Die Kältewelle legt tausende Nissan lahm28.02.2005, Kilometer: 9.954.
Die große Kältewelle brach in der Nacht zum 28. Februar über Deutschland herein. Nächtliche Temperaturen unter -15 bis -20 Grad Celsius waren die Folge. Dies hatte auch Auswirkung auf mein Fahrzeug. Als ich am Morgen des 28. Februars in mein Fahrzeug stieg, war eigentlich alles wie immer. Er sprang ohne Probleme an und fuhr auch normal. Ich fuhr also auf die Landstrasse und wollte ein vor mir fahrendes Auto überholen. Als ich plötzlich neben dem Auto war, bei etwa 2.800 U/Min, hatte mein Fahrzeug keine Leistung mehr, stotterte und wurde langsamer. Unter 2.800 U/Min fuhr es normal. Ich brach daraufhin erschrocken den Überholvorgang ab und wendete mich am Nachmittag an meine Werkstatt. Wie es der Zufall will, die Temperaturen waren ja auch wieder höher, zeigte sich der Fehler nicht. Der Werkstattmitarbeiter meinte, der Diesel sei vielleicht ein wenig versulzt und ich solle mal die Kraftstoffsorte auf Markensprit wechseln. Einen kostenpflichtigen Wechsel des Kraftstofffilters verneinte ich, da die nächsten Nächte wieder so kalt werden würden und ich nicht jeden Tag den Filter auf meine Kosten wechseln lassen wollte. Ich wunderte mich allerdings wie Kraftstoff, der normalerweise bis -22 Grad Celsius frostsicher ist, schon bei Temperaturen weit unter dieser Marke versulzen kann. Als ich am Abend dann in unser X-Trail-Problemforum schaute, lass ich schon die ersten Berichte über das Stottern und Wegbleiben der Leistung. Es handelte sich also nicht um einen Einzelfall, sondern mehrere Fahrzeuge waren betroffen. Einen Beitrag im Nissan-Board, ergab dann auch die Gewissheit, dass es sich um ein Konstruktionsproblem bei dem Kraftstofffilter des Nissans handelte. Die weiteren Nachforschungen ergaben, dass alleine in dieser Nacht weit über 5.000 Fahrzeuge der Marke Nissan Almera, Primera und X-Trail liegen geblieben sind bzw. mit ein und demselben Problem zu kämpfen hatten wie ich. Kurze Zeit später erklärte mir meine Werkstatt, dass dieses Problem mit dem Kraftstofffilter Nissan bereits bekannt ist und diese eine Kraftstofffiltervorwärmanlage in die Fahrzeuge einbauen. Allerdings wird Nissan keinen generellen Rückruf starten, sondern nur die Fahrzeuge nachrüsten, die sich an ihre Werkstätten gewandt haben. Ich finde dies eine gefährliche Sache. Was wäre passiert, wenn bei meinem Überholvorgang ein Fahrzeug entgegen gekommen wäre? Für mich ist das absolut ein Grund für einen Rückruf, da beim Ausbleiben der Leistung andere Fahrzeuge auffahren oder sich Unfälle ereignen können. Das Problem scheint aber nicht von heute auf morgen entstanden zu sein. Wie die Zeitschrift "Auto Bild" in der Ausgabe Nr. 38 vom Jahre 2004 berichtete, hat der Nissan X-Trail schon länger Schwierigkeiten mit dem kalten Wetter.
Anruf von meiner Werkstatt04.03.2005, Kilometer: 9.987. Heute bekam ich einen Anruf von meiner Werkstatt. Sie teilte mir mit, dass die Teile für die Vorwärmanlage bestellt seien und ich angerufen werde, sobald sie da sind. Des Weiteren sagte mir der Werkstattmitarbeiter, dass eine neue Antenne für mich bestellt wurde, da ich schon seit langem mit einem schlechten Radioempfang zu kämpfen habe. Zum Thema Getriebe wollte er, wenn ich in der Werkstatt bin, das Kupplungsspiel und die Schaltprobleme überprüfen. Als letztes wollte er dann auch noch das Klappern im Armaturenbrett endgültig beseitigen. Da hat meine Werkstatt nun einiges vor sich und ich hoffe, dass die kleinen und großen Probleme, die ich mittlerweile habe dann beseitigt werden und ich wieder uneingeschränkt Freude an meinem Fahrzeug habe. Die magische 10.000-Kilometergrenze ist erreicht04.03.2005, Kilometer: 9.999. Heute habe ich sie nun erreicht, die magische Marke von 10.000 km. Ich hoffe, mir macht das Fahren mit dem X-Trail in Zukunft genauso viel Spaß wie bisher und dass die Mängel nun endlich bald abgestellt werden, damit ich wieder voll und ganz zufrieden über mein Fahrzeug schwärmen kann.
Totalausfall meines Fahrzeuges09.03.2005, Kilometer: 10.402. Ich fuhr mit meinem Auto heute früh unseren Wohnwagen in das 20 km entfernte Neumarkt zum Kundendienst. Bei der Hinfahrt verhielt sich das Auto ganz normal. Nachdem ich den Wohnwagen abgeliefert und die Papiere abgegeben hatte, machte ich mich auf den Heimweg. Ich bemerkte auf der Autobahnauffahrt ein komisches Kreisch- und Pfeifgeräusch, das sich anhörte, als ob der Turbolader schleifen würde. Sorgenvoll fuhr ich von der Autobahn ab Richtung Heimat. Als ich auf der Landstraße war, beschleunigte mein Auto plötzlich ohne dass ich Gas gab und qualmte stark schwarz aus dem Auspuff. Da ich so nicht weiterfahren wollte, steuerte ich den nächsten Parkplatz an. Als ich dort anhielt und die Kupplung trat, stieg die Drehzahl bis Anschlag, ohne dass ich das Gaspedal berührte und aus dem Auspuff kam pechschwarzer Rauch. Ich zog daraufhin völlig erschrocken den Zündschlüssel ab, doch der Motor wollte nicht ausgehen und drehte immer noch bis zum Anschlag hoch. Die ganze Landstraße war mittlerweile mit Rauch eingedeckt. Nachdem ich die Situation realisierte, dachte ich mir, aus dem Fahrzeug auszusteigen und zu warten bis sprichwörtlich der "Motor zerreißt". Eines wollte ich aber noch probieren, das Abwürgen des Motors. Gesagt, getan. Den ersten Gang rein, voll auf die Bremse und die Kupplung kommen lassen, ob die Kupplung jetzt noch so richtig funktioniert? Dann starb der Motor ab. Nachdem ich den Nissan-Pannendienst angerufen hatte, wurde ich nach einer Stunde Wartezeit nach Nürnberg in meine Werkstatt geschleppt. Die Fehlersuche ergab, dass es sich um einen defekten Turbolader handelt. Die Reparatur wurde anstandslos von Nissan freigegeben. Auf jeden Fall werde ich aber in den nächsten Tagen einen Anwalt konsultieren und versuchen, mein Fahrzeug zu wandeln, bzw. den Kaufvertrag wegen den vielen Mängeln rückgängig zu machen. Nach nunmehr fünf Werkstattaufenhalten und sechs verschiedenen Mängeln inklusive einmal Liegenbleiben mit Abschleppen und einer lebensgefährlichen Situation, Stottern beim Überholvorgang, siehe Bericht weiter oben, habe ich die Nase voll und kein Vertrauen mehr in die Marke Nissan bzw. X-Trail. Für ein Fahrzeug, das acht Monate alt ist, über 30.000 Euro kostet und gerade mal 10.000 km drauf hat, sind dies einfach zu viele Mängel. Schreiben an Nissan Deutschland13.03.2005, Kilometer: 10.402. Heute schrieb ich eine Email an den Kundenservice von Nissan mit folgendem Inhalt:
Bin ja schon mal gespannt, was mir in dem Antwortschreiben mitgeteilt wird. Der X-Trail ist repariert18.03.2005, Kilometer: 10.522. Heute kam der Anruf meiner Werkstatt, ich könne mein Auto abholen. Also fuhr ich gespannt, was denn alles repariert wurde, in die Werkstatt. Dort angekommen, nahm mich Herr Mucha vom Autohaus Nissan gleich mit in die Werkstatt, um mir alle ausgebauten, defekten Teile zu zeigen und mir noch einiges zu erklären. Ich erfuhr wirklich interessante Dinge über die Mängel des Nissan X-Trail von ihm. Diese wären im Folgenden:
Ich fragte zum Schluss noch, wie viel denn der ganze Spaß, Teile und Arbeitszeit, gekostet hätte. Herr Mucha antwortete: So um die 3.000 Euro. Ich kann da nur sagen, wehe dem, der aus der Garantie ist und bei dem diese Mängel auftreten. Einen Dank geht trotzdem an Herrn Mucha, für die äußerst kompetente Aufklärung der Sachlage. Nun bleibt noch abzuwarten, wann Nissan auf meine Email antwortet und ob mein Fahrzeug diesmal etwas zuverlässiger ist. |