Ende einer Dienstfahrt. Ende des Langzeittests. Und wieder auf der Suche nach einem Auto. Die Kandidaten. Bekomme ich den Verkäufer noch zur Weißglut? Vorstellung Honda CR-V. Die Entscheidung fällt nicht leicht. Warten auf den Neuen.

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Ende einer Dienstfahrt. Ende des Langzeittests. Und wieder auf der Suche nach einem Auto. Die Kandidaten. Bekomme ich den Verkäufer noch zur Weißglut? Vorstellung Honda CR-V. Die Entscheidung fällt nicht leicht. Warten auf den Neuen.

Honda Accord nach dem Unfall. Ende einer Dienstfahrt

05.11.2004.

Die Überschriften lassen es Erahnen. Diesen Monat passiert richtig mal was. Am Nachmittag des 5. November steige ich in den Accord um einige Außendiensttermine zu erledigen. Ich muss nicht betonen, dass ich dieses Auto echt gerne fahre. Gegen 16 Uhr 20 fahre ich aus der Stadtmitte Fürstenfeldbrucks kommend Richtung nach Hause. Noch ein paar Einkäufe für’s Abendessen, ein Stop beim Weinhändler um einen beworbenen Wein zu kaufen. Leider ist der Wein nicht vorrätig und so verzichte ich auch auf die angebotene Weinprobe. Kurzer Anruf zuhause, dass ich meine Frau gleich beim Baby ablöse. Rein ins Auto und ab nach Hause. Absolut Alltag. Nichts deutet auf die Katastrophe hin, die sich gleich ereignen wird.

Die Straßen sind nass, es dämmert bereits. Ich schalte das Abblendlicht ein und rolle auf der Vorfahrtsstraße Richtung Ortsausgang. Plötzlich vollkommen unerwartet bekomme ich einen Schlag von Rechts. Es gibt einen Knall und das Auto dreht sich einmal um seine Achse.

Mir ist sofort klar was passiert ist. Also Warnblinker rein und aussteigen.

Aus dem weißen Golf der mir soeben klassisch die Vorfahrt genommen hat, steigt eine Frau aus und fragt mich ob mir was passiert sei. Ich verneine und frage zurück warum Sie mir reingefahren ist, wo doch ein Stoppschild sie eindeutig zum Anhalten auffordert.

Der Fall ist klar, Vorfahrt missachtet. Nachdem wir festgestellt haben dass es "nur" ein Blechschaden ist, rufe ich sicherheitshalber doch noch die Polizei und mache selbst ein paar Aufnahmen vom Unfallort. Auch meine Frau verständige ich. Danach schaue ich mir meinen Wagen an.

Die Frau, die nach einem Krankenbesuch wohl gedanklich noch woanders war, hat den Accord in die rechte Seite genau zwischen den Rädern getroffen. Die ganze Seite ist stark lädiert. Auch die Fensterairbags haben funktioniert und ausgelöst.

Nachdem die Polizei auch nur Fotos machte und den Unfall nicht aufnahm, da die Schuldfrage eindeutig sei, und wir die persönlichen Daten getauscht hatten, überlegte ich wie es jetzt weiter geht.

Der nächste Honda-Händler ist glücklicherweise gerade mal einen Kilometer vom Unfallort entfernt. Zeit mich dort telefonisch anzumelden.

Das Auto ist fahrbereit, Flüssigkeiten treten nirgends aus und der erste Schock ist auch vorbei, also los.

Honda Accord nach dem Unfall.
Honda Accord nach dem Unfall.

Ende des Langzeittests

Bei Honda Häusler in Fürstenfeldbruck angekommen, kümmert sich der Niederlassungsleiter Herr Schuder gleich um alles weitere. Bei der ersten Begutachtung taxiert er den Schaden auf gut 10.000 Euro. So etwas hatte ich doch schon mal vor ein paar Jahren mit dem Zafira. Erinnerungen an die katastrophale Werkstattleitung von dem Autohaus am Olympiapark werden wieder wach.

Da wird mir schlagartig klar, dass ich das diesmal nicht mehr reparieren lassen will, um dann noch dreieinhalb Jahre mit einem Unfallauto zu fahren. Also erst mal einen Leihwagen holen und nach Hause. Herr Schuder verspricht sich um den Gutachter zu kümmern und er will sich auch morgen mit der Leasinggesellschaft wegen der Abwicklung des bestehenden Vertrages in Verbindung setzen.

Als Leihwagen habe ich die Wahl zwischen einer Accord Diesel Limousine und einem CR-V mit Benzinmotor. Da ich den CR-V noch nicht gefahren habe, entscheide ich mich für den Geländesoftie und fahre erst mal nach Hause.

Und wieder auf der Suche nach einem Auto

Also wieder Neuwagen. Nachdem sich das Anforderungsprofil zum letzten Jahr nicht wesentlich geändert hat, grenzt sich der Kreis der Verdächtigen schnell wieder ein.

Die Kandidaten

Opel Vectra mit 1.9 Liter Common Rail Diesel mit Partikelfilter

Der Vectra war im letzten Jahr schon in der engeren Wahl. Der nicht vorhandene aktuelle Dieselmotor und meine eher schlechten Erfahrungen mit Opel gaben damals den Ausschlag gegen Opel. Ende 2005 sieht das schon wieder anders aus. Der in Kooperation mit Fiat entwickelte Turbodiesel Motor mit 150 PS hat serienmäßig einen Partikelfilter und Schadstoffnorm Euro 4. In Punkto Qualität soll Opel ja einen Sprung nach vorne gemacht haben. Auch die angestrengte Situation des Konzerns lassen mich nachdenken. Sollte man nicht gerade jetzt ein deutsches Auto kaufen? Auch kann man den Wagen genau so konfigurieren, wie man will und ist nicht wegen der Sitzheizung gezwungen, das Topmodell zu nehmen. Ich beschäftige mich einen Abend intensiv mit dem Vectra Caravan und merke aber, dass ich mich nicht mehr auf das Abenteuer Opel mit "Fiat-Motor" einlassen will.

Honda Accord Tourer mit 2.2 Liter Dieselmotor

Der Wagen ist bekannt und bewährt. Einzig die komische Modellpolitik von Honda sowie der nach wie vor fehlende Partikelfilter stören mich etwas. Im Wesentlichen ist mir aber klar, dass es wahrscheinlich wieder ein Tourer werden wird. Nach Prüfung des Vorlaufs entscheide ich mich wieder für einen Sport diesmal mit dunkler Verglasung ab B-Säule in der Farbe Graphit Grau Pearl. Die Lieferung soll in der 48. Woche stattfinden. Die Leasingkonditionen sind nahezu unverändert. Um den Restwert zu mindern, erhöhen wir die Leasingrate etwas. Die Summe aus den Leasingraten und dem Restwert liegt aber in etwa auf dem Niveau des Vorgängers und bedeuten etwa 14,5 Prozent Nachlass.

Schnell ist zwei Tage nach dem Unfall der Kaufvertrag unterzeichnet.

Bekomme ich den Verkäufer noch zur Weißglut?

Jedoch bereits auf der Heimfahrt im gemieteten CR-V komme ich ins Grübeln. Haben mir nicht die weißen Armaturen im Executive besser gefallen? Wäre nicht Leder angenehmer und auch im Hinblick auf Baby Max pflegeleichter? Am nächsten Tag dann der Anruf bei Honda. Alles kein Problem meint Herr Schuder. Also wird umdisponiert und fleißig verhandelt. Mit einem unterschriebenen Kaufvertrag über einen Accord Tourer Executive mit Leder, Privacy Glas, Graphite Pearl Metallic und Liefertermin Woche 49 verlasse ich zufrieden das Haus. Sollte an dieser Stelle jemand von Honda mitlesen, ich habe das Auto nicht wegen, sondern trotz der Ausstattungspolitik gekauft. Keine Freisprechanlage, Dachreling, Parkpilot ab Werk lieferbar. Da werden beim neuen Wagen dann in der Werkstatt erst mal wieder Löcher reingebohrt und gebastelt.

Vorstellung Honda CR-V

An dieser Stelle unterbreche ich kurz einmal meine noch nicht abgeschlossene Entscheidungsfindung um meinen Leihwagen den Honda CR-V kurz vorzustellen.

Honda CR-V.
Honda CR-V.

Der CR-V ist kein reiner Geländewagen, sondern eher ein Soft-Roader. Sehr gut gefällt mir die Sitzposition und das mehr als ausreichende Platzangebot. Der erste Eindruck des Innenraums ist gut. Die Materialien wirken robust und haltbar.

Cockpit des Honda CR-V.
Cockpit des Honda CR-V.

Der Wagen ist nahezu vollständig ausgestattet. Ein wenig vermisse ich die Möglichkeit der Lenkradfernbedienung der Audioanlage und den fehlenden Tempomaten. Dies soll jedoch mit dem Modell 2005 behoben sein. Auch der Mechanismus der geteilt verschiebbaren und umklappbaren Rückbank ist sehr praktisch.

Der Motor ist sehr unauffällig und zieht ab 1.700 Umdrehungen sehr gut durch. Unter dieser Drehzahl brummt es ein wenig. Wie alle Honda Benzinmotoren lebt der Motor von Drehzahlen. Die 150 PS werden erst bei 6.000 Umdrehungen erreicht. Diese Leistungscharakteristik finde ich jedoch sehr gelungen. Da man die meiste Zeit so im Verkehr mitrollt, bemerkt man die Leistungsreserven erst beim Überholen so richtig. Der Motor dreht fast bissig Richtung 6.700 Umdrehungen. Sagenhaft. Langsam beginne ich zu verstehen, was die Leute an den hochdrehenden Motoren im CRX etc. finden.

Ein echtes High-Tech Triebwerk mit verstellbaren Steuerzeiten, das im Alltag perfekt und unauffällig funktioniert.

Die Schaltung fällt gegenüber dem Accord etwas ab. Sie ist mir zu unpräzise und gelegentlich habe ich Schwierigkeiten den Rückwärtsgang einzulegen. Das kann aber auch ein Ausreißer sein.

Der Kofferraum ist durch die sehr variable Rückbank gut nutzbar. Unter dem Kofferraum ist noch ein 50 Liter Schmugglerfach. Der Punkt, der mir nicht so gut gefällt, ist die Hecktür. Die geht eindeutig zur falschen Seite hin auf. Hier finde ich eine Heckklappe zumal dann elektrisch schon praktischer. Schön ist wieder das separat zu öffnende Heckfenster, das auch über die Fernbedienung entriegelt werden kann. Der schnelle Zugriff auf Kleinteile ist hier gut gelöst.

Separat öffnendes Heckfenster. Hecktüre.
Separat öffnendes Heckfenster und Hecktüre.

Der Eindruck beim Fahren ist gut. Sicher fährt man aufgrund der Sitzposition und des höheren Schwerpunktes etwas defensiver. Aber weil man gut mitbekommt, was vor einem auf der Straße passiert, eignet sich dieses Auto gut zum vorausschauend Fahren. Ich bin jedenfalls nach ein paar Tagen sehr angetan, sodass ich erneut ins nachdenken komme, ob ein CR-V mit Dieselmotor nicht genau das Richtige für mich wäre.

Hier liegt der Spritverbrauch nach Angaben der Pressemitteilung bei 6,7 Litern pro 100 Kilometer.

Nach den Erfahrungen mit dem Accord bedeutet das im wirklichen Leben so um die 8 Liter. Der Wagen ist sehr gut ausgestattet und angeblich ab Februar verfügbar. Der sich selbsttätig zuschaltende Honda Allradantrieb wäre eine willkommene Traktionshilfe im Winter.

Die Entscheidung fällt nicht leicht

Warum eigentlich nicht? Also werde ich an einem Freitagnachmittag erneut bei Honda mit meinem Plan eines Diesel CR-V vorstellig. Herr Schuder verspricht gleich am Montag in Offenbach anzurufen um zu prüfen, ob und wann ein passendes Fahrzeug lieferbar ist. Über das Wochenende habe ich also noch genügend Zeit das Thema Auto gedanklich abzuarbeiten.

Die Entscheidung ist letztendlich die Summe vieler Kleinigkeiten und geht in etwa 60:40 für den Accord aus. Ausschlaggebend für die Entscheidung pro Accord waren schlussendlich neben der Tatsache, dass der Accord für mich ein bekannte Größe, ist auch Punkte wie geringes Innengeräusch, sehr guten Fahrleistungen sowie die ungemein praktische Heckklappe mit Fernbedienung.

Warten aus den Neuen

Per Email (natürlich nicht über meine Langzeittestadresse) teile ich Herrn Schuder meine Entscheidung mit. Die Antwort des offenbar erleichterten Niederlassungsleiters lässt nur zwei Stunden auf sich warten. Neben einem schönen Wochenende verspricht er mir für den dann fälligen Kundendienst beim Accord einen Diesel CR-V als Ersatzwagen. Mit diesen Aussichten werden die knapp drei Wochen bis zur Lieferung meines alten Neuen sicher schnell ergehen.

Der Langzeittest des Honda Accord Diesel endet also nach sieben Monaten durch einen unverschuldeten Unfall an dieser Stelle.

Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe für die Einstellung des Langzeittests, an dieser Stelle.

[/Ironimodus an] Nachdem ich in den vergangenen sechs Monaten das Auto so positiv wie möglich dargestellt habe, kam von Honda aus Offenbach weder ein Scheck noch ein hochdotiertes Jobangebot als Pressesprecher. Darüber bin ich natürlich so enttäuscht, dass ich mir etwas anderes überlege, um schnell zu mehr Geld zu kommen. So habe ich entschlossen, den Langzeittest zu beenden um nebenberuflich entweder eine Kariere als Fußballschiedsrichter oder Politiker zu beginnen.[/Ironiemodus aus]

Ich habe in den vergangenen Monatsberichten versucht so objektiv wie möglich über den Accord-Tourer zu berichten, wie dies einem Eigentümer nur möglich ist (niemand macht sein eigenes Auto gerne madig und gibt zu einen Fehlkauf getätigt zu haben. Was jetzt beim Accord nicht der Fall war).

Zum einen gehen mir langsam die Themen aus und nun mit demselben Auto die ersten sechs Monate zu wiederholen würde keine Monatsberichte wie ich sie mir vorstelle zulassen, sondern wahrscheinlich nur schablonenhafte Wiederholungen der ersten Berichte.

Zweitens habe ich (glücklicherweise) im neuen Jahr Arbeit ohne Ende und definitiv wesentlich weniger Zeit als im alten Jahr.

Ich werde gerne das Accordforum weiter betreuen, solange noch Besucher und Anfragen auftauchen.

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