Der Volvo S40 wird im Juni nur wenig benutzt, da es uns in die Ferne zieht. Für unsere Ferien in Schottland mieten wir einen Ford S-MAX Diesel mit Automatik.

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Der Volvo S40 wird im Juni nur wenig benutzt, da es uns in die Ferne zieht. Für unsere Ferien in Schottland mieten wir einen Ford S-MAX Diesel mit Automatik.

Unser Mietwagen: ein schwarzer Ford S-MAX Diesel. Ferien in Schottland mit einem Ford S-MAX als Mietwagen

Endlich ist es soweit und unsere Ferien beginnen. Wie bereits vor zwei Jahren zieht es uns auch diesmal wieder nach Schottland. Und wie bereits vor zwei Jahren, so mieten wir auch in diesem Jahr wieder den Wagen bereits in der Schweiz und fahren von hier aus unter Nutzung der Fähre nach Schottland.

Vor zwei Jahren haben wir von der Autovermietung AVIS einen Subaru Legacy mit einem Vierzylinder-Benziner Boxermotor und einer Leistung von 150 PS bekommen. Zur Abwechslung bekommen wir dieses Mal einen schwarzen Ford S-MAX mit dem 140-PS-Diesel-Motor und dem Automatikgetriebe.

Ich möchte hier über die Erfahrungen mit dem Ford berichten, die wir während unserer dreiwöchigen Reise nach Schottland und zurück gemacht haben. Ich möchte damit nicht mit dem Langzeittest des Ford S-MAX konkurrieren. Meine subjektiven Erfahrungen basieren nur auf diesen drei Wochen, aber ich denke, es ist trotzdem von Interesse, da unser Mietwagen mit dem Diesel-Motor ausgestattet war.

Zuerst ein paar Fakten über unseren Mietwagen und unsere Reise:

  • Alter des Mietwagens bei Übernahme: fünf Monate (Zulassung im Januar 2010). Damit handelt es sich noch um einen Ford S-MAX vor dem Facelift im Mai 2010.
  • Zurückgelegte Distanz während der Reise: 6.000 km. Der Wagen wies bei der Übernahme 16.000 km auf und bei der Rückgabe 22.000 km.
  • Durchschnittsverbrauch während der Reise: 6,3 Liter Diesel auf 100 km, das ergibt bei 70 Liter Tankinhalt eine Reichweite von deutlich mehr als 1.000 km.
  • Durchschnittsgeschwindigkeit während der Reise: 70 km/h.

Der Wagen wies nur die Basisausstattung auf. Das bedeutet zum Beispiel keinen MP3-fähigen CD-Player und keine Parksensoren. Doch dazu später mehr.

Der Ford S-MAX ist groß und bietet viel Platz auf den Sitzen, sowohl in der ersten wie auch in der zweiten Reihe. Die Sitze in der dritten Reihe haben wir nie ausgeklappt. Leider hat die dritte Sitzreihe zur Folge, dass der Ladeboden im Kofferraum nicht eben ist, sondern nach hinten abfällt. Weil kein Rückhaltenetz vorhanden ist, fällt beim Öffnen des Kofferraumes ständig etwas hinaus. Das ist sehr unpraktisch, ärgerlich und vor allem völlig unnötig. Ärgerlich ist auch das relativ kleine Handschuhfach mit dem billigen Deckel.

Unser Mietwagen für drei Wochen, ein schwarzer Ford S-MAX Diesel mit Automatik.
Unser Mietwagen für drei Wochen, ein schwarzer Ford S-MAX Diesel mit Automatik.

Der Ford S-MAX macht auch von hinten eine gute Figur.
Der Ford S-MAX macht auch von hinten eine gute Figur.

Die Übersichtlichkeit ist, bis auf die Front des Wagens, ziemlich gut. Die Front hingegen war für mich komplett unsichtbar. Man sitzt hoch im Wagen und sehr aufrecht. Die Knie bilden beim Sitzen beinahe einen rechten Winkel.

Der Komfort des Ford S-MAX ist ambivalent. Die Sitze sind auch auf sehr langen Strecken bequem und geben genügend Halt. Die Federung erlebten wir jedoch als übertrieben hart und unharmonisch. Trotzdem reist man entspannt und steigt auch nach langen Etappen ohne Rückenschmerzen oder Verspannungen aus. Die 2-Zonen-Klimaanlage funktioniert reibungslos.

Die Lenkung ist direkt und präzise, das Fahrverhalten neutral und die Bremsen standfest aber mit einem sehr giftig ansprechenden Bremspedal.

Die Karosserie wirkt solide und robust, nur die große Laderaumklappe stört mit ihrem hohen Gewicht bei der täglichen Nutzung schon ein wenig.

Die Materialqualität im Innenraum ist hingegen eine Enttäuschung. Der Innenraum besteht aus Plastik und fühlt sich billig an. Die Mittelkonsole sieht auf den ersten, flüchtigen Blick zwar nach Metall aus, aber schon bei der ersten Berührung bemerkt man den Unterschied. Das erinnert mich an das unechte und billige Kunststoffholz, das vor allem in den Achtziger Jahren oft in den Fahrzeugen verbaut worden ist. Premium-Feeling kommt so nicht auf, aber gerechterweise muss man sagen, dass der Ford S-MAX auch keinen Premium-Preis kostet.

Einer der verschiedenen Verarbeitungsmängel am Ford S-MAX: die Verkleidung der linken A-Säule.
Muss die Verkleidung der linken A-Säule wirklich so aussehen wie auf diesem Bild?

Die größte Enttäuschung ist aber die Verarbeitungsqualität sowohl außen wie auch innen. Die Spaltmaße sind riesig und ungleichmäßig, aber das größte Ärgernis ist das ständige Klappern während der Fahrt.

Der Wagen war erst fünf Monate alt, aber das Klappern wurde während der drei Wochen zu unserem ständigen Begleiter. Egal auf welcher Straßenoberfläche, ständig klapperte es aus dem Cockpit, dem Dachhimmel und den Türen. Das nervt ungemein. Ich bin in den letzten 24 Jahren viele verschiedene Fahrzeuge gefahren, aber noch nie hatte ich einen Wagen, der so stark und laut geklappert hat.

Neben dem Klappern sind mir auch einige Verarbeitungsmängel im Innenraum aufgefallen. Als Beispiel möchte ich hier nur die Innenverkleidung der A-Säule links erwähnen (siehe Bild). Diese war falsch montiert worden. Das Vergleichsbild der Verkleidung der A-Säule rechts zeigt, wie es eigentlich sein sollte.

Die Verkleidung der rechten A-Säule ist korrekt montiert.
Die Verkleidung der rechten A-Säule ist korrekt montiert.

Gefallen haben mir dagegen der Diesel-Motor und das Automatikgetriebe. Die Charakteristik des Motors ist für lange Strecken sehr angenehm. Das Drehmoment ist üppig und steht bereits bei tiefen Drehzahlen zur Verfügung. Die Leistung geht in Ordnung, obwohl es für einen so schweren Wagen durchaus mehr sein könnte. Der Diesel-Motor kann seine Herkunft nie verleugnen und nagelt kräftig, insbesondere bei kaltem Motor. Später fällt ein starkes Brummgeräusch auf und das Nageln wird schwächer. Das Beste ist aber der niedrige Verbrauch. Bei vorsichtiger Fahrweise ist jederzeit eine Fünf vor dem Komma möglich.

Das Getriebe funktioniert gut und schaltet bei steilen Abfahrten meistens sogar selbstständig zurück. Die Automatik passt gut zum Diesel-Motor. Manchmal schaltet die Automatik etwas spät in den sechsten Gang, obwohl es bereits ohne Probleme möglich wäre, aber das kann man ja auch manuell machen. Der Sportmodus des Getriebes ist völlig überflüssig.

Die Ausstattung bietet alles, was notwendig, aber wenig was luxuriös ist. So bietet die Musikanlage keinen USB-Anschluss und spielt auch keine MP3-CD ab. Auch ein CD-Wechsler fehlt. Es gibt nur wenige Ablagen, dafür aber sieben Sitze und eine 2-Zonen-Klimaanlage. Die Sitze müssen manuell verstellt werden. Der Bordcomputer bietet alle wichtigen Informationen und lässt sich leicht bedienen. Zum Glück hatten wir kein Convers+ System an Bord, denn dieses scheint oft Probleme zu machen.

Alle Fenster und Außenspiegel lassen sich elektrisch betätigen und es sind auch Nebelscheinwerfer und Rückleuchten vorhanden. Die Musikanlage lässt sich vom Lenkrad aus bedienen, so wie auch der zum Glück vorhandene Tempomat.

Es fehlen die Parksensoren, welche vor allem vorne dringend notwendig sind und hinten ganz praktisch wären und das Licht ist leider nur normales Halogen-Licht statt Xenon-Licht.

Das Design des Ford S-MAX gefällt mir sowohl von vorne wie auch von hinten gut. Nach dem Facelift im Mai 2010 gefällt er mir sogar noch besser.

Wie bereits erwähnt ist die Heckklappe schwer und schwenkt weit aus.

Der Motor springt jederzeit sehr gut und schnell an. Die Scheibenwischer sind groß aber die Wischleistung ist nicht gut. Das Wischwasser wird nur in vier dicken Strahlen auf die Frontscheibe gespritzt, statt es fein zu verteilen. Das geht heute eigentlich besser.

Das Lenkrad ist bei langen Fahrten für meine Hände unbequem.

Die Armaturen sind klar gezeichnet und gut ablesbar. Die Bedienung des Wagens ist auch ohne Handbuch möglich.

Wir hatten während der 6.000-Kilometer-Reise keine Defekte oder Probleme.

Mein Fazit: ein sehr gutes Reisefahrzeug für lange Strecken. Sparsam und kräftig, mit viel Platz und einer ausreichenden Ausstattung ist der Wagen eine Empfehlung wert, wenn einen das ständige Klappern sowie die Mängel bei der Verarbeitung und der Materialanmutung nicht stören. Als Mietwagen eine hervorragende Wahl würde ich den Wagen so trotzdem nicht kaufen.

Erfahrungen mit dem Navi Navigon 8110

Für unsere Reise nach Schottland nutzten wir diesmal als Navigationsgerät ein Navigon 8110 inklusive des Softwareupdates auf die aktuelle Version 7.4.3 und die neuesten Karten Q2/2010.

Die Erfahrungen mit dem Navigon 8110 während der Reise waren durchwegs schlecht. Das Gerät hatte in den drei Wochen mehrere Abstürze (komplette Freezes), welche nur mit einem hartem Reset behoben werden konnten. Das Navigon 8110 hat eine extrem träge Bedienungsoberfläche mit meist zu kleinen Schaltflächen, die zudem häufig erst auf den zweiten oder dritten Versuch hin reagieren. Das Touchdisplay ist als resistives Display ausgeführt und nicht als modernes und qualitativ besseres kapazitives Display.

Mehrere Falschweisungen des Navis in Holland und in Schottland führten zweimal zur Aufforderung des Navigon 8110 an den Fahrer auf der Autobahn unverzüglich zu wenden! Das ist schlicht lebensgefährlich und absolut unverzeihlich. Das Navi kann sich oft nicht entscheiden, ob es sich auf der Autobahn oder einer dazu parallel laufenden Straße befindet.

Das Navigon 8110 GPS Navigationsgerät.
Das Navigon 8110 GPS Navigationsgerät.

Der Stromverbrauch des Navigon 8110 ist zu hoch, der Akku hält kaum eine Stunde durch. Da sich das Navi nicht wirklich abschalten lässt, ist der Akku innerhalb weniger Tage leer, auch wenn der wirklich ungünstig positionierte "On-Off-Schalter" betätigt wird. Dieser Schalter versetzt das Navi nämlich nur in einen oberflächlichen Sleep Modus mit einem hohen Restverbrauch, anstatt es wirklich auszuschalten.

Die Windows CE Basis des Navis ist instabil und langsam. Aus meiner Sicht ist Windows CE als Betriebssystem für solche Geräte überhaupt nicht geeignet.

Das Gehäuse des Navigon 8110 ist aus Metall und robust, dadurch ist es aber auch ziemlich schwer. Die Saugnapfhalterung für die Frontscheibe hat Mühe das Navi während der Fahrt ruhig zu halten. Mehrfach fiel die Halterung ab, weil der Saugnapf trotz peinlicher Reinigung der Scheibe und des Saugnapfes selber das Gewicht des Navi nicht mehr halten konnte.

Im Sonnenlicht kann der Bildschirm des Navigon 8110 kaum abgelesen werden. Die Schrift auf dem Display ist klein und man benötigt gute Augen um die Angaben zu lesen. Die Sprachdurchsagen kommen zwar immer rechtzeitig und Manöver werden frühzeitig angekündigt, die Anweisungen sind aber oft missverständlich. Das Navi fordert zum Beispiel oft dazu auf, abzubiegen, obwohl die Straße nur einen leichten Knick macht.

Die GPS-Satelliten werden meist schnell erkannt und das Navigon 8110 führt rasch eine erste Positionsbestimmung durch. Das ist gut.

Die ETA ("Estimated Time of Arrival") Schätzungen sind extrem optimistisch und damit in der Praxis so gut wie nie einzuhalten. Das führt dann dazu, dass während der Fahrt die ETA vom Navi ständig auf später hin verschoben werden muss, was doch ziemlich frustrierend ist. Dieser Effekt tritt sogar auf, wenn man freie Fahrt hat und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit einhalten kann.

Eine Mac OS X Version der Software für das Verwalten des Navigon 8110 am Computer gibt es erst seit etwa zwei Monaten. Vorher gab es nur eine Version für Windows. Aber weder mit der Windows noch mit der Mac OS X Version können die Favoriten am Computer verwaltet werden, was viel einfacher und bequemer wäre, als es am Navi zu erledigen. Favoriten können somit nur direkt auf dem Navi angelegt werden.

Leider können die Favoriten nur in Grossbuchstaben beschriftet werden und Umlaute gibt es auch keine. Dazu ist die virtuelle Tastatur auf dem Bildschirm nicht als QWERTZ-Tastatur sondern als ABCDEF-Tastatur ausgelegt, was unpraktisch ist. Zusammen mit der trägen Bedienung und dem schlechten Touchdisplay wird das Anlegen und Verwalten von Favoriten zu einer Qual.

Die optische Anzeige der Route und des Geländes ist im 3D Modus schön und wirklich gut gelungen. In dieser Hinsicht hat das Navigon 8110 für mich die schönste Darstellung aller portablen Navis. Doch das genügt nicht, um ein gutes Navi zu sein.

Fazit des Navigon 8110: gefährlich, langsam, instabil, zu teuer, zu hoher Stromverbrauch, robust, optisch ansprechende Routen- und Geländeanzeige. Kurz gesagt: das Navigon 8110 ist keine Empfehlung wert.

Ein paar Impressionen aus Schottland

Wir hatten während unserer Reise unglaubliches Glück mit dem Wetter. In den drei Wochen in Schottland hatten wir nur während dreier Tage Regen. In der restlichen Zeit hatten wir beinahe ständig wunderbaren Sonnenschein bei angenehmen 20° C.

Zu dieser Zeit blüht in ganz Schottland der Ginster mit wunderschönen, goldenen Blüten.
Zu dieser Zeit blüht in ganz Schottland der Ginster mit wunderschönen, goldenen Blüten.

In den Highlands sieht man immer wieder solche romantischen Wildbäche mit dem moorigen Wasser.
In den Highlands sieht man immer wieder solche romantischen Wildbäche mit dem moorigen Wasser.

Auf der Isle of Skye steht der berühmte Felsen Old man of Storr, hier ganz untypisch mal im Sonnenschein.
Auf der Isle of Skye steht der berühmte Felsen "Old man of Storr", hier ganz untypisch mal im Sonnenschein.

In der Nähe von Dundonnell befindet sich dieser Traumstrand mit hellem, feinem Sand.
In der Nähe von Dundonnell befindet sich dieser Traumstrand mit hellem, feinem Sand.

Es erscheint unglaublich aber dieses Bild entstand wirklich in Schottland und nicht etwa an der Adria.
Es erscheint unglaublich aber dieses Bild entstand wirklich in Schottland und nicht etwa an der Adria.

Die Landzunge von Dunnet und im Hintergrund die Orkney Insel im Sonnenschein, ein seltener Anblick.
Die Landzunge von Dunnet und im Hintergrund die Orkney Insel im Sonnenschein — ein seltener Anblick.

Dieser Leuchtturm steht bei Dunnet Head und bildet so den nördlichsten Punkt von Mainland Britain.
Dieser Leuchtturm steht bei Dunnet Head und bildet so den nördlichsten Punkt von "Mainland Britain".

Den folgenden wunderschönen, alten Jaguar haben wir auf der Isle of Skye gesehen. Optisch noch prima im Schuss, war er auch mechanisch in Form, wie man am tollen Klang des Motors erkennen konnte.

Ein wunderschöner, alter Jaguar in Top-Form auf der Isle of Skye.
Ein wunderschöner, alter Jaguar in Top-Form auf der Isle of Skye.

Dieselverbrauch

Der Dieselverbrauch des Ford S-MAX betrug im Durchschnitt über die gesamte Distanz von 6.000 km der Reise 6,3 Liter auf 100 km. Das ist beachtlich und ein Lob wert.

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