Salz auf den Bremsscheiben. Morgenmuffliges MMI. Anschleppen eines Mietwagens. Abmessungen des Kofferraums.

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Salz auf den Bremsscheiben. Morgenmuffliges MMI. Anschleppen eines Mietwagens. Abmessungen des Kofferraums.

Abschleppseil am A4. Immer weiter durch die Kälte

Beruflich bedingt bekommt der A4 im Januar einige Konkurrenz durch das Flugzeug. Die zurückgelegte Strecke hält sich dadurch in überschaubaren Grenzen, was bei dem Wetter aber auch kein Nachteil sein muss. Wegen der anhaltenden Kälte ergibt sich bei dem Wetter keine Gelegenheit für den Besuch einer Waschstraße. Entsprechend salzig und schmuddelig sieht er aus. Aber es nützt nichts, bei Minusgraden sind mir Waschstraßenbesuche zu heikel. Die wenigen Kilometer im Winterbetrieb meistert der A4 weiterhin ohne Probleme. Dabei sind mir nur zwei Dinge aufgefallen …

Ladezeiten des MMI

Erstens braucht es nach dem Kaltstart relativ lange, bis das MMI auf Benutzereingaben reagiert. Je nach Standzeit schwankt die Zeit fürs "Hochfahren" nach meiner Beobachtung zwischen 0 und 30 Sekunden. Für ein komplexes Stück Software wie das Navigationssystem kann ich das nachvollziehen und verschmerzen. Auch das Einlesen der MP3-Dateien von der Speicherkarte mag etwas Zeit brauchen. Dummerweise gilt das aber auch für alle Klimaeinstellungen, die ebenfalls in der MMI-Bedienlogik abgebildet sind. Mal eben beim Losfahren die Sitzheizung aufdrehen ist also nicht, es braucht ein paar Sekunden, bis die Funktion zur Verfügung steht.

Das ist wohl der Preis, den es zu zahlen gilt, wenn man möglichst viele Funktionen in einer generischen Bedienlogik und -oberfläche vereinen möchte.

Ein Vorteil hat es aber auch: Im Gegensatz zu meinem A3 mit Rändelrädern für die Heizungsstufe kann sich im A4 die Sitzheizung des Beifahrers abschalten, wenn dieser seinen Platz verlässt. Ich mag solche Details.

Salz auf den Bremsscheiben

Zweitens ist mir mit Blick durch die Leichtmetallfelgen am A4 das erste Mal aufgefallen, dass Bremsscheiben im Winter richtig schwarz anlaufen können. Ursache ist ein zäher Belag aus Wasser und Streusalz. Allein diese Tatsache wäre keiner Erwähnung wert, wäre sie nicht zugleich ein Alarmzeichen für das, was einen beim ersten Bremsvorgang nach dem Losfahren erwartet. Zweimal kam es vor, dass beim ersten Tritt auf die Bremse fast gar nichts passiert. Gefühlt gab es für ein oder zwei Sekunden nur den Hauch einer Verzögerung.

Im fließenden Verkehr hat man in dieser Zeit übrigens eine typische Rechts-vor-Links-Kreuzung so weit befahren, dass die Frage nach etwaigem Querverkehr zur reinen Vergangenheitsbetrachtung geworden ist. Mit frei werdenden Bremsscheiben setzen dann schnell zunehmend die Bremswirkung beim Auto und Erleichterung beim Fahrer ein.

Googelt man das Problem, ist zu erfahren, dass der Effekt je nach Chemie des Streusalzes bei unterschiedlichen Bremsbelägen verschieden stark ausgeprägt sein soll. Diverse Warnungen von TÜV und ADAC zeigen für mich weiterhin, dass das kein originäres Problem des A4 ist. Dennoch konnte ich das Phänomen weder beim A3 noch beim Altea meiner Frau beobachten. Während der Fahrt, also nach dem ersten Bremsvorgang, ist mir das Problem übrigens noch nie begegnet. Vermutlich, weil im A4 bei aktiviertem Scheibenwischer die Bremsbeläge unmerklich in bestimmten Intervallen frei gebremst werden. Vielleicht aber auch, weil das Salz eine Weile "in Ruhe" einwirken muss. Für die Zukunft bin ich jedenfalls gewarnt.

Polo am Haken

23.01.2010.

Für die Auflockerung des ansonsten ereignislosen Januars war diesmal ein VW Polo zuständig. Der Langzeittest-Kollege Jörg Baier mag mir diesen Absatz nachsehen, ich wünsche an dieser Stelle jedenfalls ganz ernsthaft viel Vergnügen mit den neuen Zweitwagen! Nach einigen Tagen bei klirrender Kälte gab der brandneue Leihwagen einer Kollegin morgens keinen Mucks mehr von sich. Zündung, Licht und Radio liefen anstandslos, die Sicherungen waren ebenfalls intakt. Wir probierten es trotzdem mit Starthilfe, allerdings (wie erwartet) ohne Erfolg.

Der angerufene Pannenservice der Mietwagenfirma berichtete von ähnlichen Problemen weiterer Polos und verständigte die nächste VW-Niederlassung. Der alarmierte VW-Servicemechaniker vermutete einen eingefrorenen Anlasser. Weil weder Heißluftfön noch Steckdose in der Nähe waren, fiel die Entscheidung den Wagen anzuschleppen. Mit Rücksicht auf den Katalysator sollte man diesen Lösungsweg natürlich nicht zu oft beschreiten. Der VW-Mechaniker brachte es kurz auf den Punkt: "Nicht schön, geht aber wohl nicht anders".

Nun konnte das Servicefahrzeug den mit einer Schranke gesicherten Parkplatz nicht befahren …

Abschleppseil am A4.
Bei minus 10 Grad versagte der Anlasser des Polo. Gelegenheit, die Fähigkeiten des A4 als Zugfahrzeug zu testen.

… Glück für mich, denn ich habe ja Spaß an so was. Also raus mit dem Abschlepphaken. Dann vorsichtig das Seil spannen, ASR ausschalten, und los geht’s. Ein paar Meter weiter lief der Polo, und der Anlasser konnte in Ruhe auftauen.

Blick in den Kofferraum

An dieser Stelle stelle ich normalerweise gern ein Ausstattungsdetail des A4 näher vor. Geradezu sträflich habe ich dabei bis jetzt einen wichtigen Aspekt meines Kombis ausgelassen: den Kofferraum. Zeit das zu ändern.

Raumaufteilung

Beim ersten Blick durch die Heckklappe ins Innere ist mir der hohe Ladeboden aufgefallen. Unter den Abdeckungen hat Audi nämlich das Bordwerkzeug sowie Batterie und Subwoofer und Reifendichtmittel oder Reserverad untergebracht. Viel Zeug also, dass leider Höhe in der Beladung raubt. Durch die verhältnismäßig schräge Heckscheibe wird das Problem noch oben hin weiter verschärft. Dafür kann man unter dem Ladeboden neben der Batterie viel Krimskrams unsichtbar verstauen: Bei mir liegen dort eine Decke und eine Flasche Öl zum Nachfüllen, im Sommer landen dort auch Eiskratzer und Handfeger. Und selbst dann ist noch viel freier Platz vorhanden.

Weil die Batterie unten im Kofferraum für den Anschluss von Starthilfekabel eher ungünstig untergebracht ist, gibt es im Motorraum zusätzliche Kontakte für Pluspol und Masse. Im Gegensatz zur Höhe hat der Laderaum in der Tiefe richtig viel Raum. Wenn etwas Kleines bis zu Rückbank durchgerutscht ist, muss man sich schon richtig strecken, um anzukommen.

Die von mir ermittelten Maße habe ich in folgendes Bild eingezeichnet:

Abmessungen des A4 Avant Laderaums.
Das Gepäckabteil wird vor allem durch die schräge Heckscheibe eingeschränkt. Ab der Fensterkante verringert sich dadurch die nutzbare Tiefe des Laderaums dramatisch, was durch die sperrige Einheit aus Trennnetz und Rollo zusätzlich verschlimmert wird.

Pfiffige Detaillösungen …

Wirklich praktisch finde ich den Wendeladeboden. Die Abdeckung zum "Batterieabteil" lässt sich nämlich umdrehen, sodass man statt des hübschen Teppichs eine schöne gummierte Wanne für den Transport schmutziger oder feuchter Sachen bekommt. Das ist, wie ich finde, eine richtig pfiffige Lösung. Und es gibt sie ohne Aufpreis.

Klasse.

Gern genommen werden auch die beiden kleinen Taschenhaken, die Einkaufstüten am Umfallen hindern.

Zu guter Letzt gibt es einen eigenen 12 Volt Anschluss. Mal sehen, ob der im kommenden Sommerurlaub zur Versorgung einer Kühlbox gebraucht wird.

… und nervige Rollos

Nicht so recht schlau werde ich aus der Gepäckraumabdeckung. Ich hatte mich in der Golf-Klasse so schön an Hutablagen gewöhnt, die gemeinsam mit der Heckklappe nach oben und unten schwenken. Naturgemäß geht das bei Kombis ab einer gewissen Größe nicht mehr vernünftig. Also muss man die Abdeckung auch im A4 selbst öffnen, indem man einmal lässig von unten dagegen tippt. Dann gleitet sie mit einem "Schwups" entlang der D-Säule nach oben, und man kann einladen. Bis hier sehr praktisch.

Allerdings wirft man dann je nach individueller Lernfähigkeit mehr oder weniger häufig die Heckklappe zu und fährt los, ohne vorher die Abdeckung wieder nach unten zu ziehen. Mir passiert das immer noch von Zeit zu Zeit. Die Sicht durch die Heckscheibe ist dann versperrt, und der nächste Ampelstopp fällt im Zuge der Problembeseitigung etwas hektischer aus. Klar, da bin ich selber schuld. Aber gibt es dazu von anderen Herstellern keine clevereren Konstruktionen? Zumal es für mich auch keine Lösung ist, die Abdeckung einfach auszuhaken und immer zugerollt zu lassen, weil dann jeder in meinen Kofferraum gucken könnte.

Aus dem gleichen Grund stellt auch ein Ausbau des Komplettsystems für mich keine Alternative dar. Immerhin ist das Trennnetz bereits integriert und lässt sich auch bei umgelegter Rückbank direkt oberhalb der Vordersitze einhängen. Die Idee gefällt mir, auch wenn ich sie noch nie gebraucht habe. Will man allerdings den Kofferraum bei aufgestellten Rücksitzen bis unters Dach beladen, ist genau diese Einheit aus Trennnetz und Rollo derart im Weg, dass man sie eigentlich ausbauen müsste. Dann hat man allerdings vor umherrutschenden Gepäckstücken keinen Schutz mehr. Seltsam, aber ich tröste mich damit, dass ich den Kofferraum wirklich nur sehr selten so volllade.

Sonstige Probleme

Keine.

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