Grund für die Suche nach einem SUV. Kurze Vorauswahl. Gedanken und Bewertungen zum Mazda CX-5, Ford Kuga, Subaru Forester, Nissan Qashquai, Honda CR-V, Toyota RAV-4, Suzuki Grand Vitara, Skoda Yeti und VW Tiguan.

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Grund für die Suche nach einem SUV. Kurze Vorauswahl. Gedanken und Bewertungen zum Mazda CX-5, Ford Kuga, Subaru Forester, Nissan Qashquai, Honda CR-V, Toyota RAV-4, Suzuki Grand Vitara, Skoda Yeti und VW Tiguan.

Aktuelle Straße in einem ukrainischen Dorf nördlich von Kiew. Warum ich ein SUV will und mich für den Tiguan entschied

Warum ein SUV?

Zweimal im Jahr fahre ich mit meinem Auto in die Ukraine, um dort humanitäre Hilfe zu leisten (Kinder von Tschernobyl e.V. in Kierspe). Die Situation auf den Dörfern ist besonders schlimm.

Aktuelle Straße in einem ukrainischen Dorf nördlich von Kiew.
Das Bild zeigt eine aktuelle normale Straße in einem ukrainischen Dorf nördlich von Kiew.

Die Wege und "Straßen" sind dort wie bei uns vor 100 Jahren. Bei diesen und anderen Gelegenheiten habe ich mir schon mehrere Schäden am Unterboden und an den Schwellern geholt, die richtig Geld kosteten. Also sollte mein nächstes Auto hochbeiniger sein.

Ich begann damit, dass ich mir über Monate Autozeitschriften kaufte, um mich in das Thema einzulesen. Welche Konzepte gibt es? Worauf sollte man achten? Welche Unterschiede gibt es überhaupt zwischen den Marken?

Mich auf koreanische Modelle einzulassen, dazu war ich nicht bereit. Das war ein Bauchgefühl. Ich kann damit völlig daneben liegen, aber für Fahrten in die Ukraine möchte ich ein Auto haben, auf das ich mich auch gefühlsmäßig verlassen kann. Dazu gehören auch keine Fahrzeuge aus Italien und Frankreich; schon eher aus Tschechien. Nach früheren Opel-Erfahrungen kommt für mich auch kein Opel in Betracht, zumal die Politik von GM für mich undurchschaubar ist.

Also blieben die folgenden Autos, die ich in meine Wahl einbeziehen wollte: Mazda CX-5, Ford Kuga, Subaru Forester, Nissan Qashquai, Honda CR-V, Toyota RAV-4, Suzuki Grand Vitara, Skoda Yeti und VW Tiguan.

Mazda CX-5

Da ich seit zehn Jahren sehr gute Erfahrung mit Mazda gemacht habe, lag nichts näher, als mir den CX-5 anzusehen. Ich lieh mir also einen CX-5 AWD Automatik für ein paar Tage, um ihn ausgiebig zu testen. Besonders gut gefiel mir, dass der Mazda schon seit 2012 Euro 6 hat und es ärgert mich, dass die anderen Hersteller 2013 ein Auto neu oder stark geliftet auf den Markt bringen mit nur Euro 5 wenn für 2014 Euro 6 als Forderung ansteht.

Beim CX 5 lernte ich das dynamische Kurvenlicht zu schätzen und auch die Automatik gefiel mir sehr. Leider tut die straffe Fahrwerksabstimmung meinem Rücken nicht gut. Der Motor ist lebendig. Die Start-Stopp-Einrichtung funktionierte an der Ampel gut, nachdem ich mich etwas dran gewöhnt hatte. Ich konnte je nach Druck auf das Bremspedal bestimmen, ob der Motor ausging oder nicht. Das ist schon gut! Der Kofferraum ist zwar etwas kleiner als bei meinem aktuellen Mazda 5, aber müsste noch ausreichen. Schade, dass man die Rückbank nicht verschieben kann, um den Kofferraum etwas zu vergrößern.

Die Sitze sind okay und würden längere Reisen gut unterstützen. Leider ist bei meinem Mazda 5 nach 100.000 der Sitz bereits so verformt, dass die seitliche harte Schale im Unterbau in meinen Oberschenkel drückt. Ob der Sitz im CX-5 länger halten wird?

Ein bisschen gewundert hat mich die Elektronik. Der Warner beim unabsichtlichen Verlassen der Spur hat ein nicht wirklich nachvollziehbares Verhalten. Der Mazda hat einen Assistenten, der bis 30 km/h verhindern können soll, dass man auffährt. Außerdem hatte das Testfahrzeug einen Parkassistenten. Komisch, dass beide Assistenten nicht warnten oder sogar verhinderten, dass ich beim Parken langsam vorn gegen eine Bruchsteinmauer fuhr. Die elektronischen Assistenten brauchen selbst noch etwas Unterweisung.

Ford Kuga

Leider war es dem Autohaus in Gummersbach nicht möglich, mich mit einem Kuga fahren zu lassen, weil die Temperatur schon winterlich war und man keine Winterreifen für das Auto hatte. Hmmmm. Leider war man auch beim Autohaus in Wipperfürth nicht in der Lage, mir einen Kuga mit Automatik für eine Probefahrt innerhalb von zwei Wochen zur Verfügung zu stellen.

Na gut. Damit fiel der Kuga erst mal aus. Diese Entscheidung fiel mir leicht, weil der Kuga kein Kurvenlicht hat und er mir innen optisch nicht gefiel. Außerdem ist seine Bodenfreiheit deutlich geringer als beim Mazda, Yeti und Tiguan.

Subaru Forester

Leider bietet Subaru beim Diesel kein Automatikgetriebe an. Das möchte ich diesmal aber unbedingt haben. Somit fällt der Forester aus und ich habe ihn mir nicht weiter angesehen.

Nissan Qashquai

Der TÜV-Report erwähnt, dass die Fahrwerksbauteile wohl etwas unterdimensioniert sind und auf meinen Fahrten in die Ukraine will ich das nicht selbst testen. Irgendwie ergab es sich auch nicht, ihn zu fahren und so unterließ ich eine nähere Prüfung.

Honda CR-V

Das Auto fährt sich sehr gut, die Automatik gefällt mir auch recht ordentlich. Die Fahrwerksabstimmung ist nicht viel anders als im CX-5 auch. Leider sind die Sitze für mich zu kurz und zu schmal. Die Sitzposition war so gerade noch passend, aber nicht wirklich gut. Man könnte zwar sogar die Sitzneigung einstellen, aber nur, wenn man die höchste Ausstattungsvariante wählt.

Die Bodenfreiheit ist deutlich geringer als beim CX-5. Mir gefiel zwar, dass der Boden komplett geschlossen ist, aber diese Abdeckung ist aus Kunststoff. Da ich mir bei meinem Mazda 5 schon öfter Schäden an Metallabdeckungen am Unterboden geholt hatte, traue ich schon gar keiner Kunststoffschale mehr. Trotzdem verwarf ich ihn noch nicht endgültig.

Toyota RAV-4

Der RAV-4 hat zwar einen sehr großen Kofferraum, aber die Bodenfreiheit ist ebenfalls deutlich geringer als ich das erhoffe. Die Tests in den Zeitschriften schrieben ihm die schlechtesten Bremsen zu. Ich hatte daher zwar nicht den Drang, ihn näher zu untersuchen und zu fahren, aber schließlich hat er die beste Langzeitzuverlässigkeit. So verschob die intensivere Beschäftigung mit ihm ans Ende meiner Prüfungen. Letztlich traf ich meine Entscheidung ohne ihn näher angesehen zu haben.

Suzuki Grand Vitara

Den Suzuki Grand Vitara hatte ich vorher mal zwei Tage lang gefahren, während mein Mazda 5 in der Werkstatt zur Inspektion war. Der gefiel mir schon wegen des relativ rauen Motors nicht. Irgendwie fühlte ich mich in ihm auch nicht wohl, ohne dass ich sagen könnte, woran das lag. Ich hatte auch nicht darauf geachtet, weil ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht konkret auf Autosuche befand.

Skoda Yeti

Der Yeti ist ein richtig gutes Auto und die Fahrwerksabstimmung gefällt mir gut. Der Wagen ist lebendig, das DSG ist prima. Die Variabilität des Kofferraums ist gut und er vermittelt ein gutes Gefühl. Leider konnte ich überhaupt keine ordentliche Sitzposition finden und die Sitze sind auch recht kurz und schmal. Wenn ich den Sitz so eingestellt hatte, dass ich mit den Pedalen gut klar kam, dann ließ sich das Lenkrad nicht ausreichend weit herausziehen und ich musste die Arme strecken, um es zu erreichen. Damit kam ich einfach nicht klar. Allein das war der Knackpunkt.

VW Tiguan

Als ich mich als Letzten in den Tiguan setzte und damit eine Probefahrt machte, war es wie eine Offenbarung. Der Sitz passte. Die Position war sofort gefunden. Das adaptive Fahrwerk in Komfort-Abstimmung übertraf alle anderen, die ich getestet hatte. Das DSG fühlt sich super an.

Aber der Preis! Ich hatte mir den Wagen im online-Konfigurator zurechtgebastelt und dann stand da ein Preis von deutlich über 40.000 €! Grausam! Das war auch der Grund, warum ich ihn als Letzten fuhr. Ich war davon ausgegangen, dass ich ihn sowieso nicht bezahlen wollen würde und ich wollte die Händler nicht unnötig beschäftigen.

Entscheidung

Schließlich fiel die Entscheidung zwischen dem CX-5, der in noch besserer Ausstattung deutlich preiswerter zu bekommen war und dem Tiguan mit seinem adaptiven Fahrwerk. Es fällt mir nicht leicht, mich von Mazda und von meiner Werkstatt Wuttke zu verabschieden, aber meine Wahl fiel auf den Tiguan.

Dies geschah letztlich wegen des Fahrwerks und weil ich den relativ kleinen Kofferraum für meinen speziellen Bedarf durch Verschieben der Rücksitze so weit vergrößern kann, dass er ausreicht. Mir ist wichtig, dass ich bei meiner Reise durch osteuropäische Länder nicht zu viele begehrliche Blicke auf den Inhalt meines Kofferraums werfen lassen muss, denn sonst hätte ich das Problem ja mit dem Umlegen der Rücksitzlehnen lösen können.

Preis

Jetzt ging es noch um den Preis. Wie bekam ich den in erträgliche Regionen? Neuwagen, Jahreswagen, oder EU-Reimport? Ich wollte den Wagen da kaufen, wo ich ihn auch pflegen und warten lassen kann, also irgendwo in der Nähe. Da kamen die Firmen Bongen in Wipperfürth, Knabe in Kierspe und Schmidt in Meinerzhagen in Frage. Alle drei Händler gaben sich Mühe, mich als Kunden zu gewinnen. Geschafft hat es das Autohaus Knabe mit dem deutlich günstigsten Angebot in Verbindung mit der Inzahlungnahme meines Mazda 5.

Anscheinend sind die Händler zum Jahresende zu größeren Zugeständnissen bereit, so dass ich den Vertrag schließlich kurz vor Weihnachten unterschrieb. Die Ausstattung meines Tiguan finden Sie im folgenden Kapitel.

Ausstattung meines Tiguan

Ich brauche weder Chrom noch Leder, aber technisch möchte ich eine gute Ausstattung. Ich brauche an der Ampel keinen Start mehr zu gewinnen und ich bin auch nicht ständig mit einem Wohnwagen oder vollem Anhänger unterwegs, aber ich fahre viele Kilometer. Ich entschied mich daher für den 140 PS  TDI mit BlueMotion Technologie.

Da ich nicht weiß, wie lange mir das Schneeschaufeln auf meiner steilen Garageneinfahrt im Sauerland noch Freude macht, will ich mal die 4motion-Version erproben.

Da ich mit zunehmendem Alter merke, dass mir in den Kurven am Innenrand Licht fehlt, habe ich mich für Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht entschieden. Ich habe mir daher den Tiguan in der folgenden Konfiguration bestellt:

Konfiguration
Ausstattung Listenpreis Euro
Tiguan Trend & Fun 4Motion BlueMotion Technologie 2,0 l TDI 103 kW (140 PS) 7-Gang-DSG 32.575
Reflexsilber Metallic, innen Titanschwarz 530
RHZ Radio RCD 510 500
PAD Ablagenpaket 140
WDD Adaptive Fahrwerksregelung DCC 1.115
PAP Ambientepaket 37
1D4 Anhängevorrichtung manuell anklappbar 845
1S1 Bordwerkzeug und Wagenheber 0
PFX Gepäckmanagement-Notrad-Paket 240
0NA Entfall der Schriftzüge für die Modell- und Motorbezeichnung 0
PAG Geschwindigkeitsregelanlage mit Müdigkeitserkennung 230
9AK Klimaanlage "Climatronic" 370
WKS Komfortsitze vorn 270
PAM Mittelarmlehne vorn 150
9ZB Mobiltelefonvorbereitung 300
7X5 Parklenkassistent "Park Assist" inklusive ParkPilot 755
Ka2 Rückfahrkamera "Rear Assist" 395
P14 Spiegelpaket 350
WW1 Winterpaket 300
WXE Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht und LED-Tagfahrlicht 1.350
Überführungskosten 690
Zulassungskosten 150
Summe 41.292
Nachlass -5.592
endgültiger Preis 35.700

Der Händler ist die Autohaus Knabe GmbH in Kierspe.

Ausstellungshalle des Autohauses Knabe in Kierspe.
Beim Autohaus Knabe in Kierspe habe ich mein Auto bestellt.

Ich bin gespannt, ob die Reifenkontrollanzeige in dem Tiguan verbaut sein wird. Der Händler war erstaunt, als ich behauptete, dass die automatisch dazu gehörte. Er wollte sich noch mal erkundigen, tat das aber nicht mehr. In der Übersicht in der Preis- und Ausstattungsliste ist diese Kontrollanzeige in der Ausstattung des Trend & Fun aufgeführt. Das ist die Liste, die ich von meinem Händler erhielt.

In dem Werbeprospekt "Tiguan Das Auto" vom Oktober 2013 wird auf Seite 26 behauptet, dass dies eine Sonderausstattung sei. Jetzt warte ich mal schmunzelnd ab. Natürlich berufe ich mich auf die offizielle Ausstattungsliste, die mir der Händler gab.

Warum ich mich für die Ausführung Trend & Fun entschied und nicht für Sport & Style?

  • Die im Sport & Style verbauten Sportsitze drücken mir bei meiner etwas ausladenden persönlichen Bauweise in den Oberschenkel, was bei langer Fahrt unangenehm ist.
  • Die größere Felge reduziert mir den Querschnitt des Reifens, den ich aber auf den Schlaglochstrecken der Ukraine vorsichtshalber so groß wie möglich haben möchte.
  • Bis auf wenige Kleinigkeiten ist die von mir gewählte technische Zusatzausstattung auch bei der teureren Ausführung nicht vorhanden. Darum lohnt sich der Mehrpreis für Sport & Style für mich nicht. Ich bekomme sowieso jedes Mal einen Schock wenn ich mir bewusst mache, dass ich mir für 36.000 € ein Auto kaufe.

Ich habe auch auf das VW-Navi verzichtet, weil ich mit meinem Becker Professional 50 sehr zufrieden bin. Das hilft mir sogar in Osteuropa einschließlich der Ukraine Hotels und Tankstellen zu finden und ich habe kostenlos regelmäßige Kartenupdates. Zusätzlich habe ich dafür einen Fernbedienungsknopf, so dass ich es wie einen Festeinbau bedienen kann. Jetzt gilt es nur, einen geeigneten Platz dafür zu finden und die Kabel geschickt zu verlegen.

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