Die Qual der Wahl. Zuverlässigkeit. Stabilität. Platzangebot. Familientauglichkeit. Preis. EU-Fahrzeug. Händler.

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Monatsbericht März 2005


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Die Qual der Wahl. Zuverlässigkeit. Stabilität. Platzangebot. Familientauglichkeit. Preis. EU-Fahrzeug. Händler.

Die Qual der Wahl

Seit über einem Jahr reift der Plan einer Neuanschaffung eines Pkw. Es sollte unbedingt ein Kombi sein. Während regelmäßiger Dienstreisen in russischsprachige Gegenden schaue ich mich dort nach zuverlässigen Fahrzeugen um: Die dortigen Verhältnisse legen sehr schnell mechanische Schwächen und Probleme bei der Fehlerbehebung (unqualifizierter Service) offen. Beschluß: Die meisten westlichen Fahrzeuge gehobener Klasse erfüllen die Mindestanforderungen an mechanische Widerstandsfähigkeit des Fahrwerks und der Startfähigkeit unter extremen klimatischen Bedingungen in der Regel nicht! Dresdens Straßen sind für ihr widerstandsfähiges Kopfsteinpflaster bekannt — nachgeben tut nicht der Stein, sondern das Metall …

Was bietet der Markt? Lada 111, 112 oder inzwischen sogar Wolga 3105. Beide sehr robust, erprobt und von mir oft genutzt. Ich habe sie schätzen gelernt! Nachteile Lada: kein ABS, keine Servolenkung, keine Airbags, keine Klimaanlage, Abgasnorm Euro 3, dünnes Werkstattnetz. Vorteile: geräumig, bequem, robust, niedriger Verbrauch, problemloser Kaltstart bei extrem winterlichen Temperaturen, Bodenfreiheit, Möglichkeit Reparaturen auch selbst durchzuführen und extrem niedriger Preis (bei 7.500 bis 9.000 Euro laut Liste). Für den Wolga trifft das gleiche zu, bis auf den höheren Verbrauch und die Servolenkung.

Meine Freundin hatte gegen den Lada genau DIE Argumente, die sie bei unserem Astra nie störten — kein ABS, keine Airbags, keine Klimaanlage. Ist auch noch nie mit einem gefahren …

Opel kam von vornherein nicht mehr infrage. Warum, kann unter der Vorstellung meiner Person nachgelesen werden. Wen es dennoch genauer interessiert, kann sich die Liste der Reparaturen und Probleme ansehen.

Ebenso schieden alle anderen deutschen Fahrzeuge aus. Dienstlich konnte ich so ziemlich alle Typen bis auf BMW als Leihwagen ausprobieren. In keinem (Ausnahme: VW Touran) fand ich eine bequeme Sitzstellung (ohne Knie- oder Rückenschmerzen nach einer knappen Stunde). Über sicherheitsrelevantes Innendesign (Anordnung von Bedienelementen, asymmetrische Tachometerskalen, blaue Beleuchtung) kann man streiten, deswegen hier keine Wertung. Platzangebot ließ bei den meisten ebenso zu wünschen übrig (eingeschränkte Knie- und Ellenbogenfreiheit aufgrund mit Elektronik vollgestopfter Panele und Airbags) wie störende Sitzschienen unter dem Vordersitz, die bei Fondpassagieren entweder zu ölverschmierten Schuhen oder zu unbequemer Fußhaltung auf längeren Fahrten führen.

Geliebäugelt haben wir mit Skoda: Bestes Platzangebot, riesiger Kofferraum, guter Preis und scheinbar kaum Probleme, außer höherer Verbrauch des Benziners im Vergleich zum VW Passat.

Als Firmenleihwagen fuhr ich mehrfach den Fiat Stilo Multi Wagon — sehr feine Sache, wunderbar durchdachtes Platzkonzept, gut konstruierter Kofferraum (keine Stoßdämpferdome), einige feine italienische Details, durchzugsstark und nach außen übersichtlich. Bequeme Sitze! Störend für Fondpassagiere: Sitzschiene unter Vordersitz und harte Strebe genau in Kniehöhe in der Rückenlehne des Vordersitzes. Außerdem hatte ich nicht genug Vertrauen in die italienische Fertigung, leider …

Japanische Marken haben wir ebenfalls in die engere Wahl gezogen, aufgrund der Zuverlässigkeit. Aus meiner Verwandtschaft und im Bekanntenkreis arbeiten mehrere Leute im Service japanischer Autohersteller. Wenn dort bei großen Inspektionen vorsorglich Gummischläuche, Wasser- und Benzinpumpen, Stabilisatoren und mehr getauscht werden, ist die hohe Zuverlässigkeit allerdings kein großes Kunststück mehr … Nichtsdestotrotz ziehe ich den Hut vor dem Korrosionsschutz und den sehr hohen Laufleistungen insbesondere der Modelle von Ende der achtziger Jahre!

Französische Fahrzeuge verfügen über eine gewissen Charme, mich faszinieren das Design und Ausstattungsdetails, die französische Lebensart erahnen lassen. Generell gilt für mich aber: Von Franzosen kauft man nur Getränke und Eßwaren. Wovon ich rede, ist mir während meiner achtjährigen Tätigkeit in einem französischen Unternehmen der Energiebranche schmerzlich bewußt gemacht worden!

Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir auf die Marke Volvo kamen. Eine ausgiebige Probefahrt von Dresden nach Berlin und zurück in einem V50 2.4 D begeisterte uns von dem Pkw in bezug auf Fahrverhalten und Ausstattungsdetails. Die Größe war ähnlich der unseres Astra. Der Wagen lag sehr gut auf der Straße, meisterte kurvenreiche Strecken, war übersichtlich und ich saß vom ersten Moment ohne Rückenprobleme. Einziges (und letztendlich entscheidendes) Manko: "Null" Ablagemöglichkeiten, bis auf zwei winzige Mulden in den vorderen Türen, die nicht einmal ein normale Brillenetui fassen. Was nützt mir die Tasche an der Rückseite des Vordersitzes, wenn ich nicht an sie herankomme als Fahrer? Die Flasche im Halter hinter dem Schalthebel wurde von meiner Freundin beim Schalten mehrfach "aus der Fassung gebracht". Ein Familienfahrzeug stelle ich mir anders vor.

Kurze Zeit später kam ich in den Genuß eines V70 D5 (Leihwagen, Automatik), Strecke Berlin — Dresden. Das war’s! Alles ausprobiert, was das Fahrzeug an Ausstattung zu bieten hatte und begeistert gewesen von praktischen Details wie zum Beispiel teilweise vorklappbarer Rücksitzlehne (etwa 5 cm) zur Vergrößerung des Kofferraums bei belegten Fondplätzen, integrierter Sitzerhöhung für Kinder auf der Rücksitzbank (inzwischen von Kollegen gelernt, dass der VW Passat so etwas auch bietet), geschickter übersichtlicher Anordnung der Instrumente, dem Fünfzylindermotor (der hoffentlich mechanische Reserve für die nächsten zehn Jahre bietet), der Variante des bivalenten Antriebs, die Skoda leider nicht anbietet. Bei einem Blick auf den Listenpreis des Basismodells mit Benzin-/Erdgasantrieb ging allerdings die Sonne unter.

Nach einer Empfehlung eines Kollegen, mich bei BSW oder nach einem EU-Fahrzeug umzuschauen, kam sie dann aber wieder hinter dem Horizont vor. Große Skepsis gepaart mit Euphorie aufgrund der Preise begleiteten meine Suche.

Es blieben nur vier Händler für EU-Fahrzeuge und ein deutscher Anbieter aus der großen Auswahl übrig:

Autopark Brau, Oldenburg

Bietet für deutsche Fahrzeuge 14% auf die deutsche Liste — mit BSW.

TCI-GmbH

Für Volvo EU-Fahrzeug mit deutschem Kaufvertrag 22% auf deutsche Liste (haben nach zwei Monaten wegen Unzuverlässigkeit ihres Lieferanten dieses Angebot nicht aufrecht erhalten können, sind aber wieder mit einem guten Angebot am Start).

Auto-Rumplasch, Gallinchen (bei Cottbus)

Gutes Angebot und sehr um Klärungen bemüht, aber als es ernst wurde leider nur ein Vermittlungsvertrag.

AMS Wallberg, Stuttgart

Sehr guter Preis, deutscher Kaufvertrag, exzellente technische Kenntnisse und zwei sehr detaillierte Angebote (EU- und deutsches Fahrzeug, allerdings mit Bankbürgschaft für das deutsche Fahrzeug mit 20% Rabatt).

Sommer Automobile, Berlin

Sehr guter Preis, viel Geduld mit mir schwierigem Kunden, Verhandlungsbereitschaft(!).

Sommer Automobile Berlin hat mich dann überzeugt. Der Preis lag in unserem Budget, wir haben uns noch den Luxus einiger "Extras" gegönnt und anschließend wurde von Sommers abgerundet. Nach Korrekturen in den Liefer- und Zahlungsbedingungen wurden wir handelseinig.

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