Ein vorgezogenes Nikolausgeschenk. Die ersten Fahrten. Der erste Unfall. Ladeprobe — die Zweite. Der Tiger im Tank — oder doch eher das Kamel. Panik im Parkhaus.

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Berichte 2003

Monatsbericht Dezember 2003


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Ein vorgezogenes Nikolausgeschenk. Die ersten Fahrten. Der erste Unfall. Ladeprobe — die Zweite. Der Tiger im Tank — oder doch eher das Kamel. Panik im Parkhaus.

Mercedes Vaneo — Innenraum. Heute, Kinder, wird’s was geben!

05.12.2003, Kilometer: 0.

Am Freitag, den 5. Dezember 2003 war es dann soweit. Direkt nach der Arbeit fuhr ich zur Mercedes-Niederlassung am Friedrich-Ebert-Damm. Hier erwartete mich Frau Schmitz schon. Nach ein bisschen Smalltalk und der Unterzeichnung diverser Empfangsbestätigungen (Fahrzeugbrief, Fahrzeugschlüssel) gingen wir dann zum Wagen. Er stand nicht, wie ich es erwartete hatte, im Freien, sondern in der Verkaufshalle. So konnte ich den Wagen im hellen Neonlicht in Augenschein nehmen.

Nachdem Frau Schmitz und ich den Wagen begutachtet und einige Sachen ausprobiert hatten (zum Beispiel die ausziehbaren Fußstützen im Fond und der umklappbare Beifahrersitz), verlies ich das Gebäude durch ein Schiebetor als stolzer Besitzer eines Mercedes Vaneo. Auf der ersten Fahrt kam ich mir vor wie ein Fahrschüler, der noch so sehr damit beschäftigt ist, sein Fahrzeug zu bedienen, dass er sich gar nicht richtig auf den Verkehr konzentrieren kann. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass der Vaneo umständlich zu bedienen ist, sondern nur, dass es eben doch alles ein wenig ungewohnt war.

Das vorgezogene Nikolausgeschenk — Cockpit.
Das vorgezogene Nikolausgeschenk — Cockpit.

Die ersten Fahrten

Kilometer: 100.

Mein Eindruck nach den ersten 100 Kilometern: Herrlich! Alles ist so, wie ich es mir vorgestellt habe. Mein großer Sohn ist begeistert von der Fußstütze und den Schiebetüren. Meine Frau kommt mit den ungewöhnlichen Abmessungen gut zurecht. Und ich genieße die hohe Sitzposition und die "üppige" Motorisierung. Letztere ist allerdings noch mit Vorsicht zu genießen: Wenn man zu nassforsch Gas gibt und der Motor mal zeigen will, was (wohl) in ihm steckt, muss man auch schon wieder vom Gas runter. Denn auf den ersten 1.500 km soll der Motor nur mit maximal dreiviertel der Höchstdrehzahl (5.750 U/min) belastet werden.

Die Einparkhilfe ist eine feine Sache. Die Sensoren in den Stoßstangen signalisieren deutlich, wo der Anfang vom Ende (oder umgekehrt?) ist. So hat man trotz des großen Radstandes keine Probleme beim Einparken. Bei Kurvenfahrten macht sich der Radstand von 2,9 m schon deutlich bemerkbar. Man muss bei engen Kurven doch etwas schneller einlenken und am Ende der Kurve auch wieder zurückkurbeln, als es beim Opel Astra der Fall war.

Und zu guter Letzt der Laderaumboden: Mal abgesehen von den besonderen Lebensumständen, die ihn notwendig machen, würde ich ungern darauf verzichten. Der allwöchentlich Getränkeeinkauf (je eine Kiste Cola, Saft und Selter) wird damit zum Kinderspiel. Nur mit der Heckklappe stehe ich ein wenig auf Kriegsfuss. Ich brauchte heute jeweils zwei Anläufe, um sie richtig zu schließen. Aber ich glaube, jetzt habe ich den Dreh 'raus.

Der erste "Unfall"

16.12.2003, Kilometer: 330

Da habe ich eben noch die Einparkhilfe gelobt und nun das: Heute habe ich es doch tatsächlich geschafft, den ersten unfreiwilligen Kontakt mit einem Hindernis herzustellen. Die Einparkhilfe trifft allerdings keine Schuld, sie signalisierte deutlich und rechtzeitig, dass ich mal langsam auf die Bremse treten sollte. Nur leider war ich von den optischen und akustischen Signalen so fasziniert, dass ich ganz vergaß, mir ihrer Bedeutung bewusst zu werden. Zum Glück handelte es sich bei dem "Unfallgegner" um eine Mülltonne aus Kunststoff, die keine sichtbaren Schäden am Fahrzeug hinterließ. Vielleicht sollte ich bei Mercedes anfragen, ob die Einparkhilfe statt eines Pieptones lieber "Halt an Du Blödmann!" von sich geben könnte …

Ladeprobe — die Zweite

21.12.2003, Kilometer: 330

Dreimal werden wir noch wach, dann muss ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer stehen. Da es in unseren direkten Umgebung nur einen (unserer Meinung nach überteuerten) Verkaufsstand gibt, wollten wir den Weihnachtsbaumkauf mit einem Besuch meiner Eltern verbinden. Das wiederum bedeutete, dass wir den Weihnachtsbaum im Auto transportieren müssen, zusätzlich zu uns selbst, also zwei Erwachsene, zwei Kinder und ein Hund. Das gab mir die Gelegenheit, die Flexibilität des Wagens bezüglich der Gestaltung des Innenraumes zu testen. Ich hatte schon vor zwei Wochen einmal probeweise den "Ein-Drittel-Teil" der Rückbank ausgebaut. Mit drei (!) Handgriffen ist der Sitz ausgebaut: Rückenlehne umklappen, Sitz nach vorne klappen, Sitz herausheben. Na gut, ich gebe zu, eigentlich fehlt der "nullte" Schritt, nämlich der Ausbau der Kopfstütze. Die drei Kopfstützen liegen nämlich warm und trocken im Keller, da die Äußeren mit den Kindersitzen kollidieren und die Mittlere nur die Sicht nach hinten behindert. Letztere ließe sich aber auch unter der Rücksitzbank befestigen.

Zurück zum Thema: In Nullkommanix war der Sitz ausgebaut und im Schuppen verstaut. Auch das Gewicht des Sitzes hält sich in Grenzen. Nun ging es darum, die verbleibenden Sitzplätze auf die Familienmitglieder zu verteilen. Der verbleibende "Zwei-Drittel-Teil" der Rücksitzbank schien uns für zwei Kindersitze etwas zu knapp. Also setzte sich meine Frau neben Justian nach Hinten und Kilian durfte auf den Beifahrersitz, was laut StVO nicht verboten, aber bei uns doch eher die Ausnahme ist. Ach ja, der Hund durfte im Fußraum Platz nehmen — natürlich auf der Beifahrerseite.

Hab' ich noch was vergessen? Frau, Kinder, Hund … der Tannenbaum! Das erworbene Nadelgehölz misst etwa 1,80 m und passte problemlos in den Kofferraum, und zwar nicht diagonal, sondern parallel zur Seitenwand. Somit war der Weihnachtsbaumkauf ein Kinderspiel.

Vaneo — Frontansicht.
Vaneo — Frontansicht.

Der Tiger im Tank — oder doch eher das Kamel?

26.12.2003, Kilometer: 396.

Der Tageskilometerzähler war noch nicht einmal bei 400 Kilometern angekommen, da forderte mich die Tankanzeige in Form einer gelb leuchtenden Lampe dazu auf, die nächstgelegene Zapfsäule anzusteuern. Nun gut, es ist die kalte Jahreszeit, der Motor ist noch nicht eingefahren, Winterreifen sind im Einsatz und wir fahren fast nur Kurzstrecken. Alles Gründe, die für einen hohen Verbrauch angeführt werden können.

Also habe ich zum zweiten Mal getankt (das erste Mal war kurz nach der Wagenübergabe) und kam auf 51,45 l. Daraus ergibt sich ein Verbrauch von 13,5 l auf 100 km! Vielleicht hätte ich doch lieber ein Diesel nehmen sollen? Oder ein kleineren Benzin-Motor? Egal, lässt sich nun eh nicht mehr ändern. Auf jeden Fall hat die Tankanzeige sehr genau gearbeitet, laut Bedienungsanleitung fasst der Tank 56 l, wobei 6 l Reserve sind, das heißt bei 50 l soll die Anzeige aufleuchten, was sie ja auch brav getan hat.

Panik im Parkhaus

27.12.2003, Kilometer: 400.

Da ich dringend ein Telefonverlängerungskabel benötigte, fuhr ich am "dritten Weihnachtstag" zum Media Markt. Hier brannte der Himmel, halb Hamburg schien sich versammelt zu haben, um Weihnachtsgeschenke zu tauschen oder Geldgeschenke umzusetzen. Als ich im Stau stand, der zur Schranke des Parkplatzes führte, wurde mir klar, dass ich wohl ins Parkhaus fahren musste. Und dieses Parkhaus war schon mit dem Astra Caravan nicht einfach zu befahren! Lackspuren in allen Farben des Regenbogens an den Wänden des Parkhauses zeigen einem deutlich, wo es eng werden kann.

Egal, da musste ich jetzt durch. Das erste Problem war dann schon mal keines: Das Schild mit der maximalen Durchfahrtshöhe zeigte "1,95 m", also gut 10 cm mehr als nötig. Generell ist das Hineinfahren in dieses Parkhaus kein Problem. Nachdem ich eine Lücke gefunden und rückwärts eingeparkt hatte, erledigte ich meinen Einkauf.

Den Wagen im vollgeparkten Parkhaus wiederzufinden war kein Problem — der Vaneo überragt die meisten anderen PKW deutlich. Doch nun kam die Feuerprobe: Um das Parkhaus zu verlassen, muss man zunächst ein Stockwerk höher fahren. Dazu ist es erforderlich, quasi eine 180°-Wende hinlegen, die in einer schmalen Auffahrt endet. Obwohl ich möglichst weit ausholte, war das ein ziemlich heikles Manöver, immerhin hat der Vaneo einen Radstand von 2,90 m! Hätte mich das Parktronic-System nicht freundlich darauf hingewiesen, dass der Abstand zur Wand das Mindestmaß zu unterschreiten drohte, hätte ich vielleicht meinen Beitrag zur künstlerischen Gestaltung der Parkhauswand beigetragen.

So schaffte ich es doch relativ problemlos, das Parkhaus unbeschadet zu verlassen. Mit der Zeit wird sich in solchen Situationen sicherlich eine gewisse Routine einstellen. Bis dahin werde ich weiter sehr vorsichtig durch Engpässe aller Art manövrieren.

Wählhebel Automatik.
Die Kulisse beim Vaneo mit Automatik-Getriebe.

Positiv wäre in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass das manuelle Herunterschalten der Automatik "sequentiell" erfolgt. Befindet sich der Wählhebel in der Stellung "D", kann er seitlich nach links gedrückt werden. Die Automatik schaltet dann einen Gang runter, also zunächst in den vierten Gang. So kann man bis in den ersten Gang herunterschalten. Um wieder hoch zu schalten, drückt man den Wählhebel (gegebenenfalls mehrmals) nach rechts. Da kommt echtes Schumi-Feeling auf (Kleiner Scherz am Rande)!

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