Die hohe Kunst des Einparkens. Ein Dach über dem Kopf. Blinken wie von Geisterhand. Der Parkplatzterror geht weiter. Verbrauch konstant (konstant hoch). Hätte ich meinen Alten doch behalten. Hallo Echo.

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Monatsbericht Januar 2004


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Die hohe Kunst des Einparkens. Ein Dach über dem Kopf. Blinken wie von Geisterhand. Der Parkplatzterror geht weiter. Verbrauch konstant (konstant hoch). Hätte ich meinen Alten doch behalten. Hallo Echo.

Beknackt Parken. Die hohe Kunst des Einparkens

Gibt es schon "www.beknackt-parken.de"?

Ich möchte diesen Monatsbericht mit einem Thema beginnen, das zwar nur indirekt mit dem Langzeittest zu tun hat, das mir persönlich aber sehr am Herzen liegt und mit dem ich in dieser Woche mal wieder stark konfrontiert wurde: einparken und eingeparkt werden. Dazu muss ich kurz meinen Arbeitsplatz beschreiben: Mein Schreibtisch steht ziemlich dicht an einem Fenster. Wenn ich meinen Hals ein wenig lang mache, kann ich auf die Straße sehen, in der ich meinen Wagen parke, meistens an der selben Stelle. Als ich am Montag — so gegen Mittag — aus dem Fenster sah, erblickte ich folgendes Szenario:

Parklücke.
Die hohe Kunst des Einparkens — die Erste.

Da das Bild aufgrund der Größe und der Komprimierung vielleicht ein paar Fragen offen lässt, hier ein paar Erläuterungen. Mein Wagen ist der silberfarbene Vaneo, der links in der Parklücke steht. Die vordere Stoßstange steht bündig über dem Kantstein, der die Parklücke begrenzt. Natürlich könnte ich noch weiter vorfahren, bis die Stoßstange den Baumschutzbügel berührt, aber das tue ich nicht. Warum, das sehen wir später.

Nach rechts wird die Parklücke durch einen Pfeiler begrenzt. Der Abstand zwischen diesem Pfeiler und der hinteren Stoßstange meines Wagens beträgt etwa 6,30 m. Also genug Platz für zwei Elefanten und ein Zebra. Trotzdem war es wohl nicht möglich, ganz "normal" hinter meinem Wagen einzuparken. Es ist mir ein Rätsel, wie dieser Mensch, der seinen Golf so dämlich hinter meinen Wagen gesetzt hat, überhaupt in den Besitz eines Führerscheines gekommen ist. Ich musste bei der Führerscheinprüfung beweisen, dass ich rückwärts einparken kann.

Zum Glück war der Golf schon weg, als ich Feierabend hatte. Denn sonst hätte ich vielleicht ernste Probleme beim Ausparken gehabt, trotz Parktronic. Und ich hätte die ganze Sache sicherlich auch ganz schnell vergessen, wenn sich nicht am nächsten Tag fast die gleiche Situation ergeben hätte:

Parklücke - die Zweite.
Die hohe Kunst des Einparkens — die Zweite.

Gut, ich gebe zu, dieses Mal ist der Abstand zwischen meinem Wagen und dem Cabrio deutlich größer. Und ich hätte sicherlich keine Probleme beim Ausparken gehabt, wenn zu dem entsprechenden Zeitpunkt das Cabrio noch da gewesen wäre. Aber was ich leider nicht zeigen kann: Ich wurde zufälligerweise Zeuge, wie die Fahrerin des Cabrios ausgeparkt hat. Und dabei hätte sie es beinahe geschafft, den Pfeiler rechts zu rammen! Das macht deutlich, warum sie so komisch geparkt hat.

Als ich am Montag Abend meiner Frau das erste Foto gezeigt habe, hat sie nur mit dem Kopf geschüttelt. Am Dienstag Abend, beim zweiten Foto, sagte sie dann : "Das gibt’s doch gar nicht?!". Doch aller guten (und leider auch schlechten) Dinge sind bekanntermaßen drei:

Parklücke - die Dritte.
Die hohe Kunst des Einparkens — die Dritte.

Auch am Mittwoch hatte also jemand das Bedürfnis, sein Wagen im 45°Winkel dicht hinter meinem Wagen abzustellen. Steht vielleicht irgendwo geschrieben "Hinter Vaneos darf man nicht im normalen Abstand parken?" Scheinbar nicht, denn am Freitag hat es dann doch tatsächlich jemand geschafft, "ganz normal" hinter mir zu parken:

Parklücke - die Vierte.
Die hohe Kunst des Einparkens — die Vierte.

Aber so ganz zufrieden bin ich dann doch nicht. Kann mir jemand erklären, warum der Abstand zwischen den Fahrzeugen kleiner ist als der zwischen dem Peugeot und dem Pfeiler? Hatte der Fahrer des Peugeot Angst, wenn er noch ein Stückchen weiter nach hinten fährt, parkt zwischen uns ein Smart quer ein? Und das erklärt auch, warum ich nicht noch weiter links in der Parklücke stehe: Es wird immer Leute geben, die den verbleibende Raum in der Lücke hinter mir so nutzen, dass ich nicht genügend Platz zum Ausparken habe. So, wie ich jetzt stehe, reicht mir ein knapper Meter nach hinten. Dann kann ich ein Stück zurücksetzen und dann vorwärts über die Botanik ausparken.

Werden die Leute weiterhin so dicht hinter dem Wagen einparken, wenn wir wieder einen Rolli-Aufkleber auf der Heckscheibe haben?

Ladeprobe, die Dritte

06.01.2004, Kilometer: 600

Am Dienstag war in Hamburg richtig ekelhaftes Dreckswetter. Es war kalt, windig und es regnete ohne Pause. Das war insofern für mich unangenehm, da ich eine Ver- und Entsorgungs-Tour vor mir hatte. Der Weihnachtsbaum (von meiner Frau kleingeschnitten und in einen Müllsack verstaut), Altglas und Altpapier sollten zum Recyclinghof gebracht werden. Außerdem stand ein Großeinkauf bei famila (wird so geschrieben) an, bei dem auch Leergut gegen Vollgut getauscht werden sollte. Und schon war der Kofferraum mal wieder fast voll. Die letzte Lücke wurde dann von dem Altpapier aus der Firma eingenommen, für dessen Entsorgung ich zuständig bin.

Auf dem Recyclinghof war es schweineglatt, da sich hier die Eisschicht, die von den Straßen schon längst verschwunden, erfolgreich gehalten hatte. Also schlidderte ich mehrmals vom Auto zu den jeweiligen Containern. Wieder einmal bewährte sich der Laderaumboden, denn wenn er nicht herausziehbar wäre, müsste man sich nach den Sachen, die sich direkt hinter der Rückbank befinden, sehr strecken.

Bei famila fiel mehr ein, dass ich etwas vergessen hatte. Ich hatte kein Klappbox mit, um die Einkäufe zu transportieren. Und es standen einige sperrige Sachen auf meinem Einkaufszettel, die in keine Tüte passen (Stichwort: Toilettenpapier). Es blieb mir nichts anderes übrig, als mit meinem Einkaufswagen zum Auto zu fahren und die Einkäufe direkt in den Kofferraum zu laden. Bei diesem Wetter eigentlich kein Vergnügen, aber ich hatte Glück: Die Kofferraumklappe ist im geöffneten Zustand ein fast waagerechtes Dach, unter dem ich aufrecht stehen kann (bei einer Körpergröße von 1,82 m). Da der Wind von vorne kam konnte ich trocken die Einkäufe im Kofferraum verstauen.

Abmessungen des Vaneo.
Mercedes Vaneo — Abmessungen

Blinken für Faule

09.01.2004, Kilometer: 660

Letztens war im Forum vom Automatikblinker die Rede, deshalb möchte ich ein wenig über dieses "Gerät" berichten.

Als ich auf der Suche nach einem neuen Auto war, habe ich mir unter anderem den Prospekt des VW Touran durchgelesen. Hier wurde als Neuheit der Automatikblinker angepriesen, dass heißt man tickt den Blinkhebel nur kurz an und der Blinker blinkt selbstständig dreimal hintereinander. Ideal also, wenn man einen Spurwechsel signalisieren will. "Nette Sache", dachte ich. Aber da die Entscheidung dann ja anders ausfiel, vergaß ich das Ganze wieder. Nun habe ich die Angewohnheit, mir von allen Sachen, die in meinen Besitz übergehen, die Bedienungsanleitung wirklich von vorne bis hinten durchzulesen, so auch beim Vaneo. Und bei der Beschreibung des Blinkers steht da doch tatsächlich "wenn Sie den Blinkhebel nur kurz betätigen, wird automatisch dreimal geblinkt". Also hat der Vaneo auch einen Automatikblinker!

Mittlerweile ist mir die Benutzung des Automatikblinkers in Fleisch und Blut übergegangen. Statt wie bisher bei einem Spurwechsel den Blinkhebel mit der Hand bis zum Druckpunkt zu bewegen und dort zu halten, bis der Spurwechsel vollzogen ist, tippe ich jetzt nur einmal kurz gegen der Blinkhebel, den Rest übernimmt der Automatikblinker. Einziger Haken bei der Geschichte: Ich betätige manchmal den Blinker zu früh, dass heißt gleichzeitig mit dem Schulterblick (ja, ich mache einen Schulterblick). Wenn ich dann im toten Winkel ein Fahrzeug entdecke, und den Spurwechsel nicht machen will, blinkt der Wagen natürlich trotzdem dreimal. Das könnte bei dem anderen Fahrer zu Verwirrung führen.

Einer geht noch, einer geht noch rein!

12.01.2004, Kilometer: 704

Eigentlich wollte ich ja nicht noch weiter auf dem Thema herumreiten, aber dieses Bild möchte ich der Menschheit auf keinen Fall vorenthalten:

Parklücke — die Fünfte.
Die hohe Kunst des Einparkens — die Fünfte.

Mit einem Link auf http://www.parkplatzsuender.de [Link entfernt, da Homepage nicht erreichbar] möchte ich das Thema endgültig abschließen.

Verbrauch konstant (konstant hoch)

16.01.2004, Kilometer: 798

Im Forum geht es auch oft um den hohen Verbrauch des Vaneos, der nach den Aussagen im Forum oftmals weit über dem liegt, was Mercedes als "normal" angibt. Auch mein zweiter Besuch an der Zapfsäule ergab einen Verbrauch von 13,3 l auf 100 km. Mercedes gibt für die Stadt einen Verbrauch von 11,5 l auf 100 km an. Aber ich habe schon bei meinem letzten Auto gemerkt, dass man auf diese Zahlen nicht viel geben kann. Auch beim Astra war der Verbrauch immer höher als angekündigt.

Dafür gibt es auf meiner Sicht einen simplen Grund: Die Werte der Hersteller "sind nach der EG-Richtlinie 80/1268/EWG - PDF-Datei in der Fassung 1999/100/EG ermittelt (§ 47d StVZO)". Diese Richtlinie beschreibt sehr genau, wie der Verbrauch ermittelt wird: Die Autos stehen auf einem Prüfstand und es wird ein Fahrt durch den Stadtverkehr simuliert. Der Motor und die Umgebung sind kuschelig warm, sämtliche nicht unbedingt notwendige Stromverbraucher sind aus, der Wagen ist eingefahren und rollt auf Sommerreifen. Also genau das Gegenteil von dem, was momentan in der Realität passiert.

Im Archiv findet man den Langzeittest eines Vaneos, bei dem der Tester unter anderem die Tankanzeige kritisiert, die offensichtlich so ziemlich alles anzeigte, nur nicht den aktuellen Tankinhalt. Bis jetzt kann man nach unserer Tankanzeige die Uhr stellen, oder besser gesagt, den Tageskilometerzähler. Wenn die Reservelampe an geht, sind 400 km seit dem letzten Tankstopp gefahren worden.

Aber auch beim Vaneo (wie bei wahrscheinlich allen Autos) gibt es das im Archiv ebenfalls beschriebene Phänomen der Nichtlinearität. Die Tankanzeige hat vier Teilstriche und eigentlich müsste jeder Teilstrich ungefähr 100 km entsprechen. Dem ist aber nicht so, bis zum ersten Teilstrich schafft man bis zu 130 km, dann geht es "bergab". Dafür gibt es eine technische Erklärung: Die Tankanzeige repräsentiert den Füllstand, quasi den Treibstoffpegel des Tanks. Der Füllstand ist nun nicht immer linear mit dem Volumen verknüpft. Wenn der Tank die Form zum Beispiel eines Trichters hat, dann würde ein Pegel auf halber Höhe ja nicht bedeuten, dass der Tank halb voll ist, sondern dass er vielleicht nur noch zu einem Viertel gefüllt ist. Nur wenn der Tank parallel verlaufende Wände hat (zum Beispiel wie eine Tonne), ist der Füllstand proportional zum Volumen. Aber das wird in der Praxis kaum möglich sein, da die Tanks sich ja dem zur Verfügung stehenden Platz im Fahrzeug anpassen müssen.

Hätt’ ich meinen Alten doch behalten

23.01.2004, Kilometer: 904

Keine Panik, ich bin mit dem Vaneo rundum zufrieden. Der Titel dieses Abschnittes (ein Lied von der Gruppe "Truck Stop" aus dem Jahre 1980) passt aber gut zu dem Thema: Vergleich zwischen alt (Astra) und neu (Vaneo).

Da wäre zum Beispiel die Bedienung der Fensterheber. Beim Astra befanden sich die vier Knöpfe an der Fahrertür und waren jederzeit einfach zu erreichen. Beim Vaneo befinden sich die beiden Knöpfe für die Fensterheber und die beiden Knöpfe für die elektrischen Ausstellfenster in der Mittelkonsole und sind in hektischen Situationen (Parkhausschranke) nicht immer schnell zu finden. Wobei das sicher auch eine Frage der Gewöhnung ist. Was ich sehr vermisse ist die Lenkradbedienung für das Radio. Nicht nur unter dem Aspekt des Komforts, sondern auch der Fahrsicherheit. Wie steht es schon so schön in der Bedienungsanleitung (von Mercedes): "Bei 50 km/h legen Sie in einer Sekunde 14 Meter zurück". Wenn ich also "nur mal kurz" zum Radio schaue, um den richtigen Knopf zu finden, kann das schon zu lang sein.

Eine andere nette Eigenschaft des Radios im Astra war die "Einschalt-Lautstärke-Automatik". Egal wie laut das Radio zum Zeitpunkt des Ausschaltens eingestellt war, beim Einschalten war die Lautstärke immer angenehm leise ("Zimmerlautstärke"). Da ich gerne etwas lauter Musik höre, muss ich jetzt immer daran denken, das Radio vor dem Ausschalten leiser zu stellen, damit beim nächsten Einschalten niemand einen mittelschweren Herzkasper bekommt.

Das sind natürlich alles "Peanuts", aber es gibt nun einmal keine "Kokosnüsse", die ich beim Vaneo bemängeln könnte. Und was die Klangqualität angeht, so übertrifft das Vaneo-Radio das Astra-Radio um Längen.

Hallo Echo!

25.01.2004

Heute brauchte ich mal so richtig Platz im Kofferraum. Also habe ich nicht nur den kleineren Teil der Rückbank ausgebaut, sondern die gesamte Rücksitzbank. Vom Ablauf her baut man den größeren Teil der Rückbank auf die gleiche Weise aus wie den kleineren Teil, allerdings benötigt man doch etwas mehr Kraft. Sowohl für den letzten Entriegelungshandgriff als auch für das Herausheben und Wegtragen des sperrigen Teils braucht man schon ziemlich viel Schmackes. Auch als "ausgewachsener" Mann sollte man die Hilfe einer zweiten Person in Anspruch nehmen, weil man sonst Gefahr läuft, seinen Wagen zu demolieren. Spreche ich da etwa aus Erfahrung? Ja gut, eine klitzekleine Beschädigung hat die rechte Schiebetür an der Innenseite davongetragen. Die habe ich aber gleich mit einem silbernen Lackstift (hatte meine Frau bei ihren Malutensilien) ausgebessert, sodass sie kaum noch zu sehen ist (die Beschädigung meine ich, nicht meine Frau).

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Kofferraum ohne Rücksitzbank.
Kofferraum ohne Rücksitzbank

Am liebsten hätte ich noch den Laderaumboden ausgebaut, was laut Bedienungsanleitung auch sehr einfach geht, aber nur mit Hilfe einer zweiten Person gemacht werden sollte. Und nach den Erfahrungen beim Ausbau der Rücksitzbank wollte ich nichts mehr riskieren. Also ließ ich es bleiben. Es war auch so genug Platz im Kofferraum, in Zahlen: 1,16 m breit, 1,24 m hoch und etwa 1,80 m tief.

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