Makeup. Die Vielseitige im Einsatz. Neue Erfahrungen mit Erdgas. Nachrichten aus dem Motorraum.

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Monatsbericht Oktober 2002


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Makeup. Die Vielseitige im Einsatz. Neue Erfahrungen mit Erdgas. Nachrichten aus dem Motorraum.

Makeup

Anfang des Monats bekam unsere Multipla erst mal ein Makeup verpasst, wie es sich für eine Weiblichkeit gehört. Ja, sie haben richtig gelesen, unser Auto ist eine "Sie". Multipla ist ein weibliches Wort und bedeutet soviel wie "die Vielseitige". Eingefleischte Multiplafans sprechen von ihrer Multipla, nehmen wir es zur Kenntnis.

Das Makeup besteht aus beidseitigen dezenten Aufklebern mit dem Stadtwerkelogo sowie dem Schriftzug "Ich tanke Erdgas". Das Ganze spült noch mal einen kräftigen Schwall Euros in die Kasse.

Ansicht der Aufkleber. Ansicht der Aufkleber.
Ansicht der Aufkleber.

Wenn man den unvermeidlichen Wertverlust außer Acht lässt, ist der Betrieb eines Erdgasautos im ersten Jahr nahezu kostenlos. Jedenfalls hier in Düsseldorf. Aber auch andere Städte und Kreise fördern kräftig Erdgasautos.

Die Vielseitige im Einsatz

Ihre Vielseitigkeit konnte die Multipla in diesem Monat durch diverse Transporte von sperrigen Teilen beweisen. Der Kofferraum mag zwar klein sein, aber mit wenigen Handgriffen lassen sich die gewünschten Platzbedarfe herstellen.

Kofferraumvolumen des Multipla bei ausgebauten Rücksitzen. Sperrige Säcke lassen sich im Multipla problemlos transportieren.
Kofferraumvolumen des Multipla bei ausgebauten Rücksitzen und Transport sperriger Säcke mit vorgeklappten Rücksitzen.

Auch die Autobahntauglichkeit konnte auf einer Dienstfahrt nach Halle (Westf.) wieder getestet werden. Als "Bipower"-Fahrer gewöhnt man sich schnell an die Behäbigkeit der Multipla in Sachen Beschleunigung. Man fährt halt entsprechend, sprich defensiv. Ich hatte Gelegenheit bis 140 km/h zu beschleunigen, bevor der Verkehr einen wieder auf 100-120 km/h herunter holte. Bei 140 km/h wird es zwar lauter im Innenraum, es hielt sich aber in Grenzen. Im Verkehr mit zu schwimmen bereitete mir keine Probleme.

Neue Erfahrungen mit Erdgas

Als Erdgasfahrer ist man ja als Pionier und Exote schon einiges gewöhnt. Das man das Medium Erdgas nur mit Kenntnissen der Physik der Gase verstehen kann, ist gewöhnungsbedürftig. Muss man natürlich nicht, voll tanken wie bisher und wieder tanken, wenn der Tank leer ist, reicht aus. Aber es gibt ein Phänomen das anscheinend sich nur bei kälteren Temperaturen bemerkbar macht, obwohl es im Sommer auch existiert.

Was war passiert?

Eines Nachmittags getankt und den Wagen laut LED-Anzeige mit vollem Tank Gastank geparkt. Die Nachttemperaturen sanken bis auf 4 Grad Celsius ab. Am nächsten Morgen den Wagen gestartet und die erste LED war erloschen. Die erste LED erlischt normalerweise nach 50 bis 60 km Fahrt, nur der Wagen hatte sich über Nacht definitiv nicht bewegt.

Da an diesem Tag die Fahrt nach Halle anstand, wusste ich schon, dass ich den Gastank ziemlich ausreizen musste. Mit dem letzten "Gasfurz" wurde die heimische Tankstelle angelaufen und die gewohnte Menge Gas getankt, die dem fast leeren Tank entsprach. Am nächsten Tag war wieder die erste LED erloschen.

Des Rätsels Lösung lautet so.

Beim Tankvorgang erwärmt sich das Gas und dehnt sich dabei aus. Dann folgt die Phase der Abkühlung auf Außentemperatur. Beim Abkühlen zieht sich das Gas zusammen und der Druck fällt. Je kälter es wird, um so mehr fällt der Druck und kann das Erlöschen der ersten LED bewirken. Andererseits kann man jetzt trotz vollem Tank nochmals tanken, so zwischen zwei bis drei Kilogramm. Es wäre interessant zu wissen, wie oft man diesen Vorgang wiederholen kann, bis der Tank tatsächlich voll ist. Vereinfacht heißt das, dass im Sommer etwas weniger und im Winter etwas mehr Gas in den Tank gefüllt wird.

Nachrichten aus dem Motorraum

Das letzte Mal hatte ich den Ölstand im August vor dem Urlaub kontrolliert. Bis dahin hatte ich keinen Ölverbrauch festgestellt. Ende Oktober fiel mir siedendheiss der Ölstand wieder ein. Die Messung ergab fast eine Halbierung des Öls nach etwa 3.600 km. Ist das normal?

Da der Motorraum nun offen war, habe ich auch gleich die Vorratsbehälter für die diversen Flüssigkeiten überprüft. Alles war im grünen Bereich. Nur der Behälter mit Bremsflüssigkeit war von aussen total mit Derselbigen verdreckt.

War da was undicht? Behälter wurde von aussen gereinigt. Am nächsten Tag der selbe Zustand. Das machte mich stutzig und ich beschloss zur Fiat-Vertretung zu fahren. Dort gab es dann zwei Entwarnungen. Der Ölverbrauch ist für einen Neuwagen normal und pendelt sich bei 5.000 bis 6.000 km auf Normalbedingungen ein. Hoffentlich.

Der verschmutzte Bremsflüssigkeitbehälter ist auch normal, so die Erklärung des Servicemenschen. Vom Werk aus wird der Behälter randvoll gefüllt, um eventuelle Luftblasen im System aus zu gleichen. Bei niedrigem Füllstand besteht die Möglichkeit, das die Sensoren für abgenutzte Bremsklötze zu früh anschlagen. Dadurch tritt etwas Bremsflüssigkeit durch das Belüftungsloch aus. Mit der Zeit hört das auf.

Liebe Fiat-Techniker ich nehme diese Aussage erst mal zur Kenntnis. Elegant finde ich diese Lösung aber nicht. Ich persönlich habe ein ungutes Gefühl, wenn sich Hydraulikflüssigkeiten außerhalb ihres vorgeschriebenen Systems befinden.

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