Bremsenschaben. Qualitätssicherung. Geräusche. Halbjahresfazit.

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Bremsenschaben. Qualitätssicherung. Geräusche. Halbjahresfazit.

C4 auf winterlichem Parkplatz. Bremsenschaben

Mir war schon öfters beim Bremsen, insbesondere beim Abbremsen zum Stillstand, also an Ampelstopps oder beim Parken, ein leichtes, willkürlich auftretendes Quietschgeräusch aufgefallen. Da dieses Geräusch meines Wissens vom asbestähnlichen Material der Bremsklötze und der Verhärtung von selbigem bei niedrigen Temperaturen herrührt, dachte ich mir nichts weiter dabei, außer, dass offensichtlich manche Hersteller Autos ohne serienmäßigem Bremsenquietschen gebacken kriegen und manche Hersteller wohl nicht.

Anfang Dezember gesellte sich aber zum Quietschen noch ein weiteres Geräusch, nämlich eine Art Schaben, das üblicherweise bei Flugrost auf den Bremsscheiben auftritt. Im Normalfall verschwindet dieses Schaben nach einigen herzhaften Bremsungen wieder. Mein Schaben war jedoch hartnäckig und auch nach längeren Fahrten und zahlreichen Bremsungen nicht loszuwerden. Natürlich ist das weder ein akutes Problem noch ist die Funktion der Bremsen beeinträchtigt, dennoch war es für mich ein Komfortverlust (treue Leser meines Langzeittests erinnern sich, dass ich allergisch auf sämtliche ungewöhnlichen Geräusche beim Fahren reagiere) und ich entschloss mich, die Bremsgeräusche beim nächsten Werkstattbesuch zur Sprache zu bringen.

Qualitätssicherung

06.12.2005.

Die passende Gelegenheit dazu ließ auch nicht lange auf sich warten: am 6. Dezember erhielt ich einen Brief von Citroën Frey mit der Bitte um eine baldige Terminvereinbarung für eine Aktion im Rahmen der Qualitätssicherung. Anderswo nennt man das ganze wohl profan "Rückholaktion". Jedenfalls ging es um eine Überprüfung des ABS-Blocks und eine Verstärkung der Abdichtung der elektrischen Verbindungen bei selbigem. Unter Umständen könne es — rein theoretisch natürlich — zu einem Kurzschluss beim ABS-Block kommen, der wiederum ein lokales Erhitzen und in Ausnahmefällen einen Brand unter der Motorhaube bewirken könnte.

Also rief ich bei Citroën Frey an, bekam einen Termin für den 12. Dezember und ließ der netten Dame am Telefon durchklingen, dass ich erfreut wäre, wenn bei meinem Besuch im Rahmen der Qualitätssicherung auch gleich die lästigen Bremsgeräusche beseitigt werden könnten. Kein Problem, sicherte man mir zu.

Am 12. Dezember wurde also wieder das Werkstattritual durchgespielt: C4 früh morgens am Hof von Frey abstellen, am Abend frisch gewaschen wieder abholen. Herr Ringerthaler war da und erklärte mir wieder freundlich, was erledigt worden war: der ABS-Block war auf Feuchtigkeit im Bereich der Steckverbindungen überprüft worden und einige Isolierungen seien vorgenommen worden, es wäre aber ohnehin alles in Ordnung gewesen. Die Bremsen seien gereinigt worden, ich solle mir aber keine Sorgen machen, falls die Geräusche noch da wären, da ein leichtes Schaben und Quietschen im Winter wohl normal sei. Auf der Heimfahrt war dann allerdings alles ruhig, und ich war wieder zufrieden …

Geräusche

… allerdings nur exakt bis zum nächsten Morgen. Bei meiner immerhin zwei Kilometer langen Strecke in die Arbeit konnte ich nicht nur das Bremsenschaben wieder in alter Lautstärke willkommen heißen, sondern auch aus der Beifahrertür ein neues Geräusch begrüßen: irgendetwas klapperte vernehmlich im Bereich des Kartenfaches. Immerhin war das Quietschen der Bremsen tatsächlich und dauerhaft verschwunden, dafür war das Schaben jetzt umso deutlicher zu hören. Es wurde auch den restlichen Dezember über immer lauter, was einen zum Mittagessen im Auto mitgenommenen Arbeitskollegen zu der Äußerung "Stimmt was mit deinen Bremsen nicht?" veranlasste.

Meine Hoffnung, dass die beiden Geräusche von selbst wieder verschwinden würden, begrub ich am 27. Dezember, griff zum Telefonhörer und vereinbarte einen neuerlichen Termin bei Frey. Am 2. Januar des neuen Jahres solle ich nochmals vorbei kommen, und ja, die Bremsgeräusche wären nicht normal, und auch das Geräusch in der Tür werde man gerne untersuchen.

Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich vielleicht in dieser Hinsicht ein wenig pingelig agiere, aber ich will bei einem Noch-Fast-Neuwagen keine Komforteinbußen in Kauf nehmen (sonst hätte ich ja auch einen Gebrauchten kaufen können) und habe vor, die Herstellergarantie auch in solchen Fällen auszunützen.

Halbjahresfazit

Mit Anfang Dezember hatte ich meinen C4 genau ein halbes Jahr, daher hier noch ein kurzes Halbjahresfazit.

  • Kilometerstand: 8.200 km
  • Durchschnittsverbrauch: 5,3 l/100 km
  • Kilometerkosten: etwa 0,46 Euro/km

Ich bin sehr zufrieden mit dem C4, schätze nach wie vor das äußerst gelungene Design sowie den hervorragenden Motor, der mit für 90 PS kräftigem Durchzug begeistert, aber trotzdem sparsam gefahren werden kann. Was mich aktuell ein wenig stört, ist die Verarbeitung — gerade im Winter zittert und knackt der Innenraum manchmal ein wenig zu viel — und einige mittlerweile behobene Kinderkrankheiten wie der knarzende Sitzpolster oder die abstehende Zierleiste.

Bis jetzt ist jedoch kein einziges technisches Problem aufgetreten, oder eines, das irgendwelche Funktionen des Autos beeinträchtigt hätte. Alles, was ich bis jetzt zu beanstanden habe, sind irgendwelche Geräusche oder kleine Unschönheiten (und hierbei bin ich zugegebenermaßen ein wenig empfindlich). Dafür lässt der Service nichts zu wünschen übrig: ich wurde von Citroën Frey bis jetzt immer freundlich und kompetent behandelt und man bemüht sich dort wirklich, den Kunden zufrieden zu stellen. Auch relativ "unwichtige" Reklamationen werden gewissenhaft gehandhabt.

Daher kann ich den Citroën C4, auch in der von mir gefahrenen Version SX mit dem 90-PS-Diesel, durchaus weiterempfehlen und finde, dass das Fahrzeug eine gelungene Alternative zum sonstigen Kompaktklassen-Einerlei ist.

C4 auf winterlichem Parkplatz.
Bei tiefen Temperaturen knackt es manchmal, ansonsten ein tolles Fahrzeug: der C4.

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