Wildunfall06.09.2004, Kilometer: 21.444. Nachdem ich mit unserem Charly noch beim Tierarzt war, habe ich dann etwas verspätet meine Freundin vom Bahnhof abgeholt. Am Heimweg noch schnell bei einem Schnellrestaurant das Abendessen geholt und ab ging es in Richtung Heimat. Die Strecke selbst führt entlang eines Waldes. Mit Wildwechsel selbst habe ich um 22:40 Uhr eigentlich nicht mehr gerechnet. Nach einer Kurve sind es eigentlich nur wenige hunderte Meter zwischen einer Pferdekoppel und unserer Wohnstraße. Und genau dort passierte es nach einer engen Kurve. Ich hab nach der Temporeduktion wegen der Kurve wieder beschleunigt und war mit etwa 70 km/h unterwegs. Plötzlich sah ich nur einen Kopf eines Rehs, führte sofort eine Notbremsung durch … aber es war bereits zu spät. Nachdem ich es Knarschen gehört habe, habe ich die Bremse gelöst und sanfter gebremst. Das Reh hatte ich eh schon erwischt, aber dem Kater wollte ich die Anspannung nehmen. Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass keinem der Insassen etwas passiert war, bin ich ausgestiegen. Das Reh lag auf der Fahrerseite auf der Fahrbahn, Kopf Richtung Feld. Es war anscheinend sofort tot, die Augen waren geöffnet und starr. Am Wagen selbst konnte ich die ersten Beschädigungen ausmachen:
Nach diesem Schreck wählte ich den Notruf der Polizei, um eine Funkstreife zum Unfallort zu ordern. Vorerst wollte nicht einmal die Gendamarie kommen, sondern ich sollte auf den Posten kommen und das Reh selbst von der Straße bringen. Ich mein, dass es das nicht sein kann … Langsam ist in mir der Schreck aufgekommen und die Gendamarie weigert sich zu kommen? Selbst wenn diese bei Wildschaden nicht ausrücken müßte, hat sie es doch sehr wohl zu tun, wenn ein Anrufer dies "verlangt". Ich hab ihm erklärt, dass das Fahrzeug beschädigt ist und ich keinesfalls weiterfahren werde. Also soll bitte endlich eine Streife kommen. Nachdem ich nach langem hin und her langsam lauter wurde, meinte mein gegenüber: "Jetzt beruhigen Sie sich mal wieder!". Woraufhin ich eigentlich nur konterte, dass jetzt endlich eine Streife kommen soll und ich dann erst ruhiger wurde. Nachdem dies geklärt war, ging Angelika nach Hause, um den Kater ins Haus zu bringen und ihm die weitere Wartezeit zu ersparen. Währenddessen informierte ich den ÖAMTC und ersuchte um einen Abschleppdienst. Anscheinend war gerade ein guter Film im Fernsehen, jedenfalls widerwillig traf nach guten zwanzig Minuten eine Streife ein. Die beiden Herren sahen sich kurz um, meinten, ich soll auf die Seite fahren und die Sache ist erledigt. Den Jäger konnten Sie nicht erreichen, daher zog einer das Reh in den Acker. Dann wollten Sie bereits wieder fahren. Ich hab gefragt, ob Sie nicht vielleicht irgendwas aufnehmen wollen? Daten des Lenkers, des Fahrzeuges, Unfallort, Unfallschaden usw. Nein, meinten Sie, ich soll auf den Posten kommen, und dort wird dann alles erledigt. Nachdem ich darauf bestanden habe, dass nun endlich was aufgenommen werden soll (und ich mir nicht den Ruf des Fahrerflüchtigen einhandeln wollte), nahm einer der beiden recht widerwillig einen Notizblock heraus. Nachdem mein Name recht schwer zu schreiben ist, habe ich kurz mal meinen Dienstausweis gezeigt. Siehe da, der Bundesadler wirkt Wunder. Plötzlich waren die beiden recht höflich und alles wurde aufgeschrieben. Danach fuhren die beiden Gendarmen weg und ich wartete weiterhin auf den ÖAMTC. Aber auch nicht mal so lange … Knappe 40 Minuten nach dem Anruf (also auch nur zwanzig Minuten nach Eintreffen der Gendamarie) kam bereits der Abschlepp-LKW des Automobilclubs, lud den Scénic auf und führte diesen zu unserem Händler nach Gänserndorf, wo er wieder abgeladen wurde. Danach ging es wieder auf die Gendarmarie, die Bestätigung über den Wildschaden abzuholen. Warum ich das gleich abholen möchte, war die erste Frage des Gendarmen? Vielleicht weil ich den Wagen gerne schnell repariert haben möchte und der Kleine sowieso einen Werkstatttermin wegen der Windschutzscheibe hat? Gut, auch hier widerwillig die Aufnahme für’s Protokol, denn die beiden anderen Kollegen, die an der Unfallstelle waren, sind noch irgendwo spazierengefahren. Nach einigen Diskussionen, wo ich dem Beamten erklären mußte, dass die Zulassungsstelle nicht automatisch der Versicherer sein muß, bekam ich dann endlich die Anzeigebestätigung. Der Unfall geschah gegen 22:45 Uhr, kurz nach 1:00 Uhr früh waren wir endlich zu Hause. Am nächsten Tag habe ich gleich einmal mit der Werkstatt und der Versicherung telefoniert und alles gemeldet bzw. die Schadensmeldungen gefaxt. Laut ersten Schätzungen der Werkstatt sind die oben genannten Beschädigungen alles was getauscht werden muß. Blech oder weiteres Glas ist nicht beschädigt. Der Schaden selbst hält sich auch in Grenzen, die Versicherung hat mit etwa 1.200 Euro zu rechnen. Die Reparaturzeit wird sich sicher um eine Woche her bewegen, da der Schaden erst begutachtet werden muß, die Teile bestellt und teilweise lackiert werden müssen. Die Werkstatt selbst ist so freundlich und reinigt mir auch gleich die Bodenteppiche vom Shake. Dafür hatte ich am Tag des Unfalls keine "Zeit" bzw. Nerven mehr. 15.09.2004, Kilometer: 21.445. Am heutigen Freitag hat mich meine Werkstatt angerufen. Unser Kleiner ist wieder repariert und ich kann ihn bereits abholen. An dieser Stelle ist meiner Werkstatt (partner.renault.at/lauer) und meinem Kundendienstberater ein großes "Danke" auszusprechen, da er sich nach Erhalt der Schadensmeldung auch umgehend mit der Versicherung in Kontakt gesetzt hat, um den Schaden gleich mit Begutachtung der gesprungenen Scheibe ansehen zu lassen. Dieser Aktion ist es zu danken, dass die Begutachtung sehr schnell vonstatten ging und ich eigentlich "nur" vier Tage auf den kleinen verzichten mußte. Freundlicherweise wurde vom Händler der Wagen auch gleich innen gereinigt und die Velourmatte vom Shake befreit. Weiters wurde die Beleuchtung der Variobox (ist mir kurz nach dem Unfall aufgefallen, während ich auf den ÖAMTC wartete) repariert, da diese offensichtlich einen Wackelkontakt hatte. Ein Knarren des Fahrersitzes wurde ebenso behoben. Off Topic: Eines muß ich zu diesem Thema allerdings auch gleich anmerken: Während ich mit dem Corsa unterwegs war, geschah an einer Kreuzung beim Abbiegen ein Unfall. Ein geradeausfahrender Lenker hatte das Rotlicht mißachtet, ist in die Kreuzung eingefahren und hat den Wagen neben mir beschädigt. Ich hab angehalten, nach Verletzen gefragt bzw. mich als Zeuge angeboten (hab ja den Unfallhergang gesehen und mußte ja auch ausweichen, um einen seitlichen Aufprall zu verhindern). Und da ist es mir eben auch wieder aufgefallen: Unfallgucken … Man, ist das interessant. Aber die Schaulustigen fahren vorbei, gucken, machen sich lustig oder sonstwas und fangen an zu gestikulieren, man solle umgehend die Fahrstreifen freimachen. Bei einem Unfall gibt es immer Gaffer. Dauernd fahren Leute bei den Unfallstellen vorbei, aber wieviele halten an und fragen nach, ob Hilfe benötigt wird? Ich glaube, die kann man an einer Hand abzählen. Das ist nun das dritte Mal in kurzer Zeit, dass ich in eine solche Situation gekommen bin. Zuerst der Hundebiss, dann der Wildschaden (auch hier hat man nur geguckt und ist dann weitergefahren) und nun der andere Unfall. Ich verstehe dies einfach nicht, ist es wirklich so schwer, Hilfe anzubieten? Kommt man halt später ins Büro oder wohin auch immer, so eilig braucht man es nicht haben. Aber wenn den Gaffern mal was passiert, ärgern diese sich genauso darüber dass denen niemand hilft … Ich möchte an dieser Stelle an alle Leser appelieren: Wenn man zu einem Unfall hinzukommt, der offensichtlich gerade passiert ist: nicht weiterfahren (abgesehen vom rechtlichen Hintergrund, es geht auch um die Notfallversorgung als auch um die psychologische Seite der Unterstützung), sondern anhalten und Hilfe anbieten. Dieser Punkt liegt mir persönlich sehr am Herzen, sodass sich möglichst viele Lenker(-innen) an diesen Vorsatz halten. Wenn Euch was passiert, seid Ihr auch froh, wenn sich jemand Eurer annimmt, oder? Denkt daran, wenn Ihr das nächste mal mit dem Auto unterwegs seid … Wieder mal Transporte20.09.2004, Kilometer: 22.320. Wieder einmal mußte unser Kleiner als Transportfahrzeug herhalten. Um den Sichtschutz (Lamellenzäune) zu montieren, mußte ich entsprechende Einschlaghülsen als auch Pfosten kaufen. Die Pfosten haben dabei eine Länge von 1,85 Meter. Ein Problem für den Scénic? Aber wo … die beiden hinteren Sitze umgeklappt, den Beifahrersitz umgeklappt und rein mit den sechs Pfosten und den Einschlaghülsen. Wenn ich noch einen Beifahrer gehabt hätte, dann hätte sich dieser auf den aufrecht gestellen Einzelsitz setzen können. Insofern ist der Scénic ja ein kleines Raumwunder. Bei vielen Transporten klappt man die Sitze um bzw. baut sie aus, und es ergibt sich ein riesiger Stauraum. Begeisterung pur bei mir … Also von Fahrt zu Fahrt schätze ich den Scénic immer mehr, sei es vom Raum, vom Komfort oder allem anderen. Unsere Empfehlung30.09.2004, Kilometer: 22.800. Nachdem wir mit dem Scénic nun seit etwas mehr als neun Monate unterwegs sind, können wir diesen Wagen vollends empfehlen. Sämtliche bis dahin angefallenen Transporte konnte ich ohne viele Umstände vornehmen. Der Verbrauch selbst überrascht mich immer mehr. Derzeit laut Bordcomputer liegt der Verbrauch bei 4,8 Litern. Ein hervorragendes Ergebnis. Nach allem, was der Scénic mit mir (uns) bereits mitgemacht hat (Parkschaden und Wildunfall), wollen wir unseren Kleinen nicht mehr missen. |