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Ein Blick in die Zukunft.

VW Caddy, Sitzbank normal. Der Thronfolger

20.04.2007, Kilometer: 37.452

Justians Zustand hat sich seit Beginn dieses Langzeittests kaum verändert. Eigentlich müsste man sogar sagen, dass sich die Situation verschlechtert hat, da er größer und schwerer, aber immer noch genau so immobil ist wie damals. Mittlerweile ist er sieben Jahre alt, 113 cm groß (viel zu klein für sein Alter) und 15 kg schwer (viel zu leicht für seine Größe).

Aus diesem Grund kann meine Frau ihn nur noch ganz kurze Strecken tragen. Schon für die Strecke vom Haus bis zum Auto setzt sie ihn in den Rollstuhl, in dem er mit einem Brustgurt fixiert werden muss. Am Auto angekommen hievt sie ihn aus dem Rollstuhl in den Wagen, wo sie ihn im Kindersitz fixieren muss. Und dann muss sie den Rollstuhl ins Auto hieven. Das schlaucht, denn der Rollstuhl wiegt mit 20 kg mehr als Justian.

Die Lösung wäre ein Auto, in das Justian mitsamt seinem Rollstuhl hineingefahren wird und wo dann der Rollstuhl im Auto fixiert wird. Auf der Suche nach einen solchem Wagen fuhren wir heute zu einem Neues Fenster. Autohändler in der Nähe, der an diesem Tag eine Sonderausstellung zum Thema "Auto und Behinderung" präsentierte.

Vor der Tür des Ausstellungsraumes stand ein VW Multivan mit Rollstuhlrampe. Der Multivan selbst ist ja schon nicht gerade klein, aber die Rampe nimmt noch einmal gut zwei Meter ein. Diese Lösung schien uns — auch von finanzieller Seite — einige Nummern zu groß. Im Ausstellungsraum stand dann ein möglicher Nachfolger für unseren Vaneo: ein VW Caddy Life mit Umbau zum Rollstuhltransporter.

VW Caddy, Sitzbank umgeklappt.
Bitte eintreten, äh, reinrollen!

Der Umbau kann bei allen Fahrzeugen erfolgen, die über einen ausreichend großen Laderaum verfügen und die eine Starrachse vorweisen. Denn nur dann lässt sich der Fahrzeugboden absenken. Durch den tiefen Ausschnitt im Heckstossfänger kann die Rampe sehr kurz gehalten werden. So kurz, dass sie im hochgeklappten Zustand die Sicht nach Hinten nicht behindert.

Unterhalb der umgeklappten Rücksitzbank befinden sich zwei Rollen aus denen je ein Gurt herausgezogen werden kann. Diese Gurte werden vorne am Rollstuhl befestigt. Da sie einen Feder- und Rastmechanismus besitzen, rollen sich die Gurte beim Hereinschieben des Rollstuhls automatisch auf. Lässt man den Rollstuhl (versehentlich) los, sorgt der Rastmechanismus dafür, dass der Rollstuhl an Ort und Stelle bleibt.

Wurde der Rollstuhl vollständig hereingeschoben, werden zwei weitere Gurte hinten am Rollstuhl befestigt und die Laderampe hochgeklappt. Will man den Rollstuhl ausladen, muss ein Taster rechts an der Innenverkleidung betätigt werden, um den Rastmechanismus auszuschalten. Tolles Patent!

Einziger Wehmutstropfen: Da zum Transport des Rollstuhls das größere Element des Rücksitzes hochgeklappt werden muss, hätten wir in diesem Zustand einen Sitzplatz weniger als im Vaneo. Aber da wir normalerweise maximal zu viert sind, wäre das zu verschmerzen. Und wenn wir ohne Justian unterwegs wären, hätten wir durch den abgesenkten Boden einen mindestens ebenso großen Laderaum wie jetzt im Vaneo:

VW Caddy, Sitzbank normal.
Da passt immer noch viel rein.

Ebenso gleichwertig würde ich den Innenraum einschätzen. Keine Spur von Transporter-Atmosphäre, ähnlich wie im Vaneo:

VW Caddy, Fahrersitz.
Gemütlicher Fahrersitz.

Leider wäre durch den Umbau auch der Preis ähnlich, denn dieser schlägt mit 6.000 Euro zu Buche. Vielleicht würde dieser Kostenanteil von der Krankenkasse übernommen werden. Aber eigentlich sind wir ja noch gar nicht so weit. Eigentlich wollten wir den Vaneo ja fünf Jahre fahren. Eigentlich.

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