halben Stunde zu bezahlender Arbeitsleistung kann ich das Ding auch allein tauschen. Irgendwann hab ich Übung und schaff das auch in dreißig Minuten!
Vielleicht sollte die Stadt Dresden ihre durch den Verkauf der Wohnungsbaugesellschaft WOBA an einen US-amerikanischen Investor erworbene Schuldenfreiheit nicht im aufreibenden Streit über "Waldschlößchenbrücke versus UNESCO-Weltkulturerbe" aufbrauchen oder allwöchentliche hübsche Feuerwerke veranstalten, sondern das Geld in sinnvollere Projekte anlegen. Operative Daten
Zeitraum: September 2006 |