Motorperformance, Anfahrschwäche, Kindersitz-Montage, Verbrauch.

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Monatsbericht August 2003


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Motorperformance, Anfahrschwäche, Kindersitz-Montage, Verbrauch.

Kurz, tief, schnell. Die Beziehung mit dem Mini wird intensiviert!

01.08.2003 Kilometer: 2001.

Heute habe ich endlich die von BMW empfohlenen 2.000 Kilometer Einfahrzeit hinter mir! Wenn Du einen Mini fährst, ist es nicht immer leicht, den 1,6-Liter-Motor nicht über 4.000 U/min hochzudrehen. Die Versuchung ist groß, denn — wie bereits im Julibericht bemängelt — unter dieser magischen Marke rührt sich nicht viel mehr als in einem Lada.

Motor- und Auspuffsound und Getriebe

Nun kann ich endlich mal meinem Mini Cooper die Sporen geben und ausprobieren, wie er sich oberhalb von 4.000 U/min bewegen lässt. Gleich vorab: Hier fühlt sich der Motor gleich viel wohler und ich mich auch. Überholvorgänge kosten mich jetzt weniger Nerven und graue Haare, sondern sie gehen nun zügig und mit sportlicherem Motor- und Auspuffsound vonstatten. So soll es sein.

Zwischen 2.000 und 2.500 U/min röhrt der Auspuff bei untertourigem Fahren wirklich böse, ab 4.000 U/min geht der Sound in mechanisches Kreischen über und der Motor reagiert spontan auf Gasbefehle. Ein Ohrenschmaus der besonderen Art: Das Beschleunigen im ersten Gang aus einer Tiefgarage hinaus. Bei Gelegenheit versuche ich mal mit der Digi-Cam ein Soundfile aufzunehmen und ins Internet zu stellen.

Das Getriebe lässt sich während der Fahrt generell sehr gut schalten. Doch hatte ich mehrere Male bereits das Problem, beim Anfahren den ersten Gang einzulegen oder beim Reversieren den Retourgang zu finden. Das Einlegen des Ganges war erst nach zweimaligem Versuch möglich.

Ein wirkliches Problem: Die Anfahrschwäche des Mini

Auch wenn ich dem Mini viele kleine Detailfehler aus Liebe verzeihe, seine Anfahrschwäche kann ich nicht akzeptieren. Besonders beim ersten Mal Anfahren nach dem Starten, zeigt der Motor einen gravierenden Leistungsverlust zwischen 1.000 und 2.000 U/min. Beim Beschleunigen im ersten Gang verliert der Motor plötzlich an Leistung, um eine Sekunde später wieder mit einem Ruck weiter zu beschleunigen. Ich habe in der Vergangenheit die Smart-Fahrer immer belächelt, wenn ihr Kopf durch den ruckartigen Gangwechsel des Smart-Automatikgetriebes freundlich nach vorne nickt. Heute lächle ich nicht mehr, denn ich fühle mich inzwischen mit den Smart-Leidensgenossen bruderschaftlich verbunden …

Im Mini Forum erfuhr ich, dass alle Mini Fahrer das gleiche Schicksal ereilt wie mich. Egal ob Mini One, Cooper oder Cooper S. Die Vorsichtigen raten zu moderatem Beschleunigen im ersten Gang oder die Abschaltung des ASC+T (Automatische Stabilitätskontrolle und Traktion) und etwas Verwegeneren starten demonstrativ mit einem kräftigen Gasstoß, um den Motor auf Touren zu halten. Ich habe mich erst einmal für die Weicheivariante entschlossen und bemühe mich, freundliches Kopfnicken durch vorsichtiges Beschleunigen zu vermeiden. Denn wie sieht denn das aus, wenn man wie ein Fahranfänger beim Wegfahren herumruckelt.

Auf jeden Fall sollte sich BMW hier schnellsten etwas einfallen lassen. Denn ein Update der Motorsteuerungssoftware hat für diejenige, die nicht die aktuellste Version haben, keine Lösung des Problems gebracht. Es scheint sich hier eher um ein konstruktives Problem zu handeln, mit dem ich anscheinend leben muß.

Erste Autobahnfahrt nach München

Noch während der Einfahrtzeit hatte ich beruflich in München zu tun und freute mich schon auf die erste Ausfahrt mit dem Cooper auf der Autobahn. Ich war schon gespannt, wie er sich jenseits der 130 km/h Marke (zulässige Höchstgeschwindigkeit auf österreichischen Autobahnen) bewährt. Also rauf auf die Autobahn und mal richtig Gas geben!

Solange es flach dahin geht, beschleunigt der Mini Cooper zufriedenstellend und erfüllt die Erwartungen, die man an einen Motor mit geringem Hubraum (1.600 cm3) in der Regel stellt. Meine Erwartungen hinsichtlich der Elastizität (90 bis 150 km/h im fünften Gang) wurden leider nicht erfüllt: Gerade auf der Strecke zwischen Rosenheim und München gibt es zahlreiche kleine Hügel, wo sich bei den Bergaufstücken die LKWs auf der rechten Spur ihre "Rennen" liefern.

Also bin ich wie gewohnt mit etwa 130 km/h auf die mittlere oder linke Spur gewechselt. Sinkt aber das Tempo durch langsam fahrende Autos auf 90 oder 100 km/h, muss man beim Cooper schon in den vierten Gang herunterschalten, um bergauf wieder beschleunigen zu können. Im fünften Gang hat der Motor einfach zu wenig Drehmoment. Bei 80 km/h bergauf hilft nur das Zurückschalten in den 3. Gang, damit es wieder vorwärts geht. Und dies ist wirklich gewöhnungsbedürftig und lässt meine Gedanken an Chiptuning wieder aufkommen.

Versuch der Kindersitzmontage

Als meine kleine Tochter den Cooper das erste Mal sah, war es auch Liebe auf den ersten Blick und sie wollte unbedingt mit Papas "Mini Auto" mitfahren. Ich dachte: Nichts leichter als das, ich habe doch beim Kauf die Isofix-Befestigung mitbestellt. Und somit sollte auch die Montage unseres Kindersitzes (Römer King Duo Isofix) kein Problem sein, oder?

Leider falsch gedacht! Zuerst einmal das Positive: Im Mini sind die Befestigungsbügel gut zugänglich, da sie durch je eine Kunststoffklappe verschlossen sind und nicht erst in den Tiefen der Rücksitzbank gesucht werden müssen. Aber dadurch, dass die Sitzfläche sehr konturiert ist (der Mini hat hinten nur zwei sportlich ausgeformte Sitzplätze), wurde es zu einer bisher unlösbaren Aufgabe, die Isofix-Zangen des Kindersitzes in die Isofix-Haltebügel der Rücksitzbank einzuklicken. Aus Zeit- und Nervengründen habe ich den Montageversuch daher auf unbestimmte Zeit verschoben.

Isofix: Problematischer Sitzeinbau.
Isofix: Problematischer Sitzeinbau.

Da wir ab November in beiden Autos (Honda Jazz und Mini Cooper) einen Kindersitz brauchen, werde ich mir den Original-Mini-Kindersitz mit Isofixhalterung einmal bei Gelegenheit genauer ansehen und beim Händler den Einbau probieren.

Bis zu 418 Euro teuer: Mini Junior Seat Isofix I-III.
Bis zu 418 Euro teuer: Mini Junior Seat Isofix I-III.

Benzinverbrauch

13.08.2003 Kilometer: 2510.

Der Durchschnittsverbrauch nach den ersten 2.500 Kilometern hat sich inzwischen auf 8,01 l/100 km eingependelt. Zumal der Normverbrauch laut Werksangabe mehr als einen Liter weniger betragen sollte, hoffe ich, dass sich mit zunehmender Kilometerleistung der Verbrauch noch verringern wird. Meistens wurde der Cooper bisher auch im Kurzstreckenbetrieb bewegt. Mein Ziel ist ein Durchschnittsverbrauch um die sieben Liter.

Zusammenfassung

Folgende Dinge sind mir in diesem Monat am Cooper positiv aufgefallen:

  • Guter Motor- und Auspuffsound
  • Ab 4.000 U/min spontane Gasannahme
  • Keine Pannen oder Ausfälle
  • Viele positive Reaktionen von Passanten auf das Mini Design

Und hier nochmals die negativen Dinge:

  • Anfahrtsschwäche
  • Gelegentlich hakeliges Getriebe beim Schalten in den ersten oder Retourgang
  • Geringe Elastizität
  • Laute Windgeräusche bei offenem Schiebedach
  • Zu hoher Verbrauch
  • Kindersitzeinbau problematisch
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