"Erfahrungen" aus Norwegen. Neuer Reichweiten-Rekord. Fahren mit Benzin. Kommentare der "Testbeifahrer". Multipla-Treffen in Norwegen. Reifenwechsel. Der Wagen von unten. Neues aus der Gasszene. Erdgastankstellen. Das neue Outfit kommt immer noch nicht.

"Erfahrungen" aus Norwegen

Die alljährliche Angeltour nach Norwegen war angesagt und drei "Testbeifahrer" hatten Gelegenheit sich auf der Hin- und Rückfahrt über das Auto zu äussern. Ihre Bemerkungen und Anmerkungen meinerseits sind hier im Bericht zu lesen.

Neuer Reichweiten-Rekord

Auf der Hinfahrt war der Gastank in Düsseldorf wie gewohnt mit L-Gas gefüllt worden. Der erste Tankstopp erfolgte dann in Hannover-Langenhagen. Dort konnte ich H-Gas zu 71 ct/kg tanken, der Preis hat mich erst mal umgehauen.

Der nächste Tankstopp erfolgte in Neumünster, der letzten Gastankstelle vor Norwegen. Auch dort wurde H-Gas getankt und etwas billiger als in Hannover, nämlich 69 ct/kg. Aber Qualität hat halt seinen Preis.

Dazu kam noch, das die Tankstelle in Neumünster satte fünf Kilogramm mehr als üblich in die Gasflaschen drückte.

Diese Gasfüllung und eine sehr ökonomische Fahrweise in Norwegen — das Reisetempo pendelte zwischen 60 und 90 km/h — ergaben eine Reichweite von 619 km. Zum Schluss dachte ich schon, der Wagen fährt mit Luft, als dann endlich oder besser gesagt leider die Reserveleuchte aufleuchtete und der Motor auf Benzin umschaltete.

Fahren mit Benzin

Da es in Norwegen keine Möglichkeit gab Erdgas zu tanken, konnte ich die Multipla notgedrungen auch im Benzinmodus testen.

Man merkte sofort die 15 PS, die der Motor im Benzinbetrieb mehr hat und das machte sich dann doch positiv auf den Bergstrecken bemerkbar.

Der Verbrauch lag bei 7 l/100 km. Trotz des spritzigeren Fahrverhaltens mit Benzin war ich froh auf der Rückfahrt wieder Gas in Neumünster tanken zu können.

Die Rückfahrt in Norwegen konnte ich übrigens nur mit Reservekanister überstehen. Eine norwegische Eigenart ist, das nachts die Tankstellen fast überall geschlossen sind und der 34 Litertank der Multipla war etwas knapp für die Strecke Trondheim nach Oslo.

Kommentare der "Testbeifahrer"

Die drei "Testbeifahrer" waren zunächst einmal sehr skeptisch als sie ihr Reisegefährt sahen. Die Skepsis schlug aber schnell in Staunen und Bewunderung um. Insbesondere das Thema Erdgas wurde ausführlich diskutiert.

Als positiv wurde die hohe Sitzposition und der gute Rundumblick bemerkt, sowie die Beinfreiheit auf den hinteren Sitzen.

Ich will aber auch nicht einen negativen Aspekt verschweigen. Bei einer Außentemperatur von minus vier Grad hatte die Heizung in mittlerer Stellung den Innenraum zwar schnell mollig warm erwärmt, die hinteren Beifahrer klagten aber über kalte Füße. Als Ursache kann ich nur mangelnde Luftzirkulation speziell im unteren Bereich vermuten.

Multipla-Treffen in Norwegen

Auf der Hinfahrt bei einer Pause, stand auf dem selben Parkplatz tatsächlich eine knallrote Multipla mit norwegischen Kennzeichen. Es wurde sich sofort freundlich begrüsst und soweit ich den norwegischen Kollegen verstanden habe, ist dieses Auto eine absolute Rarität im Norden. Meine Mitfahrer witzelten sofort, ist ja auch ein italienisches Auto, das ist für den hohen Norden nicht geeignet.

Rote Multipla aus Norwegen.

Reifenwechsel

Wieder zurück in Deutschland war es nun an der Zeit die Winterreifen gegen die Sommerreifen zu tauschen.

Da ich den Reifenwechsel selber vornehmen wollte, beäugte ich das Bordwerkzeug misstrauisch. Man war ja vorgewarnt durch Zafirabesitzer die nicht in der Lage waren, mit Bordwerkzeug einen Reifenwechsel durch zu führen. [Anmerkung des betroffenen Zafirabesitzers: Ich war schon in der Lage, aber das Bordwerkzeug hielt meinen Kräften und den bombenfesten Schrauben nicht stand. Oliver Riesen]

Aber das Multipla-Bordwerkzeug genügte den Ansprüchen und alle vier Reifen liessen sich problemlos austauschen.

Bordwerkzeug der Multipla. Aufgebockt und fertig für den ersten Reifenwechsel.

Der Wagen von unten

Der aufgebockte Wagen bot nun auch Gelegenheit sich die Unterseite zu betrachten. Viel zu sehen gab es allerdings nicht. Denn die Gasflaschen sind komplett eingehaust und somit sicher verpackt.

Blick in den vorderen und hinteren Radkasten nach Demontage des Rads.

Gasflachen unter dem Wagenboden der Multipla.

Neues aus der Gasszene

In der hiesigen Lokalpresse war zu lesen, das in Düsseldorf 130 Erdgasautos angemeldet sind. Ich hatte eigentlich mehr erwartet.

Bei den Autoherstellern bewegt sich zum Thema Erdgas nicht viel. Legendlich Fiat scheint ernsthaft zu planen alle Modelle auch als Erdgasvarianten auf den Markt zu bringen. Ganz frisch zu kaufen ist jetzt der Doblo als Bipower.

Darüber hinaus hat Renault den Kangoo als Bipower-Variante in Frankreich eingeführt und das französische Tankstellennetz kommt in Bewegung. Ebenso hat Citrön und Peugeot den Berlingo bzw. Partner als Bipower-Varianten in Frankreich eingeführt.

Bei Opel und VW sind jetzt der Astra sowie der Golf als Bifuel-Varianten zu haben, sonst ist schweigen im Walde.

Trotzdem sind die von mir gesetzten Erdgaslinks gefragter als die Multiplalinks. Also, Interesse zu diesem Thema ist da, aber es wird von offizieller Seite zu verhalten Werbung gemacht.

Erdgastankstellen

Mittlerweile kann man an 350 Tankstellen in Deutschland Erdgas tanken.

Das neue Outfit kommt immer noch nicht

Man stelle sich vor, im März habe ich die Aufkleber bei Opel bestellt, nach vier Wochen habe ich nachgefragt. Dem Mitarbeiter bei Opel war es sichtlich peinlich, dass dort etwas schief gelaufen war und versprach sich darum zu kümmern. Jetzt sind abermals vier Wochen vergangen und nichts rührt sich. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, das Opel es nicht nötig hat sich um ein Geschäft im Wert von 35 Euro zu kümmern.