Trip gen Nordost. Kleine Ursache — große Wirkung. Rügen bei Sonnenschein. Statistik. Trip gen Nordost
Die närrischen Tage im Rheinland kamen mir gerade recht, um einen Ausflug zu Schwester und Mutter nach Stralsund zu machen. Abfahrt aus dem Sauerland war am Donnerstag, dem 19. Februar morgens gegen 8 Uhr. Das Wetter war ganz gut, kalt und Sonnenschein. Der Verkehr auf der A1 war wie stets an Wochentagen stellenweise sehr dicht, aber es gab keine Staus und ich kam zügig voran. Kurzer Aufenthalt am Autohof Bockel zwischen Bremen und Hamburg zum Tanken und zum zweiten Frühstück. Hamburg war dann schon um halb elf erreicht. Und weiter ging es über die A1 nach Lübeck. Dort gibt es immer noch eine Unterbrechung, denn der Abzweig zur A20 "Ostseeautobahn" ist noch nicht fertig. So fährt man auf der Bundesstrasse bis nach Schönberg und kann dann auf die A20 Richtung Rostock fahren. Da es noch zeitig genug war und strahlender Sonnenschein, habe ich mir einen Abstecher nach Wismar gegönnt.
Wismar
Die Stadt ist eine der ostdeutschen Hansestädte und wurde das erste mal 1229 urkundlich erwähnt. Durch die Lage an der Ostsee war es eine recht bedeutende Hafen- und Schiffbaustadt. Auch heute gibt es sowohl Hafen als auch Werft noch.
Von St. Marien steht nach 1945 nur noch der 80 m hohe Turm als Wahrzeichen.
Mittlerweile bietet die Stadt aber auch genug touristische Sehenswürdigkeiten an. Im letzten Jahr wurde die Innenstadt von Wismar in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Wismar bietet viele alte und schön hergeputzte Häuser.
Hier findet man herrlich renovierte alte Backsteinhäuser neben modernen Lückenfüllern, die der alten Bauweise angepasst wurden.
Aber auch die Lückenfüller sind der alten Architektur angepasst.
Sehenswert ist der Markt von Wismar, der den Touristen auch genug gastronomische Höhepunkte der regionalen mecklenburgischen Küche bietet.
Die kunstvolle Wasserkunst verdrängte 1602 den einfachen Marktbrunnen.
Eines der ältesten Bürgerhäuser aus dem Jahre 1380 ist der "der alte Schwede". Seit 1878 ist eine Gaststätte darin untergebracht.
Ältestes Bürgerhaus in Wismar: der alte Schwede.
Wismar war ab 1632 von den Schweden besetzt und wurde im sogenannten Westfälischen Frieden 1648 ganz Schweden zugesprochen. Erst im Jahre 1903 fiel die Stadt nach Zahlung einer beachtlichen Prämie an Mecklenburg zurück. Ich habe einen kleinen Stadtrundgang von einer Stunde unternommen und bin anschließend zum Cappuccino und Tiramisu ("Lecker") bei Mariettas Eiskaffee eingekehrt.
Mittagspause im Eiscafe.
Kleine Ursache — große Wirkung
Auf der Rückfahrt zur Autobahnanschlussstelle passierte noch etwas Unvorhergesehenes. Nachdem mir vollbeladener Kipper auf der Bundesstrasse entgegenkam, tat es einen mörderischen Knall vor mir und irgend etwas prallte vom Auto ab. Ich erwartete nun eigentlich, dass die Scheibe in die Brüche ging, aber die war anscheinend noch heil. Nachmittags in Stralsund angekommen, habe ich mir die Sache von vorne angesehen. Neben einigen kleinen Kratzern gab es zwei Stellen in der Mitte der Scheibe, die eine deutliche Vertiefung aufwiesen. Die obere Stelle war etwa 2 mm groß und abgesplittert, die andere etwa 5 mm im Durchmesser und zeigte genauso deutliche Absplitterungen. Der Schreck kam erst am nächsten Freitagmorgen. Da wuchs die untere Stelle wie ein Eiskristall auf etwa einen Zentimeter heran und tat auch keine Anstalten, mit dem Wachsen aufzuhören. Also zum Autoglaser und gefragt, ob sich das reparieren lässt. Sicherheitshalber mal schon die Versicherung angerufen und eine Schadensnummer geben lassen. Die Ausbesserung war nicht mehr möglich, da das Loch zu groß war und außerdem weiter wuchs. Also am Freitag eine neue Scheibe bestellt für den Montag.
Rügen bei Sonnenschein
Mit dem Eiskristall in der Scheibe habe ich am Samstag mit Mutti noch eine kleine Rügentour unternommen. Kurz nach der Überquerung des Rügendammes sind wir rechts abgebogen auf die alte Rügenstrasse nach Binz und über holprige Straßenbeläge mit Kopfsteinpflaster durch verträumte, aber hübsche kleine Dörfchen gefahren. Jedes dieser Dörfchen ist es eigentlich wert, dass man dort aussteigt und die Häuschen in Ruhe und zu Fuß betrachtet. Eine gute Alternative ist auch eine Radtour, die Radwege sind gut beschildert, ich habe mir auch eine Radwanderkarte gekauft. Ich empfehle für Leute, die Rügen nah erleben möchten, diese Strecke über Poseritz, Garz, Putbus nach Binz.
Statistik
Bisher habe ich 2.416 l Super Plus bleifrei getankt und bin damit 23.200 km gefahren.
Für schnelle Rechner unter uns: 10,41 l/100 km — für den Sechszylinder recht passabel.
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