Weitere Ursachenforschung in Sachen Zugluft und 40.000er InspektionDer Empfehlung eines guten Bekannten folgend, wende ich mich an das Autohaus Kieschnick GmbH in Hoyerswerda. Die Truppe scheint ein recht großes Einzugsgebiet zu haben, denn zu ihnen fahren selbst Berliner Volvo-Fahrer, um ihre Fahrzeuge warten oder reparieren zu lassen. Sie sind dafür bekannt, sich auch kniffligerer Probleme anzunehmen und sie zu lösen. Vielleicht lässt dies aber auch Rückschlüsse über die lange Zeit im Inselbetrieb arbeitenden Volvo-Vertragswerkstätten in Berlin zu. Der Junior-Chef der Firma empfängt mich, er ist bereits vorgewarnt und nimmt sich wirklich viel Zeit für mich. Wir machen eine Probefahrt und er bestätigt — auch ohne den visuellen Nachweis mittels Feuerzeug — die kühle Zugluft aus der Lenksäulenarretierung. Außerdem gebe ich noch die 40.000er Inspektion in Auftrag. Zum Ende der Woche hole ich mein Fahrzeug wieder ab. Telefonisch habe ich schon erfahren, dass der Mechaniker während mehrerer ausgiebiger Probefahrten den Effekt mit der Zugluft beim besten Willen nicht reproduzieren konnte. Der Juniorchef entschuldigt sich bei mir und fügt an, wenn er es nicht selbst bei der Vorführung gefühlt hätte, dann läge der Gedanke nahe, ich würde mir das bloß einbilden … Leider ist die schon recht warme Jahreszeit auch nicht gerade für das "Erfühlen" des Luftstromes während der Fahrt geeignet. Offenbar scheint ihn das Ergebnis selbst nicht zu befriedigen, sodass er mir vorschlägt, das ganze zu wiederholen und sich dafür einzusetzen, bei Volvo dafür Kulanz zu erwirken. Probleme im Zusammenhang mit der Gewährung von Kulanz aufgrund der EU-Herkunft unseres Wägelchens scheint er für durchaus lösbar zu halten. Die Vorgeschichte während der Garantiezeit sollte seiner Meinung nach aussagefähig genug sein, um auch nachträglich noch eine Beteiligung von Volvo an den Kosten zu erwirken.
Der Mechaniker zerlegte dennoch das Armaturenbrett, um in dessen Innern nach Ursachen zu forschen. Den Zusammenbau habe ich dazu genutzt, eine Aufnahme von den mittleren Luftaustrittsöffnungen zu machen. Dort hatte sich ein Stück der Isolation mit der Mechanik für die Jalousien verhakelt, was nach der Zerlegung des Armaturenbretts zu Schwergängigkeit der Jalousienverstellung führte, und noch an Ort und Stelle unkompliziert behoben wurde.
Die Inspektionsarbeiten wurden erwartungsgemäß gut ausgeführt. Und diesmal erlebe ich zum ersten Mal, wie eine Rechnung nicht nur verlesen, sondern auch ausgiebig erläutert werden kann. Eigentlich erwarte ich so etwas nicht, weil ich mir als Techniker selbst einen Reim auf die aufgelisteten Punkte machen kann, aber im Grunde genommen gehört so etwas zum Kundendienst.
Zusätzlich zu den Inspektionsarbeiten gab ich folgende Leistungen in Auftrag:
Wie schon im Monatsbericht April erwähnt, ist die Beifahrerseite nun nicht mehr mit wasserabweisendem Spiegelglas ausgerüstet. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist, dass Kieschnicks daran gedacht haben, mir eine Ölprobe sicherzustellen. Vorsichtshalber hatte ich mir schon vor der Inspektion ein wenig gesichert, nun habe ich einen Viertelliter von der Werkstatt mit nach Hause nehmen können. Da ich keinen Leihwagen in Anspruch nehmen möchte, bietet mir Herr Kieschnick an, mich am Tage der Abholung meines Wagens vom örtlichen Bahnhof abzuholen. Ich verweise grinsend auf den Dachgepäckträger und bevorzuge die sportliche Variante mit dem Fahrrad.
Operative Daten
Zeitraum: Mai 2007 |