Wintertauglichkeit. Heizung. Kraftstoffverbrauch im Winter.

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Wintertauglichkeit. Heizung. Kraftstoffverbrauch im Winter.

Grafik der Temperatur von Motor und Heizung. Wintertauglichkeit

Kilometer: 9.200. Verbrauch: 6,5 l/100 km.

Jetzt hat der Winter zugeschlagen. Für den Jenaer Winterdienst kam es diesmal offenbar nicht überraschend, er war scheinbar ganz gut vorbereitet. Dennoch blieben viele Strecken ungeräumt, weil einfach die Kapazitäten nicht vorgehalten werden, um überall zu räumen. In vielen Straßen geht es auch einfach nicht, weil sie entweder so eng sind, dass schlicht kein Platz für zusammengeschobenen Schnee ist, oder beiderseits Autos parken, die zugeschoben würden.

Die Straßen in Jena sind in Räum-Kategorien eingeteilt, "meine" Straße ist Kategorie 3. Das bedeutet, dass sich hierher praktisch nie ein städtisches Räumfahrzeug verirrt, trotz ordentlicher Steigung. Wir und die Nachbarn oberhalb bezahlen deshalb einen privaten Räumdienst. Leider liegen unterhalb Uni-Grundstücke, weshalb diese Strecke dann eben nicht vom Schnee befreit wird. Und so darf sich der Berlingo jeden Tag die verschneite Straße hocharbeiten, was er ausgesprochen gut meistert.

Die finnischen Winterreifen (Nokian WR D3) machen einen tollen Job, der Diesel zieht gleichmäßig durch, so dass ich immer gut oben angekommen bin.

Berlingo im Winter.
Berlingo im Winter.

Mit den vorsorglich beschafften langstieligen Geräten kann das Fahrzeug auch ganz entspannt von Schnee und Eis befreit werden. Da die Türen an der Oberkante mit der Dachlinie ziemlich abschließen, fällt allerdings beim ersten Öffnen unweigerlich etwas Schnee in den Innenraum, es sei denn man fegt mit der Hand zuvor kurz drüber.

Ein wenig Bedenken hatte ich mit zwei Dingen im Winter: dass die automatisch einklappenden Spiegel vereisen und dass die Schiebetüren mit den nicht abgedeckten Führungsschienen blockieren.

Letzteres ist bisher nicht aufgetreten, die Spiegel wollten bisher einmal nicht in die Normalposition schwenken. Ein sanfter Druck mit der Hand konnte das Problem lösen, danach habe ich die Spiegel nochmal ein- und wieder ausgeklappt, und alles lief wieder normal.

Bei dem üblichen Wechselspiel zwischen Tauwetter und Frost in der Nacht oder einem kräftigen Eisregen könnte das durchaus zum Problem werden. Im Sommer ist das automatische "Ohrenanlegen" echt Klasse, im Winter müßte man es deaktivieren können. Leider gibt es dafür keinen Schalter und auch keine Funktion im Menü des Bordcomputers. Man könnte höchstens die Sicherung im Sicherungskasten entfernen, wobei ich noch nicht nachgesehen habe, welche das ist und ob da eventuell noch andere Verbraucher dranhängen, die man dann mit deaktivieren würde. Sollten sich die Spiegel zum Problemfall entwickeln, werde ich das mal tun.

Heizung

Sehr gespannt war ich, wie sich die Heizung für den großen Innenraum des Berlingo darstellt. Um es vorwegzunehmen: sie ist gerade ausreichend, aber nicht mehr. Ich habe bei einer Testfahrt jede Minute die Temperatur des Kühlwassers sowie die Temperatur der aus der Lüftungsdüse ausströmenden Luft notiert und grafisch dargestellt. Die Kühlwassertemperatur habe ich dabei schlicht auf der Anzeige im Kombiinstrument abgelesen, die Heizungsluft wurde mit einem handelsüblichen elektronischen Thermometer mit Kabel-Fühler gemessen. Beides erhebt nicht den Anspruch auf hohe Präzision, für eine Grundaussage reicht es.

Die Messreihe wurde bei einer Außentemperatur von -7° C vorgenommen. Die Luftverteilung wurde auf die Mitteldüsen gestellt, Heizungsregler auf ganz warm und Gebläse auf Stufe 3.

Temperaturmessung der Heizungsluft.
Temperaturmessung der Heizungsluft.

Bei winterlichen Temperaturen ist die Start-Stopp-Automatik deaktiviert, bis der Motor eine gewisse Temperatur erreicht hat. So ist gesichert, dass keine verschleißintensiven Kaltstarts erfolgen, außerdem kommt der Motor schneller auf die nötige Temperatur. Es gibt im Berlingo wohl auch einen elektrischen Zuheizer, der in den ersten Minuten aktiviert ist, viel Wirkung konnte ich allerdings nicht erkennen. In der Grafik sieht man einen relativ kontinuierlichen Temperaturanstieg, nach etwa 15 Minuten hat der Motor Betriebstemperatur erreicht.

Grafik der Temperatur von Motor und Heizung.
Grafik der Temperatur von Motor und Heizung.

Ich weiß nicht, wo der Fühler für die Kühlwassertemperatur sitzt. Die Anzeige beginnt erst ab 50° C die Nadel zu heben, diese Temperatur wird etwa nach acht Minuten erreicht.

Möglicherweise sitzt der Fühler ja im äußeren Wasserkreislauf, was bedeuten würde, dass der Motor diese Temperatur bereits früher aufweist, wegen des noch geschlossenen Thermostats man das auf der Anzeige jedoch nicht sieht.

Etwa bei dieser Temperatur beginnt auch das Start-Stopp-System wieder zu arbeiten.

Die Lufttemperatur steigt ebenfalls kontinuierlich bis auf etwa 50° C. Der danach sichtbare Einbruch ist durch eine längere Standzeit an einer Ampel zu erklären. Start-Stopp funktioniert wie gesagt wieder, und so steht der Motor für etwa eine Minute. Der Heizungslüfter läuft aber weiter. Hierdurch fällt die Temperatur der Heizungsluft ab. Im folgenden Fahrbetrieb werden dann bis zu 60° C erreicht. Die Innenraumtemperatur liegt nach 15 Minuten Fahrt je nach Messposition zwischen 5° C und 15° C …

Der kälteste Punkt liegt hinter den Vordersitzen, da hier keine Warmluft hingelangt. Ausströmdüsen für die Pasagiere in der zweiten Reihe gibt es nicht, so dass die Warmluft einen weiten Weg hat. Es empfiehlt sich also auf kurzen Strecken die Jacken anzulassen …

Kraftstoffverbrauch im Winter

Im Winter ist der Kraftstoffverbrauch jedes Autos erhöht. Der Effekt der Winterreifen ist wohl nicht mehr so stark wie früher, aber schon die Kaltstarts fordern einfach mehr Energie. Auch das Fahren auf verschneiten Straßen hat einen größeren Rollwiderstand. Dazu kommt, dass ich im Winter meist weniger Langstrecken fahre. Und beim Berlingo wirkt sich noch ein Effekt aus: der zeitweise Wegfall des Start-Stopp-Systems. Hierdurch stieg der Verbrauch auf 6,5 l/100 km.

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