Innerhalb der letzten Wochen wurde wieder einmal an der Preisschraube für den Treibstoff gedreht. Während es auf den ersten Blick auf die Preistafeln an den meisten Tankstellen so scheint, als würde kein Dieselkraftstoff mehr verkauft, blieb das Erdgas zunächst von der Preiserhöhung verschont. Während in Dresden inzwischen für ein Kilogramm schon 0,84 Euro berappt werden müssen, kostete in Cottbus die gleiche Gasqualität nur 0,729 Euro. Inzwischen hat man allerdings dort auch nachgezogen. Erdgas ist trotzdem immer noch viel günstiger als Benzin. Der Volvo fährt (besser: startet) immer noch mit der zweiten Tankfüllung …

Tankeinfüllstutzen an bivalentem Fahrzeug.

Zapfhahn für Gas.

Es gibt genügend Seiten in den Weiten des Internets, die sich mit den Eigenschaften, Vor- und Nachteilen von Erdgas und Autogas beschäftigen (zum Beispiel: www.gibgas.de; www.top50-erdgas.de; www.umweltgas.de; www.mit-erdgas-fahren.de/warum_erdgas_uea.htm), daher hier nur eine Kurzfassung.

CNG = Compressed Natural Gas = Erdgas (auch: Metano, GNC)

Gasförmig im Tank mit Druck von etwa 200 bar,
Zusammensetzung: Methan
Brennwert: 47 MJ/kg = 13 kWh/kg
Mineralölsteuer festgeschrieben bis 2020

LPG = Liquified Petroleum Gas = Autogas (auch: GPL)

Flüssig im Tank mit Druck von etwa 10 bar;
Zusammensetzung 95% Butan, Rest Propan, Buten …
Brennwert: 23 bis 25 MJ/l = 6,5 bis 7,2 kWh/kg
Mineralölsteuer festgeschrieben bis 2010

Benzin (Normal)

Brennwert: 42 MJ/l = 12 kWh/kg

Diesel

Brennwert: 42 MJ/l = 12 kWh/kg

Es scheint, dass das Erdgas eine stärkere Lobby hat als das Autogas, schließlich profitieren die Energieversorger davon.

Autogas dagegen ist "nur" ein "Abfallprodukt", deshalb wird es politisch stiefmütterlich behandelt.

Inzwischen haben es sich einige hochqualifizierte Umrüster auf die Fahnen geschrieben, benzingetriebene Fahrzeuge auf Autogas umzubauen. Viele von ihnen übernehmen dann die durch den Umbau erlöschende Werksgarantie auf den Motor.

Steuerlich gibt es für bivalente Antriebe keine Vorteile gegenüber dem normalen Benzinmotor, von der Mineralölsteuerfixierung abgesehen. Das liegt in der Meßmethode für die Abgaswerte begründet, die auf Benzinmotoren zugeschnitten ist. In der Realität liegen die Schadstoffwerte im Gasbetrieb bedeutend unter denen im Benzinbetrieb. Hier sollte die Gesetzgebung tätig werden, denn heute übererfüllen alle Aggregate die D4-Norm!

Kurz und gut, beide Gassorten haben Vor- und Nachteile. Unser Volvo ist ab Werk mit bivalentem Erdgas-/Benzinantrieb ausgerüstet. Die Schlüsselnummer 5 im Fahrzeugbrief für CNG lautet: OTTO/OBD = 04.

Bisher gibt es keinen Grund zu Beanstandungen.

Komfort auf Teufel-komm-raus!

Sitzheizung

Jetzt, wo die Saison vorbei ist, während der ich mir gekühlte Sitze gewünscht habe, beginnt der Testbetrieb für die Sitzheizung.

Wie es sich gehört, ist die Heizung in zwei Stufen regelbar, beheizt werden jeweils die Rückenlehen und die Sitzflächen. Sehr angenehm, auch wenn die Außentemperaturen noch gar nicht so niedrig sind. Wenn man aber so verrückt ist und noch zum Schwimmen an die Kiesgrube fährt, bei 15° C eine Viertelstunde lang das klare Wasser umzurühren, dann bietet die Sitzheizung eine wunderbare Möglichkeit, den Allerwertesten wieder auf Betriebstemperatur zu bringen, ohne das Fahrzeug zu überheizen …

Zentralverriegelung von innen

Eine strittige Eigenschaft, finde ich, ist die Zentralverriegelungsfunktion von innen. Strittig nicht der Ver-, sondern der Entriegelung wegen: Zusperren kann man per Knopfdruck auf Fahrer- oder Beifahrerseite ALLE Türen, Entsperren durch Betätigung eines Türgriffs jedoch nur die jeweilige Tür. Man kommt also von außen erst an die restlichen (von innen ungeöffneten) Türen, wenn man per Fernbedienung ("Unlock") das Fahrzeug wieder entriegelt. Nun ja, vielleicht hilft es eines Tages, auf der einen Seite aus dem verriegelten Auto zu hüpfen, während sich an der anderen ein böser Wicht an der verschlossenen Tür vergeblich zu schaffen macht …

Übrigens kann jede Volvo-Werkstatt auch die automatische Verriegelung ab 7 km/h aktivieren.

Rückleuchten in den Türen

Jeder Fahrzeugführer ist dafür verantwortlich, dass er selbst und die Insassen beim Aussteigen aus dem Fahrzeug andere Verkehrsteilnehmer nicht behindern oder sie zu Schaden kommen lassen. Diese Regelung setzt eine gewisse Intelligenz voraus. Ob man umsichtiges Verhalten auch von den "anderen" Verkehrsteilnehmern erwarten kann, sei dahingestellt.

Zum Zwecke der Warnung war es früher nicht unüblich, an den Türinnenkanten rote Warnleuchten zu installieren, die im Dunkeln anderen Verkehrsteilnehmern (beispielsweise Radfahrern) eine offenstehende Tür signalisierten. Beim V70 scheinen diese Rotlichter dem Rotstift zum Opfer gefallen zu sein. Abhilfe schaffen kann man ganz einfach: Kleine Reflektoren ankleben. Tagsüber unauffällig, nachts zumindest durch Reflektion nicht zu übersehen.

Nachträglich installierte Reflektoren in den Türen.

Ein sauberes Auto ist ein Zeichen für eine schmutzige Seele

Wäsche. Felgenreinigung. Lederpflege.

Grundsätzlich gilt für mich: Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand. Nichtsdestotrotz werden gerade die sogenannten "Gebrauchsgegenstände" nicht minder pfleglich behandelt, Pflege erhöht zweifellos die Lebensdauer!

Bisher nutze ich zur Fahrzeugwäsche nur den Hochdruckreiniger, fahre aber nicht durch die Waschanlage. Einerseits ist "Handwäsche" gründlicher, andererseits lackschonender. Eines wurde schnell klar: Vogelkot wirkt ätzender, als ich das jemals für möglich hielt. Es bereitet große Mühe, Spuren nach mehreren Tagen restlos zu beseitigen! Besonders stark wird frischer Lack in Mitleidenschaft gezogen … Deshalb mein Vorsatz, vor dem nahenden Winter die Oberfläche des Volvo vorbeugend zu wachsen. Bis jetzt perlt das Wasser noch prima ab.

Auffällig beim Neufahrzeug ist der starke Abrieb der Bremssteine, der Staub überzieht in kurzer Zeit die Leichtmetallfelgen mit einer schwarzen Schicht. Aufgrund der guten Erfahrungen in den vorhergehenden Jahren bleibe ich der Sorte Sonax X-treme treu. Die Reinigungswirkung ist auch ohne Bürsteneinsatz sehr gut und die Säurefreiheit des Reinigers tut nicht nur den Alus, sondern auch allen betroffenen anderen Metallteilen gut. Das Produkt ist nicht ganz billig, aber die Investition lohnt sich.

Ein Muß aus meiner Sicht ist die regelmäßige Pflege des Leders der Sitzbezüge. Hier gilt: besser mehrmals wenig Pflege, als selten und dafür mit viel Pflegemitteleinsatz.

In einer Oldtimerzeitschrift wurde ich auf die Firma "Lederzentrum GmbH" aufmerksam. Dort bestellte ich kurzerhand das "Glattleder Pflegeset Mild", bestehend aus "Reiniger mild" und "Leder Pflegemilch", je 150 ml. Außerdem, für den hartnäckigen Fall der Fälle, "Leder Reinigungsbenzin".

Die Anwendung ist kinderleicht und erfordert nicht einmal viel Zeit. Den Reiniger trägt man mittels eines leicht feuchten Schwammes auf das Leder auf. Dabei schäumt er auf und entfernt Verunreinigungen mühelos. Auf diese Weise beseitigte ich die im vorletzten Monatsbericht genannten grauen Stellen, außerdem Schuhcreme von den Rückseiten der Vordersitze (vom Einsteigen) ohne Probleme. Anschließend wischt man mit einem sauberen feuchten Tuch den Reiniger vom Leder, lässt das Ganze etwas "lüften", damit es wirklich wieder trocken ist, und trägt mit einem weichen Tuch die Pflegemilch dünn auf. Das war’s schon! Das Leder ist anschließend angenehm griffig, bis jetzt kann ich keine neuen Verschmutzungen feststellen. Die 150 ml Flaschen scheinen klein zu sein, sowohl der Reiniger als auch die Pflegemilch sind aber außerordentlich ergiebig!

Inwieweit das Leder mir die Pflege dankt, das wird sich natürlich erst in einigen Jahren herausstellen …

Marder

Erster Besuch

Die haß-geliebten Tierchen machen auch vor Tiefgaragen nicht halt. Besonders günstiger Einstieg durch das Gitter des Rolltores ermutigt die frechen Burschen, hier auf Erkundung zu gehen.

Unser rubinroter Kraftwagen wurde bereits eingehend beschnüffelt und durchforstet, allerdings ohne Schaden anzurichten. Ich klopfe hiermit auf Schwedenstahl, dass dies auch so bleiben möge.

Der Marder nutzte die Gelegenheit, sich auf dem Dach zu wälzen, deutlich sichtbar nicht nur die Fährte, sondern ein wunderbar gelungener Abdruck des ganzen Körpers. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Der Abdruck entstand nicht durch die Reinigungswirkung des weichen Marderfells auf staubigem Blech, sondern durch die Reinigungswirkung von sauberem Blech an lehmigem Marderfell! Mein panischer Blick unter die Motorhaube erspähte zwar keine Schäden, dafür aber ein Bild auf der Motorverkleidung, das jedem Gesellschaftstanzlehrbuch zur Ehre gereicht hätte.

Motorraum des V70 Bi-Fuel.

Nun klemmt an geeigneter Stelle ein Duftstein aus dem stillen Örtchen, bisher sind keine neuen Spuren zu finden. Hoffen wir, dass das noch lange so bleibt!

Trauerspiel um Mittelarmlehne …

Immer noch keine Erstattung der Einbaukosten

Ein mahnender Anruf bei Sommer Automobile Berlin betreffs der zugesagten Kostenübernahme für den nachträglichen Einbau der hinteren Mittelarmlehne schien zunächst den Gang der Dinge zu beschleunigen. Nach zwei Tagen rief mich Herr Tillich zurück und verkündete, der Importeur hätte nun zugesichert, den geforderten Betrag zu überweisen. Seitdem ist weder von Sommers noch vom Importeur weiteres zu hören oder ein Geldeingang zu verzeichnen gewesen. Anfang Oktober werde ich deshalb ein Fax an Sommer Automobile senden und den Händler in Verzug setzen. An einer schnellen Regulierung scheint seitens des Händlers kein ausgeprägtes Interesse zu bestehen.

Operative Daten

Zeitraum: September 2005
Wegstrecke: 1.000 km
Verbrauch Benzin: dritte Tankfüllung
Verbrauch Gas: 6,9 bis 7,3 kg/100 km
Kosten Benzin: 31 Euro
Kosten Gas: 45 Euro
Durchschnittspreis Benzin: keine Angabe
Durchschnittspreis Gas: 0,73 bis 0,84 Euro/kg

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Monatsbericht Oktober 2005