Cuore läuft problemlos, aber im Oktober auch aus der Spur20.10.2010, Kilometer: 22.600. 3.000 km hat der Cuore mit nur vier Tankstopps im Oktober abgespult und dabei im Schnitt 4,29 l/100 km verbraucht. Die Verbräuche trage ich inzwischen auch bei CarCost ein. Mit den ersten Nachtfrösten wurde es auch Zeit für die Winterräder. Diese hatten wir beim Neuwagenkauf für 300 Euro (Kompletträder, Stahlfelge) gleich mit geordert, weil es im Februar und März durchaus noch nach Schnee aussah. Da wir sie dann aber doch nicht brauchten, hatte sie das Autohaus Rosenkranz direkt für uns eingelagert, ohne dass wir sie überhaupt zu Gesicht bekamen. Eigentlich kostenlos, wie ich meinte. Schriftlich hatte ich das aber nicht. Beim Radwechsel wurden nun zwar doch 18 Euro für das Einlagern berechnet, da der Wechsel selbst aber mit 12 Euro sehr günstig war, habe ich nicht gemosert. Die Sommerreifen liegen nun aber bei uns zu Hause im Keller. Ob ich sie allerdings noch einmal nutzen werde, ist fraglich: Beim Radwechsel wurde nämlich festgestellt, dass der linke Vorderreifen an der Außenkante total abgefahren war, was den Verdacht auf eine verstellte Spur nahelegte. Bei der letzten längeren Autobahnetappe war mir auch aufgefallen, dass ich recht stark gegenlenken musste, ich hatte das aber auf die stürmischen Witterungsverhältnisse und die Seitenwindanfälligkeit des Cuore geschoben.
Schon am nächsten Tag wurde die Spur vermessen (der Verdacht bestätigte sich) und für 61 Euro neu eingestellt. Nun schnürt der Cuore wieder sauber geradeaus. Das Ganze dauerte etwas über eine Stunde.
Beleuchtung am Cuore nicht konsequent durchdachtBei aller Begeisterung für unser kleines, feines Vehikel will ich zwei Kritikpunkte anbringen, die jetzt, in der dunklen Jahreszeit, besonders auffallen. Im Gegensatz zu unserem alten Cuore L701 hat unser neuer L276 nur einen Rückfahrscheinwerfer (nämlich hinten rechts), was beim rückwärts Einparken schon mal unangenehm auffällt, weil es im linken Außenspiegel relativ dunkel bleibt — hier wurde am falschen Fleck gespart. Überflüssig dagegen — wenn auch nett anzuschauen — ist die ständige Beleuchtung der Anzeigentafel im Cockpit bei eingeschalteter Zündung. Da vergisst man schon mal, das Fahrlicht einzuschalten, weil der Tacho im Auto ja bestens illuminiert ist. Es gibt zwar ein grünes Leuchtsymbol, das anzeigt, ob das Fahrlicht eingeschaltet ist oder nicht, aber diese Anzeige muss man bewusst suchen. Intuitiv denkt man: Cockpit-Beleuchtung an = Fahrlicht an. Daihatsus deutsche ModellpaletteDaihatsu ist ein Hersteller, der sich auf kompakte, kleine Autos spezialisiert hat. Das mittlere und obere Segment wird von der Konzernmutter Toyota abgedeckt. Im unteren Segment aber bietet Daihatsu aber ein breites Spektrum an Fahrzeugen. Neben dem Kleinstwagen Cuore und dem Kleinwagen Sirion werden momentan noch das "Lifestyle"-Fahrzeug Materia, ein im Ami-Stil auf dicke Hose gepimpter Kleinwagen, der zweisitzige Klappdach-Roadster Copen und der Kompakt-SUV Terios angeboten. Eine gewisse Tradition haben dabei außer dem Cuore nur der Sirion, der den Platz des 2003 eingestellten Charade übernahm, und der SUV Terios, denn einen kompakten Offroader bot Daihatsu schon seit dem Markenstart in Deutschland in den 1980ern an, auch wenn sich der Name alle paar Jahre änderte. Diese drei Fahrzeuge können als das Kernprogramm der Marke gelten. Daihatsu ist in Ländern auf allen Kontinenten außer Australien präsent. Und überall kann man zumindest eines dieser drei Fahrzeuge kaufen. Allerdings nicht immer unter derselben Bezeichnung und nicht immer das aktuellste Modell. MarktnamenDie Fahrzeugpapiere unseres Cuore nennen unter Ziffer D.3 (Handelsbezeichnungen) drei Namen: Cuore, Charade, Mira.
Charade? Das war doch aber der Vorgänger des größeren Bruders Sirion? Richtig — trotzdem firmiert der Cuore beispielsweise in Südafrika unter dieser Bezeichnung. Für die meisten Länder hat sich aber offenbar die Bezeichnung Cuore durchgesetzt. Abgesehen vom Mutterland Japan. Dort heißt der Cuore traditionell Mira. Eine interessante Entdeckung machte ich auf der pakistanischen Toyota/Daihatsu-Website. Dort wird noch der alte Cuore L501 verkauft. Also die Cuore-Generation, die hier in Deutschland bereits vor 11 Jahren abgelöst wurde! Wer wegen des veralteten Modells auf einen Schnäppchen-Preis hofft, wird enttäuscht: Die 700.000 pakistanischen Rupien, die für den Cuore fällig werden, entsprechen immerhin gut 5.810 Euro. Das ist happig, besonders, wenn man bedenkt, dass in Japan für das aktuelle Mira-Modell (Cuore) lediglich 885.000 Yen (das sind etwa 7.770 Euro) gezahlt werden müssen! Immerhin — wo bekommt man schon noch fabrikneue Oldies? Daihatsus japanische ModellpaletteGrund meines Ausflugs auf die Daihatsu-Homepage im Mutterland des Cuore war es eigentlich, Informationen über eventuelle Neuerscheinungen im Jahr 2011 zu finden, da der Presse bislang nichts zu entnehmen war. Japan leistet sich eine wesentlich breitere Modellpalette, in der bevorzugt Hochdach-Minis das Bild bestimmen. Der Move, eine Hochdachversion auf Cuore-Basis, der Ende der 1990er bis in die 2000er Jahre auch in Deutschland angeboten wurde, ist auf dem japanischen Markt weiterentwickelt worden und dort nach wie vor in mehreren Versionen vertreten. Oberhalb des Move wird das japanische Modellprogramm durch den kastenförmigen Hochdach-PKW Tanto ergänzt, der ebenfalls in diversen Versionen erhältlich ist. Für mich als Mini-Fan war es besonders interessant, dass Daihatsu Japan noch ein Modell unterhalb des Cuore anbietet, das zwar billiger und kleiner, aber nicht sparsamer als dieser ist — den Esse. Der Esse ist trotz seiner Mini-Maße ein Viertürer. Natürlich ist in Japan auch das "deutsche" Kernprogramm mit Terios und Sirion vertreten, die aber ebenfalls auf andere Bezeichnungen hören. Die aktuelle Version des Terios heißt hier Be-go, dessen Vorgänger wird unter dem Namen Terios Kid in einer aufgemotzten Version aber auch noch weiterverkauft. Dieses Recycling der eigentlich abgelösten Modelle wie es die Franzosen schon seit einiger Zeit praktizieren, scheint also auch in Fernost Schule zu machen. Peugeot bietet beispielsweise neben dem 207 immer noch den 206 oder Renault neben dem neuen Clio noch das alte Clio-Modell als Clio Campus an. Doch dazu gleich im Zusammenhang mit dem Daihatsu Sirion mehr. Neue Daihatsu-ModelleSeit 1991 wurde im Vier-Jahres-Rhythmus ein neuer Cuore vorgestellt. Deshalb mutmaßte ich im Septemberbericht, dass auch 2011 ein neuer Cuore käme. Meine Vermutung ist aber inzwischen, dass es 2011 keinen neuen Cuore geben wird. Im Gegenteil: Daihatsu schrumpft seine deutsche Modellpalette ein — der Copen und der Materia verschwinden aus dem Programm und teilen damit das Schicksal eines kurzen Auftritts mit anderen deutschen Daihatsu-Modellen der letzten Jahre wie dem erwähnten Micro-Van Move, dem sportlichen YRV oder dem Retro-Mini Trevis. Lediglich beim Volumenmodell Sirion scheint sich was zu tun. Auf der japanischen Homepage habe ich einen optisch deutlich veränderten Boon (so die Bezeichnung des Sirion in Japan) entdeckt. Motorenseitig ist wohl aber nichts Neues in Sicht — in Japan wird der Boon, mit den bekannten 1.0- und 1.3-Liter-Motoren angeboten. Der Verbrauch soll sich nach Herstellerangaben zwischen 4,4 und 5,2 l/100 km bewegen, was in etwa den Verbrauchsangaben zum aktuellen Sirion entspricht (jedenfalls aus optimistischer Hersteller-Sicht). Eine offizielle Ankündigung eines modellgepflegten Sirion für 2011 hat es in Deutschland meines Wissens bislang nicht gegeben. Immerhin war der Presse aber zu entnehmen, dass Toyota in Japan demnächst Daihatsu-Fahrzeuge unter eigenem Label anbieten will: Beispielsweise den erwähnten Materia (in Japan heißt er Daihatsu Coo). Der Sirion wird schon seit einigen Jahren bei Toyota als Passo recycelt. Vielleicht gibt es also im nächsten Jahr doch noch eine Neuvorstellung bei Daihatsu, wenn auch nicht den Cuore betreffend. Halt! Doch, eine Neuigkeit zum Cuore gibt es! In der Ausführung PUR kostet er ab sofort (vorerst bis Ende des Jahres 2010) nur 7.990 Euro (ohne Überführung). Daihatsu hat wohl eingesehen, dass man gegen die Konkurrenz von Dacia und Fiat am besten mit dem Preis argumentiert … |