Fahrsicherheitstraining.

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Monatsbericht Juli 2002


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Fahrsicherheitstraining.

Fahrsicherheitstraining

Wir waren in diesem Monat mit unserem roten Walfisch beim Fahrsicherheitstraining in Augsburg. Mein Frau ist gefahren, ich habe den Beifahrer gegeben. Da sicher nicht jeder seinen C5 dort testet, beschreibe ich hier mal die Schlüsselerlebnisse. Für Schnell-Leser: Der C5 mischt bei der aktiven Sicherheit an vorderster Front mit und war oft das beste Auto im Feld. Die Bremsen und das Fahrwerk sind ausgezeichnet, die Kontrollierbarkeit des Fahrzeuges ist auch in Notsituationen sehr gut.

Zusammen mit uns waren in der Gruppe: 2 ESP-Autos (BMW 3er, Sharan), 10 ABS-Autos (Golf, Clio, Astra, Omega, etc.) und 2 Nicht-ABS-Autos (Golf, Terrano). Es sind 7 Übungen gefahren worden, alle auf nassem, sehr glatten Asphalt:

  • Slalom (Abstand der Hindernisse ca. 15m): Der Wagen untersteuert schnell und ist nur durch Bremsen wieder einzufangen. Das ESP kann das Ausbrechen nicht verhindern. Das Umschalten auf Sport-Federung führt zu schlechterem Kurvenverhalten, der Wagen wirkt stocksteif und lässt sich nur schwer führen.
  • Bremsen (aus 50km/h): Ausgezeichnet, der Wagen nickt kaum, sondern sinkt in allen vier Rädern etwas ein. Das Auto kommt nach etwa 20 Metern zum Stehen, zum Vergleich, ein Astra mit ABS braucht 30 Meter. Aufgefallen ist mir, dass die Vorderreifen kurz vorm Stillstand stempeln.
  • Bremsen (mit Belag rechts/links verschieden griffig): Die Nicht-ABS-Autos haben hier überhaupt keine Chance, sie drehen sich einfach um die eigene Achse. Alle anderen Autos kommen heil durch, müssen aber mehr oder minder stark gegenlenken. Der C5 ist hier erste Klasse, man kann das Lenkrad sogar loslassen und er bremst sauber geradeaus. Kommentar des Trainers: Na ja, ist eben neueste Technologie.
  • Bremsen (plötzliches Auftauchen Hindernis, nach Umfahren plötzliches Auftauchen zweites Hindernis): Das ESP ist hier extrem hilfreich und verhindert das Wegbrechen des Hecks. Der C5 punktet hier mit der vollen Elektronikausrüstung und durchfährt die Übung als schnellster des Feldes. Na ja, die Spiegel wären rechts wie links ab gewesen, meint der Trainer ;-).
  • Ausbreches des Hecks (Schleuderscheibe reißt bei 40km/h die Hinterräder weg): Die Länge des Wagens macht ihn deutlich unempfindlicher gegen Schleudern. Trotzdem hilft beim Stabilisieren nur entschlossenes Gegenlenken, sämtliche elektronischen Helferlein sind machtlos. Auf Nachfragen meint der Trainer, dass das ESP nichts von der Drehung mitbekommt, solange die Lenkung nicht betätigt wird. Wenn der Wagen unkontrollierbar wird und sich über die 45° dreht, ist eine Vollbremsung der einzige Ausweg, dann steht der Wagen aber relativ schnell.
  • Ausbrechen der Front (180°-Kehre): Die einzige Übung, bei der der C5 nur im Mittelfeld liegt (Spitzenreiter sind hier der Sharan und ein Golf mit ABS). Bei zu schnell angefahrener Kurve schiebt der C5 stark über die Vorderräder und ist sehr schwer einzufangen. Das ESP ist bei dieser Situation ziemlich überfordert und kann nur sehr bedingt helfen. Zwei Varianten haben wir herausgefunden, um in der Spur zu bleiben: Kupplung treten und hoffen, das das ESP den Wagen wieder einsammelt; oder Gas wegnehmen und nach außen lenken, bis die Vorderreifen wieder greifen. Bremsen oder Gasgeben sind absolut tödlich und führen unweigerlich zum Ausflug in die Natur.
  • Kombination (bergab bremsen und Hindernis ausweichen und 90°-Kurve): Relativ problemlos, allerdings muß die Bremse kurz losgelassen werden, um das Hindernis zu umfahren. Das ABS verhindert hier die notwendige Ausweichaktion, das hätte ich so nicht erwartet.

Generelle Eindrücke

Noch ein paar generelle Eindrücke:

  • Bremsassistent: Nur für unentschlossene Bremser, wer sowieso voll auf die Bremse steigt, braucht den Assi nicht. Vorsicht, der Assi geht sofort wieder aus, wenn die Bremse auch nur ein bisschen wieder losgelassen wird.
  • ESP: Der Ausschalteknopf hat keine Bedeutung, wenn die Bremse betätigt wird. Der Trainer hat uns erklärt, das das ESP bei einer Bremsung immer an ist, das deckt sich mit unserer Beobachtung. Meiner Meinung nach ist das ESP eine Verbesserung gegenüber reinem ABS, die Stabilität beim Bremsen ist höher (im Vergleich der ABS versus ESP Fahrzeuge).

Sonstige Erlebnisse

Sonst waren in diesem Monat nur kleine Erlebnisse. Einmal ging die Heckklappe von allein auf, wenn wir den Wagen entriegelt haben. Ursache: Der Knopf für die Heckentriegelung hatte sich etwas verhakt (ok, der Wagen war saudreckig). Dann hatte der rechte Außenspiegel eine Macke, beim Einlegen des Rückwärtsgangs fuhr er nicht wie gewünscht nach unten, sondern um den gleichen Betrag nach oben. Ursache unbekannt, Lösung durch Neueinstellen der Parkunterstützung.

Produktion stabil

In den Citroën-Foren im Internet verschiebt sich die C5-Diskussion jetzt von "So eine Mistkarre" zu "Mein Radio verliert den Sender". Offensichtlich läuft die Produktion bei Citroën jetzt stabil und die Macken der ersten Modelle (bis etwa November 2001) sind beseitigt. Bei unserem Auto ist einzig das Radio ohne TMC zu bemängeln. Mal sehen, ob bei der ersten Inspektion (20.000km) die Werkstatt in Singen besser ist als die alte in München und das Blaupunkt-TMC-Radio in den C5 bekommt.

Der Motor ist das Beste

Ach ja, die Bemerkungen von Günter Rauecker (Langzeittest Peugeot 406 [leider mittlerweile eingestellt]) zum 2.2 HDi kann ich nur bestätigen. Der Motor ist das Beste am ganzen Auto, die Laufruhe selbst bei hohen Geschwindigkeiten ist herrlich. Und natürlich habe ich auch mal mit dem Finger im Auspuff rumgewischt. Nix, rein garnichts, kein Ruß, alles wie neu.

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