Schraube im Reifen07.10.2009, Kilometer: 66.936. Es wurde noch Mal warm Anfang Oktober im Ruhrgebiet und so wurden die Fenster ohne zu Quietschen in den Türen versenkt, um ein laues Lüftchen durch das Fahrzeuginnere wehen zu lassen. Während der Fahrt ist ein regelmäßiges geschwindigkeitsabhängiges Geräusch zu vernehmen. Ein Fremdkörper im Reifenprofil? Melden sich die hinteren Bremsen mit Schleifgeräuschen aufgrund Unterforderung auf meinen täglichen Kurzstrecken? Ein leider bekannter und häufiger Defekt/Fehler im VW Konzern und auch bei anderen Marken nicht selten im Alter. Die Folge sind feste Bremssättel an der wenig beanspruchten Hinterachsbremse, die wieder gangbar gemacht werden müssen. Doch eigentlich ist mein Seat Altea noch einige Jahre zu jung, um bereits von diesem Fehler heimgesucht zu werden. Außerdem nutze ich regelmäßig die Handbremse, um dem Gammel entgegen zu wirken. Die Suche nach der Ursache dauert einen Tag. Das Geräusch kommt aus dem Bereich der Reifen. Mein erster Tipp geht in Richtung linkes Hinterrad. Mehrmals nutze ich kurze Fahrten zur weiteren Ortung des Geräusches und prüfe außerdem an den Zielen jeweils die Laufflächen der linken Reifen. Zunächst ohne Ergebnis.
Die Ortung von Geräuschen, besonders während der Fahrt ist schwierig, da der Fahrtwind dem Beobachter oft die Sinne trübt. Bereits bei meinem alten Seat Ibiza musste ich diese Erfahrung machen. Ich stand beim Schrauber und war felsenfest davon überzeugt, dass das Radlager vorne rechts defekt ist. Der Schrauber setzt sich kurz ans Steuer. Fährt 500 m um den Pudding und klärt mich auf, dass der Schaden hinten rechts vorliegt. Das Radlager wird getauscht und der Meister behielt Recht.
Am Abend habe ich die Ursache gefunden. Im vorderen linken Reifen steckt mitten in der Lauffläche eine Kreuzschraube mit dickem Schraubenkopf, der bereits deutlich auf dem Asphalt gelitten hat. Da ich die Schraube nicht ohne Fachmann in Person eines Reifenhändlers als Netz und doppelten Boden für den Fall der Fälle entfernen will, muss die Reparatur auf den nächsten Tag verschoben werden. Die Schraube ist einige Millimeter zu lang und steckt bis in die Karkasse. Der Reifenbetrieb beseitigt den Schaden durch eine fachmännische Reparatur. Die Kosten belaufen sich auf 20 Euro. Nach gut einer Stunde Wartezeit — das Wintergeschäft rollt an — fahre ich mit geflicktem Reifen und Angebot des Beulendoktors vom Hof. Für die nächsten Tage steht die Umrüstung auf Winterreifen an. Bis dahin lasse ich mir das Angebot für den Blechschaden durch den Kopf gehen. Der Filter ist voll11.10.2009, Kilometer: 66.979. Der Dieselpartikelfilter ist voll. Ich hatte es bereits in den letzten Monatsberichten angesprochen. Es grenzt an Wunder oder Glück, dass der Dieselpartikelfilter die Tortur der extremen Kurzstreckenbelastung bis jetzt ohne Protest mit macht. Nach knapp einem Jahr leuchtet heute zum ersten Mal die Kontrollleuchte des Dieselpartikelfilters und meldet eine drohende vollständige Verstopfung. Das Internet, Foren und Newsgroups sind voll von Problemen bei Dieselfahrzeugen mit Rußpartikelfilter im Kurzstreckeneinsatz. Der Motor wird auf Strecken bis 15 km nicht vollständig warm. Ein Problem, das gerade im Winter durch die Außentemperaturen noch verstärkt wird. Ursache ist der höhere Wirkungsgrad des Dieselmotors gegenüber dem Otto-Antrieb. Es wird weniger Kraftstoff verbrannt. Die Verbrennungstemperatur ist niedriger. Es entsteht weniger Abwärme, da der Motor besonders im Teillastbetrieb weniger Verluste durch Drosselklappen und andere systembedingte Nachteile des Ottomotors hat. Die logische Folge ist, dass im Kurzstreckeneinsatz die nötige Temperatur für die Regeneration des Rußpartikelfilters mit geschlossenem System (betrifft fast alle Systeme, die ab Werk eingesetzt werden) nicht mehr erreicht wird. Der Filter setzt sich zu, was im Extremfall bis zum Liegenbleiben, erheblichen Startschwierigkeiten oder ins Notlaufprogramm führen kann. Die gelben Engel und andere Organisationen kennen diesen Effekt. Auch diverse Gerichte haben sich bereits mit dem Umstand beschäftigt, dass Dieselfahrzeuge mit Filter nur bedingt kurzstreckentauglich sind.
Die Lösung soll eine längere Fahrt von 10 bis 15 Minuten bei 60 km/h und mehr als 2.000 Umdrehungen pro Minute des Motors sein, um den Filter wieder "frei zu brennen". Sicherlich kein Dauerzustand und mit Blick auf den Umweltschutz, Ressourceneinsparung und Freizeit des Fahrzeugbesitzers auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Eine schnelle Suche im damals nachbestellten deutschen Handbuch meines Seat Altea 1.9 TDI DPF aus den Niederlanden ergibt kein Kapitel zu diesem Thema. Aus anderen Quellen weiß ich jedoch, dass dieser Fehler bei verstärktem Kurzstreckeneinsatz auftritt. Ich trete eine Extratour aus Essen heraus über die A52, am Kreuz Breitscheid gen Norden auf die A3 und im Spaghetti Knoten von Duisburg in Richtung Heimat über die A40 an. Nach 10 Minuten erlischt die Warnleuchte.
Meine in früheren Berichten geäußerte Befürchtung bestätigt sich. Kurzstrecke schmeckt dem Filter nicht. Erneut beginnen Überlegungen den Wagen abzugeben und durch einen Kombi der Mittelklasse (Ford Mondeo oder VW Passat) oder einen echten Van (VW Touran, Ford S-MAX) mit Benzinmotor zu ersetzen. Diese Überlegungen werden durch unseren anstehenden Umzug unterstützt, dem leider unser Urlaub im November zum Opfer fallen wird. Unsere Parkplatzsituation wird sich entspannen. Vor dem Einzug im Dezember darf renoviert werden. Unser Ziel ist der Weihnachtsbaum im neuen Zuhause. Die Kurzstrecke wird nach dem Umzug von knapp 7 km one way auf unter 3 km sinken. Folgende Punkte aus den Bereichen Kosten und Nutzen sprechen bereits heute gegen den Seat Altea 1.9 TDI DPF:
In diesem Kapitel ist der letzte Vorhang noch nicht gefallen. Zurzeit reicht das Platzangebot im Seat Altea noch aus. Der Diesel-Antrieb mit seinem sattem Durchzug, den ich seit 2001 mit dem Seat Ibiza 1.9 TDI SXE zu schätzen gelernt habe, macht besonders auf Langstrecke große Freude. Reichweiten von über 1.000 km aus dem 55 Liter Tank, schaltfaules fahren, Reserven gerade bei voller Besetzung mit Urlaubsgepäck an Bord dank sattem Drehmoment und das Grinsen an der Zapfsäule stehen den oben aufgezählten objektiven und gewichtigen Nachteilen gegenüber. Derzeitiger Favorit ist der 2.0 Liter Duratec HE Motor mit 145 PS von Ford wahlweise im Ford Mondeo Turnier oder im Ford S-MAX. Der 1,6 l TI-VCT Motor mit 125 PS ebenfalls von Ford hat im Mondeo ebenfalls Chancen. Ich kenne den einfachen 1,6 l Duratec Motor mit 101 PS von Ford aus einer Probefahrt mit dem Ford C-MAX. In der Stadt und auf der Landstraße fährt sich der Motor angenehm und wirkt im vergleichbar schweren C-MAX nicht überfordert. Auf der Autobahn ist der Motor bis Tempo 130 km/h ebenfalls gut unterwegs. Drüber wird es etwas brummig, was an der kurzen Übersetzung und der daraus folgenden hohen Drehzahl bei höheren Geschwindigkeiten liegt. Der Verbrauch pendelte sich laut Bordcomputer während der einstündigen Fahrt mit 30% Stadt, 20% Land und 50% Autobahn bei 7 bis 8 l/100 km ein. Ebenfalls Chancen hat der Skoda Octavia II Combi und der VW Touran mit der 1,6 Liter Motorisierung. Leider bietet VW seit längerem keinen robusten Saugmotor mit Hubraum statt Turbo und Steuerkettenantrieb für die Nockenwelle mehr an. Den kleinen aufgeladenen 1,4 Liter TSI Motoren mit Turbo schenke ich nicht mein volles Vertrauen. Hier muss die Zeit zeigen, wie haltbar und standfest die kleinen Motoren sind, aus denen in der Spitze knapp 200 PS gequetscht werden. Die gesamte Technik um diese Motorenfamilie, angefangen mit Turbolader und Zahnriemen, ist mir zu aufwändig und zu wartungsintensiv. Wechsel auf Winterreifen19.10.2009, Kilometer: 67.150. Dieses Jahr wird der Wechsel auf Winterreifen vom Reifenfachbetrieb durchgeführt. Nach gut 30.000 km auf Winterreifen sollten die Reifen einmal gewuchtet werden. Im Frühjahr werden die Sommerreifen ebenfalls neu ausgewuchtet. Ein Nebeneffekt meiner Kurzstrecken ist, dass die Reifen vermutlich länger halten werden, als ich das Auto besitze. In den ersten 28 Monaten wurden insgesamt 61.000 km gefahren. Beide Reifensätze haben noch satte 6 bis 7 mm Restprofil. Die Investition in einen zusätzlichen Satz Felgen brachte die Gewissheit immer auf den richtigen Reifen unterwegs zu sein. Die Langstrecke sorgte trotz sehr materialschonendem Fahrstil für Abrieb am Reifen, sodass die Reifen vor dem Erreichen des "Haltbarkeitsdatums" von 6 bis 8 Jahren Nutzungsdauer eine ersatzwürdige und vernünftige "Mindestprofiltiefe" von 3 bis 4 mm erreicht hätten. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Die zwei Reifenwechsel im Jahr sind lästig und verursachen Kosten beim Fachbetrieb oder Zeitaufwand wenn man selbst schraubt. Hinzu kommt der Stapel Reifen, der Platz in der Garage einnimmt. Auf der Wunschliste für mein nächstes Auto stehen Ganzjahresreifen eines Markenherstellers. Im Ruhrgebiet kommt man auch damit überall hin. Im Skiurlaub habe ich für den Notfall Schneeketten dabei. Ich spare mir die Kosten für den Reifenwechsel, Wuchten und den zusätzliche Satz Felgen. An unserem ehemaligen Hyundai Atos Prime haben wir mit Hankook Centum H720 Ganzjahresreifen im harten, langen und schneereichen Winter 2008/2009 sehr gute Erfahrungen gesammelt. An einem Ford Focus C-MAX in der Familie leisten GoodYear Eagle Vector Ganzjahresreifen seit 2006 bei einer Laufleistung von insgesamt 60.000 km sehr gute Dienste. Für den Seat Altea werde ich die Umrüstung auf Ganzjahresreifen aus Kostengründen nicht mehr durchführen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass das Fahrzeug zum Beispiel bei weiterem Familienzuwachs zu klein sein wird und ein Fahrzeugwechsel anstünde. Termin beim Beulendoktor19.10.2009 bis 20.10.2009, Kilometer: 67.150. Die Beule vorne links, resultierend aus dem kleinen Unfall vom 26. Dezember 2008, wird entfernt und der Lackschaden an Stoßstange und Kotflügel beseitigt. Zunächst hatte ich mich mit der Beschädigung abgefunden und den Schaden fiktiv mit der gegnerischen Versicherung abgewickelt. Zwischenzeitlich reifte der Wunsch heran, den Schaden durch einen Smart-Repair-Betrieb beseitigen zu lassen. Gerade auf der Fahrerseite sieht man selbst den Schaden jeden Tag und bedingt durch Witterungseinflüsse würde sich der Schaden womöglich in Rost umwandeln. Das muss an einem knapp drei Jahre alten Auto nicht sein. Anfragen zu Smart-Repair-Arbeiten beim freundlichen Seat-Vertragspartner wurden ablehnend beantwortet. Der Smart-Repair-Partner könne nur den Lackschaden entfernen. Die Beule würde in meinem Fall bleiben und überhaupt ist das Nachlackieren von Metallic-Lack nicht möglich. Wie bitte? Bestimmt 80% der neu zugelassenen Fahrzeuge, wenn nicht noch mehr, werden heute mit Metallic-Lack ausgeliefert. Fallen die alle aus dem Pool der potentiellen Smart-Repair-Kunden raus? Das konnte und wollte ich nicht glauben. Der Seat-Händler möchte die gesamte Stoßstange und den kompletten Kotflügel demontieren, komplett lackieren und wieder montieren. Kostenpunkt etwa 1.500 Euro. Das muss doch auch anders gehen, oder?
Auf den Bildern ist die Beschädigung gut zu sehen. Der Kotflügel hat eine minimale Beule unmittelbar über der Fuge zwischen Stoßstange und Kotflügel. Der Lack ist oberflächlich beschädigt. Es sind keine tiefen Kratzer entstanden, die bis auf das Blech reichen. Dennoch kann ich die Spuren mit Lackreiniger nicht vollständig entfernen. Herr Oprée, Geschäftsführer und Verkäufer der Reifen und KFZ-Werkstatt Oprée in Essen Frohnhausen unterbreitete mir während der Reparatur des Plattfußes vorne links ein Angebot zur Beseitigung des Lackschadens durch einen professionellen Beulendoktor. Dieses Angebot habe ich während des Reifenwechsels an unserem Zweitwagen noch etwas nachverhandelt und einen Termin für den 19./20. Oktober für die Reparatur inklusive Reifenwechsel vereinbart. Am 19. Oktober 2009 wird zunächst die kleine Beule entfernt und das Auto für die anschließende Teillackierung vorbereitet. Tags darauf erfolgt die Beseitigung des Lackschadens unter Anwendung von Smart-Repair-Technik. Der Radwechsel inklusive Auswuchten der Winterräder ist im Gesamtpreis enthalten. Leider wollte sich der Reifenhändler nicht auf einen Festpreis einlassen. Das Angebot lautet über 500 Euro. Im Folgenden die Bilder nach der Reparatur. Bin ich glücklich?
Ja, ich bin glücklich und zufrieden mit dem Ergebnis. Auch bei blauem Himmel und Oktobersonne kann ich keinen Übergang im Lack, keine Lacknase oder Staubeinschlüsse finden. Sowohl die Beule als auch die Schleifspuren wurden zu meiner vollsten Zufriedenheit beseitigt. An dieser Stelle möchte ich die Qualität der Arbeit ausdrücklich hervor heben. Im Markt der Smart-Repair-Betriebe wird leider auch öfters nur mittelmäßige oder mangelhafte Arbeit abgeliefert. Dem stehen die Händlerbetriebe der Fahrzeughersteller gegenüber, die eigentlich jeden Schaden immer komplett nach Gutachten mit einer aufwändigen und teuren Reparatur beheben lassen wollen. Auch Seat Austinat in der Ruhrau empfahl die komplett Demontage und Lackierung des gesamten Stoßfängers und Kotflügels. So wie es im Gutachten steht. Begründung war, dass sich Metallic Lack generell nicht mit Smart-Repair-Technik bearbeiten lässt. Man sieht immer Übergänge und die Arbeit ist maximal von ausreichender Qualität.
Nun, diese These konnte eindrucksvoll widerlegt werden. Im Laufe der Jahre habe ich den einen oder anderen Betrieb nicht immer in gutem Licht stehen lassen. Heute möchte ich uneigennützig loben und kann ohne Einschränkungen eine Empfehlung aussprechen. Wer in und um Essen einen fähigen Betrieb sucht, der kleinere Unfallschäden unter Anwendung von Smart-Repair-Technik beseitigt, findet in der freundlichen KFZ-Werkstatt Oprée GmbH — KFZ-Meisterbetrieb — einen guten Partner. Selbstverständlich ist jeder Schaden für sich neu zu bewerten und die geeignete Methode zu wählen. Immer kommt man mit Beulendoktor und Smart-Repair sicherlich nicht zum gewünschten Ergebnis, aber es gibt genügend Fälle, in denen man die eigenen Kosten bei vergleichbarer Leistung deutlich reduzieren kann. Auf die einwandfreie Reparatur unter Anwendung von Smart-Repair-Technik durch die Reifen und KFZ-Werkstatt Oprée in Essen Frohnhausen habe ich selbstverständlich die übliche Gewährleistung. |