Entquietschtes AutoIch habe es nicht mehr ausgehalten und bin während unseres Sommerurlaubes an der Ostsee in die Werkstatt gefahren, um die Bremsbeläge wechseln zu lassen. Also einen Termin gemacht und am vereinbarten Tag pünktlich um 8:00 Uhr auf den Hof gerollt. Bei der Abgabe des Wagens dann die Frage von der Werkstatt, wann wir den Wagen wieder abholen möchten. Ich bin irritiert, denn ich habe doch extra einen Termin für die sofortige Reparatur gemacht, oder? Irgendwie wußte offensichtlich die rechte Hand nichts von der linken, denn sooo früh am Morgen ist noch gar kein Mechaniker vor Ort. Meine Frau beginnt leise zu köcheln, ich frage sportlicherweise den geschätzten Ankunftstermin eines Bremsbelag-Wechselbevollmächtigten sowie einen geschätzten Endtermin für die Reparatur an. Mein Gegenüber bleibt freundlich und wirft demnächst und 9:15 Uhr in den Raum. Kurz nach halb neun geht es los, unser C5 kommt auf die Bühne und zwei große Pakete und zwei kleine Pakete werden zum Auto geschafft. Ich stelle mich neben den Mechaniker, der zwar nicht wirklich begeistert von meiner Direktüberwachung ist, aber auch nicht protestiert. Nach dem Abnehmen der Räder und der Demontage der inzwischen ziemlich abgenutzten Bremsbeläge frage ich, ob in die Bremsscheiben (die beiden großen Pakete) auch gewechselt werden sollen, obwohl die Bremsscheiben hinten noch gut in Schuß sind. Ja, das hätte ich doch so bestellt, auf dem Auftragszettel steht: Bremsen reparieren. Nach einer kurzen Diskussion und der Rückversicherung des Mechanikers bei seinem vorgesetzten Meister dürfen die Bremsbeläge in der Verpackung bleiben. Und wenn ich im November 2003 unsere derzeitige Standardwerkstatt als etwas profitorientiert bezeichnet habe, dann hat diese Werkstatt im hohen Norden die Lehren des real existierenden Kapitalismus im Detail studiert und verinnerlicht. Das Wechseln der Bremsbeläge hat 105 Euro gekostet, davon entfallen 70 Euro auf die Beläge (Teilenummer 425334). Beim letzten Wechsel bei 78.000 km hatten die Beläge noch 55 Euro gekostet (Teilenummer 425290), dafür war damals anderthalb mal soviel Zeit für die Reparatur vorgesehen. Ach ja, Zeit für die Reparatur, pünklich um 9:14 Uhr war übrigens der Austausch der Bremsbeläge beendet. Verfallsdatum überschrittenUnser C5 hat offensichtlich eine Bodenprägung mit einem Verfallsdatum. Mit Überschreiten der 150.000 km sind einige Macken hinzugekommen, die ich unter Altersmacken anrechne. Als erstes ging die Beifahrertür nicht mehr von innen auf, dann die separate Heckscheibe nicht mehr zu. Das Fenster der Beifahrerseite zeigte sich solidarisch und blieb beim Zufahren auf halbem Weg stehen. Da das nicht mein erster Citroën ist, kenne ich ein probates Mittel dagegen: Geduld und die Drohung mit dem Schrottplatz. Und wie erwartet zeigte sich unser Auto reuevoll und reparierte sich in Selbstheilung, von einem Tag auf den anderen ging alles wieder auf beziehungsweise zu. LampentesterNach den H7-Fabrikaten von GE (50.000 km), Osram (25.000 km), Bosch Daylight (40.000 km), Bosch 50% (30.000 km) kommt jetzt Philips zum Zuge. Der örtliche Baumarkt in Wismar konnte nur damit dienen und ich wollte im Urlaub nicht einäugig herumfahren. Die Reparatur war etwas schwierig, da ich auf dem Baumarktparkplatz keinen Internetanschluss auftreiben und somit nicht in meinen Aufzeichnungen nachschauen konnte. Musste die Spange nach rechts oder links geschoben werden? Erst die Spange und dann den Stecker lösen oder andersherum? Irgendwann passte alles und mal sehen, was die Holländer so für Lämpchen bauen. Anmerkung: Die oben angeführte Selbstheilung passt zeitlich prima mit dem Ausbau der Batterie und dem damit verbundenen Neustart der gesamten Elektronik zusammen. Aber ich glaube viel lieber an die Seele meines Autos … |