Suche Seat Stylance 1.9 TDI | Erste große Inspektion bei 31.856 km — die 30.000er Inspektion. Die Sitzheizung ist defekt und erfordert einen zweiten Stopp vor dem Ende der Gewährleistung im September 2009. Ich denke über eine Garantieverlängerung nach. Achsvermessung bringt keine Fehler ans Licht. Die Kfz-Steuer oder Spaß mit dem Finanzamt. 30.000 km sind gefahren — die erste große Inspektion ist fällig
06.12.2007, Kilometer: 31.856.
Für den 6. Dezember habe ich einen Termin beim Autohaus Seat Austinat in der Ruhrau in Essen. Die erste große Inspektion steht an. Da ich beruflich jeden Tag 50 km zur Arbeit pendele, lege ich den Inspektionstermin in meinen Urlaub, den ich mir in der ersten Dezemberwoche gönne.
Am 6. Dezember um 8:30 Uhr werden im Rahmen einer Dialogannahme folgende Punkte in Auftrag gegeben:
- 30.000 km-Inspektion durchführen.
- Umweltplakette in grün kleben.
- Angeliefertes Motoröl der Norm 50700 für Ölwechsel verwenden.
- Scheibenwischer NICHT erneuern (wird nach dem Winter gemacht).
Neben dem normalen Inspektionsauftrag werden ebenfalls einige bereits bekannte sowie neue kleine Macken und Beanstandungen in den Auftrag aufgenommen.
- Fahrzeug brummt leise bei Geschwindigkeiten über 120 km/h.
- Die Sitzfläche der Sitzheizung Fahrerseite wird nicht mehr warm.
- Komfortsystem umprogrammieren, sodass beim einmaligen Betätigen der Funkfernbedienung neben der Fahrertür auch die Beifahrertür entriegelt wird.
- Lenkrad knackt beim schnellen Verlassen der Geradeausstellung (zum Beispiel beim Abbiegen) ab und zu.
Als grober Kostenrahmen wird mir für die in Auftrag gegebenen Arbeiten eine Gesamtsumme von 350 Euro genannt. Die Abholung des Fahrzeugs wird für den späten Nachmittag vereinbart. Für Rückfragen hinterlasse ich eine Telefonnummer.
Die Rückfahrt bestreite ich als Beifahrer im sieben Jahre alten Hyundai Atos Prime meiner Freundin. Dieser Atos wird bald öfters Erwähnung finden. Dazu in einem der nächsten Berichte mehr.
Die Fahrzeugabholung am Nachmittag
Gegen 17 Uhr stehe ich wieder auf dem Hof von Seat Austinat in der Ruhrau in Essen. Nach kurzer Wartezeit geht Herr B. mit mir die einzelnen in Auftrag gegebenen Posten und in deren Verlauf erstellten Prüfprotokolle und Diagnoseblätter durch.
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Die 30.000 km-Inspektion wurde durchgeführt. Im Zuge dessen wurden alle Fehlerspeicher ausgelesen. Es wurden keine Fehler gespeichert. Neben dem Ausdruck der Diagnosesoftware erhalte ich die Wartungsliste der durchgeführten Arbeiten, die jeweils etwa sechs Punkte in den Bereichen Elektrik, Fahrzeug von außen, Bereifung, Fahrzeug von unten, Motorraum und abschließende Arbeiten auflistet.
Kleinere Mängel wie zum Beispiel Schmierung der Türfeststeller wurden behoben. Ein Batterietest ergab einen sehr guten Wert in der Kapazitätsmessung. Auch der Laderegler regelt mit 14,2 Volt im normalen Bereich und schädigt die Batterie nicht zum Beispiel durch eine zu hohe Ladespannung.
Ein abschließender Bremsentest wurde ebenfalls anstandslos mit guten Werten bestanden.
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Gemäß Schlüsselnummer 0062 in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (der ehemalige Fahrzeugschein) erhielt mein Auto die grüne Umweltplakette, die ich seit 1. Januar 2008 für Fahrten im Kölner Innenstadtbereich, ab Herbst 2008 auch in Düsseldorf und laut letztem Stand auch in weiten Teilen des Ruhrgebietes benötige. Andernfalls drohen Bußgelder und ein Punkt in Flensburg.
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Beim Ölwechsel wird das von mir angelieferte Öl Castrol Edge 5W30 nach geforderter VW-Norm 50700 für Dieselfahrzeuge mit Dieselpartikelfilter eingefüllt. Ohne DPF würde billiges Mehrbereichsöl ausreichen. Das geforderte Öl kostet bei Seat allerdings etwa 23 Euro je Liter. Ich zahle bei eBay 53 Euro für fünf Liter. Je Ölwechsel werden beim Audi/Seat/Skoda/VW 1,9 l TDI Motor 4,3 l Öl benötigt.
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Im Rahmen des Service wurden keine neuen Scheibenwischer montiert. Die vorhandenen sind nicht mehr die besten, aber das Wischergebnis ist auch nach 15 Monaten nach wie vor gut. Dies führe ich zum Teil auf die verdeckten Wischer in Ruhestellung unter einer Abdeckung entlang der A-Säulen zurück. Die Wischer sind dort weniger der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt und Tannennadeln und Laub sammeln sich nicht auf den Wischern und beschädigen die Gummis vorzeitig beim ersten Wischen. Neue Wischer wird es nach dem Winter geben, wenn die feuchte Jahreszeit beginnt.
Die erste große Inspektion wurde zur vollsten Zufriedenheit erledigt und führte wie erwartet keine Überraschungen ans Licht. Bei den über die Inspektion hinaus gehenden Punkten zeigt sich im Ergebnis ein gemischtes Bild.
- Eine Ursache für das meiner Meinung nach weiterhin vorhandene Brummen konnte leider nicht gefunden werden. Die Windläufe über den Scheibenwischern wurden bereits bei VW (Seat) Schnitzler in Hilden gewechselt und brachten eine spürbare Verbesserung. Vielleicht ist der Rest normales Rauschen im Wind oder das Abrollgeräusch der Winterreifen.
- Der Sitzheizung ist im Bereich der Sitzfläche auf der Fahrerseite defekt. Vor Ende der Garantie im September 2008 muss mein Altea daher erneut einen Zwischenstopp einlegen. Der komplette Sitz muss raus und zum Sattler, wo eine neue Sitzheizung verbaut wird. Leider ist dies im VW-Konzern eine bekannte Krankheit und mit ein Grund für meine Überlegungen, eine Garantieverlängerung zu kaufen. Das Zerlegen des Sitzes und die Aktion beim Sattler ist ein teurer Spaß, und in meinem Altea gibt es zwei Sitzflächen und zwei Lehnen, die eine potentielle Fehlerquelle sind.
- Das Komfortsystem wurde umprogrammiert. Systembedingt war es nur möglich, dass beim Betätigen der Funkfernbedienung alle Türen geöffnet werden. Ein Umstand, mit dem ich zufrieden bin. Bisher musste ich immer zweimal schnell den Knopf zum Öffnen der Tür an der Funkfernbedienung betätigen, wenn ich mit Beifahrer unterwegs war. War man zu langsam, blieb die Beifahrertür zu und sorgte für lange Gesichter.
- Das Knacken im Lenkrad konnte man bei Seat Austinat nicht feststellen und folglich auch nicht beseitigen. Leider ist es nach wie vor vorhanden. Ich werde es erneut ansprechen.
Unterm Strich bin ich mit dem Ergebnis der 30.000er Inspektion zufrieden. Die Rechnung, die mir das Autohaus Austinat in der Ruhrau in Essen stellt sieht wie folgt aus:
Rechnungsdaten
Position |
Betrag
|
Inspektionsservice alle 30.000 km |
186,20 Euro
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Selbstdiagnose Abfrage des Fehlerspeichers |
0,00 Euro
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Batterie überprüfen |
0,00 Euro
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Bremswirkung überprüfen |
0,00 Euro
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Zentral-Steuergerät für Komfortsystem programmiert |
19,60 Euro
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Zwischensumme Arbeitslohn |
205,80 Euro
|
Filtereinsatz (Anmerkung: der Ölfiltereinsatz ist gemeint) |
9,24 Euro
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Schraube |
1,27 Euro
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Filtereinsatz (Anmerkung: der Luftfilter ist gemeint) |
10,78 Euro
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Fett & Kleinmaterial |
2,10 Euro
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Altölentsorgung (Anmerkung: da ich mein eigenes Öl anliefere wird dies berechnet) |
12,69 Euro
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Angeliefertes Motoröl Castrol Edge 05W-30 50700 eingefüllt |
0,00 Euro
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Zwischensumme Material |
36,08 Euro
|
Summe Netto |
241,88 Euro
|
Summe Brutto |
287,84 Euro
|
Der gesetzte Preisrahmen wird nicht überschritten. Berücksichtigt man die etwa 53 Euro an Kosten, die für das selbst angelieferte Öl aufgewendet wurden, ergibt sich eine Gesamtsumme von etwa 340 Euro.
Den nächsten Stopp zur Reparatur der Sitzheizung werde ich mit dem nächsten Ölwechsel und dem dann fälligen ersten Wechsel der Bremsflüssigkeit zusammenlegen. Das wird vermutlich im Juni sein, aber auch dazu im Januarbericht mehr.
Hauptwirkungspunkt während der Inspektion: Links im Bild Wischwasser und Kühlwasserbehälter — mittig (orange) der Ölpeilstab und die Öleinfüllöffnung — rechts hinter dem Luftfilter die Batteriebox und ganz außen der Sicherungskasten.
Garantieverlängerung
Mit Blick auf die defekte Sitzheizung, das nach wie vor auftretende Knacken in der Lenkung und die etwa drei Seiten voller Steuergeräte und Fehlerspeicher, die bei der Diagnose regelmäßig ausgelesen werden, denke ich zur Zeit ernsthaft über eine Garantieverlängerung bzw. eine so genannte Baugruppenversicherung für das dritte und vierte Jahr nach. Den Preis für diesen Luxus werde ich beim nächsten Ölwechsel bei 45.000 km erfragen.
Achsvermessung
18.12.2007.
Ziel der Achsvermessung ist es, die letzten Zweifel einer nicht fehlerfrei eingestellten Spur auszuräumen. Das Fahrzeug zieht besonders auf der Autobahn nach rechts, was aber auch an den ausgefahrenen Rollstreifen auf den LKW-Spuren auf der A3 liegen kann.
Die Inspektion im Dezember ergab, dass die Reifen ungleich abgefahren sind. Meine eigene Kontrolle zeigte, dass die Messung wohl nicht ganz sauber durchgeführt wurde. Die Reifen sind vorne wie hinten sehr gleichmäßig und dank meiner sehr schonenden Fahrweise mit LKW-Tempo auf meinen täglichen Pendelwegen auch nur sehr gering abgefahren. Alle Reifen des Wintersatzes haben noch etwa sieben Milimeter Restprofiltiefe nach insgesamt etwa 18.000 km auf Winterreifen. Dennoch hege ich letzte Bedenken, dass die die Spur meines Autos nicht zu 100 Prozent stimmt.
Protokoll der Achsvermessung (ein Klick führt zum großen Bild).
Das Ergebnis der Achsvermessung räumt alle Zweifel aus. Sowohl der Sturz als auch die Spur ist an beiden Achsen satt im Toleranzbereich.
Kfz-Steuerbescheid
10.12.2007.
Heute flatterte der Steuerbescheid für die Zeit vom 20. September 2008 bis 19. September 2009 ins Haus. Wie viele andere Fahrer von Dieselfahrzeugen traf es auch mich. Der geänderte §12 Abs. 2 Nr. 1 des Kraftfahrzeugsteuergesetzes beschert mir ab 1. April 2007 eine um 1,20 Euro je 100 cm3 erhöhte KFZ-Steuer von dann 16,64 Euro je 100 cm3, da mein Auto nicht mit Partikelminderungstechnik ausgerüstet ist.
Aufmerksame Leser werden festgestellt haben, dass es sich in diesem Langzeittest von Beginn an um ein Fahrzeug mit Dieselpartikelfilter ab Werk dreht.
Der Widerspruch ist raus. Daraus geht hervor, dass ich meine Zeit nicht auf dem Straßenverkehrsamt verschwenden möchte, um eine neue Zulassungsbescheinigung Teil 1 erstellen zu lassen. Schließlich lag die EG-COC bereits bei der Zulassung vor. Aus der COC geht hervor, dass mein Fahrzeug ab Werk die strengste Partikelminderungsklasse PM5 unterschreitet und darüber hinaus bereits Euro5 erfüllt. Die EG-COC schicke ich vorsichtshalber in Kopie mit. Bei der Einhaltung der Abgasnorm bin ich mir leider nicht zu 100 Prozent sicher, wie der noch zu stellende Widerspruch gegen den Bescheid 2009 enden wird. Meinem Kenntnisstand nach müssten folgende Werte, die mein Fahrzeug einhält, für die Euro5 Einstufung ab 2009 sprechen:
CO = 0,184 g/km
NOX = 0,169 g/km
HC + NOX = 0,203 g/km
Particulates 0,001 g/km
Vorerst warte ich den Ausgang des aktuellen Widerspruchs ab. Die Umschlüsselung auf Euro5 wird ein Projekt für 2009 werden.
Kleines Fazit für 2007
Kurz und knapp vorweg geschrieben: Ich würde ihn wieder kaufen. Mehr oder weniger genau so, wie er da steht. Der 1,9 l TDI, den ich vor dem Kauf gegen den kraftvollen 2,0 l TDI verglichen und aus Kostengründen vorgezogen habe, reicht völlig für den Altea. Eine LPG (Flüssiggas)- oder CNG (Erdgas)-Lösung stellt für mich aus verschiedenen Gründen keine zu 100 Prozent überzeugende Alternative dar.
Die Ausstattung passt ebenfalls. Vielleicht würde ich das kleine Navigationsgerät weglassen und eine mobile Lösung wählen. Die verbaute CD-Lösung ist leider recht langsam und lässt keine Eingaben bei der Fahrt zu (NL-typisches Phänomen). Ich vermisse keinen Ausstattungspunkt in meinem Auto.
Vielleicht würde ich heute jedoch über die XL-Version des Altea nachdenken, der im September 2006 kurz vor der Markteinführung stand.
Seit Testbeginn: 1.876 Liter auf 33.086 Kilometer (5,68 l/100 km)
Dezember 2007: 113 Liter auf 2.248 Kilometer (5,0 l/100 km)
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