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Erfahrungsbericht Navi-System. Schweigen im Walde bei BMW Austria.

Nizza. Erfahrungsbericht Navi-System

30.06.2005, Kilometer: 37.111.

Wie ihr im Aprilbericht 2005 nachlesen könnt, habe ich mir ein Navigationssystem gekauft: Den Mobile Navigator, installiert auf einem Yakumo-PDA und somit leicht von einem Auto ins andere mitnehmbar. Ich hatte nun im Mai und Juni ausgibig Gelegenheit, diese spezielle Navigationslösung auf Herz und Nieren zu testen.

Die Zieleingabe in den PDA erfolgt wahlweise über den Pfad Land-Stadt-Straße oder direkt über die Karte im Display. Wenn die genaue Adresse des Ziels bekannt ist, ist natürlich die Variante 1 schneller und bequemer. Variante 2 mit Zieleingabe auf der Karte ist zwar übersichtlicher, aber der Aufbau der Kartengrafik ist relativ langsam: Je größer der Zoomfaktor ist, desto langsamer baut sich die Kartengrafik auf. Beim Zoomfaktor, bei dem auch kleine Nebenstrassen aufscheinen, dauert der Aufbau schon mal fünf bis zehn Sekunden. Dies ist dann ärgerlich, wenn man oft zoomen oder den Kartenausschnitt verschieben muss, da sich in beiden Fällen die Karte jedes Mal neu aufbaut.

Ist die Zieleingabe aber erst Mal erledigt und hat man die Navigation gestartet, geht die Kartenverschiebung (der Standort ist immer zentriert dargestellt und die Karte verschiebt sich entsprechend der Fahrtrichtung) ruckfrei und ohne Verzögerung vonstatten. Die Kartenansicht ist sehr übersichtlich, zusätzlich zeigt das Display auch Richtungspfeile und diverse Daten wie Ankunftszeit oder die verbleibende Entfernung zum Ziel.

Die Ansagen zur Richtungsänderung bei größerer Entfernung (zum Beispiel "in 300 Metern rechts abbiegen") erfolgen zeitgerecht, am Abbiegepunkt selbst kommt die Ansage aber meines Erachtens zu spät, da man an der Abbiegung dann schon fast vorbei ist (zum Beispiel die Ansage "in 50 Metern rechts abbiegen" erfolgt, wenn man schon 20 m vor der Abbiegung ist). Das hängt damit zusammen, dass das GPS-Signal immer ein bisschen "hinterherhinkt". Das bedeutet auf der Karte wird nicht der aktuelle Standpunkt angezeigt, sondern der Punkt, an dem man vor zwei bis drei Sekunden befunden hat.

DBei großem Kartenmaßstab kein Problem (zum Beispiel bei Autobahnfahrten), in der Stadt bei langsamerer Fahrt aber schon, da hier der Kartenmaßstab sehr klein ist und 50 Meter mehr oder weniger ein großer Unterschied beim Finden der richtigen Abbiegestraße ist. Hier ist die Anzeige der Fahrtroute auf der Karte ein großes Plus, das dieses GPS-Manko ausgleicht. Die Fahrtroute ist mit einem dicken blauen Strich auf der Karte eingezeichnet und so habe ich mich in der Stadt kurz vor dem Abbiegemanöver weniger auf die Ansagen als vielmehr auf die Karte verlassen. Trotzdem ist es mir am Anfang das eine oder andere Mal passiert, dass ich eine Straße zu früh oder zu spät abgebogen bin.

Diese Verzögerung im GPS-Signal tritt aber meines Wissens bei allen Navigationssystemen auf. Die Routenberechnung geht meiner Meinung nach recht rasch: Bei Routen mit mehr als 500 km und sechs Zwischenzielen dauerte die Berechnung vor Beginn der Navigation etwa zwei bis drei Minuten. Ab und zu wählt das System den kürzeren aber nicht unbedingt schnelleren Weg und lotste mich durch kleine Nebenstrassen zur Autobahnauffahrt statt der Hauptstrasse zu folgen. Das Ziel habe ich allerdings immer gefunden!

Zu Beginn meines Navi-Tests im April ist das System zwei Mal abgestürzt und musste neu gestartet werden. Ob dies am Yakumo PDA oder an der Navi-Software liegt, kann ich nicht beurteilen. Im wirklichen "Härtetest" (Einsatz in der Schweiz, Deutschland und Frankreich) war das System immer stabil, fiel nie aus und hat mir gute Dienste geleistet.

Mit dem Navi sicher durch die Straßen von Nizza.
Mit dem Navi sicher durch die Straßen von Nizza.

Hier noch einmal kurz die Plus- und Minuspunkte des Systems in der Praxis:

  • + Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • + Keine großen Ein- oder Ausbauarbeiten nötig
  • + Sehr gute Kartendarstellung
  • + Gut verständliche Ansage
  • + Stabile Navi-Halterung mit Saugnapf
  • - Anfangs Systemabstürze
  • - Kurz vor dem Abbiegen erfolgt die Ansage zu spät
  • - Teilweise Ansagen etwas verwirrend ("Bitte halb links abbiegen" obwohl es ein 90-Grad-Abbiegemanöver ist) — wer aber beim Fahren mitdenkt, hat damit kein wirkliches Problem
  • - Verwechslungsgefahr zwischen blauer Routenlinie und blauen Flüssen (vorallem wenn man entlang eines Flusses fährt). Die Routenlinienfarbe kann leider nicht geändert werden.

Fazit: Nach zwei Monaten mit dem Navi-System kann ich mir — vor allem in Städten — ein Fahren ohne Navigationssystem nicht mehr vorstellen. Der Komfort- und auch Sicherheitsgewinn ist sehr groß. Denn wer hat schon von jeder Stadt, in der man sich gerade befindet, eine detaillierte Straßenkarte im Auto mit. Mit dem Navi ist dies kein Problem. Man fährt einfach viel relaxter, da das System ganz Mitteleuropa kennt. Da reicht die Mitnahme einer einzigen Karte: Des Autoatlas mit dem europäischen Autobahnnetz zur besseren Übersicht bei der Planung der Route.

Schweigen im Walde bei BMW Austria

Ihr erinnert Euch noch an den Monatsbericht vom April 2005, in dem ich Euch von dem "meisterhaften" Kundenservice des Autohauses Unterberger erzählt habe? Ich bekam ja Ende April einen Anruf von BMW Austria, in dem mir die Dame versprach, sie würde sich der Sache annehmen und das Autohaus würde sich bei mir melden. Seit diesem Versprechen sind nun neuneinhalb Wochen vergangen. Das von mir prophezeite Ergebnis: Schweigen im Walde bei BMW. Kein Anruf. Kein Brief. Keine Email. Nichts. Ist mir ehrlich gesagt auch egal. Die Serviceintervallanzeige im Mini zeigt 5.500 km bis zum nächsten Service an. Wenn sich dahin bei mir niemand gemeldet hat, werde ich einen anderen BMW/Mini-HÄndler aufsuchen. Im Grunde ist die peinliche Sache mit dem "Youngtimer-Ersatzwagen" für mich nicht wirklich wichtig, es geht mir eher ums Prinzip. Wie ist es um das beworbene Premium-BMW-Service wirklich bestellt? Wir werden sehen …

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