Achtung Wildwechsel. Gefahrensituationen.

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Monatsbericht September 2005


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Achtung Wildwechsel. Gefahrensituationen.

Wildwechsel

09.09.2005, Kilometer: 45.212.

Nachdem es heute früh wieder einmal zu einer Begegnung mit Wildtieren gekommen ist, möchte ich anschließend ein wenig über Wildwechsel, Verhaltensregeln und Strafen schreiben.

Gegen 5:41 Uhr fahre ich mit gemütlichen 78 km/h (laut digitalem Tacho) auf der Bundesstraße. Nachdem die Straße anfangs durch einen kleinen Wald führt (das sogenannte Tiefe Tal) und auch erst vor kurzem saniert worden ist, fehlen die entsprechende Leiteinrichtungen und das Bankett ist auch noch nicht fertig.

Und gut war es auch, dass ich langsamer unterwegs gewesen bin. Wenige Meter vor mir sehe ich einen Hasen, der gerade von rechts kommend über die Straße hoppelt. Nach einer gemütlichen Bremsung war der Hase eh auch gleich auf der anderen Strassenseite. Also wurde der Kleine wieder beschleunigt auf gute 80 km/h. Aber nicht sehr lange, denn wenige Meter danach rennt, ohne zu schauen, von links auf einmal ein Reh quer über die Bundesstrasse. Sofortige Bremsung, allerdings blieb mir aufgrund der Geschwindigkeit und des Tempos des Rehs eine Notbremsung erspart. Erschrocken bin ich trotzdem, ich wollte nicht schon wieder als Killer eines Rehs dastehen. Jedenfalls ist diesmal alles gutgegangen, aber ein mulmiges Gefühl bleibt trotzdem, jedesmal wenn ich spätabends oder zeitig in der Früh unterwegs bin.

Tagsüber sieht man ja wenigstens in die meist bereits abgeernteten Felder, somit könnte eine Gefahr theoretisch ein wenig früher erkannt werden.

Aber trotzdem möchte ich nicht an guten Ratschlägen sparen und entsprechende Verhaltenstipps bei Wildwechsel auflisten:

  • Vorsicht ist geboten beim Gefahrenzeichen "Achtung Wildwechsel". Die Geschwindigkeit solte verringert werden, um bremsbereit weiterzufahren. Das Verhalten sollte generell bei Walddurchfahrten eingehalten werden.
  • Bei Wildsicht Fernlicht sofort abblenden und abgesetzte kurze Hupstöße abgeben.
  • Niemals das Fahrzeug verreissen, da ein Frontalzusammenstoß mit einem Wildtier meist weniger gefährlich ist als zum Beispiel gegen einen Baum zu krachen.
  • Auch wenn nur ein Tier über die Straße eilt, ist Vorsicht trotzdem geboten. Denn das Wild überquert die Straße meist in Rudeln.

Bezüglich des letzten Hinweises sei zu sagen, dass dieser Spruch nicht immer gilt. Einmal bin ich aus weiter Entfernung hinzugekommen, als ein Rudel von Rehen die Fahrbahn überquerte. Ein PKW konnte vor dem ersten Reh noch stehenbleiben und noch bevor er wieder anfahren konnte, rannten noch ein paar Tierchen über die Bundesstrasse. Bei den letzten Wildbegegnungen von mir allerdings waren diese immer alleine unterwegs.

Falls es bedauerlicherweise trotzdem zu einem Unfall gekommen ist, sind folgende Tätigkeiten durchzuführen:

  • Unverzüglich anhalten, Warnweste anziehen und die Unfallstelle absichern, eventuelle Gefahren beseitigen (zum Beispiel lose Blechteile).
  • Verständigung der Polizei und umgehende Anzeige machen, da einerseits der Strafbestand der Fahrerflucht besteht, andererseits aber auch die Kaskozahlung verweigert werden kann. Bis zu Besichtigung eine Sachverständigen sollte das Fahrzeug nicht gereinigt werden, um entsprechende Unfallspuren sicherstellen zu können. Damit ist es möglich, dass im Falle einer Reparatur ein Sachverständige bestätigen kann, dass dieser Teil des Fahrzeuges eine Beschädigung aufweisen könnte.
  • Sollte das Wildtier "nur" verletzt sein, so ist es eine Entscheidung der Polizei bzw. eines Tierarztes, wie man das verletzte Tier weiter versorgen kann. Nur eine Notstandshandlung, die das Tier von Qualen befreien soll, steht nicht unter gerichtlicher Strafe.
  • Wenn das Wildtier getötet worden ist, so kann es unter zu Hilfenahme von Handschuhen oder ähnlichem von der Fahrbahn entfernt werden, allerdings ist eine Mitnahme des Wildtieres gesetzlich verboten.

Ich wünsche jedenfalls jedem Leser weiterhin eine "wild-unfallfreie Fahrt". Falls es aber doch einmal zu einer Begegung mit Wild kommen sollte, so sind bitte die oben angeführten Hinweise zu beachten.

Gefahrensituationen

13.09.2005, Kilometer: 45.317.

Immer wieder kommt es auf unseren Strassen zu tödlichen Unfällen. Ein Großteil davon würde sich durch Rücksichtnahme auf andere Verkehrsteilnehmer sicherlich verhindern lassen.

In den letzten Tagen bin wieder einmal in solche Situationen gekommen.

Am 12. September bin ich auf dem Heimweg von Wien. Auf einer Bundesstraße zwischen den Ortschaften Raasdorf und Markgrafneusiedl herrscht Kolonnenverkehr, da das erste Fahrzeug ein Pritschenwagen mit einem Baukompressor als Anhänger unterwegs ist. Die Geschwindigkeit variiert so zwischen 50 km/h und 80 km/h.

Einem Kombifahrer war dies zu langsam und er setzt zum Überholen an. Gegenverkehr ist keiner ersichtlich, die Strecke ist gut einsehbar. Als er so vier Autos vor mir auf der Gegenspur unterwegs ist höre ich nur ein Quietschen und aufsteigender Rauch ist zu sehen. Was war passiert? Ein Opel Corsafahrer scherte knapp vor dem Überholenden aus, ohne auf den Nachfolgeverkehr zu achten. Nur der guten Reaktion des Kombifahrers ist es zu verdanken, dass hier kein Auffahrunfall mit schrecklichen Folgen passiert ist! Warum sieht man nicht in den Rückspiegel bevor man ausschert?

Heute morgen wieder eine Gefahrensituation. Ich fahre hinter einem Fiat-Fahrer nach, wir nähern uns der Ortschaft Raasdorf. Hinter mir kein Fahrzeug, Gegenverkehr bestehend aus einem LKW und mehreren PKW kommt uns entgegen. Mitten in einer Kurve bremst der Fiat plötzlich, ich mache ebenfalls eine Notbremsung. Was war passiert?

Klar, ein Golf Cabriofahrer konnte es nicht erwarten und überholte die Kolonne, ungeachtet eines Gegenverkehrs. Wenn der PKW hinter dem LKW nicht auch gebremst hätte, um dem jungen Burschen die Chance auszuweichen zu geben, wäre der Golf frontal in den Fiat gekracht. Ich hätte zwar bei diesem Unfall aufgrund des Sicherheitsabstandes und der guten Bremsen des Scénics anhalten können, jedoch wären sicherlich Wrackteile auf unseren Scénic geflogen.

Ich verstehe immer noch nicht, warum man in Kurven Fahrzeuge überholen muß, ohne einen Block auf den Gegenverkehr zu haben? Hier vermisse ich echt die Funktion einer Zivilstreife, denn diesen Golf hätte ich liebend gern aus dem Verkehr gezogen. Im Blickwinkel konnte ich den Fahrer erkennen … Ein junger Bursche, vielleicht gerade mal so um die 20 Jahre alt, cool mit Sonnenbrille unterwegs.

Ungeachtet der Tatsachen, dass viele Führerscheinneulinge in schwere Verkehrsunfälle verwickelt sind, unterschätzen aber auch erfahrene Lenker den Gegenverkehr. Auch dieser nähert sich mit Tempo 100 (im Normalfall). Und dieser Gegenverkehr wird dann in einen schweren Unfall, eventuell mit Todesfolgen, verwickelt. Ich stelle mir immer wieder die Frage wie man nur so leichtsinnig sein kann? Es ist der zweite Vorfall auf genau dieser Bundesstraße, wo ein Überholender auf einmal auf meiner Spur entgegen kommt und ich zu einer Notbremsung genötigt werde. Ich verstehe es einfach nicht …

Monatsende

30.09.2005, Kilometer: 47.101.

Tja, und wieder ist ein Monat vergangen, in dem unser Scénic brav und zuverlässig war. Der Verbrauch ist immer verblüffend, ich nähere mich bereits der 900 Kilometergrenze und laut Bordcomputer beträgt die Reichweite immer noch über 300 Kilometer. Ein sehr gutes Ergebnis.

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