Ein Koffer in Berlin oder so preiswert kann Autofahren sein. Fahrradtransport mal anders und das erste Jahr ist vorüber.

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Monatsbericht Juni 2003


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Ein Koffer in Berlin oder so preiswert kann Autofahren sein. Fahrradtransport mal anders und das erste Jahr ist vorüber.

Fahrradtransport mal anders. Ein Koffer in Berlin oder so preiswert kann Autofahren sein

Nun einen Koffer in Berlin hatten wir nicht, aber dafür eine Einladung von einer Freundin meiner Frau. Bei den Planungen für den einwöchigen Urlaub kam auch die Frage auf wie fahren wir nach Berlin? Denn ein Auto braucht man in Berlin nicht unbedingt.

Nach einem kurzem informativem Blick auf die Website der Bundesbahn stand fest, wir fahren doch mit dem Auto.

Die Hin- und Rückfahrt verlief ereignislos und wurde jeweils durch einen Tankstopp in Hannover unterbrochen. Auf der Hinfahrt hatte ich sogar Gelegenheit mal so richtig "Gas zu geben", im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei konnte ich unsere Multipla zum erstenmal auf 160 km/h beschleunigen.

Der Eindruck den ich bei dieser Geschwindigkeit vom Fahrverhalten des Autos hatte, war sehr gut. Das Lenkrad flatterte und vibrierte kein bisschen und die Multipla klebte wie ein Brett auf der Straße.

Letztendlich pendelte sich die Reisegeschwindigkeit bei etwa 120 km/h ein und man fuhr doch wesentlich entspannter als bei der hohen Geschwindigkeit.

Auf der ganzen Tour sind wir ausschließlich mit Erdgas gefahren und Tankstellen gab es genug. Allein in Berlin gibt es zehn Erdgastankstellen und auf den Weg dorthin gibt es fast 30 Tankmöglichkeiten. In dieser einer Woche spulten wir knapp 1.300 km runter und hatten legendlich 47 Euro Tankkosten! Ich glaube, billiger kann man nun wirklich nicht mehr Autofahren.

Noch weniger verstehe ich die Zeitgenossen, die behaupten Erdgasautos sind nicht alltagstauglich. Ach ja, die Bundesbahn habe ich vergessen. Laut Internetauskunft hätten wir für die Hin- und Rückfahrt etwa 140 Euro zahlen dürfen.

Fahrradtransport mal anders

Für den bevorstehenden Sommerurlaub galt noch die Frage zu lösen "Wie transportieren wir unsere Fahrräder?"

Einen Dachgepäckträger wollen wir uns nicht anschaffen. Meiner Meinung nach ist der Fahrradtransport auf dem Dach ungünstig und mit Risiken behaftet. Ein Paulchen für die Heckklappe ist schon besser, aber der Preis von 200 Euro hält uns zunächst vom Kauf ab.

Also bleibt nur noch die Möglichkeit die Räder im Auto unterzubringen. Nach einigem Hin und Her bekam ich tatsächlich drei Fahrräder im Auto unter. Das Urlaubsgepäck kann dann natürlich nur noch in Form von Tüten und Taschen verstaut werden. Auf jeden Fall wird das Packen für den Urlaub spannend. Das Ergebnis wird im September nachzulesen sein.

Drei Fahrräder im Kofferraum der Multipla.
Drei Fahrräder im Kofferraum der Multipla.

Das erste Jahr ist vorbei

Das erste Jahr mit der Multipla im Langzeittest ist vorüber und es ist Zeit ein Resümee zu ziehen.

Die technischen Testergebnisse

Um es direkt vorweg zu sagen, technische Probleme gab es keine. Nach etwa 9.500 km kann ich wirklich nichts berichten, die Multipla läuft wie am ersten Tag.

Der Verbrauch hat sich auf knapp 7 kg Gas eingependelt, wobei ich die Erfahrung machte, dass sich bei der Erdgastankerei kein genauer Verbrauch ermitteln lässt. Jede Tankfüllung ist anders, bedingt durch Temperatur, Druck und Gasqualität. So kann ich nur ein Langzeitmittel angeben, aber das passt ja zum Langzeittest. In den wenigen Male wo ich im Benzinmodus gefahren bin, konnte ich einen Verbrauch von 7 Litern errechnen.

Nach 3.500 km musste ein Liter Öl nach gefüllt werden, seit dem ist Ruhe unter der Motorhaube.

Die praktischen Testergebnisse

Im täglichen Alltagsgebrauch entpuppte sich die Multipla als ein sehr praktisches Gefährt. Der multifunktionale Innenraum lässt sich durch umklappen oder ausbauen der Hintersitze schnell jeder Situation anpassen.

Die grossen Panoramascheiben erlauben eine fast ungehinderte Sicht nach draussen, was im Stadtverkehr sehr angenehm ist.

Die Einparkhilfe ist sehr präzise, dadurch lässt sich fast nach Gehör einparken.

Auch hier gibt es nichts zu bemängeln, wenn man von der immer noch störenden Gewindestange im Kofferraum absieht (siehe Monatsbericht Mai 2003)

Die Sache mit dem Erdgas

Die Entscheidung, sich ein Erdgasauto zu kaufen, wurde bis jetzt nicht bereut, im Gegenteil. Nach einer Gewöhnungsphase am Anfang macht es immer mehr Spass mit Erdgas zu fahren. Natürlich sind hier und da ein paar Nachteile in Kauf zu nehmen. Als da wären defekte Tankstellen oder bei Fernfahrten runter von der Autobahn und ein paar Kilometer bis zur nächsten Gastankstelle fahren.

Aber die Vorteile überwiegen ganz einfach. Erstens wird der Geldbeutel immens geschont, eine Tankfüllung der Multipla kostet so zwischen 13 und 20 Euro und reicht für 450 bis 500 km je nach Fahrweise. Um das eingesparte Geld zu verdeutlichen, hier das Ergebnis nach einem Jahr.

Nach 9.500 km Fahrleistung konnten wir durch die Förderung der hiesigen Stadtwerke und dem Preisvorteil gegenüber normalen Kraftstoffen eine Summe von etwa 1500 Euro einsparen.

Dazu kommt noch eine gehörige Portion Umwelt, weil bis zu 80% weniger Schadstoffe produziert werden.

Testurteil nach dem ersten Jahr

Die ganze Familie ist sehr zufrieden mit der Multipla und dem Erdgasantrieb. Wenn wir ein neues Auto anschaffen müssten und die Erdgasmultipla gäbe es nicht mehr, hätten wir ein echtes Problem.

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