Keine Ablenkung des FahrersVolvo setzt Informationen nur sparsam und gezielt ein Eigentlich sollte der folgende Fall die Regel sein — dennoch ist es die Erwähnung wert: keine Vorkommnisse, die den guten Eindruck trüben könnten. In diesem Monatsbericht steht deshalb die Betrachtung einiger gut gelöster Details von Anzeigen im Vordergrund.
Volvo ist einerseits für seine "trockenen", schwedischen konventionellen Lösungen bekannt, stets mit dem Hintergrund guter Handhabbarkeit und hoher Sicherheit. Andererseits mögen "verwöhnte" Oberklassefahrer das eine oder andere Feature vermissen, das sie bei anderen Marken kennengelernt haben oder über viele — oft gut versteckte — Menüeinstellungen anpassen können. Mir persönlich liegt nicht viel an solchen Spielereien — man verzeihe mir diesen Ausdruck. Ein Fahrzeug soll in erster Linie praktisch und zuverlässig sein. Alles, was nicht installiert ist, kann auch nicht kaputtgehen! Und, Hand aufs Herz: Wieviel von diesen zusätzlichen Optionen benötigt man denn wirklich? Wie oft stellt man sie um (oder wie selten)? Das FÜHREN eines Fahrzeuges setzt eine gewisse Intelligenz voraus. Selbige kann durch "intelligente" Systeme nicht ersetzt werden, leider scheinen das aber viele Fahrzeugführer vorauszusetzen. Im V70, wie auch in allen anderen Typen der Volvo-Flotte, wird der Fahrer nur gezielt und in Abhängigkeit von der Wichtigkeit mit Informationen versorgt. Zum Vergleich sei kurz ein Beispiel angeführt, wie ich mir "Information" NICHT vorstelle. Vorausgeschickt sei: Nach wie vor halte ich immer noch die Opel-Flagge hoch (auch wenn unser Astra im Dezember unseren Fuhrpark verlassen mußte …). Mitte Januar kam ich in den Genuß eines Leihwagens, Opel Astra. Bevor ich überhaupt den Parkplatz verlassen konnte, war ich vollauf mit der Bestätigung von Warnungen und Hinweisen beschäftigt. Erstens, dass ich die Nutzungsbedingungen des Navigationssystems verstanden habe (die Worte hört’ ich wohl …), zweitens, dass die Temperaturen zu Straßenglätte führen können, drittens, dass die Scheibenwaschflüssigkeit zur Neige geht. Möglich, dass auf diese Weise ein Sicherheitsgewinn erzwungen werden soll (Gleiches gilt für Gurtwarner, deren Piepsen beim Sicherheitstest einen Zusatzstern bringt. In Rußland gibt es eine sehr simple Methode, sich das Piepsen vom Halse zu schaffen; man spannt den Gurt einfach hinter dem Sitz vorbei …). Meiner Meinung nach ist es Angelegenheit jedes einzelnen, sich um Sicherheit zu bemühen; ein Fahrzeug zu lenken setzt ein bestimmtes Maß an Verantwortungsbewußtsein voraus. Das Volvo-Konzept baut auf sparsame Information zum richtigen Zeitpunkt. Die Instrumententafel zeigt nur das absolut nötigste. Das Display für das Autoradio HU-850 (inklusive CD-Wechsler) bleibt ausschließlich den Audiofunktionen vorbehalten. Für die wesentlichen Informationen bleibt der Blick des Fahrers geradeaus! Da die Variante "V70 Bi-Fuel" nicht über einen Bordcomputer verfügt, stehen mit keine Informationen zu Momentan- oder Durchschnittsverbrauch und noch verbleibender Wegstrecke bis zum nächsten Tankstopp zur Verfügung. Damit kann ich leben, bei den Vorgängerfahrzeugen habe ich’s nie vermißt. Bleiben folgende Anzeigen (oft begleitet von gelb/rotem Warndreieck in der Mitte, das jegliche akustische Warnung ersetzt):
AnhängerbetriebFahrzeuglänge und Wenderadius Ungewohnt nicht die Fahrt mit Anhänger (schon oft gemacht), sondern die Unsichtbarkeit des Hängers! Die hohe Unterkante der Heckscheibe und die breiten Schultern des V70 verstecken den Hänger. Nach fünf — durchaus nicht ungeschickten — Versuchen, unseren Schwedenpanzer mitsamt Anhänger rückwärts aus unserem verwinkelten Hof auszuparken, gab ich auf und wendete den Hänger per Hand: Der Wenderadius des Volvo ist einfach zu groß und das Fahrzeug zu lang. Das führt dazu, dass der Anhänger bei rückwärtsgerichteter Kurvenfahrt kaum aus seiner einmal eingeschlagenen Bewegungsrichtung zu bringen ist und somit praktisch nicht korrigiert werden kann.
Interessanterweise ist der Gasverbrauch bei der Fahrt mit Hänger nur unwesentlich höher als ohne. Zugluft im KniebereichDichtung Lüftergehäuse. Abhilfe. Von manch alten Gewohnheiten trenne ich mich nur ungern. Nach Schrauber-Aktionen im Winter, auf kaltem Garagenbeton kieend, machten sich vor Jahren Probleme im linken Knie bemerkbar. Temporäre Abhilfe — wenn ich unseren Trabant durch die Gegend kutschierte — konnte durch eine Decke auf selbigem Knie geschaffen werden. Ursache in der "Pappe": eine nicht original zum Fahrzeug gehörende Fahrertür, die nicht dicht schloß und Zugluft am Knie verursachte. Irgendwie verwunderte es mich, dass seit Eintritt der kalten Jahreszeit in unserem "Elch" ähnliche Probleme mit meinem linken Knie auftraten. Durch verärgerte Beiträge im Forum "Motor-Talk" (Kalte Luft aus der Lenksäule beim V70 und Zugluft im Fußraum — Hinweis welcher Defekt?) wachgeworden, tastete ich den Fußraum auf der Fahrerseite während der Fahrt ab. Und siehe da, ein feiner kalter Luftzug aus der Gegend der Verriegelung des Lenkradverstellmechanismus war zu bemerken! Die Sache ließ mir keine Ruhe. Erstaunlicherweise stellten auch andere aufmerksame Volvo-Fans dieses Phänomen fest. Meine Anfrage in unserer Vertragswerkstatt wurde ein Volltreffer. Ein Kunde hatte gerade genau dieses Problem just in diesem Moment bemängelt und das Technische Bulletin wies darauf hin, dass es am Lüftergehäuse VOR der Klimaanlage Undichtigkeiten geben könne. Im Winter führt dies dann — bei eingeschaltetem Lüfter — zu kalter, im Sommer zu warmer Nebenluft. Abhilfe kann durch simple Demontage des besagten Gehäuses und Auftragen von Dichtungsmasse geschaffen werden. Mich stört es momentan nicht allzusehr, auf dem linken Knie liegt ohnehin die legendäre Decke … Mit dem nächsten Werkstattbesuch kann das Problem behoben werden. Statistik für 2005
Zeitraum: Juli bis Dezember 2005 Operative Daten
Zeitraum: Januar 2006 |