Ausfahrt zum Lichtermarkt ins weihnachtliche Erzgebirge. Motorraumschutzwanne — Unverständliche Preisbildung für Ersatzteile. Volvo-Treffen. Verschneiten Fichtelberg erklommen. Bergwerksbesuch. Frohnauer Hammer. Scheibenberg. Modellpalette V70-XC70-XC90.

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Ausfahrt zum Lichtermarkt ins weihnachtliche Erzgebirge. Motorraumschutzwanne — Unverständliche Preisbildung für Ersatzteile. Volvo-Treffen. Verschneiten Fichtelberg erklommen. Bergwerksbesuch. Frohnauer Hammer. Scheibenberg. Modellpalette V70-XC70-XC90.

Kolonnenfahrt im verschneiten Erzgebirge. Motorraumschutzwanne

"Kleine" Preisunterschiede. Nachträglicher Anbau.

Nachdem ich feststellte, dass manche Volvo-Modelle mit einer Schutzwanne unter dem Motorraum ausgerüstet sind, erkundigte ich mich, ob diese Wannen kompatibel zu unserem V70 sind. Die Befestigungspunkte hatte ich schon geortet, es waren also keine Schwierigkeiten zu erwarten.

Die Nachfrage in meiner Werkstatt ergab, dass solch eine Wanne in zwei Ausführungen erhältlich ist: Aluminium und Kunststoff. Ein Blick des Meisters in das Volvo-System VADIS ergab einen Preis von etwa 125 Euro für die Kunststoffplatte. Die Aluausführung war etwa 10 Euro teurer.

Da ich den Motorraum von unten gegen eindringenden Schmutz im Winter schützen wollte, den Preis für eine einfache Kunststoffschutzplatte aber viel zu hoch fand, begann eine erneute Suche im System. Dabei stellte sich eine Kuriosität heraus, die selbst der Werkstattmeister nur kopfschüttelnd kommentierte.

Die Platte als Ersatzteil einzeln kostete 125 Euro, während die gleiche Platte, ergänzt um Schrauben und Unterlegscheiben, im Set für nur 26 Euro gelistet war. Ersatzteilnummern identisch.

Inklusive schnellem Einbau (so schnell, dass ich nicht einmal dazu kam, zu fragen, ob ich das unter der Bühne fotografieren dürfe), kostete alles zusammen 36 Euro!

Der Schutz gegen Schmutzspritzer ist nun gegeben — jetzt kann es losgehen, ins winterlich verschneite Erzgebirge!

Treffen mit Markenkollegen

Motor-Talk — "Lichtermarkt im Erzgebirge". Besucherbergwerk. Annaberg-Buchholz. Fichtelberg. Fahrverhalten auf Schnee.

01.12.2005.

Wir starteten zum 2. Advent für drei Tage zu einem durch einen User des Forums "Motor-Talk" organisierten Treffen von Volvo-Fahrern.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Organisation war einsame Spitze!

Für uns war es nicht nur ein Ausflug, sondern die sehr willkommene Gelegenheit, sich mit engagierten Markenkollegen auszutauschen. Natürlich wurde nicht nur über vierrädrige Vehikel gesprochen, sondern auch und vor allem über Gott und die Welt. Bis spät in die Nacht hinein.

Kolonnenfahrt im verschneiten Erzgebirge.
Fahrt mit gebührendem Abstand zu den anderen Teilnehmern, um während der Fahrt auf glatter Straße auch einen Blick auf die Landschaft werfen zu können.

Die Zeit war gut gewählt — eine Reise im Advent an den Ursprung der erzgebirgischen Holzbearbeitungskunst ist nur zu empfehlen! Schon bei der abendlichen Anfahrt durch Stollberg fiel uns sofort auf, das alle Fenster weihnachtlich geschmückt waren, und zwar sehr traditionell, und nicht mit wild und bunt blinkender "Gefechtsfeldbeleuchtung"!

Neben dem hinlänglich bekannten Ort Neues Fenster. Seiffen gibt es einige Geheimtips, die nicht so sehr von Touristen überfallen werden, aber nicht weniger reizvoll sind. Dazu zählt in der Region auch die Stadt Neues Fenster. Geyer.

In wohl jeder Ortschaft sind überdimensionale Weihnachtspyramiden auf den Straßen zu bestaunen — alles, genau wie die Miniaturausgaben für’s traute Heim, Handarbeit höchster Qualität.

Riesenpyramide auf der Straße.
Weihnachtspyramide, traditionell in allen Orten der Region auch im Freien aufgestellt.

Dorothea-Stollen

Der ursprüngliche Reichtum der Region begründete sich in den reichen Vorkommen verschiedener Erze, darunter auch Silber und Kupfer. Von der sehr schweren und mit Sicherheit nicht gesunden Arbeit unter Tage zeugen heute noch viele stillgelegte Stollen, manche davon sind zu Besucherbergwerken ausgebaut. Jedes einzelne ist eine Sehenswürdigkeit. Wir nutzten die Gelegenheit, in zwei davon einzufahren.

Im allgemeinen ist es natürlich nicht möglich, Kinder unter einem bestimmten Alter (vom Stollen abhängig) mit unter Tage zu nehmen. Unser "kleiner Mitfahrer" fiel natürlich unter jede Altersbegrenzung. Deshalb wechselten wir uns ab: Ein Elternteil gönnte sich die Besichtigung, der andere unserem Zwerg einen ausgedehnten Spaziergang an frischer Luft.

So durfte ich den Neues Fenster. Dorothea-Stollen nur von außen bewundern. Mir entging deshalb die Kahnpartie unter Tage, die Kinder in der Truppe waren, wie die Erwachsenen, hellauf begeistert.

Annaberg-Buchholz

Währenddessen streifte ich durch Annaberg-Buchholz, beschaffte noch einen Vorrat an guten Räucherkerzen für die Weihnachtszeit zu Hause und erfreute mich auch in diesem Städtchen an den hübsch weihnachtlich gestalteten Fenstern der Häuser. Einige Impressionen aus der Stadt:

Annaberg-Buchholz.
Blick auf die Stadt vom Ortsteil Cunersdorf aus.

Fröbel-Schule Annaberg Buchholz.
Fröbel-Grundschule, im Hintergrund die Katharinenkirche (1529).

Überall in der Stadt finden sich Zeugnisse der intensiven Bergbautätigkeit der letzten Jahrhunderte. So zum Beispiel der Vermerk an einem Haus: Stollnmundloch "Heilige Drei Könige".

Hinter dem Haus Karlsbader Straße 42 befindet sich das Stollnmundloch der Grube "Heilige Drei Könige." Zwischen 1523 und 1543 wurden 30.831 Guldengroschen Ausbeute von der Silbergrube "Heilige Drei Könige und Maßen" erbracht.

Von 1946 bis 1954 gewann die SAG/SDAG "Wismut" hier Uranerze.

Altes Stollnmundloch der Grube "Heilige Drei Könige".
Mitten in bebautem Gebiet findet man noch Zugänge zu alten Bergwerksschächten.

Fichtelberg

Abends folgten wir der Karawane quer durch’s winterliche Erzgebirge bis auf den tief verschneiten Neues Fenster. Fichtelberg.

Die schneebedeckte Straßensteigung meisterte auch unser Fronttriebler ohne Schwierigkeiten und stand den allradgetriebenen in nichts nach. Für’s erste bin ich zufrieden mit dem Fahrverhalten: Es war weder notwendig, Schneeketten anzulegen, noch gab es nennenswerte Rutschpartien; die Dynamische Stabilitäts- und Traktionskontrolle (DSTC) greift gutmütig regulierend ein. Man hat aber nicht den Eindruck, dass sie dem Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug abnimmt. Sicher empfindet das jeder Fahrer anders, mich schrecken Schnee und Eis nur wenig (von der Unvorhersehbarkeit des Verhaltens anderer Verkehrsteilnehmer abgesehen), bisher war ich auch problemlos in betagten Fahrzeugen ohne ABS und ESP unterwegs.

Da ich selbst zum letzten Mal im Kurort Oberwiesenthal vor fast 20 Jahren war, genoß ich die Fahrt durch den Ort und möchte hier auf eine Unterkunft der besonderen Art hinweisen: Das Neues Fenster. Appartementhotel Jens Weißflog.

Markus-Röhling-Stolln

Am folgenden Tag bot sich noch eine Möglichkeit, in einen Stollen einzufahren. Der Neues Fenster. Markus-Röhling-Stolln datiert aus der Anfangszeit des Bergbaus am Schreckenberg Ende des 15. Jahrhunderts. Letzte Bergbauaktivitäten gab es im Jahre 1953, als die SAG Wismut hier nach abbauwürdigem Uranerz sucht, aber nicht fündig wurde.

Grubenbahn am Markus-Röhling-Stolln.
Bergbautechnik vor der Einfahrt in den Markus-Röhling-Stolln.

Die Bergleute, die 1994 den Stollen zum Besucherbergwerk ausbauten, gaben sich sehr viel Mühe; neben vielen Ausstellungsstücken und den Erzählungen des Bergführers aus eigenem Berufsleben rekonstruierten sie ein neun Meter hohes Kunstrad, mit dessen Hilfe vor dreihundert Jahren Wasser stufenweise aus der Tiefe nach oben gepumpt wurde. Das Rad ist funktionstüchtig, wir haben uns davon überzeugen können. Das Besucherbergwerk gibt eindrucksvoll Zeugnis von der schweren Arbeit der Bergleute unter Tage.

Frohnauer Hammer

Ein Muß für jeden, der sich in dieser Gegend aufhält, ist ein Besuch des Neues Fenster. Frohnauer Hammers.

Seit dem 15. Jahrhundert trieb Wasserkraft hier eine Getreidemühle, Scherenschleiferei und eine Silberschmiede an. Im 17. Jahrhundert wurde er zum Eisenhammer umgestaltet — das ist bis heute funktionstüchtig erhalten.

Frohnauer Hammer.
Frohnauer Hammer: drei Schmiedehämmer mit 100, 200, 250 kg Gewicht.

Diese Hämmer werden mittels Wasserkraft über eine hölzerne Nockenwelle angetrieben. Der kleinste Schmiedehammer verwandelt ein 50-Cent-Stück nach ein paar Schlägen in ein mindestens fünf Quadratzentimeter großes Stück Blech, das man vielleicht auch als Karosserieflicken verwenden könnte …

Das funktioniert nur einwandfrei, wenn die Unwucht des treibenden Wasserrades durch Eis nicht allzu groß wird, …

Bizarres Eis im Wasserrad.
Hübsche Ursache für häßliche Unwucht.

… oder wenn der Zufluß selbst vereist ist.

Vereistes Wasserrad.
Schnelle Fließgeschwindigkeiten verhindern vollständiges Zufrieren des natürlichen Antriebs.

Modellpalette: zwei Allrad- und ein Frontgetriebener

Nebenbei bot sich die seltene Gelegenheit, die drei aktuellen "Grundvarianten" des Volvo-Spektrums nebeneinander zu parken. Außer beim Volvo-Händler bietet sich diese Chance wohl kaum im Alltag auf deutschen Straßen.

Volvo XC70, V70, XC90.
Drei "Schiffe" aus Schwedenstahl, unseres mittig, flankiert von zwei Allrad-getriebenen Modellen.

Darf ich vorstellen? Die drei "Elche" von links nach rechts: Volvo XC70, Volvo V70, Volvo XC90.

Fazit

Tolle Organisation und reiches Programm, sehr angenehme Gesprächspartner, viele Möglichkeiten des technischen Vergleichs und der Fachsimpelei — wir sind auf das nächste Treffen gespannt und werden vielleicht selbst mal eins organisieren.

Aus den Unterhaltungen mit den anderen Volvo-Fahrern schließen wir auf ein hohes Maß an Zufriedenheit mit ihren Fahrzeugen.

Blick vom Aussichtsturm Scheibenberg ins Erzgebirge.
Nach Mittagessen in der Gaststätte auf dem Scheibenberg bot sich vom Aussichtsturm ein toller Blick ins Erzgebirge.

Operative Daten

Zeitraum: Dezember 2005
Wegstrecke: 1.900 km
Verbrauch Benzin: keine Angabe, immer noch dritte Tankfüllung
Verbrauch Gas: 5,8 bis 7,7 kg/100 km
Kosten Benzin: -
Kosten Gas: 87 Euro
Durchschnittspreis Benzin: keine Angabe
Durchschnittspreis Gas: 0,81 Euro/kg

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