Ein Rückblick auf den Renovierungsmonat. Der zweite Umzug während des laufenden Langzeittests steht an. Bedingt durch allerlei andere Aktivitäten und das ein oder andere Mietfahrzeug als fahrbarer Untersatz mit großzügigem Ladeabteil fällt der Bericht kurz aus.

Renovierungsmonat und der Umzug

07.11.2009 bis 12.12.2009, Kilometer: 68.130.

Bezogen auf den Seat Altea ist im Monat November nichts aufregendes passiert. Daher an dieser Stelle ein kleiner Rückblick auf den Renovierungsmonat, dem die Umzugswoche im Dezember folgt.

Am 7. November findet endlich die Schlüsselübergabe statt. Vormittags wird noch schnell eine Tür beim Lieferanten nachbestellt, der auch in der Bauzeit die Türen für unser Haus geliefert hatte. Am Nachmittag dann die Schlüsselübergabe. Eine aufregende und bewegte, zuweilen auch stressige und anstrengende Zeit steht uns und den zahlreichen Helfern bevor.

Am Sonntag, den 8. November fällt der Startschuss. Unser Ziel ist der Umzug am 12. Dezember und der Weihnachtsbaum im neuen wenigstens halbwegs bewohnbaren Zuhause. Vorher muss noch einiges passieren. Außerdem benötigt der Maler auch noch mindestens eine Woche für seine Arbeiten.

Also in die Hände gespuckt und ran ans Werk. Holzwände, Deckenpanelen ohne Ende, Teppichfliesen und einige Quadratmeter Gipsdiele, die einem neuen Türloch weichen müssen, werden raus gerissen. Tapeten werden Säckeweise entfernt. Diverse Steckdosen und Schalter finden ihren neuen Platz. Ein selbst gegossener Betonsturz schwebt über dem breiten Durchgang zur Küche. Fast 50 Quadratmeter Decken müssen abgeschliffen werden. Eine Sauarbeit! Abflüsse und Wasserleitungen müssen teilweise still gelegt und versteckt werden. An anderer Stelle werden die Anschlüsse neu verlegt. Fliesen werden an Wand und Boden geklebt und verfugt. Eine Betonkernbohrung für die Küchenabluft wird in Eigenregie gesetzt. Unsere Küche wird durch Kröger umgeplant und umgezogen. Dabei gehen alle Füße der Küche verloren, aber die Küche steht am Zielort - auf Klötzen aus Arbeitsplattenresten.

Im Dezember entsorge ich den Berg Holz- und Bauschutt, der bei den Renovierungsarbeiten angefallen ist, am Recyclinghof in Essen an der Lierfeldstraße. Die Waage stellt ein Gewicht von gut einer halben Tonne Schutt und vor allem Holz fest.

Der Schuttberg verschwindet spielend im Heck des Hertz Transporters. Der Iveco Daily ist gut motorisiert und zieht auch bei halber Auslastung der Nutzlast noch munter los.

Am Ende kommt ein riesiger Holz- und Schuttberg bestehend aus einer guten halben Tonne Altholz, etwas Bauschutt und einer guten Ladung Renovierungsmüll in Form von Teppichfliesen und neun Säcken Tapetenresten zusammen. Jedes verdammte einzelne Kilogramm liefere ich am Abend des 7. Dezember auf dem Recyclinghof in Essen ab. Bis auf den Holzberg ist die Entsorgung ein Kinderspiel.

Hätte ich jedoch geahnt, dass der Holzcontainer nur über sieben Stufen zu erreichen ist, wäre ich mit Verstärkung angerückt. Am Ende kann ich mir stehend die Kniekehlen jucken, weil jedes verdammte Brett hoch getragen werden muss und dann über Kopf in den Container geworfen werden darf.

Ich zähle nicht, wie oft ich diese Stufen an dem Abend mit einer Hand voll Bretter beladen hoch tigere. Am Ende habe ich den Kaffee auf und mein Fitnessprogramm für diesen Monat abgerissen. Die Entsorgung ist sehr günstig. Alles in Allem zahle ich 50 Euro.

Ein Mietcontainer vor der Haustür allein nur für einen Tag wär um einiges teurer als die Entsorgung am Recyclinghof und die Mietkosten für die Woche mit dem Transport zusammen gewesen. In diesem Punkt geht die Rechnung auf. Ich habe günstig entsorgt und außerdem hatte ich die Möglichkeit den Umzugstag durch Transporte verteilt über die ganze Woche zu entlasten.

Den Platz für den Transporter an den Tagen ohne gültiges Halteverbot haben wir uns hart erkämpfen müssen. Am Donnerstag und Freitag rückte insgesamt drei Mal die Polizei an, um unser Halteverbot frei zu räumen.

Der für die Umzugswoche angemietete Transporter fällt leider zwei Klassen größer aus als geplant. Angemietet war die "Vito Klasse", bekommen habe ich weder Vito noch mittellangen Sprinter, sondern den langen Iveco Daily.

Viel Platz für unsere Vorbereitungen des Umzugs, aber wo parke ich die Kiste in Essen vor unserer Haustür in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs des Uni Klinikums mit den entsprechenden Mitarbeiter- und Besucherparkparasiten?

Zum Glück ist uns der Gott der Parklücke im Klinikviertel in Essen wohl gesonnen und wir können das 7 m Ungetüm in der Umzugswoche von Montag bis Mittwoch vor unserer alten Anschrift parken. Das geht natürlich nicht ohne zwei PKW als Platzhalter, während der Transporter seine Transportaufgabe erfüllt.

Wir nutzen den Transporter für die Entsorgung des Schuttberges und bringen bereits vor dem eigentlichen Umzugstag 50 Umzugskisten mit dem Inhalt fast aller Schränke, Kleinmöbel, Pflanzen, Nepi den Wellensittich und den Inhalt unseres Kellers ans Ziel.

An dieser Stelle auch noch der Tipp an alle Heimwerker und privaten Umzugsteams. Die Hertz Autovermietung bietet ein Handwerkerspecial auch für Otto Normal an. Ein Transporter in Sprinter Format kostet von Montag bis Freitag inklusive 1.250 km nur 175 Euro. Ich habe in Essen Vogelheim angemietet. Dieses Angebot gilt zumindest im Ruhrgebiet an mehreren Stationen. Ob es sich dabei um ein bundesweites Angebot handelt, kann ich nicht beurteilen.

Ein Mitsubishi Canter Fuso (ähnlich dem Mercedes Benz Vario oder Atego) mit Kofferaufbau und Hebebühne wird am Umzugswochenende genutzt. Die Schaltung des Fahrzeugs ist sehr hakelig und zudem gewöhnungsbedürftig angeordnet.

Der LKW hat vier Schaltgassen und sechs Gänge. Der Rückwärtsgang ist ganz links hinten. Eine Gasse weiter vorne ist 1. und hinten der 2. Gang. Eine Gasse weiter ist vorne der 3. und hinten der 4. Ganz rechts ist vorne der 5. und hinten der 6. Gang.

Für den Donnerstag und den Freitag haben wir vorsorglich ein Halteverbot über www.moveasy.de eingerichtet, da wir unser Glück nicht überstrapazieren wollen. Der Spaß ist alles andere als umsonst, aber ohne das geht am Auszugsort nichts.

Freitagabend stelle ich den 7,5 t LKW in unserem Umzugshalteverbot ab. Vorher müssen zum dritten Mal in dieser Woche Fahrzeughalter durch die Polizei ermittelt und Anwohner abends raus geklingelt werden.

Die Frage eines Sünders "Wer zieht denn Freitagabend um 18:30 Uhr um?" beantwortet der Polizist mit "Parkverbot ist Parkverbot" und kassiert zwei Mal 35 Euro. Die beiden Male davor war der Service der sehr netten Essener Polizei für alle Beteiligten kostenfrei und es blieb bei mündlichen Ermahnungen.

Uns hat das rücksichtslose und ignorante Verhalten jedes Mal eine geschlagene Stunde Zeit gekostet.

Am 12. Dezember erfolgt dann der Endspurt mit 7,5 t LKW und vielen fleißigen Helfern, die bis abends anpacken, Möbel aufbauen und Kisten leer räumen.

Wir sind drin! Prost.

Nach der Abgabe des LKW heißt es kollektiv die Beine hoch legen. Wir sind angekommen. Prost!

Der neue Arbeitsweg ist "One Way" 2,5 km lang.

Im Sommer werde ich mein altes Fahrrad aus dem Keller holen.