Der 3er darf sich ausruhen01.12.2007, Kilometer: 75.132.
Im letzten Monatsbericht hatte ich es ja bereits angekündigt: Der 3er hat eine Ruhepause verordnet bekommen. Nicht, dass ich nicht mehr mit ihm fahren wollte — aber zum ersten Mal seit meinem Eintritt ins Berufsleben habe ich im Dezember vier Wochen Urlaub an einem Stück genommen, die wir für eine Reise ans andere Ende der Welt — genauer: nach Neuseeland (ein ausführlicher Reisebericht entsteht derzeit auf unserer privaten Website) — verwenden. Und dort werden wir wohl oder übel auf ein anderes Fahrzeug zurückgreifen müssen! Japanische Sänfte statt deutschem Sport-KombiZwei Toyota Camry der fünften Generation, gebaut von 2001 bis 2006 und in Deutschland nur noch bis 2004 vertrieben, vertreten den BMW während unseres Aufenthalts in Neuseeland.
Die Fahrzeuge unseres Vermieters Nationwide Car Rentals werden offensichtlich bevorzugt in der Farbe weiß geordert, und so kommt es, dass das von uns auf der Nordinsel genutzte Exemplar dem auf der Südinsel bereitgestellten Vehikel optisch bis ins letzte Detail gleicht. Die dazwischen liegende Fährüberfahrt mit dem Interislander, der Fähre über die Cook Strait, sparen sich die Reiseagenturen für den PKW gerne — offenbar ist es günstiger, jeweils ein neues Fahrzeug bereitzustellen.
Beide Autos sind mit dem Basismotor, einem 2,4-Liter-Reihenvierzylindermotor mit 2.362 cm3 Hubraum, 152 PS, 218 Nm Drehmoment, vier Ventilen pro Zylinder, zwei oben liegenden Nockenwellen und variablen Steuerzeiten (VVT-i) sowie elektronischem Gaspedal ausgerüstet. Die Kraftübertragung erfolgt jeweils über die optionale Viergang-Automatik. In Neuseeland wird — das Land ist sehr stark britisch geprägt — auf der linken Fahrbahnseite gefahren, das heißt der Fahrer sitzt rechts — deshalb die Automatik. Mit beiden Aspekten kann ich mich grundsätzlich relativ schnell anfreunden, was etwas länger dauert, ist zum Einen die Programmierung des Unterbewusstseins auf die seitenverkehrte Anordnung von Blinker und Wischerbetätigung (schon mal ein Fahrzeug gesehen, welches beim Abbiegen die Scheibe wischt statt zu blinken?) und die veränderte Wahrnehmung der Fahrzeugdimensionen (beim ersten Einparkversuch stand ich ungefähr einen Meter rechts von der seitlichen Begrenzungslinie statt 15 cm davon entfernt).
Für diesen Urlaub ist der Camry ein sehr angenehmes Gefährt — ausreichend motorisiert, dank Automatik einfach zu fahren, komfortabel abgestimmt, mit ausreichend langen Federwegen auch mal für eine Schotterpiste zu gebrauchen und dank einer Außenlänge von rund 4,80 m mit viel Platz für das Gepäck, welches wir ungefähr an jedem zweiten Tag ein- und wieder ausladen. Gegen einen modernen, sportlich abgestimmten Mittelklasse-Kombi mit Dieselmotor wie den 3er würde ich ihn in Europa jedoch nicht eintauschen wollen — zu schlapp und durstig (etwa 10,0 l/100 km Durchschnittsverbrauch bei einer gefahrenen Höchstgeschwindigkeit von lediglich knapp über 100 km/h) ist der 2,4 l-Benziner, zu unpräzise das Fahrwerk, zu spartanisch die Innenraumgestaltung (der Kofferraum war nicht einmal vollständig verkleidet), und die eine oder andere Elektronikkomponente (PDC, ESP, DVD-Navi, …) habe ich im Vergleich zum BMW auch vermisst. Glücklicherweise hilft uns ein vom Vermieter gestelltes mobiles Navigationsgerät über den letzten Punkt hinweg, der kleine Navman S30 ist ein angenehmer Begleiter und führt uns stets zuverlässig zu unserem Ziel. Zusammenfassung31.12.2007, Kilometer: 75.132. Mehr als 4.000 km bin ich diesen Monat gefahren — doch nicht einen einzigen davon mit dem BMW. Im neuen Jahr darf dieser jedoch wieder seine Qualitäten unter Beweis stellen — eigentlich nur schade, dass dann auch diese wunderschöne Reise, die ich Nachahmern nur wärmstens empfehlen kann, zu Ende ist.
Probleme: Knarren der hinteren Tür links. |