Erste Kontakte mit Erdgas. Der Innenraum. Das Äussere. Fahrkomfort.

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Monatsbericht Juli 2002


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Erste Kontakte mit Erdgas. Der Innenraum. Das Äussere. Fahrkomfort.

Seitenansicht meines Multipla. Erste Kontakte mit Erdgas

Ich beginne den Julibericht mit einem Rückblick auf die letzten Juni Tage. Wir hatten den Multipla mit halbvollem Benzintank und mit fast leerem Gastank übernommen. Die erste Massnahme war daher den Gastank oder genauer gesagt die Gasflaschen zu füllen, denn schließlich wollten wir mit Erdgas fahren und nicht mit Benzin.

Also, frohen Mutes die nächste Erdgastankstelle angefahren und an der Kasse nach der Tankkarte gefragt. Zur Erklärung für die Nichtgasfahrer sei gesagt, Erdgaszapfsäulen werden fast immer mit Tankkarten betrieben. Warum das so ist, kann ich auch nicht sagen.

Wie dem auch sei, wir fragten nach der Tankkarte. Vom Tankwart kam die lapidare Antwort "Tut mir leid, ist mal wieder kaputt".

Nun ja kann ja mal passieren, also auf zur nächsten Erdgastanke in Neuss. Dort kann man das Praktische mit dem Angenehmen verbinden und im Einkaufcenter nebenan auch gleich Einkaufen.

An der Tankstelle das selbe Spiel mit fast dem selben Ergebnis. Diesmal war die Zapfsäule in Ordnung, dafür war die Tankkarte defekt. Wieder kein Gas. Die Einkäufe erledigt und mit gelber Reserveleuchte die Tankstelle im Düsseldorfer Norden angesteuert. Inzwischen waren wir ziemlich gefrustet, aber gut zu wissen, dass noch ein Benzintank vorhanden ist.

Dritter Versuch Gas zu tanken und es klappte. Mit freundlicher Unterstützung einer Angestellten sich das Handling erklären lassen. Im Prinzip lässt sich Erdgas genauso leicht tanken wie herkömmlicher Kraftstoffe. Das Andocken des Zapfschlauchs an den Füllstutzen will geübt sein, schließlich wird mit 200-230 bar Druck getankt. Unter teilweise lauten Zischen und Pfeifen wurden knapp 27 kg Gas in den Tank gedrückt.

Die Entschädigung für die voran gegangenen Probleme kam beim Bezahlen. Eine Gastankfüllung beim Multipla Bipower kostet in Düsseldorf so um die 13 Euro und reicht im Schnitt für 450 km.

Der Innenraum

Was einem sofort auffällt, ist der geräumige Innenraum mit den grossen Panoramafenstern, die eine fast ungehinderte Rundumsicht gewährleisten. Insbesondere unsere Tochter geniesst es, wenn sie auf dem hinteren mittleren Sitz thront und dabei freie Sicht nach vorne durch die grosse Windschutzscheibe hat. Die Lehne des mittleren Vordersitzes ist umgeklappt, sodass eine Ablage mit Öffnungen für Getränkedosen entsteht.

Auf den ersten Fahrten ist die Breite des Multipla gewöhnungsbedürfig, mit 1,87 m ist er einer der breitesten Pkws. In engen Nebenstrassen mit Gegenverkehr machte sich erst mal ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend breit, aber nach ein paar Tagen hatten wir uns an die Außenmaße gewöhnt.

Zurück zum Innenraum. Der Instrumentenblock in der Mitte des Armaturenbretts sieht etwas deplaziert aus, erweist sich aber als praktische Erfindung. Alle Bedienelemente sind de facto neben der rechten Hand und die muss sich nicht weit Lenkrad entfernen. Die Anzeigen sind auch beim Geradeausblick fast ständig im Blickfeld. Dieses liegt wohl in der Geometrie des Auges begründet oder Ergonomie lass grüssen.

Ansicht der Armaturen.
Ansicht der Armaturen.

Die Außenspiegel lassen sich per Knopfdruck einklappen (sehr praktisch in engen Straßen), einstellen und geben eine gute Sicht nach hinten.

Der Kofferraum ist zum Verhältnis zu der Autolänge klein ausgefallen, reicht aber zum wöchentlichen Grosseinkauf einer dreiköpfigen Familie aus. Die hinteren Sitze lassen sich mit wenigen Handgriffen um-, wegkippen oder ganz ausbauen, so entsteht ein variabler Kofferraum der allen Ansprüchen genügen sollte.

Was störend ist, das dass Reserverad im Kofferraum liegt. Durch die unterflurige Anbringung der Gasflaschen ist es nach oben gewandert.

Blick in den Kofferraum des Fiat Multipla.
Blick in den Kofferraum des Fiat Multipla.

Die hohe Sitzposition bringt ein bequemes Ein- und Aussteigen mit sich.

Blick durch die geöffnete Fahrertüre auf die roten Vordersitze.
Blick durch die geöffnete Fahrertüre auf die Vordersitze.

Das Äussere

Was soll man zum Aussehen eines Multipla sagen? Immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Ich beschreibe hier mal die Reaktionen im Bekannten- und Freundeskreis als wir kund taten, wir kaufen einen Multipla Bipower. Es kamen die typischen Antworten wie:

FIAT? Kauft bloss keinen Fiat, die stehen mehr in der Werkstatt als auf der Straße. Schau mal in die Pannenstatistik usw. Meine Antwort war, wieso kaufen dann immer noch Leute Fiat bzw. wieso gibt es die Marke Fiat überhaupt noch, wenn sie so schlecht ist?

Schweigen oder Achselzucken (alte Vorurteile?)

Multipla? Es wurde ernsthaft an unseren Verstand gezweifelt. Das hässliches Ding wollt ihr kaufen? Also, als Familienauto würde ich den xyz kaufen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Klar ein Ferrari oder Lamborghini sieht natürlich eleganter aus als ein Multipla, aber hässlich? Nein, eher ungewöhnlich, fällt im Einheitsbrei der Windkanalautos auf.

Als dann das Corpus delicti in der Garageneinfahrt stand und die ersten Besichtigungen stattfanden, kam erstaunliches zu Tage. Fast alle die etwas gegen den Multipla gesagt hatten, mussten zugeben, den Wagen noch nie näher gesehen zu haben und waren angenehm überrascht.

Seitenansicht des Fiat Multipla.
Seitenansicht des Fiat Multipla.

Auch hier wurde wieder in alten Bahnen gedacht.

Bipower = Erdgas? Da kann ich nur sagen "Bedenkenträger deutscher Autofahrer". Entweder kannte man das Thema "Erdgasauto" nicht oder man wollte sich nicht damit befassen. Selbst nach intensiven Diskussionen über dieses Thema und dem Nutzen für die Umwelt, ganz zu schweigen vom eigenen Kostenvorteil, die Skepsis überwiegte.

Anscheinend ist nur eine Minderheit bereit neue Wege zu gehen.

Fahrkomfort

Um es gleich vorne weg zu sagen, für sportlich veranlagte Autofahrer ist ein Bipower nicht das richtige Auto. Wenn im Gasbetrieb 92 PS die rund 1.500 kg Multipla bewegen, kommt ein wenig Gemütlichkeit auf. Im Stadtverkehr merkt man davon wenig, dafür um so mehr auf der Autobahn. Beim Beschleunigen braucht ein Bipower halt seine Sekunden um auf Geschwindigkeit zu kommen.

Die optimale Reisegeschwindigkeit liegt zwischen 100 und 130 km/h, bei höheren Geschwindigkeiten ist es im Innenraum deutlich lauter und der Multi bekommt Durst. Bei eben genannten Geschwindigkeiten schafft man ohne weiteres einen Gasverbrauch von unter 6 Nm oder anders ausgedrückt etwa 3 Euro/100 km.

Ein Multipla erzieht seinen Fahrer(in) zu einer moderaten Fahrweise.

Die Lenkung ist sehr direkt und der Multipla reagiert sofort auf kleinste Lenkbewegungen, im Stadtverkehr sehr praktisch. Auch abrupte Lenkmanöver werden spielend weggesteckt. Dank seiner Breite liegt der Multi wie ein Brett auf der Straße und weist ein gutes Kurvenverhalten auf. In Testberichten liest man immer wieder das ein Multipla wegen seiner Breite und straffen Federung Fahreigenschaften wie ein Sportwagen entwickelt

So weit der erste Monat in dem sich die Familie mit dem neuen Hausgenossen Multipla vertaut machte. Im nächsten Monat starten wir in den Urlaub.

Seitenansicht meines Multipla.
Seitenansicht meines Multipla.

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