Zweijahresbilanz.

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Monatsbericht Mai 2003


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Zweijahresbilanz.

Zweijahresbilanz

Unser Tino wird in diesem Monat zwei Jahre alt — eine gute Gelegenheit einmal einen Zweijahrestestbericht aufzustellen, über das, was mir bisher besonders aufgefallen ist.

++ Spritverbrauch

Auf insgesamt 38.250 km am 2. Mai 2003 hat der Tino insgesamt 2.454,77 Liter Diesel konsumiert — ergibt einen Gesamtdurchschnitt von 6,418 Liter/100 km.

Dieser Wert liegt recht genau bei der Herstellerangabe von 6,4 Liter/100 km.

Im Winter liegt der Verbrauch regelmäßig zum Teil erheblich über diesem Wert, was ich auf die schlechtere Spritqualität im Winter, längere Strecken mit geringen Motortemperaturen und auf ständig laufende Verbraucher wie Licht und Heckscheibenheizung zurückführe.

Im Sommer gelingt es mir dagegen häufig — trotz laufender Klimaanlage — auch deutlich unter sechs Litern zu bleiben. "Spitzenwert" ist bisher ein Durchschnittsverbrauch von 5,47 Litern/100 km auf einer Strecke von 650 km. Der Gegenpol sind 8,47 Liter auf 100 km — mit einer Tonne Anhängelast wohlgemerkt.

Generell bin ich mit dem Spritverbrauch des 1,6 Tonners sehr zufrieden. Wie die Angabe von 7,7 Litern Durchschnittsverbrauch im aktuellen ADAC-Autokatalog zustande kommt, ist mir schleierhaft — ich kann das nicht nachvollziehen.

Bei längeren Autobahnfahrten ist deutlich erkennbar, dass der Spritverbrauch von den Drehzahlen (sprich der Geschwindigkeit) abhängig ist. Auch der Reifendruck wirkt sich deutlich erkennbar auf den Verbrauch aus. Die Beladung scheint sich dagegen kaum auf den Verbrauch auszuwirken. Auch eine "gleichmäßig gleitende" Fahrweise (wenig Beschleunigungs- und Bremsvorgänge) wirkt sich sehr günstig auf den Verbrauch aus.

Alles nicht wirklich neu, sondern an verschiedenen Stellen nachzulesen. Ich kann es nur bestätigen!

-- Turboloch/Anfahrschwäche

Wie man vielleicht aus meinen Verbrauchswerten wohl schon vermuten kann, fahre ich verleichsweise "niedertourig" — damit bewege ich mich aber auch häufig in einem Drehzahlbereich, in dem der Tino-Diesel wie ein "Jammerlappen" dasteht: unter 1.500 U/min hat der Wagen schlicht gar nichts unter der Haube, bis etwa 1.800 U/min ist er eher zäh, erst darüber packt die Maschine so richtig zu. Auch nach nun zwei Jahren fällt mir diese Motorcharakteristik immer wieder negativ auf. Dies bemängele ich als den wesentlichen Schwachpunkt an diesem Auto. Im Forum wird aber von anderen Tino-Fahrern berichtet, dass das bei neueren Modellen (Fresh) scheinbar abgestellt wurde.

Ab etwa 2.000 U/min hat der Wagen dann den "Biss", der sich für ein "anständiges" Auto auch gehört. Ab hier macht das ganze Auto einen kräftigen und potenten Eindruck.

Anmerkung: Seit diesem Frühjahr wird der Diesel Tino in zwei Common Rail-Varianten geliefert. Der Motorblock ist offenbar unverändert geblieben (2,2l Hubraum). Bei den neuen Dieseln scheint das Anfahrproblem endgültig behoben zu sein.

++ Ölverbrauch

Ölverbrauch? Na ja, ich fülle nach etwa 12.000 km etwa einen dreiviertel Liter nach, mehr geht nicht rein. Das reicht dann bis zum nächsten Ölwechsel. Nennt man das Ölverbrauch? Was bei der Sache schon fast nervt, ist der Umstand, dass ständig eine angebrochene Ölflasche im Keller herumsteht …

++ Ablagemöglichkeiten

Diese "Features" waren zwar schon bei der Fahrzeugauswahl bekannt und mit ausschlaggebend, ich habe sie aber in den letzten zwei Jahren richtig schätzen gelernt: in den vielen geschlossenen Ablagefächern im Tino lässt sich wirklich eine Menge Zeug verstauen. Hier mal eine Auflistung von dem ganzen "Gedöns" das ich ständig im Auto dabei habe:

  • Im Kofferraum links: Warndreieck und Verbandszeug, große Taschenlampe, Klappbox — alles verzurrt, nichts fliegt 'rum
  • Im Reserverad: Abnehmbare Anhängerkupplung mit Adapterstecker, sechs Spanngurte, Regenschutzbekleidung, Arbeitshandschuhe, Werkzeugset (Schraubendreher, Sechskantschlüssel usw) und eine Kopfstütze
  • Fächer unter den Rücksitzen: Abschleppseil und Starthilfekabel, eine weitere Kopfstütze (die Kopfstützen hinter den Kindersitzen werden nicht benötigt, sind aber immer im Auto)
  • Schublade unter Fahrersitz: Eiskratzer, Handbesen, Kompass, Fernglas (Winter)Handschuhe — und noch einiges an Platz frei
  • Schublade unter Beifahrersitz: etwa 20 CDs, Fahrzeugmappe (Bedienungsanleitung, Wartungsheft usw.) — und noch Platz frei
  • Im "klassischen" Handschuhfach: Falk-Atlas Großraum München, Straßenatlas Deutschland und Europa
  • Im Fach auf dem Armaturenbrett: Kugelschreiber, A6 Schreibblock, Taschenmesser, Schnüre, Kleinzeug
  • Im Brillenfach über dem Rückspiegel liegt immer eine Sonnenbrille
  • last, not least: zum Auto gehört auch ein Prepaid-Handy. Das passt genau in die kleine Nische über dem Aschenbecher (den ich gar nicht brauche) und ist da noch nie herausgefallen (Bremsen, Beschleunigen, schnelle Kurven usw.)

Wie gesagt, außer dem Handy ist alles in verschlossenen Fächern verstaut, wenn man ins Auto einsteigt, sieht man nichts von alledem (lieber Himmel, in meinem alten Corsa hatte ich nicht mal einen richtigen Platz für das Warndreieck!).

- Kofferraumbeleuchtung

Diese Funzel verdient den Namen nicht! Vorschlag: ein bis zwei "Scheinwerfer" in die Heckklappe einbauen, die bei geöffneter Klappe von oben den Kofferraum anständig ausleuchten.

+ Leselampen vorn und hinten

Komfort wie im Flugzeug: eine eingebaute Leselampe über jedem Sitzplatz vorn und hinten. Das bietet so schnell kein anderes Auto — schade nur, dass das in der Praxis so selten genutzt wird (daher nur ein +).

Verbesserungsvorschlag: diese Lampen können leicht vergessen werden, sie schalten nicht automatisch ab. Sie sollten an die allgemeine Innenbeleuchtung gekoppelt werden, die einige Zeit nach Abschließen des Wagens automatisch herunterdimmt und abschaltet.

- Rückfahrscheinwerfer

Lächerliche Sparmaßnahme: nur der rechte Rückfahrscheinwerfer ist bestückt, obwohl auch auf der anderen Seite ein Reflektor eingebaut ist. Ich wurde bereits von 'zig Leuten angesprochen, dass ein Rückfahrscheinwerfer "defekt" sei. Das Schlimmste daran: An der linken Seite fehlt auch der entsprechende Draht im Kabelbaum und die fehlende Birnenfassung gibt’s auch nicht einzeln, dafür müsste der ganze (rechte) Lampenkörper (inklusive Rücklicht, Blinker usw.) bestellt werden. Damit ist der fehlende Rückfahrscheinwerfer auch nicht wirtschaftlich mit "Heimwerkermitteln" nachrüstbar. Der Nissan-Manager der hierfür verantwortlich ist, "gehört an die Wand gestellt"!

- Kratzempfindliche Innenverkleidung

Noch ein Ärgerniss: der Kunststoff der Innenverkleidung ist sehr weich und damit enorm kratzempfindlich. Folge: der Tino ist nach zwei Jahren innen schon mehr zerkratzt als mein Corsa in den ganzen sechs Jahren davor. Dieser Kunststoff vermindert sicherlich das Verletzungsrisiko bei einem Unfall — das dürfte auch der Grund für die Materialauswahl gewesen sein. Aber hier ist kein akzeptabler Kompromiss gefunden worden.

- Armaturenbrett

Bei ungünstigem Lichteinfall (zum Beispiel Sonnenschein steil von vorne) spiegelt sich das hellgraue Armaturenbrett in der Frontscheibe. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn die Frontscheibe von innen mit Belag verschmutzt ist. Das stört zumindest. Schlimmer noch: dunkle Objekte sind durch die Spiegelung hindurch kaum noch zu erkennen — das ist eigentlich ein Sicherheitsrisiko! Ich stufe es aber nicht so knallhart ein, weil es eben nur bei bestimmten Lichtverhältnissen auftritt (meist im Sommer).

+++ Variable Bestuhlung / Verzurrösen im Kofferraum

Das ist die wirkliche Schau an diesem Auto: alle drei Rücksitze lassen sich einzeln, einfach und schnell aus- und einbauen (leider sind sie etwas schwer, meine Frau schafft das nicht!). Wird der mittlere Sitz entfernt, können die äußeren nach innen versetzt und dann auch bis zu 20 cm nach hinten geschoben werden. Auch die Neigung der Rücklehnen lässt sich in einem weiten Bereich verstellen. Damit lässt sich der Tino zum Beispiel auch zu einem geräumigen Viersitzer für vier Erwachsene mit anständiger Beinfreiheit umbauen!

Auf mehrwöchigen "Ausflügen" hatten wir bisher immer den mittleren Rücksitz ausgebaut. Der dabei entstehende Freiraum eigent sich hervorragend für "Sperrgut" wie Kinderwagen, Schlitten, Kinderfahrräder oder auch zusätzliche Koffer (alles "getestet"!), wenn der Kofferraum bereits mit vier Koffern bis zum Rand voll ist. Ganz wichtig dabei: durch die freien vier Ankerbolzen des Sitzes können Zurrgurte gezogen und damit der geladene "Sperrmüll" auch unfallsicher befestigt werden. Zusätzlich hat der Tino im Kofferraum noch acht weitere Befestigungspunke für Gepäckgurte — ich möchte kein Auto mehr, das das nicht bietet!

- Hakelige Schaltung

Letzten Monat war’s wieder deutlich: Jeder der zum ersten Mal mit diesem Auto fährt, hat Probleme mit der Schaltung. Wegen des Gewöhnungseffekts fällt mir das inzwischen selbst nicht mehr auf. Ist nicht schön, aber akzeptabel.

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