Nachtrag zum Ausfall im NovemberIch hatte im Novemberbericht erzählt, dass mein Auto wegen eines Schadens an der Motorsteuerung in die Werkstatt abgeschleppt werden musste und ich die Mobilitätsgarantie von VW in Anspruch nahm. Dabei hatte sich das Autohaus nicht besonders kundenfreundlich gezeigt und mir sogar eine unberechtigte Mietwagenrechnung ausgestellt, die man dann auf schriftliche Nachfrage meinerseits storniert hatte (siehe Novemberbericht). Die Stornierung der Rechnung erfolgte, nachdem das Autohaus das Geld aber bereits erhalten hatte und ich war gespannt, wie lange man für die Rücküberweisung benötigen würde. Ich hatte die Rechnung am 22. November erhalten und sofort per Online-Überweisung gezahlt. Da der Tag ein Samstag war, kam das Geld am darauf folgenden Montag, spätestens am Dienstag an. Die Stornierung wurde am 28. November ausgestellt, also am darauf folgenden Freitag.
Als das Geld am 19. Dezember immer noch nicht auf meinem Konto war, bat ich per Mail um Nachricht, wann man das Geld zurücküberweisen wollte. Wie in diesem Autohaus anscheinend üblich, erhielt ich keine Antwort, sondern am 23. Dezember wurde mir das Geld kommentarlos gutgeschrieben. Es gab keinerlei Entschuldigung für die verzögerte Rückerstattung. Das ist schon befremdlich. Rückruf von VW23.12.2014, Kilometer: 35.000. Am 23. Dezember erhielt ich von VW ein Schreiben, welches mich über Folgendes informierte: "Die Volkswagen AG hat festgestellt, dass an Tiguan-Fahrzeugen eines begrenzten Fertigungszeitraums die Möglichkeit besteht, dass ein Spannstift der Ventilmechanik an der Regelklappe für die Abgasrückführung herauswandern kann. Das kann zum Ausfall der Abgasrückführung führen. In Folge dessen kann es zu Motorlaufbeanstandungen kommen. Um Ihnen Unannehmlichkeiten durch einen möglichen Ausfall Ihres Fahrzeugs zu ersparen, muss eine Abdeckkappe an der Regelklappe für die Abgasrückführung ausgetauscht werden. Diese neue Abdeckkappe verhindert das Herauswandern des Spannstiftes." Ich wurde aufgefordert, mich bei meinem Servicepartner zu melden und besuchte also zwischen den Feiertagen am 29. Dezember wieder "mein" Autohaus Knabe. Ich erkundigte mich, ob die Aktion Mitte November dies Problem bereits behoben hätte oder ob dies eine zusätzliche Aktion wäre. Mir wurde mitgeteilt, dass laut Computer der Fehler bei meinem Fahrzeug bereits behoben wäre. Da ich mit dem Autohaus inzwischen etwas vorsichtiger umgehe, bat ich, mir das mit Datum auf dem Schreiben zu bestätigen, was auch problemlos erfolgte. Dann stutzte ich bei dem Datum. Man hatte mir den 10.12.2014 als Datum für die Behebung des Problems bescheinigt. Seit der Aktion Mitte November hatte ich das Autohaus aber nicht wieder aufgesucht. Was war das jetzt für ein Datum? Ich bat darum, den Meister sprechen zu dürfen, der die Reparatur damals vorgenommen hatte. Der hatte damals eine größere Baueinheit ausgetauscht, welche die Kappe, die jetzt ausgetauscht werden sollte, bereits fertig verbaut enthielt. Ich wies darauf hin, dass in dem Schreiben ein Arbeitsaufwand von etwa einer Stunde erwähnt wird, dass man im November aber etwa acht Stunden gebraucht hätte. Ich bezweifelte, dass damals bereits die neue Kappe verbaut gewesen war. Der Meister konnte das nicht beantworten und man rief in Wolfsburg an. Dort konnte man das ebenfalls nicht beantworten und verwies auf die reduzierte Besetzung der Abteilung. Man wolle sich Anfang Januar wieder melden. Die Dame im Autohaus sagte mir dann, dass das wohl zwei bis drei Wochen dauern könne, denn sie hätte eine ähnliche Frage vor zwei Wochen schon gestellt und warte immer noch auf die Antwort. Sie habe zusätzlich denselben Fall im Hause und auch dort sei am 10.12. das Problem als abgewickelt im Computer erfasst worden ohne dass der Mann mit seinem Fahrzeug da gewesen wäre. Die Sache wird also erst im Januar geklärt werden und ich werde darüber berichten. Erste Erfahrungen mit Schnee und KälteEnde Dezember 2014. Nach Weihnachten wollte ich zu Besuch ins Saarland. Die Reise ging über etwa 300 Kilometer in einer Richtung. Schnee und Glätte waren angesagt und ich freute mich auf die erste Erfahrung auf dieser Strecke mit Schnee. In der Nacht hatte es kräftig geschneit und so schaufelte ich als Erstes den öffentlichen Gehweg und den Weg zum Haus frei. Die Garageneinfahrt, die relativ steil ist, machte ich nicht frei. Das war in früheren Jahren jedoch immer unabdingbar, um raus zu kommen. Da die Garage deutlich tiefer liegt als der Gehweg und seitlich Begrenzungsmauern aufweist, kann man nicht gefahrlos mit Schwung die Einfahrt hochfahren. Man würde querende Fußgänger übersehen. Da ich vorwärts in die Garage fahre, muss ich die Einfahrt rückwärts hochfahren. Jetzt sollte der Tiger zeigen, wie er diese Herausforderung bewältigt: Er tat so, als wäre das keine Herausforderung. Die Räder drehten nicht durch. Die Spur wies ganz sauber und unverwischt das Reifenprofil nach.
Für mich, der ich das erste Mal ein Auto mit Allrad-Antrieb fahre, ist das eine tolle Erfahrung! Ähnlich ging es dann auf der Straße weiter. Kein Rad drehte durch. Die Straße war noch nicht geräumt worden und so wechselte sich Schneematsch und festgefahrener Schnee ab. Der Tiguan nahm alle Stellen, als wären sie nichts Besonderes. Natürlich muss ich dazu sagen, dass ich umsichtig fuhr, denn die Physik lässt sich nicht abschalten: Auch wenn der Allrad-Antrieb beim Anfahren und Beschleunigen super ist, so kann er beim Bremsen nicht helfen. Weil der 4-motion-Tiguan beim Fahren das Gefühl der Sicherheit stark betont, muss der Kopf des Fahrers besonders wachsam und umsichtig sein und sich nicht vom Gefühl der Sicherheit in die Falle locken lassen. In den Kurven und auf Schneematsch ist der Tiguan nicht so schwammig wie ein normales front- oder heckgetriebenes Fahrzeug. Er hat tatsächlich mehr Reserven und hält die Spur viel besser. Aber auch er hat seine Grenzen. Wenn der Schneematsch tiefer ist, dann fährt auch der Tiguan nicht unbedingt in die Richtung in welche die Räder ihn lenken sollen. Auch er entwickelt dann mitunter ein Eigenleben, wenn auch etwas später als andere Antriebsarten. Es reizt mich natürlich, die Grenzen der Traktion zu testen und einfach einmal auf eine verschneite Wiese zu fahren. Mich hält aber ein netter Spruch davon ab, der lautet: "Mit dem Allrad-Antrieb fährt man sich da fest, wo niemand mehr hinkommt um einen raus zu holen." Ich werde mich also vorsichtig an die Grenzen herantasten und habe dazu genug Zeit in diesem Winter. Die Grenzen auf der Straße werde ich sicher Anfang Januar beim ADAC-Fahrsicherheits-Training erfahren, zu dem ich mich angemeldet habe. Allgemein möchte ich sagen, dass der Tiguan sich auf Schnee und auf Glätte einfach unauffällig bewegen lässt. Er ersetzt nicht die eigene Vernunft, aber er schafft Reserven. KonstruktionsmangelWarum mir dieser Konstruktionsmangel erst jetzt auffällt, kann ich auch nicht sagen. Ich möchte nicht unbedingt von einem Fehler sprechen, aber welcher Stift nun diesen Mangel verursacht hat, der Design- oder der Rotstift, vermag ich nicht zu sagen. Wenn es regnet und man will ein- oder aussteigen, dann rinnt das Wasser vom Dach auf den Sitz und zwar auf alle vier äußeren Sitze. Alternativ trifft es die Kleidung. Vielleicht ist es mir deshalb noch nicht aufgefallen, weil ich bei diesen Gelegenheiten Regenkleidung anhatte, aber jetzt merkte ich plötzlich, dass der Sitz nass wurde. Solange der Regen noch als Tropfen auf der Lackoberfläche des Dachs stehen bleibt, ist alles o.k., aber wenn die ersten Tropfen ins Laufen kommen und dann andere über die Rundung des Dachs mitnehmen, dann entsteht schon ein echtes Rinnsal. Ich gehe davon aus, dass ich beim Abfegen eventuellen Schnees vom Dach sorgfältig über der Tür arbeiten sollte wenn ich den Schnee nicht auf dem Sitz haben möchte. Ich habe vorher noch nie über diese Erscheinung gelesen, dass sich jemand beschwert hätte. Eigenartig. Dabei sind die Türen beim Tiguan sonst gut durchdacht. So gibt es an der Unterkante eine Kunststoffverlängerung, die den Schweller weit untergreift. Kein Wasser von der Fahrbahn kann in die Türöffnung spritzen. Die Kunststoffteile sind von innen immer stark verschmutzt, aber das Blech, das man beim Einsteigen berühren könnte, bleibt sauber. Die Schmutzkante liegt so weit hinter der Türinnenseite, dass man sie beim Ein- und Aussteigen nicht erreicht. Warum nur hat man auf die Ablaufrinne beim Dach verzichtet? Design? Rotstift? Keine Ahnung. Aber das ist klar ein Manko.
TÜV-ReporteDie TÜV-Reporte 2013 und 2014 hatten dem Tiguan eine sehr gute Qualität bescheinigt. Im Report für 2013 wurde nur negativ angemerkt, dass es an der Hinterachse ab und zu Probleme gab. Positiv herausgestellt wurden das Licht, die Bremsen und die Zuverlässigkeit der Abgassysteme. Im Report für 2014 wurden ebenfalls das Fahrwerk und speziell die Hinterachse als Negativpunkt erwähnt, die überdurchschnittlich viele Mängel hatten, aber die Bremsen und die Frontbeleuchtung wurden erneut als Top hervorgehoben. Natürlich habe ich mir auch wieder den Report für 2015 besorgt. Erneut wird das Fahrwerk als überdurchschnittlich häufig mit Mängeln gefunden, aber Bremsen, Licht und Umweltprüfung werden erneut als sehr positiv herausgestellt. Ich entnehme diesem Report, dass ich die kleinen, hin und wieder auftretenden "Poltergeräusche" aufmerksam beobachten sollte. Da ich aber insgesamt fünf Jahre bzw. 200.000 Kilometer Garantie habe, mache ich mir keine großen Sorgen. Meine Fahrleistung ist zurzeit überdurchschnittlich, und wenn mein Auto zu den anfälligen gehören sollte, wird sich das sicher innerhalb der Garantie zeigen und dann als Garantiefall behoben werden. Ansonsten hoffe ich auf einen echt zuverlässigen Tiguan, der sich vom Rost fernhält. DieselverbrauchDer Dieselverbrauch hat sich wie vermutet bei 7,5 Liter stabilisiert. Erstaunlicherweise steigern selbst die Winterreifen und die Wintertemperatur den Verbrauch nicht merklich. Aber der Winter ist ja noch nicht vorbei.
Um die Unterschiede bei der Tankfüllung auszugleichen betrachte ich nur den Gesamtverbrauch über sämtliche gefahrenen Kilometer. Wenn ich jede einzelne Tankfüllung für sich bewerten wollte, kämen verrückte Schwankungen heraus, die kein echtes Bild abgäben. Außerdem dauert es mir zu lange, den Tank immer exakt gleich voll zu machen und VW warnt davor, den Tank bis zum Rand zu füllen. Sonstiges und AusblickBeim Kilometerstand von etwa 36.200 ging mir morgens einmal der Motor aus, als ich langsam die Garageneinfahrt hochfahren wollte. Es hatte den Anschein, als wäre der Motor überfordert. Als ich ihn wieder startete, lief er eine Zeit lang unrund, so dass ich ihn mehrfach leer hochdrehen ließ bis er wieder rund lief. Eine Warnleuchte machte sich nicht bemerkbar. Ich werde aufmerksam bleiben und dieses Verhalten beobachten. Im Januar werde ich hoffentlich berichten können, wie sich die Angelegenheit mit dem Rückruf darstellt. Außerdem werde ich ein wenig über das Fahrsicherheitstraining beim ADAC erzählen. Ich bin gespannt, was ich dabei über mein Auto und mich lernen werde. |