Mit "nur" 140 PS durchs GebirgeIm Vergleich mit früher gebauten Fahrzeugen hat der V70 Bi-Fuel eigentlich ganz schön was unter der Haube. Im Vergleich mit früher gebauten Fahrzeugen bringt der V70 Bi-Fuel aber auch ganz schön was auf die Waage! Hier sehen sich 140 PS einem Gewicht von 1.604 kg (leer) oder 2.150 kg (maximal) gegenüber. Die oft erörterte Frage, wie gut ein Fahrzeug beschleunigt oder wie "sportlich" es fährt, ist objektiv mit einer normierten Größe — Leistungseinheiten je Kilogramm — zu beantworten. Diese Angabe ist unabhängig davon, bei welcher Drehzahl der Motor das maximale Drehmoment erreicht oder die maximale Leistung abgibt. In der Modellpalette von Volvo ist der Fünfzylinder-Benzinmotor sozusagen die Basismotorisierung für die S60/V70/S80 Klasse. Seit dem Erwerb des erdgasbetriebenen Kombis habe ich nie mehr Leistung, als die zur Verfügung stehende, gebraucht. Wer "in Kurven wildern" möchte oder "mit 220 Sachen" ausschließlich die linke Autobahnspur für sich beanspruchen möchte, der legt sich besser einen VW T5 zu … Der V70 genügt problemlos allen Anforderungen des Verkehrsgeschehens, egal, ob Autobahn oder bergige Regionen, mit leerem Kofferraum oder bis an die Oberkante mit Transportgut bestückt, allein oder zu fünft im Wagen. Da mir kürzlich von einem Schweizer Interessenten die Frage gestellt wurde, ob der Bi-Fuel womöglich Schwierigkeiten hätte auf Hochgebirgsstraßen, kann ich hier ganz klar sagen: Ja, genausoviel wie die meisten anderen Personenkraftwagen ohne Allradantrieb. Wer einen Sportwagen sucht, wird sich keinen Kombi kaufen. Ernsthaft: Im November machte ich eine Tour in die Sächsische Schweiz nach Hohnstein, ganz in der Nähe von Dresden. Die Hohnsteiner Straße ist Eingeweihten auch bekannt als "Rennstrecke" und aus eben diesem guten Grunde am Wochenende für Motorradfahrer gesperrt. Sehr kurvenreich, Steigungen um 12%. Sollte es mir gelingen, ein gutes Meßtischblatt aufzutreiben, veröffentliche ich hier ein Höhenprofil.
Unser Volvo hatte jedenfalls keine Schwierigkeiten. In den entsprechenden Drehzahlbereichen beschleunigt er auch an den schärfsten Steigungen mühelos. Ein wenig Intelligenz und eventuelles Studium der im Bedienhandbuch aufgelisteten technischen Daten kann dabei nicht schaden und beugt der Verwunderung vor, warum man im fünften Gang bei 70 km/h nicht recht vom Fleck kommt …
Wer die Region besuchen möchte, dem sei die Seite mit touristischen Informationen und einem Unterkunftsverzeichnis empfohlen. Mein Sohn und ich machten einen reinen Männerurlaub — der November war dieses Jahr ungewöhnlich warm, trotzdem trafen wir nur selten andere Wanderer auf unseren Wegen durch den Nationalpark Sächsische Schweiz rund um das malerische Polenztal.
Geologisch Interessierten ist die Gegend sicher der "Lausitzer Störung" wegen ein Begriff: Durch tektonische Vorgänge treffen hier Sandstein und Granit aufeinander, was zu einer äußerst bemerkenswerten Charakteristik der Landschaft (tiefe Schluchten mit Kellerklima im Sandstein und V-förmige Einschnitte im Granit) führt. Diese Störung verläuft genau durch die Stadt Hohnstein. Empfehlenswerte Unterkunft ist das Naturfreundehaus Burg Hohnstein — wir waren außerhalb der Saison für mehrere Tage die einzigen Gäste und hatten die Burg ganz für uns allein! Ebenso sehenswert ist in der Stadt die Kirche (wenn sie denn geöffnet hat). Sie ist von George Bähr konstruiert und stellt praktisch den Vorgängerbau der weltweit berühmten und mittlerweile wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche dar. Nicht nur für unsere Jüngsten interessant: Hohnstein hat eine lange Tradition in der Herstellung von hölzernen Handpuppen. Für Nostalgiker und Hartgesottene ein Tipp: Im Polenztal, an der Grenze zur Kernzone des Nationalparks steht die Waltersdorfer Mühle. Dort kann man Urlaub wie um 1900 machen. Kein Auto, kein Fernsehen und eine Küche mit uraltem Kohleherd! Räderwechsel von Sommer- auf WinterreifenIm Anschluß an die herrlichen beiden Urlaubswochen machte sich Panik breit. So spät im Herbst noch keine Winterreifen aufgezogen! Schreiten wir zur Tat! Die eingelagerten Pneus mit Stahlfelgen aus ihrem Sommerquartier ans Tageslicht gezerrt und gegen die Sommerreifen auf den Alus getauscht. Die Radbolzen vor Montage mit etwas Schmierpaste auf Teflonbasis "gefettet" und anschließend die Radmuttern mit einem Drehmoment von 140 Nm festgezogen Dabei wurden gleich zwei Dinge erledigt. Erstens die stark verschmutzten Sommerfelgen gereinigt …
… und zweitens der Unterboden und wichtige Fahrzeugteile fotografisch dokumentiert, um einen jährlichen Vergleich zu Verschmutzung und eventueller Korrosion zu erhalten. UnterbodenpflegeAbschließend führte ich noch eine Unterbodenpflege mit Fluid-Film durch. Dabei wurde zum besseren Auftragen mit der Sprühpistole das Fluid-Film im Verhältnis 1:1 mit Waschbenzin verdünnt. Nun kann der Winter kommen. Wir "testen" schon mal das Fahrgefühl mit den perwoll-gewaschenen Winterreifen und machen noch vor dem Touristenansturm im Advent einen Abstecher ins Erzgebirgsdorf Seiffen, um eine Bestellung persönlich im Empfang zu nehmen. In der Drechslerwerkstatt der Familie Werner genießen wir die wie immer herzliche Atmosphäre und erfreuen uns an unserer neuen Errungenschaft. Operative Daten
Zeitraum: November 2006 |