Positive Halbjahresbilanz für den Cuore: 20.000 km und Gesamtkosten von 0,36 Euro/km. Das Herzstück des Cuore ist ein weitverbreiteter Motor, der auch bei vielen anderen Herstellern verbaut wird. Daihatsu bessert bei der Abgasnorm nach, allerdings erst 2011. Erste Macke im Blech.

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Positive Halbjahresbilanz für den Cuore: 20.000 km und Gesamtkosten von 0,36 Euro/km. Das Herzstück des Cuore ist ein weitverbreiteter Motor, der auch bei vielen anderen Herstellern verbaut wird. Daihatsu bessert bei der Abgasnorm nach, allerdings erst 2011. Erste Macke im Blech.

Kilometerstand und Durchschnittsverbrauch im September. Bilanz nach sechs Monaten

Kilometer: 19.500.

Nach einem halben Jahr muss ich feststellen, dass ich sehr zufrieden mit unserem neuen Cuore bin. Den Alten vermisse ich höchstens aus nostalgischen Gründen. Objektiv gesehen ist der Neue in allen Belangen besser als der Alte. Dabei muss man aber akzeptieren, dass der vierte, besonders aber der fünfte Gang lang übersetzte Spargänge sind.

Die Laufleistung, die der Kleine in den ersten Monaten erreicht hat, ist mit knapp 20.000 km nicht gerade gering. Das hatte ich eigentlich als Jahresfahrleistung angepeilt — Makulatur!

Der reale Durchschnittsverbrauch auf dieser Strecke ist mit genau 4,4 l/100 km exakt mit dem Normverbrauch identisch. Die Spritkosten belaufen sich derzeit auf 6,01 Euro/100 km.

Für Inspektion und Ölwechsel fielen, da bereits die erste Durchsicht fällig war, im ersten Halbjahr insgesamt etwa 210 Euro an.

Die Anschaffungskosten fielen gering aus, da wir lediglich 3.000 Euro Anzahlung geleistet haben. Dafür sind nun die laufenden Kosten in den nächsten drei Jahren etwas höher. Die monatlichen Raten von 203 Euro sind für uns zu zweit aber unproblematisch zu bewältigen. Wir hatten die Finanzierung gewählt, weil die Zinsen mit nur 0,9% bei der Toyota-Bank zum Kaufzeitpunkt im März 2010 sehr günstig waren.

Damit liegen die Kosten pro Kilometer bei 0,36 Euro, wenn man sämtliche Ausgaben (über Versicherung bis hin zur Autopflege) mit einbezieht. Sie werden wohl erst, wenn das Auto in nunmehr zweieinhalb Jahren abbezahlt ist, deutlich sinken. Ein weiterer Kostentreiber ist die Versicherung (bei direct-line), die im Moment mit etwa 450 Euro pro Jahr (SF-Klasse 9) zu Buche schlägt.

Sie ist damit fast doppelt so teuer wie bei unserem früheren Cuore, da ich diesmal Voll- statt Teilkasko gewählt habe. Außerdem ist der Neue unter anderem besser gegen Tierunfälle versichert: Tiere aller Art statt nur Haarwild. Und der Selbstbehalt bei Wildunfällen liegt nun bei 150 Euro. Bei unserer alten Versicherung (Asstel) hätten wir über 1.000 Euro selbst zahlen müssen, was ich leider erst bemerkt habe, als wir tatsächlich einen Wildunfall hatten …

Kilometerstand.
Kilometerstand und Durchschnittsverbrauch im September.

Sonst gibt es keinerlei Probleme

Ein heftiger Steinschlag muss aber (unbemerkt von mir) die Front des Cuore oberhalb des Daihatsu-Emblems getroffen haben. Es ist sogar eine kleine Beule entstanden, die allerdings auf dem Foto nicht zu sehen ist.

Kurzfristig sehe ich noch keinen akuten Handlungsbedarf, aber mittelfristig muss dieser potenzielle Rostangriffspunkt natürlich bearbeitet werden.

Steinschlag an der Front.
Steinschlag an der Front.

Verkaufsschlager

Dreizylinder-Motoren sind wieder im Kommen. Vor vielleicht fünf Jahren war Daihatsu beinahe der einzige Hersteller auf dem deutschen Markt, der ein solches Aggregat im Angebot hatte. Opel pflegte im Corsa (und Agila) noch eine gewisse Dreizylinder-Tradition als Grundmotorisierung, aber das war es dann auch schon fast.

Vor einigen Wochen nun meldete eine große deutsche Auto-Zeitschrift einen neuen Dreizylinder-Boom. Fiat — so war im selben Blatt zu lesen — plane gar einen Zweizylinder! Die Vorteile von Motoren mit wenigen Zylindern liegen auf der Hand: geringere Reibungsverluste (=weniger Verbrauch) und geringeres Gewicht (=weniger Verbrauch).

Eine Kubikzentimeter-Zahl von etwa 1.000 hat sich dabei offenbar als Optimum herauskristallisiert.

Dafür wurde den Dreizylindern ein ruppigeres Laufverhalten aufgrund ihrer ungeraden Zylinderzahl nachgesagt. Das ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen, aber es darf bezweifelt werden, dass selbst sensible Naturen dadurch ernsthaft gestört würden.

Da Downsizing momentan angesagt ist, wundert es nicht, dass der Daihatsu-Dreizylinder, der als einzige Motorisierung den Cuore antreibt, auch bei anderen Herstellern gefragt ist. Immerhin hat Daihatsu hier jahrzehntelange Konstruktionserfahrung.

Dass dieser seit Dekaden optimierte und immer wieder modernisierte Antrieb nicht nur die Basismotorisierung des Daihatsu Sirion bildet, sondern über die Konzernmutter Toyota auch den Weg in die in Tschechien gebauten Geschwister Toyota Aygo, Citroën C1 und Peugeot 107 fand, habe ich schon an anderer Stelle erwähnt.

Toyota bietet die Daihatsu-Konstruktion aber auch als kleinsten Motor für den Yaris und den Dreieinhalbsitzer iQ an. Doch es gibt noch weitere Verquickungen:

Subaru ist ein japanischer Hersteller mit einem Marktanteil in Deutschland um 0,5%, also etwa auf Daihatsu-Niveau. Die Marke sichert sich einen zusätzlichen Exotenstatus, indem sie ausschließlich Fahrzeuge mit Boxermotor und permanentem Allradantrieb (lediglich die Basisversion im aktuellen Impreza hat Frontantrieb) anbietet.

Die Ausnahme bildet seit vielen Jahren das kleinste Modell der Palette: der Justy. Bis 2003 suchte Subaru hier die Zusammenarbeit mit Suzuki und labelte den Swift zum Justy um. Immerhin hatte dieser als Subaru auch den markentypischen Allradantrieb, nur der Boxermotor fehlte.

Aktuell ist der Justy seit dem letzten Modellwechsel ein Sirion, bei dem lediglich das Daihatsu- gegen das Subaru-Symbol getauscht wurde. Merkwürdig ist, dass es den "Justy-Sirion" bei Subaru ausschließlich mit unserem bekannten 1.0 Liter-Dreizylinder und Frontantrieb gibt, während er bei Daihatsu auch mit Vierzylinder-Motoren mit 1.3 oder 1.5 Litern Hubraum angeboten wird. Dabei ist der 1.3 Liter auch als Allrad zu haben — aber eben nur bei Daihatsu …

Die Marketing-Strategen werden sich schon etwas dabei gedacht haben.

Jedenfalls finde ich es bemerkenswert, dass man bei fünf verschiedenen Herstellern acht verschiedene Fahrzeugmodelle kaufen kann, und wenn man unter die Motorhaube schaut, blickt einen immer wieder das (nahezu) gleiche Triebwerk an: ein von Daihatsu konstruierter Dreizylinder-Otto-Motor mit 998 cm3 und 70 PS.

Fast schon unheimlich.

Cuore ab 2011 mit Euro5-Norm

Kurz vor Monatsende wurde meine Anfrage bei Daihatsu nach der fehlenden Euro5-Norm beantwortet: Es ist tatsächlich kein technisches Problem, das die aktuelle Norm für den Cuore-Motor verhindert.

Um nach Euro 5 zertifiziert zu werden, muss der Hersteller wohl alle Fahrzeugdaten in einem spezifischen Format darlegen und diese Daten auch für Dritte zugänglich zu machen. Diesen Aufwand hat man sich bei Daihatsu offensichtlich gespart.

Den Endkunden stört es bislang auch recht wenig, da Cuore-Fahrer durch die Einstufung ihrer Fahrzeuge als 5 l-Autos auch ohne aktuelle Abgas-Norm in den Genuss der derzeit niedrigsten Kfz-Steuer von 20 Euro kommen.

"Im Laufe des Jahres" 2011 werde man den Cuore auch als Euro5-Fahrzeug anbieten, so der Kundendienst. Das kommt nicht überraschend, denn ab da müssen alle in Deutschland verkauften Neufahrzeuge diese Norm erfüllen.

Dabei bleibt allerdings unklar, ob das noch für den aktuellen Cuore gelten wird. Denn bisher war es so, dass alle vier Jahre die neue Generation präsentiert wurde. Nach dieser Rechnung müsste im September 2011 das neue Cuore-Modell erscheinen — diesmal mit Sicherheit mit aktueller Abgasnorm!

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