Am Montag den 14. Juli bemerke ich eine deutliche Öllache an meinem Tiefgaragenstellplatz. Seit der letzten Jahresinspektion sind mir schon mehrmals einzelne frische Öltropfen an den Standplätzen unseres Tinos aufgefallen, ich dachte aber immer die stammen von anderen Autos. Nun ist es unverkennbar — diese Sauerei kann nur von unserem Auto stammen. Ein Blick auf den Ölstand bringt dann die Gewißheit. Der Ölstand steht schon gefährlich nahe am Minimum. Klappt ja wieder hervorragend, denke ich mir, denn am folgenden Samstag wollen wir mit der ganzen Familie 850 km an die Ostsee in Urlaub fahren.

Gegen Mittag setze ich einen "Notruf" an meinen Nissan-Händler in Freising ab und bekomme sofort um 13 Uhr einen Termin. Der Mechaniker dort kennt das Problem offenbar schon: Kurz vorher war wohl schon mal ein Dieseltino kurz nach der Jahresinspektion wegen akutem Ölverlust in der Werkstatt. In diesem und auch im meinem Fall war der Ölkühler undicht.

Die erforderlichen Teile werden sofort bestellt und ein Termin für Mittwoch vormittag vereinbart. Bis dahin füllt die Werkstatt nochmal ausreichend Öl nach. Bis zur Reparatur bleibt mir aber nichts anderes übrig als weiter die Umwelt tröpfchenweise mit Öl zu versauen (ich bin gerade in dieser Woche auf den Wagen angewiesen).

Zur Sicherheit sollte ich am Mittwoch morgen noch mal beim Händler anrufen, ob alle Teile auch wirklich geliefert wurden. Klar (Murphys Gesetz) ist das natürlich nicht der Fall, da Nissan inzwischen etwas an den Dichtungen geändert hat und nochmals eine Nachlieferung erforderlich ist. Neuer Termin ist Freitag, weniger als 24 Stunden vor der geplanten Abfahrt in den Urlaub.

Am Freitag sind dann aber alle Teile beisammen. Der Ölkühler ist (nur) eine Dose mit etwa 15 cm Durchmesser und etwa 8 cm Höhe, die direkt am Motorblock angeschraubt und vom Kühlwasser durchströmt wird. Der Austausch dauert keine 45 Minuten, die ich abwarte. Der — sehr freundliche — Mechaniker erklärt mir zuvor nochmal das Problem. Auf meine Nachfrage hin wollte er sich aber nicht festlegen ob nur eine der Dichtungen undicht oder ob sich der ganze Ölkühler verzogen hat — da beides möglich ist, wird das ganze Ding — auf Garantie — ausgetauscht.

Ölkühler silberfarben in Bildmitte. Ansicht von unten mit Ölspuren

Urlaub 2003

Am Tag darauf geht es endlich in den Urlaub. Der Tinokofferraum ist wieder rappelvoll, der mittlere Rücksitz wurde entfernt und an dessen Stelle weiteres Gepäck (Kinderkoffer mit Spielzeug, Legokiste, Rucksack mit Fahrradhelmen und Kulturkoffer) verstaut. Wichtig wie immer: Die Gepäckraumablage ist verschlossen und darauf liegt/fliegt nichts 'rum (Sicherheit und freie Sicht nach hinten) und das zusätzliche Gepäck im Innenraum ist richtig verzurrt.

Verzurrte Ladung zwischen den Rücksitzen.

Gewichtsprobleme

Eine gute Gelegenheit, auf eine bisher noch nicht besprochene Schwachstelle des Dieseltinos einzugehen: Die mit 380 kg (mit Anhängerkupplung) doch sehr begrenzte Zuladung des Fahrzeugs. Die Praxis zeigt, dass das "im Familienbetrieb" sehr schnell erreicht und überschritten sein kann.

Volle Ladung: Urlaubsgepäck 2003

Ich habe unser Urlaubsgepäck interessehalber mal gewogen: Ich komme auf knapp 95 kg (inklusive mehreren Litern Getränke für die Fahrt und das erste Wochenende in der Ferienwohnung — ok, wir hatten wirklich viel Zeug dabei).

Derzeit sind meine Kinder mit drei und sechs Jahren noch "Fliegengewichte" — Trotzdem komme ich mit dem Gepäck auf insgesamt 295 kg Zuladung. Hätten wir auch noch wie geplant (aber nicht mehr rechtzeitig geliefert) den großen Fahrradträger für die Anhängerkupplung mit vier Rädern aufgeladen, wären nochmal bis zu 75 kg dazu gekommen. Damit wären wir gerade noch 10 kg unter dem Limit (im nächstem Jahr werden wir ganz sicher die Fahrräder dabei haben).

Fazit

Meine Frau und ich müssten demnächst das Gewicht abspecken um welches unsere heranwachsenden Kinder zunehmen, um auch künftig das zulässige Gesamtgewicht unseres Tinos sicher einzuhalten. Das ist zwar ein erstrebenswertes Ziel, aber dass uns das unsere Familienkutsche mal so vorgeben würde, überrascht dann doch — Scherz beiseite: Wir werden uns künftig beim Gepäck einschränken, oder eine Überladung in Kauf nehmen müssen.

Wohlgemerkt: Der Tino gehört zu den etwas größeren Autos. Für einen Familienvan ist die Zuladung der Dieselversion klar zu knapp bemessen!

Allerdings hat hier Nissan bereits nachgebessert: Die aktuelle Modelle (seit Frühjahr 2003) haben durch diverse Maßnahmen (unter anderem vordere Kotflügel aus Kunststoff) 50 kg weniger Leergewicht, damit entsprechend mehr Zuladung. Bei der Dieselversion reicht das aber immer noch nicht für vier Erwachsene mit "großem" Gepäck!

Spritverbrauch im Urlaub

Für die drei Tankstopps im Urlaub (Hinfahrt, Ausflüge, Rückfahrt) ermittelte ich Verbrauchswerte von 6,14; 5,88 und 5,93 Liter/100 km — trotz stundenlangem Stau und Stop and Go auf der Hinfahrt, hoher Zuladung und wirklich ununterbrochen laufender Klimaanlage (Ende Juli / Anfang August 2003 herrscht in ganz Deutschland eine Affenhitze mit Temperaturen über 33°) liegen meine Verbrauchswerte deutlich unter der Werksangabe von 6,4 l/100 km. Mit etwas "Hirn im Gasfuß" lässt sich der Dieseltino sehr sparsam bewegen. Das tröstet mich etwas über die inzwischen wirklich nervige Anfahrschwäche des Motors hinweg.

Nissan im Osten

Wir verbringen unseren Urlaub an der Mecklenburgischen Ostseeküste. Auffällig: Hier trifft man jeden Tag gleich auf mehrere Artgenossen unseres Tinos. In München dagegen im Schnitt auf einen bis zwei im Monat (meist mit Kennzeichen von "auswärts").

Nach einer Angabe in der AutoBild von Anfang Juli wurden in Deutschland inzwischen 46.000 Tinos verkauft. Die dürften wohl überwiegend in den östlichen Bundesländern zugelassen sein. Hier fällt mir auch eine wesentlich höhere "Dichte" an Nissan-Händlern auf.

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Monatsbericht August 2003