Problemlose Technik, störende Reflexion des hellen Armaturenbrettes, geringe Windgeräusche, gutes Abrollverhalten auf Kopfsteinpflaster, sehr guter akustischer Abrollkomfort, etwas nervöser Geradeaus-lauf, hakelige Schaltung, perfekte Rückspiegel.

Archiv Peugeot 308
Monatsberichte 2008

Monatsbericht Juli 2008


Sie sind hier: Archiv >> Peugeot 308 >> Monatsberichte >> 2008 >> Monatsbericht Juli 2008
Zum nächsten Artikel. Monatsbericht August 2008

Problemlose Technik, störende Reflexion des hellen Armaturenbrettes, geringe Windgeräusche, gutes Abrollverhalten auf Kopfsteinpflaster, sehr guter akustischer Abrollkomfort, etwas nervöser Geradeaus-lauf, hakelige Schaltung, perfekte Rückspiegel.

Die doppelte Türdichtung. Der Alltag kehrt ein

Kilometer: 1.550.

Nach naturgemäß anfangs etwas vorsichtigerer Bewegung des Fahrzeugs kehrt so mit etwa 1.000 km der Normalbetrieb für meinen 308 ein. Bremsen und Reifen greifen jetzt gut. Kein Quietschen, kein Ruckeln, kein Ziehen. Die Räder halten ihre Luft. Ölverbrauch ist nicht messbar. Der Kofferraum wird mit Kisten und Kästen beladen, Mitfahrer steigen ein und aus und es geht über gemütliche Landstraßen, städtisches Kopfsteingepflaster und flotte Autobahnabschnitte. Mein 308 zeigt sich unauffällig.

Sitzungsprotokoll

Der gute erste Eindruck von den Vordersitzen bestätigt sich. Ich verstelle gelegentlich die Sitzhöhe, meine Frau schiebt das Gestühl ein wenig vor und ich wieder zurück. Die Lenkradhöhe und -tiefe hat eine gute Position eingenommen.

Die Mittelarmlehne ist eine echte Offenbarung gegenüber derjenigen unseres 307 SW. So wie sie ist, bin ich zufrieden. Gelegentlich ziehe ich sie bei Langstreckenfahrt etwas nach vorne. Die Höhe passt, sie ließe sich aber auch noch höher einstellen. Meine Sonnenbrille lege ich in die entsprechend ausgeformte Mulde in der Mittelablage zwischen den Sitzen. Die Groschenablage davor nimmt den Einkaufswagen- und Parkchip auf. Die Sonnenbrillenklappe oben links am Dachholm ist mir zu kompliziert zugänglich.

Das Fach unter dem Radio ist die Heimat des Fahrtenbuches, dasjenige unterm Ascher nutze ich als kurzfristige Ablage für Krimskrams. CDs mit Hüllen passen prima unter die Mittelarmlehne.

Schon im 307 gefiel mir das große Handschuhfach und auch im 308 ist es wieder gut geeignet, Flaschen einigermaßen kurvensicher und trotzdem gut zugänglich und gekühlt unterzubringen. Der Trick dabei ist die spezielle Aussparung im Handschuhfachdeckel, der die Flasche ausgerichtet hält. Bei Ausflügen ein sehr praktisches Detail.

Die sonstige Bedienung der Armaturen, Hebel und Elektronik ist ohne Rätsel. Alles funktioniert wie es soll. Der Klimaautomat verrichtet seine Arbeit unauffällig. Meine Frau nutzt die getrennte Temperatureinstellung gerne für sich.

Radiowellen

Das Radio RD4 erfreut mich durch seine simple Bedienung. Die Empfangseigenschaften scheinen recht ordentlich zu sein. Ebenfalls besser als beim 307 klingen die serienmäßigen Lautsprecher. Besonders angenehm empfinde ich die gute Sprachverständlichkeit, und meine Lieblingsmusik klingt sowohl leise als auch laut zufriedenstellend. Sieht so aus, als würde ich das JBL-Kit nicht vermissen.

Leider ist die iPod-Unterstützung in den Tiefen der "Features" verborgen. Immerhin funktioniert es, wenn auch nur mit höchstens 99 Titeln pro Ordner. Mit USB-Stick klappt es ebenfalls gut. Bedienungsmäßig am besten finde ich allerdings die Handhabung der MP3-CD. iPod und USB wirken wenig ausgereift, aber es funktioniert. Einen CD-Wechsler vermisse ich nicht. Dieses mechanisch aufwendige und Platz fressende Zubehör hat sich wohl überlebt.

Spiegelfechtereien

Einen Haken habe ich doch noch zu vermelden. So gut mir das Interieur in irazu-graubeige gefällt, das helle Armaturenbrett reflektiert doch recht deutlich in die sehr schräge Windschutzscheibe, übrigens auch der davor liegende schwarze Teil.

Prima finde ich dagegen die beiden Außenspiegel.

THP — Die gerührte Turbine

Mittlerweile bin ich froh, auf meinen Verkäufer gehört zu haben. Der kam immer wieder auf den 150 THP zurück. Mit dieser Maschine bin ich bisher sehr zufrieden. Ich fahre gerne im höchstmöglichen Gang und das Fünfganggetriebe erlaubt es, bereits bei Stadttempo mit 1.200 Touren im fünften Gang dahinzugleiten, wo immer das möglich ist. Beim Herausbeschleunigen am Ortsende ist selbst bei leichter Steigung kein Herunterschalten nötig. Der 1,6 l-Turbomotor zieht wirklich schön durch — schaltfaules Fahren macht damit richtig Spaß. Flottes Fahren auf der Autobahn und sicheres Beschleunigen auf der Einfädelspur oder beim Überholen machen Spaß.

Alle genannten guten Eindrücke treffen zu, wenn der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat. Im Kaltlauf kommt es dagegen schon mal zu kleinen Verschluckern beim Schalten und das Beschleunigen wirkt nicht ganz so geschmeidig — nun ja.

Nicht ganz so zufrieden bin ich mit dem Rührwerk — Verzeihung, der Schaltung. Zu lange Wege und etwas indifferent. Nicht wirklich schlimm, aber doch verbesserungswürdig.

Leises Säuseln

Als maximale Geschwindigkeit hatte ich bisher Tempo 200, was der Wagen auch flott erreicht. Dabei gefällt mir besonders gut, dass das Fahrgeräusch sehr moderat bleibt. Die Maschine ist bei hoher Drehzahl akustisch hell, präsent aber nicht etwa unangenehm laut oder gar dröhnig. Bei meinen anderen Fahrzeugen wurde der Motor immer schnell vom Windgeräusch überdeckt. Das ist bei meinem 308 nicht so. Das Windgeräusch nimmt natürlich mit höherem Tempo zu, bleibt aber eher im Hintergrund. Besonders gut finde ich dabei, dass es gleichmäßig rauscht. Man hört kein Zischen oder Wirbeln — es rauscht einfach nur etwas. Selbst bei starkem Seitenwind ändert sich das kaum. Ein Grund dafür dürfte die recht sorgfältige, teils doppelte Abdichtung der Türen und der Heckklappe sein. Prima Peugeot!

Die doppelte Türdichtung .
Die doppelte Türdichtung .

Zusätzliche Dichtung der Heckscheibe.
Zusätzliche Dichtung der Heckscheibe.

Fahrwerkskünste

Das Löwen-Fahrwerk kann ich täglich mit unserem Scénic II und dem 107 vergleichen. Ganz besonders gut gefällt mir das geschmeidige Abrollen auf Kopfsteinpflaster. Unterschiedliche Fahrbahnoberflächen wie Asphalt oder Beton führen kaum zu Geräuschänderungen. Das Fahrwerk scheint akustisch recht gut entkoppelt zu sein.

Beim Federungskomfort würde ich mir dagegen das "französischere" Verhalten wie beim Scénic wünschen. Natürlich läge der Wagen dann nicht mehr so straff auf der Straße, vor allem in Kurven. Ich pflege eher den gemäßigten Fahrstil. Da spielen so Dinge wie hohe Querbeschleunigung nicht die tragende Rolle. Gleichwohl macht mir das Fahrwerk im Zusammenspiel mit dem temperamentvollen Motor schon Spaß und die vielen neuen Kreisverkehre wollen ja auch "bezwungen" werden.

Der Geradeauslauf auf der Autobahn könnte nach meinem Geschmack etwas besser ausfallen. Der Wagen läuft nicht etwa Spurrillen nach, aber das Zusammenspiel mit der Lenkung ist dabei nicht ganz optimal. Als Maßstab — man möge mir das nachsehen — nehme ich jetzt mal den des Citroën CX her. Der konnte aber hauptsächlich genau dieses — geradeaus fahren.

Verbrauchsschätzeisen

Zu Beginn habe ich den Wagen vorsichtig gefahren und nach und nach lege ich wieder mein gewohntes Fahrverhalten an den Tag. Bei meinen Dieseln habe und hatte ich immer das Gefühl, dass die Höhe des Spitzenverbrauches begrenzt sei. Der 150  THP dagegen nimmt sich bei abgeforderter Leistung, was er eben braucht. Gut, dass das im Durchschnitt dann doch nicht so schlimm aussieht.

Mein Fahrprofil sieht quer über alle bisherigen Tankstops immer etwa wie folgt aus: 150 km Kurzstrecke/Stadt, 150 km Landstraße mit Ortschaften, 300 km zügig gefahrene Autobahn teils mit Tempolimit 120 km/h.

Der Bordcomputer entpuppt sich als Verkaufsagent von Peugeot und zeigt am Ende der Tankfüllung zum Beispiel freundliche 7,9 l/100 km. Die Wahrheit folgt anschließend beim Bezahlen der Tankrechung. Dann werden schon mal 8,9 l/100 km draus. Der Minimalwert bei einer Landstraßenfahrt hinter LKWs und gelegentlichen Überholmanövern lag bisher bei 5,2 l/100 km laut Bordcomputer, mein Maximalwert etwa 10,0 l/100 km. Insgesamt schätze ich den Verbrauch der gebotenen Leistung entsprechend als zwar hoch aber nicht zu hoch ein. Hier sind die Dieselchen doch etwas freundlicher zum Geldbeutel. Wie schon beim Kaufentscheid erwähnt, werde ich aber nicht genügend Kilometer zurücklegen, damit der Dieselaufpreis zurück kommt.

Fazit

Kilometer: 1.550.

Mein 308 macht alles so, wie es sein soll und leistet sich bisher keine technischen Macken oder Schwächen. Im Gegenteil, speziell den Geräuschkomfort des Peugeot finde ich wirklich hervorragend und der 150  THP macht Freude bei angemessenen Kosten. Vielleicht kann man dem "Ordinateur" das Übertreiben abgewöhnen?

Durchschnittsverbrauch nach BC 7,9 l/100 km, real 8,9 l/100 km.

Seite drucken.  Seite drucken  Zum nächsten Artikel. Monatsbericht August 2008