Unser V70 Bi-Fuel — endlich vom Band gerollt …Das war es dann allerdings auch schon, in der 24. Kalenderwoche, was ich an Nachrichten von unserem Händler, Herrn Tillich (Sommer-Automobile Berlin), erfuhr. Aus Gründen der Sparsamkeit mußte erst der LKW-Transport gefüllt werden, bevor der Kraftwagen mit Hilfe fremder Kraft nach Berlin kommen sollte. Meine optimistische Einschätzung, nach der unendlich lang ausgedehnten Lieferzeit von 18 Wochen (avisiert waren 12 Wochen, also Ende Mai!), die Zulassung noch vor dem 30. Juni zu bekommen, sollte sich dann auch noch zerschlagen, da offenbar der Importeur einen sehr großen Lkw zum Verschiffen verwendet. …und nach Berlin geliefert!06.07.2005, Kilometer: 0. Nach fast täglicher Nachfrage bei meinem Händler war ich schon fast geneigt, das in der Bestellung Kleingedruckte sehr genau zu nehmen und ihn in Verzug zu setzen, als am 6. Juli der erlösende Anruf kam, das Fahrzeug stehe nun in Berlin. Schön! Leider ohne Papiere, sprich, ohne COC (Certificate of Conformity) und Originalbrief. Die liegen gewöhnlich bei … Herr Tillich versprach, sich unverzüglich zu melden, wenn die Papiere dann endlich auch vorliegen. Seinen Entschuldigungsversuch, auf dem Hof stehe ein "wirklich schickes" Auto, konnte ich am Telefon nicht wirklich annehmen. Auch das großzügige Angebot, für 200 Euro die Zulassung einschließlich Wunschkennzeichen für mich vorzunehmen, hab ich grollend abgelehnt. Schließlich bin ich ja schon der Möglichkeit beraubt worden, in der SF-Klasse der Versicherung bereits im Januar, und nicht erst im Juni heruntergestuft zu werden. Abenteuer Postweg — Ein Opel-Motor, der nicht übelnimmt14.07.2005, Kilometer: 0. Papier ist schwer und Übergewicht befördert die Post nur sehr zögerlich: Donnerstag, 14. Juli — hurra, die Papiere sind da! Wann bekomme ich sie nach Dresden? Fahrzeugbrief wird per Kurierpost noch heute abgeschickt (Den bekomme ich morgen sowieso nicht rechtzeitig!). Freitag, 15. Juli, viertel elf, klingelt tatsächlich der Kurier mit der Sendung! Diesmal bin ich im Hintertreffen, da ich jegliche Hoffnung fahren ließ und natürlich aus dem Umzugskisten NICHT die Versicherungsdoppelkarte herausgesucht hatte. Also — vorwärts! Her mit der Karte, rein in den betagten Astra, zur Tankstelle und dann auf die halbfertige Autobahn Richtung Pirna! Mit über 150 Sachen und wegen der Hitze mit vier geöffneten Fenstern um Dresden herumgefahren, ständig darauf gefaßt, dass der Motor endgültig in den Viertakthimmel entfliegt. In einer 80er Zone im Tunnel dann versucht, in den vierten Gang zu schalten — und mit Schrecken festgestellt, dass ich die ganze Zeit schon im vierten fuhr! Hiermit ziehe ich offiziell den Hut vor dem vierzylindrigen Block, der uns seit 1993 sehr viel Ärger bereitet hat und gebe zu, dass 250.000 km Laufleistung offenbar noch nicht die Grenze sind bei unserem 1,4-Liter-Maschinchen. Danke! Deutsche Pünktlichkeit15.07.2005, Kilometer: 0. Die Zulassungsstelle schließt kundenfreundlich freitags 12:00 Uhr, ich bin genau zwei Minuten vor "Ladenschluß" gelandet und nehme (unerwartet) komplikationslos halb eins Kennzeichen und Papiere in Empfang. Für 51 Euro inklusive Wunschkennzeichen! Glücklich, und schon dem nächsten Schreck nahe: Wie komme ich an die nötigen Finanzen? Die Deutsche Bank in Pirna zeigte sich sehr kooperativ (und ich hab mich etwas dümmer und freundlicher gestellt, als ich es normalerweise bin) und 14:00 Uhr zog ich mit einem Ziegelstein von Geldscheinen von dannen, um mir zunächst eine Abendfahrkarte der Deutschen Bahn zu organisieren. Wir kommen, IHN ZU HOLEN!16.07.2005, Kilometer: 0. Vorteilhafte und negative Abweichungen von der Bestellung. Technische (Un)klarheiten. So sollte er vor der Tür des Händlers stehen: Technische Daten Volvo V70 Bi-Fuel Motor:
Antrieb:
Getriebe:
Bremsen:
Lenkung:
Tank:
Maße:
Neben Serienausstattung mit
waren folgende Optionen bestellt:
Mein Schwesterherz, jahrelang bei Opel als Verkäuferin tätig, hat es sich nicht nehmen lassen, mich zur Abholung des Schiffes zu begleiten: Nicht nur für mich schön, auch mal auf der "anderen" Seite des Verhandlungstisches zu sitzen! Nach der Begrüßung durch Herrn Tillich vernahmen wir die Bemerkung, es gäbe noch ein Problem … Er hätte gar nicht weitersprechen brauchen, ich wußte sofort, wovon er reden wollte: die Mittelarmlehne hinten! Volltreffer! Bestellt EXTRA nach langer Diskussion MIT Getränkehalter und Staufach. Das gibt es sehr wohl auch in Kombination mit den integrierten Kindersitzen! Leider beim Einbau vergessen … Meine Schwester umrundet in dieser Zeit das Fahrzeug mit Gebrauchtwagenkennerblick, um den Daumen anschließend zu heben und steuert zielstrebig die Beifahrerseite an — ein Griff ins Handschuhfach fördert eine Bedienungsanleitung und das Garantieheft in italienischer Sprache zutage. Mir sagte man, das Auto käme aus Holland. Stimmt, der Importeur sitzt dort. Innerliches Grummeln, die italienische Innenausstattungsliste lässt bezüglich der Farbvarianten die kühle deutsche (und alle anderen) blaß aussehen! Daaa gab es schöööne Varianten … Wir beide lassen uns Zeit mit dem Abarbeiten der Checkliste, schließlich ist bisher so einiges nicht reibungslos abgelaufen, demzufolge wir nun doppelt genau sind. Alles drin, alles dran.
Fünf Dinge stören uns noch, von denen sich drei sehr schnell aufklären lassen.
Farbangepaßte Textilfußmatten (ausgezeichnete Qualität) gab es gemäß Absprache gratis dazu. Überraschenderweise fanden wir noch eine nette Option als "Zugabe", nämlich elektrisch einklappbare Außenspiegel mit wasserabweisendem Glas und Bodenleuchten! Nicht bestellt, auch in Italien nicht Serie, aber am Auto dran! Kostet auch echt Geld! Wir haben es freudig zur Kenntnis genommen und fein geschwiegen.
Ich war schon (aufgrund der ganzen Aufregung während der Vorgeschichte) in die Bestellung abgetaucht und bereits im Startloch, Sanikasten und Warndreieck als kleine Kompensation zu fordern ("betriebsbereit"), aber Herr Tillich kam mir mit dem Sanikasten zuvor und das Warndreick liegt ab Werk bei. Der Händler wollte sich nicht so recht durchringen, uns schriftlich zu bestätigen, dass die Mittelarmlehne gegen die bestellte kostenneutral getauscht wird. Da wir aber keinen Zentimeter von unserer Position abrückten, telefonierte er schließlich mit dem holländischen Importeur, der versicherte, dass er alles tun wird, um das Problem zu lösen. Wir haben nicht verstanden, warum Herr Tillich sich so sehr gewehrt hat, schließlich hat er mit dem Importeur einen klaren Vertrag und eine bestätigte Bestellung, die all die Extras eindeutig ausweist. Während Herr Tillich auf die Email des Holländers wartete, nutzten wir die Gelegenheit, eine Probefahrt zu machen. Fremder Stadtbezirk, Tankstelle nicht gerade an der nächsten Ecke, Tankanzeige unter Null und Warnmeldung ließen im neuen, noch nicht bezahlten Auto nicht gerade Hochstimmung aufkommen. Wir haben (zweimal Klicken der Zapfpistole) exakt 29,9 Liter Super bleifrei getankt — für 37 Euro. In den Tank passen laut technischem Datenblatt genau 29(!) Liter. Danke an Sommer-Automobile für die Versicherung, das jedes Fahrzeug mit 5 Litern Startvolumen aufgetankt wurde! Sicher, aber nicht unser V 70! Der "blöde" Tankzeiger rückte dennoch nicht von Null weg. Dafür prangte wenigstens die Anzeige im Nachrichtendisplay, dass vollgetankt wurde. Vorläufige Einigung Nach unserer Rückkehr konnten wir uns auf folgende Sachen einigen:
Die Frage, WER denn berechtigt sei, WELCHES Datum in das Garantie- und Serviceheft zu stempeln, lassen wir offen. Ich bin guter Hoffnung, dass sich das über die rechtlich abgesicherte Werksgarantie bei Volvo auch problemlos lösen lässt und nehme mir vor, am Montag in Dresden bei "unserer" Volvo-Werkstatt vorbeizugucken. Ohnehin sollen noch einige Zubehörteile eingebaut werden. Herr Tillich hatte bereits eine gebundene deutsche Bedienungsanleitung (Kopie) zur Hand und schaute uns verwundert an, als wir ihm die italienische präsentierten. Vielleicht hätte auch er mal in’s Handschuhfach schauen sollen. Der Rest war dann reine Formsache, die Nummerschilder wurden schon zu Beginn befestigt, die Papiere waren fertig, Übergabeprotokoll unterschrieben, den Zusatz in Sack und Tüten. Die gesamte Barschaft auf den Tisch — und dann in den Tresor. Es ist einem nicht wirklich gleichgültig, mit 32.500 Euro in der Tasche durch die Gegend zu spazieren!
Abschließend noch ein Foto vor der entfalteten Firmenreklame, Abschied von Herrn Tillich ("Herr Engler, Sie sind wirklich ein penibler Kunde!") und dann ab durch die Mitte. Herr Tillich konnte nicht wissen, dass das Persönchen an meiner Seite erstens meine Schwester, zweitens ebenso eine Fachkraft ist … Wir hatten beide unser Vergnügen! Der hartnäckig genullte Tankzeiger irritiert zwar, aber ich hab ja den Sprit durch den Schlauch in den Tank rauschen hören. Zumal noch in mehr als der theoretisch der maximalen Menge, wie das wohl kaum nochmal passieren wird. Wir fahren! … und tanken das erste Gas!Wie wird’s gemacht. Tankfüllstandsanzeige. Sicherheit an Tankstellen. Es ist 14:30 Uhr, fahren wir doch noch schnell zu einer Tankstelle, die auch Erdgas führt! Eine gut bebilderte Zapfsäule ermutigt uns, den Gasrüssel ans Auto anzuschließen und dann den Füllhebel zu betätigen. Es passiert … nichts! Das nette Mädel an der Kasse gefragt, die gleich einen Knopf unter ihrem Tisch betätigte (als wenn wir so aussähen, dass man unseretwegen Alarm auslösen müßte!) und uns dann erläuterte, wir müßten zum Rückstellen der Erdgassäule an der Tankstelle klingeln. Zurück am Fahrzeug dann die technische Lösung bewundert: An einer Tankstelle mit Raucherbannmeile, Ex-geschützten Leuchten, Verbot von Standheizungsbetrieb und (nach einem Reichsgesetz über Funktechnik aus grauen Vorkriegszeiten) Verbot von FUNK-Telefonen ist direkt an der Zapfsäule ein stinknormaler Hausklingelknopf befestigt, und von eben jenem Knöpfchen war oben die Rede. In Rußland hätte man das nicht unkomplizierter lösen können. Dort hält man aber auch die Kippe gemeinsam mit dem Zapfhahn in der Hand. Also, Klingeln brauchen wir ja nun nicht mehr, tanken wir mal voll: 14,76 kg Erdgas für 11,35 Euro … Das entspricht bei etwa gleicher Reichweite wie mit vollem Benzintank etwas mehr als 50 Cent für den Liter Super! Ich gehe grinsend zur Kasse und begleiche die lächerliche Rechnung. Und: Der Tankanzeiger steht auf Maximum! Vielleicht vertiefe ich mich doch mal in die italienische Bedienungsanleitung, die deutsche schweigt zu unserem seltenen Sondermodell. Jetzt geht es nach Hause, zu meinen Eltern, die noch in Berlin wohnen. Wir wollen das Neufahrzeug begießen, auf das uns immer knitter- und gebührenfreie Fahrt beschert sein möge. Unterwegs spiele ich noch mit der Gas-Benzin-Umschaltung, die absolut unmerklich arbeitet. Mir scheint allerdings, mit Gas läuft der Motor im Standgas ganz geringfügig leiser. Das teste ich noch in Ruhe … Die erste (mittel)große Fahrt17.07.2005. Erster Eindruck. Kofferraum. Ablagen. Rundumsicht. Gefühlte Länge und Breite. Am Sonntag breche ich auf in Richtung Dresden, den Kofferraum schon vollgepackt mit allen möglichen Umzugskisten, die sich bei meinen Eltern noch angesammelt hatten. Es gelingt mir, durch geschicktes Verstauen, alle so flach zu halten, dass nichts über die Oberkante der Rücksitzbank schaut und ich sogar noch die Laderaumabdeckung schließen kann. Im Astra war schon viel Platz, aber nun mußte ich in den Kofferraum hineinkriechen, um das Schutzgitter herauszuziehen. Der Kofferraum faßt im Normalzustand 485 Liter, ansonsten maximal 1.641 Liter. Sehr clever auch diese Lösung: Die Rückenlehne lässt sich um etwa fünf bis sieben Zentimeter nach vorn neigen und wieder arretieren, um auch noch das letzte Quentchen Platz für Ladung herauszuschinden. Das sie unsymmetrisch geteilt und umlegbar ist, versteht sich natürlich von allein. Auf einem der integrierten Kindersitze nimmt mein 32-jähriger Affe Platz. Ich zögere kurz, eigentlich müßte er in seiner Größe in eine Babyschale, aber ich glaube, da hätte er wohl protestiert …
In den Getränkehalter der Mittelkonsole kommt eine kleine Flasche. Ich zögere, ob ich den Aschenbecher gleich ausbauen soll zugunsten einer zweiten Flasche, beschließe aber, ihn dort zu belassen, wo er sich befindet. Noch näher kann man nichts an den Schaltknauf stellen. Der Ascher soll schon kurze Zeit später gute Dienste als (Bonbon-)Papierkorb leisten … Die Ablage in der Fahrertür wird mit einem "Freßbeutel" gefüllt (wie das eben so ist, wenn die Eltern ihren Sohn ziehen lassen), der dann aber zügig in das geräumige Staufach unter der Mittelarmlehne wandert. Dieses Fach ist zweigeteilt: Per mechanischer Entriegelung kann man entweder die Armauflage öffnen und nach hinten klappen, so entstehen zwei weitere Halter für Flaschen oder Becher auch für die Fondpassagiere; oder die Armauflage mitsamt der Getränkehalter aufklappen, dann wird ein geräumiges Fach zugänglich, in dass Gegenstände passen, die etwas höher sind als stehende CD-Hüllen. Das wird bestimmt mein Sammeleimer für Tankquittungen … Unterwegs durch die Stadt konzentriere ich mich sehr auf das Verkehrsgeschehen. Ungewöhnlich ist die Breite des Wagens. Der optische Eindruck der Breite für den Fahrer selbst wird noch durch das Design von Volvo verstärkt, das im Außenspiegel die "Wulst" sichtbar werden lässt, die den Wagen seitlich verstärkt, nicht jedoch die gesamte Türfläche und schon gar nicht den hinteren Kotflügel, wenn man in normaler Position sitzt ohne sich weit nach außen zu lehnen. Dabei ist er mit 1.804 mm nur ganze 12 cm breiter als unser alter Astra! Ungewohnt auch die elektrische Spiegelverstellung: Ich wünsche mir eine "Parkstellung". Vielleicht gibt es so etwas und die Volvo-Werkstatt kann’s umprogrammieren? Die Rundumsicht beim Fahren ist ausgezeichnet, beim Einparken dagegen natürlich nicht mit unseren alten Fahrzeugen zu vergleichen, an die Länge von 4,70 m und den großen Wendekreis von 11,90 m gewöhne ich mich hoffentlich noch. Meine Kriterien für Rundumsicht und "Positionierbarkeit" bei allen Fahrzeugen, die mir "unter den Hintern" kommen sind:
Nach geruhsamer Fahrt über die Autobahn — ohne Drehzahlorgien — gelange ich wohlbehalten zu Hause in Dresden an und parke problemlos am Straßenrand in die Lücke. Vor und hinter mir ist mehr Platz, als ich von der Fahrerposition aus vermutet hätte. Der erste Eindruck: Feines Fahrwerk, ausgewogene und gutmütig reagierende Lenkung. Ich bin überzeugt, dass man die optionale geschwindigkeitsabhängige Servolenkung nicht zu ordern braucht. Das werde ich noch auf Landstraßen testen. Kopfsteinpflaster wird weich pariert, aber unebene Kanalisationsdeckel spürt man deutlich. Mal sehen, wieviel mechanische Reserve die Stabilisatoren und Stoßdämpfer haben … Display und ArmaturenKunststoff. Leder. Ergonomie und Sicherheit. Mittelkonsole. Im Gegensatz zu den ersten Modellen des V70 ist das Kunststoffmaterial an seiner Oberfläche ansprechender gestaltet. Ich mag den Begriff "wertiger" nicht, sagen wir einfach, die Struktur paßt besser zur Lederausstattung. Auf irgendwelche "Einlagen" in Holz oder Alu kann ich getrost verzichten, ebenso brauche ich kein Chrom. Schließlich WOHNE ich nicht in dem Wagen, sondern NUTZE ihn. Aber wenn man sich schon Annehmlichkeiten gönnt, dann wenigstens Ledersitze, das gibt’s nur in Kombination mit Lederauskleidung der Türen. Hut ab vor den Italienern, die das für Volvo erledigen! Gelungene Abstimmung, saubere Verarbeitung. Gewöhnungsbedürftig ist die recht helle Oberseite des Armaturenbretts, mal sehen, wie sich das bei sonnigem Wetter fährt. Gibt es störende Reflektionen in der Frontscheibe? Heizt es sich wesentlich weniger auf als dunkles Material?
Die Armaturen und Bedienelemente sind logisch angeordnet (siehe aber auch in der Nörgelecke!). Bei Dunkelheit sensorgesteuert beleuchtet, auch ohne eingeschaltetes Licht. Angenehm finde ich die konventionelle (nicht-blaue!) Farbe der Instrumente, den guten Kontrast. Das Tachometer ist von Anfang bis Ende der Skale linear geteilt, die Tankanzeige rechts ist für’s Gas, die links (abschaltbar, gemeinsam mit den Meldungen) für’s Benzin. Die Meldungen werden mittels eines kleinen Warndreiecks mittig zwischen Tacho und Drehzalmesser angedroht, wenn es die Verkehrssituation erlaubt, lassen sie sich per "READ"-Knopf am linken Kombischalter auslesen. Überflüssige Informationen gibt es nicht. Wer SO etwas möchte, kann sich zu Weihnachten ein Tannenbäumchen aufstellen. "Leider" gibt es beim Bi-Fuel keinen Bordcomputer. Auch zukünftig werde ich also die getankten Mengen notieren und mir den Verbrauch selbst ausrechnen. Ist es wirklich wichtig, zu wissen, ob man in den ersten drei Sekunden beim Hochstart an der Kreuzung 28,9 oder 42,1 l/100 km verbraucht? Wichtiger ist aus meiner Sicht das Fahren in einem Drehzahlbereich, bei dem Verbrauch UND Verschleiß ein Optimum erreichen. Und das liegt bei etwa 80% der maximalen Drehzahl. Es bringt mir langfristig nichts, wenn ich schon mit 40 km/h in den fünften Gang schalte, nur weil der Verbrauch niedriger ist, dafür aber der Motor irgendwann völlig ausgelaufen ist und getauscht werden muß … Ebenso genial die ergonomisch gut gelöste Mittelkonsole, die unter dem Radioteil die Klimaanlage und alle anderen netten Helferlein beherbergt. Insbesondere die Radiotasten und die der Klimaanlage sind im Dunkel bequem und verwechslungsfrei zu ertasten, ohne den Blick von der Straße abwenden zu müssen. Keine Doppelbelegungen, keine Anzeige der gewählten Düse im schlecht zu lesenden Radiodisplay und keine versteckten Klangeinstellungen. Die Klimadüsensteuerung, wenn man sie denn benötigt, erfolgt durch riesige Tasten, Temperaturwahl durch Drehknöpfe in 1° C-Schritten, Intensität ebenso. Klangregelung neben der VOReinstellung des Equalizers über ein Untermenü kann über getrennte Höhen-, Tiefen-, Balance- und Fader-Knöpfe gemacht werden: draufdrücken, herausschnipsen lassen, Drehregelung, hineindrücken — fertig!
Gas tanken bei der DREWAG — gefördert!Förderung in Dresden. Reichweite. Kundendienst wie aus dem Bilderbuch. Einer meiner nächsten Anrufe führt zur DREWAG. Hier werden Erdgasfahrzeuge mit 666 Euro gefördert, die zwar nur an der DREWAG-Tanksäule in Anspruch genommen werden können, aber die befindet sich nur einen Katzensprung von uns entfernt. Das CNG-Tankstellennetz in Deutschland ist gut ausgebaut, man findet auf seinen Touren bestimmt immer eine, die man ohne nennenswerten Umweg ansteuern kann. Die Reichweite des V70 bei Gasbetrieb dürfte bei 270 km liegen (hängt von der Gasqualität H oder L, von der Betankungstemperatur und natürlich von der Strecke und der Beladung ab). Der 29 Liter fassende Benzintank reicht ungefähr für die gleiche Strecke. Bei einem Preis für Super von 1,26 Euro/ l und für CNG von 0,80 Euro/ l würde der Sprit vergleichsweise nur etwa 60 Cent pro Liter kosten. Dafür nimmt man die etwas häufigeren Tankstopps sogar mit einem kleinen Umweg in Kauf. Genauere Verbrauchsangaben folgen in späteren Berichten. Wir, meine Freundin und ich, suchen nach Terminvereinbarung die DREWAG-Tankstelle in Dresden auf der Hamburger Straße heim, bekommen den Antrag auf Förderung ausgefüllt (ja, dieser Satz ist in der grammatikalischen Form des Passivs geschrieben) und werden ausführlich in die Bedienung des "Gasrüssels" eingewiesen. Kinderleicht! Meine Freundin geht sehr vorsichtig zu Werke, ich hatte ja in Berlin schon das Vergnügen. Für alle, die vielleicht lächelnd zusehen, wie jemand zum ersten Mal an solch einem Gerät steht, sei an dieser Stelle nur kurz die Erinnerung aufgefrischt, wie sie selbst zum ersten Mal Benzin gezapft haben. Wann ist der Tank voll? Wie funktioniert das bei den "lässigen alten Hasen", die freihändig neben der Zapfpistole stehen und warten, bis es voll ist, ohne dass Sprit überläuft? Genug der Seitenhiebe … Die Tankklappe ist übrigens gemeinsam mit dem Fahrzeug verriegelt. Die DREWAG überschüttet uns förmlich mit nützlichen Utensilien, als Begrüßung sozusagen: Praktische Tasche für allerlei DREWAG/Erdgas/Fahrzeug-Infos, Schwamm für die Scheibenreinigung, Fahrtenbuch, Schreibutensilien und: exzellentes detailliertes Kartenmaterial mit allen in Deutschland, Österreich und der Schweiz existierenden und geplanten Erdgastankstellen inklusive Standortumgebung für JEDE Tankstelle. Tourenplaner. Außerdem das Angebot, bei Auslandsfahrten einen "Gas-Atlas" ausleihen zu können, der ganz Europa in ähnlich guter Weise abdeckt. Warum für 15 Euro selbst kaufen, wenn bei der DREWAG vier Stück davon vorhanden sind, zudem jedes Jahr aktuell? Wir bekommen eine Tankkreditkarte, mit der man an allen im Verbund existenten Tankstellen bargeldlos Gas zapfen kann, wenn man das möchte, außerdem dient sie für das Betriebsgelände der Gasversorger als Zutrittsberechtigung nachts, falls Tankstelle für den öffentlichen Betrieb geschlossen. Abgerechnet wird am Monatsende mit Angabe von Datum/Uhrzeit, der getankten Menge, dem Preis/kg und der Gesamtsumme. Fahren wir also die nächste Zeit mit Gas, mal sehen, wie lange der Sprit reicht, wenn man nur damit starten und anfangs vielleicht einige Meter fahren muß, bis die Elektrik selbständig umschaltet! Übrigens: "Die Bundesregierung hat bereits zu Jahresbeginn 2003 mit der Festschreibung eines günstigen Mineralölsteuersatzes für Erdgas als Kraftstoff bis 2020 zusätzliche Rahmenbedingungen geschaffen." Es scheint sich zu lohnen. Und falls der Sprit wider Erwarten billiger als Erdgas werden sollte, kann ich ja wieder auf das flüssige Elixier umsteigen … BedienungsanleitungAugenmerk auf sicherheitsrelevante Punkte. Mir liegt leider nur die deutsche Kopie für’s Modelljahr 2005 vor — ohne Bi-Fuel-Zusatz. Die meisten Sachen sind allerdings Binsenweisheiten bzw. selbsterklärend, auch wenn ich sie spaßeshalber komplett durcharbeite. Interessant die Bedienungshinweise für das Reifendichtset, das anstelle des nicht vorhandenen Ersatzrades unter dem Kofferraumboden untergebracht ist. Kompressor und Dichtmittel. Praktisch nicht nur für den V70 … Das Kapitel "Alarmanlage" (optional) bedarf eines gründlicheren Studiums, vor allem die verschiedenen Varianten der Verriegelung. Unter "Audioanlage" hält man sich bedeckt. Es mangelt an genaueren Hinweisen vor allem zur Wirkung der Equalizers (keine Kurve, nur von -6 bis +6 verstellbar …) und des Surround-Effektes (dito). Das hätte ich bei dem excellenten Radio/6-fach CD-Wechsler mit Dolby ProLogic II schon erwartet. Bleibt nur Versuch-und-Ohren-zuhalten. NörgeleckeUm es vorwegzunehmen: Es gibt kaum etwas auszusetzen. Wenn, dann möchte ich das eher als Verbesserungsvorschläge für kleine Details verstanden wissen!
Einbau von ZubehörErster Werkstattbesuch. Guter Service. Unklare Herkunft von Verschmutzungen. Am Montag nach der Abholung in Berlin sofort in Dresden beim Volvo-Händler (Autohandel Elbkontor, AHE) mit dem Schiff angelegt und zum Thema Zubehör verhandelt. Ein kurzer Blick in die Serviceseite von Volvo ergab, dass das Fahrzeug bei Volvo registriert ist, aus Italien stammt (der Servicemitarbeiter hat sich nichts anmerken lassen, der freundliche und sehr lustige Mechaniker aus der Werkstatt lächelte …) und noch keine Angaben über die Dauer der Garantie vorhanden sind. Aber das ist nach zwei Tagen auch noch nicht zu erwarten. Wir werden sehen, wie lange es wirklich dauert, und ob es problemlos aufgelöst wird. Wir benötigen:
Termin ist für den kommenden Montag vereinbart. Die Mitarbeiter sind alle sehr freundlich — wir handeln von 600 Euro auf 553 Euro herunter. Ich bin begeistert. Anschließend haben wir noch eine längere nette und ernsthafte Unterhaltung mit Frau Jentsch, bei der wir vor im August 2004 eine ausgedehnte Probefahrt mit einem S40 machten. Sie konnte sich noch genau an den Vorgang erinnern. Wir haben ihr nicht verraten, wieviel uns das Auto in der vorhandenen Ausstattung gekostet hat, sehr wohl aber, warum wir bei ihrem Kollegen (Verkaufsleiter?) kein Fahrzeug geordert haben. Ich denke, sie war uns dankbar für das offene Wort. Am Montagmorgen, wie vereinbart, unseren Bi-Fuel auf die Fischhausstraße gefahren und kurz nach sieben Uhr in der Werkstatt abgeliefert. Austauschwagen für die Zeit der Einbauarbeiten angeboten bekommen. Auf meine Frage, wie ich denn am günstigsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an meinen Arbeitsplatz käme, wurde mir sofort ein kostenloses Werkstatticket ausgehändigt. Gültig in Verbindung mit dem Auftrag und für Hin- und Rückfahrt für je eine volle Stunde. Feine Sache. Am Nachmittag telefonische Benachrichtigung, dass unser "KaEffZett" zur Abholung bereitstehe. Alle Einbauten sind in guter Qualität erledigt worden, die Rechnung ist korrekt, der ausgebaute Handgriff liegt sauber verpackt in dem Karton für den Brillenhalter, unter den Schmutzfängern wurde vor dem Einbau noch der Dreck entfernt. Ich bin zufrieden und rolle von dannen. Das Ablagenetz werde ich selbst einbauen, Einbauanleitung liegt bei und ich kann mich gleich mal ans Fahrzeug "herantasten". Funktioniert reibungslos. Am folgenden Tag bemerke ich an zwei Stellen auf dem hellen Leder Schmutz: Sitzlehne Fahrersitz, dort wo der linke Ellenbogen an die Lehne stößt und in der Mitte der Sitzfläche der hinteren Rücksitzbank. Dass die mir bei dem hellen Leder nicht aufgefallen sind, wundert mich. Die hintere Stelle ist mir unerklärlich, da dort niemand gesessen hat von uns und eigentlich hatte der Mechaniker dort auch nichts zu tun. Dir vordere kann durchaus von der Montage des Brillenhalters herrühren. Dennoch: Ich greife mir an die eigene Nase und lege fest, dass die entweder von Anfang an schon vorhanden waren, was auf schlechten Schutz bei der Auslieferung hindeutet, oder sie tatsächlich von uns stammen. Allerdings sehen sie eher aus, wie die typischen speckigen Stellen nach langer Nutzung! Da ja ohnehin noch der Tausch der "vergessenen" Mittelarmlehne ansteht, werde ich beim nächsten Mal in der Werkstatt einen Schuß vor den Bug abgeben. Operative Daten
Zeitraum: 16.7 bis 5.8.2005 Wird im kommenden Monat ergänzt, da keine statistisch ausreichende Datenmenge. |