TieferlegungDer im letzten Bericht angekündigte Austausch der Federn fand dann doch noch am letzten Wochenende im Juli statt. Zum Thema "Scheibenbehandlung mit Nano-Partikeln" (siehe Junibericht) kann ich nur sagen: Machen! Selten so was Gutes gehabt. Die Federn wurden bei NEMO (mailto:nemo-produktion@t-online.de) bei Peter Meier geordert. Herr Meier ist nicht nur öfters im Forum anzutreffen, sondern ist der Sonderzubehörausstatter für Traffic, Vivaro oder Spacestar. Hier sind Sonderausstattungen teilweise günstiger als anderswo erhältlich und werden immer mit den entsprechenden ABE’s oder TüV-Gutachten geliefert. Meistens gibt es das Zubehör auch nur hier. Der Tieferlegungssatz soll 40 mm bringen. Hurra, dann passt das Auto auch mal in Standard-Parkhäuser. Wichtiger für mich ist aber, dass das Schaukeln in Kurven vermindert wird und das bei Lastwechseln (schnelles Einscheren nach rechts(!) auf der Bahn) kein Seemannspatent mehr notwendig ist. Der Komfort sollte gerade noch so beschaffen sein, dass mir beim Fahren auf Kopfsteinpflaster nicht die Brille vom Kopf abrubbelt und das ich bei Bodenwellen kein Helm tragen muss. Den Einbau habe ich in Riedlingen beim Stroppel-Reifenservice durchgeführt. Ich kenne bereits viele Fachhändler, aber bei diesem Team wird sich im Gegenteil zu anderen Händlern mehr Zeit für die Beratung genommen und die Ausführung ist kürzer (Manche machen das genau umgekehrt.) Im Paket von NEMO waren der Federnsatz von H&R nebst Gutachten vorhanden. Auffällig ist die hochwertige Qualität der Lackierung auf dem Stahl: Die Federn sind antrazit und mit Klarlack lackiert. Zusätzlich ist beim vorderen Federnsatz gegen Quietschgeräusche Kunststoffschlauch aufgezogen. Das kommt nur noch selten vor. Die Original-Federn sind lediglich KTL-beschichtet. Für die Vorbereitung muss im Motorraum der Ausgleichsbehälter demontiert und zur Seite gelegt werden, um Zugriff auf die Befestigung der Stoßdämpfer zu erhalten. Die Regentraufenabführungen aus Gummi können leicht entfernt (und hinterher leicht wieder montiert) werden. Vorweg ist zu sagen, dass ich beim Bilder schiessen mich beeilen musste, da die Jungs sehr flott zur Sache gingen.
Aber es kam beim Demontieren der Schrauben vom linken Stoßdämpfer zum Fahrschemel gleich dick: Die erste Mutter ging kaum ab und die Schraube war dermaßen festgegammelt, dass wir über den Einsatz von 15 kg Vorschlaghammer, Brenner und Sprengstoff nachdachten.
Die Mutter war Schrott. Die Schraube ging wohl noch, aber trotzdem beim Opel-Händler vorbeigeschaut. Was denken Sie, welche Antwort man da an einem Samstag bekommt: "Also gerade DIESE Schraube wird kaum gebraucht, die haben wir nicht, die mussen wir bestellen." Selbiges beim ortsansässigen Renault-Händler angehört. Das verlangte eine schnelle Entscheidung: Obere Gewindehälften abgeschliffen (Hat eh’ keine tragende Bedeutung) und eine Mutter gesucht. Diese Schraube wird nächste Woche durch eine frische getauscht. (Kostet bestimmt 8,76 Euro … oder so was.) Da nur die Spur- und nicht die Sturzeinstellung notwendig ist, genügt hier eine sichere Verbindung.
Ursache der vorangegengenen Kraftaktion ist eindeutig folgendes: Beim Zusammenbau der Antriebseinheit im Werk wurden auf der linken Seite Passschrauben verwendet, die keine fachgerechte Zinkchromatierung erthalten hatten. Die Demontage der rechten Seite hingegen war ein Kinderspiel. Diese beiden Schrauben waren fast ohne Korrosion.
Ich empfehle daher dringend, sich vor dem Ausbau von Stoßdämpfern den Zugriff auf diese Schrauben zu ermöglichen. Die Firma NEMO hat nach meinem Hinweis bereits reagiert und wird diese Passschrauben bevorraten. Die Befestigungsschrauben für den Stabilisator waren geringfügig korrodiert, aber auch hier empfehle ich, je nach Alter des Fahrzeugs, diese vor einem Umbau/Austausch zurecht zu legen. Die Montage der Federn auf den Federbeinen war schnell erledigt, vorgespannt und wieder eingebaut.
Die hinteren Federn können noch schneller montiert werden: Achse mit den Federn vorspannen, Schraube an beiden Stoßdämpfern unten lösen, Achse vorsichtig entspannen, alte Federn raus, neue rein, vorspannen, Schrauben rein und fest. Das war’s.
Gedauert hat die ganze Aktion des Federneinbaus (inklusive Sonderbehandlung der einen Schraube) eineinhalb Stunden. Spureinstellung war nicht nötig, das Fahrzeug lief geradeaus. Die Spur- oder Sturzeinstellungen sind aber jeweils inklusive bei Stroppel. Auch wenn man seine eigenen Federn mitbringt. Erste Testfahrt: Man glaubt es kaum. Der Vivaro, jetzt NEU: Fährt wie auf Schienen. Nix mehr mit Nicken und fahren á la Hollywoodschaukel. Im Wendekreis konstante Geschwindigkeit im Kreis, trotz Regenfeuchte machbar. Kein Aufschaukeln oder Übersteuern feststellbar (mit Conti-Reifen). Das Auto zieht schöne gleichmäßige Gummikreise auf den Asphalt. Beinhart auch bei hoher Fahrt. Sicherlich nichts mehr für Gebissträger, der Kontakt zur Straße ist erwartungsgemäß direkter geworden und gewünscht. Kein Aufschaukeln mehr erkennbar, ich werde auf der Bahn die nächsten 600 km abreissen und mal sehen. Öl- und KraftstoffverbrauchNach 57.500 km kein Öl zum Vormonat ergänzt. Verbrauch immer noch konstant bei größer 10,5 Liter. Bin immer nach der Suche nach günstigem Diesel. Tipp für alle: A9, Hermsdorfer Kreuz, JET-Tankstelle, in beiden Richtungen immer billiger als auf dem Land oder in der Stadt bei Supermäkten. Für den nächsten Monat soll der neue Fahrersitz mit Lordoseneinstellung, klappbaren und auch für Seitenairbags zulässigen Armlehnen eingebaut werden. Und vielleicht noch etwas spezielles mit der Tachoeinheit. |