Einbau eines Rückschlagventils für die hintere Scheibenwaschanlage.

Archiv VW Touran
Technik

Rückschlagventil Scheibenwaschanlage


Sie sind hier: Archiv >> VW Touran >> Technik >> Rückschlagventil Scheibenwaschanlage

Einbau eines Rückschlagventils für die hintere Scheibenwaschanlage.

Rückschlagventil. Rückschlagventil Scheibenwaschanlage nachrüsten

Anleitung von Stefan Rzepka und "ma-kus", Bilder von Stefan Rzepka, Stand September 2009.

Ein relativ häufig auftretendes Ärgernis beim Touran ist, dass bei warmem Wetter Scheibenwaschflüssigkeit aus der Düse der Heckscheibenwaschanlage läuft. Dies sieht einerseits nicht gut aus, andererseits läuft das ganze auch über den Öffner der Heckklappe.

Ich beschreibe hier, wie ich ein Rückschlagventil eingebaut habe.

Benötigtes Material

  • Ein Rückschlagventil, bestellbar zum Beispiel beim VW-Händler unter der Teilenummer 113 955 975 C für knapp 5 Euro

    Rückschlagventil.
    Rückschlagventil.

  • Eine Kunstoffleitung (muss eigentlich nur etwa 3 cm lang sein), Durchmesser 4 mm.

    Man bekommt diese entweder im Baumarkt unter Benzinleitung oder im Autofachhandel, wo es spezielle Schläuche für die Scheibenwaschanlage gibt (frostschutztauglich!). Kosten: je nach Länge zwischen 1,50 und 6 Euro.

    Schlauch für den Umbau.
    Schlauch für den Umbau.

  • Eventuell ein paar Kabelbinder (zur Sicherheit)

Benötigtes Werkzeug

  • Torx T20 Schraubendreher (oder Bit)
  • Heißluftfön oder Feuerzeug (zum Erwärmen der Schlauchenden)
  • Plastikkeil
  • Messer
  • Seitenschneider
  • Zangen

Also eigentlich alles, was ein gut sortierter Werkzeugkasten haben sollte.

Anleitung

Als erstes wird die Kunststoffabdeckung an der Heckklappe entfernen. Dazu löst man die Schrauben in den Griffmulden (Torx T20).

Griffmulde in der Heckklappe.
Griffmulde in der Heckklappe.

Danach öffnet man das Fach für das Warndreieck, entfernt dieses und schraubt die Spanngurte ebenfalls mit einem Torx T20 heraus.

Entfernung Spanngurte.
Entfernung Spanngurte.

Die Schrauben sollten an einem sicheren Ort verwahrt werden.

Nun braucht man etwas Kraft und Mut, denn die Verkleidung wird durch Klammern gehalten, die man mit der Verkleidung herausziehen muss.

Bei mir ging es ganz gut von der Oberseite aus, man kann aber auch an der Unterseite beginnen. Um den Kunststoff bzw. den Lack nicht zu beschädigen, eignet sich ein Plastikkeil, den man vorsichtig zwischen Verkleidung und Heckklappe schiebt.

Entfernung der Innenverkleidung.
Entfernung der Innenverkleidung.

Klammern in der Innenverkleidung.
Klammern in der Innenverkleidung.

Durch das Ziehen gehen entweder die Befestigungsklammern aus den Langlöchern im Heckklappenblech und sitzen an der Blende, oder sie hängen noch im Loch und rutschen aus der Blende.

Innenseite der Innenverkleidung. Innenseite der Innenverkleidung.
Innenseite der Innenverkleidung

In diesem Fall sollte man die Klammern mit einer Zange aus dem Blech ziehen und wieder in die dafür vorgesehene Bahn in der Verkleidung schieben.

Entfernen der Klammern.
Entfernen der Klammern.

Da meine Verkleidung wegen Reparaturen schon zwei Mal entfernt wurde, blieben sämtliche Klammern an der Oberseite der Heckklappe.

Jetzt liegt der Wischermotor mit dem Anschluss des Wischwasserschlauchs frei.

Wischermotor.

Die Leitung wird vom Motor gezogen, indem man die schwarze Klammer auf dem grauen Anschlussstück um 90° ° dreht.

Abklemmen des Schlauches.
Abklemmen des Schlauches.

Vorsicht! Hierbei kann angesammelte Restfeuchte entweichen.

Jetzt sollte man erst mal das Klebeband ein Stück weit entfernen.

Durchschnittstelle des Schlauches.
Durchschnittstelle des Schlauches.

Mit einem Seitenschneider trennt man nun den Schlauch knapp unterhalb des Anschlussstücks ab. Das abgeschnittene Anschlussstück sollte nun mit einem Messer vom Schlauch getrennt werden.

Um das Ventil auf die Kunststoffleitung zu schieben, wird diese mit einem Heißluftfön (schneller geht es mit einem Feuerzeug) vorsichtig am Ende erwärmt. So wird sie dehnbarer und das Ventil kann ganz leicht aufgesteckt werden.

Anschluss des Ventils am neuen Schlauch.
Anschluss des Ventils am neuen Schlauch.

Zu beachten ist hierbei die Fließrichtung der Scheibenwaschwassers. Diese wird durch einen Pfeil angezeigt.

Nach dem Abkühlen sitzt die Leitung bombenfest auf dem Ventil. Wer vorsichtig ist (so wie ich) kann die Verbindungsstelle noch mit einem Kabelbinder sichern. Danach den Schlauch auf etwa 3 cm kürzen. Zum Aufschieben des Anschlussstücks den Schlauch ebenfalls erwärmen. Der Schlauch sollte immer bis ganz hinten aufgeschoben werden.

Fliessrichtung des Ventils.
Fliessrichtung des Ventils (leider ein wenig unscharf).

Auch diese Verbindung kann mit einem Kabelbinder gesichert werden. Man sollte darauf achten, dass der durchsichtige Teil der Leitung so kurz wie möglich gehalten wird um die Gefahr des Abknickens zu minimieren.

Beim anschließenden Einbau des Ventils in die Heckklappe ist es bequemer im (vorher ausgeräumten) Kofferraum Platz zu nehmen. Hierbei kann gleichzeitig auch der Hebel für die Notentriegelung getestet werden (nach links drücken).

Der Hebel der Notentriegelung im Kofferraum.
Der Hebel der Notentriegelung im Kofferraum.

Zum besseren Anbringen des Ventils kann die schwarze ursprüngliche Leitung ebenfalls erwärmt werden. Zusätzlich kann auch hier ein Kabelbinder angebracht werden.

Anschluss des Ventils an die original Leitung.
Anschluss des Ventils an die original Leitung.

Danach das Klebeband wieder vorschieben, das Anschlussstück auf den Motor aufstecken und mit der schwarzen Klammer sichern.

Um zu verhindern, dass die durchsichtige Kunststoffleitung geknickt wird, kann das ganze noch mit einem großen Kabelbinder fixiert werden. Hierbei aber nicht die Löcher für die Klammern benutzen!

Verlegung des neuen Schlauches.
Verlegung des neuen Schlauches.

Das System kann jetzt einem ersten Test unterzogen werden. Wenn alles richtig gemacht wurde ist das ganze jetzt dicht.

Ein weiterer Vorteil (außer dem, dass nichts mehr herausläuft) ist, dass die Düse bei Betätigung des Hebels sofort sprüht und nicht erst mal fünf Gedenksekunden vergehen.

Ein viertägiger Test von "ma-kus" ohne Verkleidung zeigte, dass der Schlauch permanent und ohne Luftblasen gefüllt war, die Leitung somit nicht mehr leer läuft. Die Befestigungen am Ventil und Anschlussstück hielten auch ohne Kabelbinder dicht.

Nun muss nur noch die Verkleidung wieder angebracht werden. Einfach die Klammern an den Löchern ansetzen und mit einem beherzten Schlag gegen die Verkleidung einrasten lassen. Zum Schluss noch die Gurte für das Warndreieck verschrauben und auch die beiden Schrauben in den Griffmulden nicht vergessen.

Noch ein Tipp: Sobald die Verkleidung wieder dran ist nochmals eine Notöffnung probieren. Dies ist nämlich mit aufgesteckter Verkleidung doch ein wenig schwierig. Aber man sollte es einmal gemacht haben, man weiß ja nie …

Kostenlos aber nicht umsonst

Konnte Ihnen dieser Bericht helfen? Langzeittest.de ist auf Ihre Hilfe angewiesen! Mit Ihrer Spende können wir unser Projekt weiterhin kostenlos anbieten.

Seite drucken.  Seite drucken