Die Sommerreifen werden wieder ausgemottet. Probleme beim Anlassen führen zum ersten Werkstattaufenthalt. Eine Lackaufbereitung soll die ersten Kratzer beseitigen.

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Die Sommerreifen werden wieder ausgemottet. Probleme beim Anlassen führen zum ersten Werkstattaufenthalt. Eine Lackaufbereitung soll die ersten Kratzer beseitigen.

Frisch gewaschener A4 in der Frühlingssonne. Endlich ist wieder Sommerreifenzeit

Der Winter war für norddeutsche Verhältnisse nicht nur ungewöhnlich hart, sondern auch ausgesprochen lang. Als sich in den ersten Märzwochen die Anzeichen für anhaltendes Tauwetter verdichten, vereinbare ich einen Termin zum Reifenwechsel bei meinem langjährigen Reifenpartner Helm in Güstrow. Wie gewohnt ist der Termin mit etwas Vorlauf auch am Samstagvormittag kein Problem, und so stehe ich am 20. März um 8 Uhr auf der Matte. Eine drei viertel Stunde und einen Gratis-Kaffee später kann ich meinen Avant wieder in Empfang nehmen.

Das Reifendruckkontrollsystem kalibriere ich nach kurzer Prüfung des Luftdrucks auf die neuen Räder, wohl wissend, dass dieses Stückchen Software mit seinen hohen Toleranzgrenzen für mich keinen Sicherheitsgewinn mehr bedeutet.

Auf den ersten Kilometern fällt sofort auf, dass die etwas größeren 17-Zoll-Felgen der Sommerreifen den Spurrinnen durch um einiges mehr hinterherlaufen als die kleinen Winterräder. Wohlgemerkt, es stört nicht wirklich. Ich hätte nur nie gedacht, dass andere Reifen und etwas größere Felgen so viel ausmachen.

Dafür bescheinigen aktuelle Sommerreifentests des ADAC Audi ein gutes Händchen bei der Auswahl der Standardbereifung: Der Pirelli Cinturato P7 überzeugt als besonders empfehlenswertes Gesamtpaket. Ich kenne den A4 nur mit dieser Bereifung, deshalb fehlt mir jeder Vergleich. In der Einzelbetrachtung bin ich aber ebenfalls ausgesprochen zufrieden mit Abrollkomfort und Bremsverhalten.

Unerwartete Startschwierigkeiten

14.03.2010.

Im Januarbericht traf es noch einen Polo mit eingefrorenem Anlasser, dem ich beim Starten helfen konnte. Diesmal war ich dran. Eigentlich wollte ich nur mal eben was erledigen. Hops rein ins Auto. Kupplung treten. Schlüssel antippen. Für eine Sekunde sprang der Wagen wie gewohnt an, um direkt darauf einfach wieder auszugehen. Im Augenwinkel glaube ich noch das Symbol des Start-Stop-Systems im Fahrerinformationssystem gesehen zu haben — sicher bin ich mir aber nicht.

Nun ja, denkt man sich, jeder hat mal einen schlechten Tag. Also noch mal den Schlüssel angetippt. Der Anlasser dreht. Und dreht. Und dreht. Nach ein paar Sekunden habe ich Mitleid und breche durch erneutes Drücken den Startversuch ab. Also noch mal von vorn. Schlüssel raus, Schlüssel rein. Kupplung treten, Starten. Der Anlasser dreht, der Motor bleibt aus. Als der Wagen von sich aus auch nach gefühlten 10 Sekunden den Startversuch nicht abbricht, erlöse ich ihn aufs Neue.

Was sagt das Publikum an Bord …

Glücklicherweise war ich in dem Moment überhaupt nicht in Eile. Es war Sonntag, ich hatte Zeit, insofern entstand für mich aus dieser Situation gar kein Stress, sondern viel eher ein gehöriges Interesse für die Situation und ihre mögliche Ursache. Nun war ich aber nicht allein im Auto. Beim nächsten Startversuch kommentierte eine gute Freundin vom Beifahrersitz, mein Auto würde bei den Startversuchen immer so schön wackeln. Einer Rechtfertigung über die gleichfalls vorhandenen Vorteile eines längs eingebauten Motors hätte in der Situation die notwendige Glaubwürdigkeit gefehlt. Also sagte ich einfach nichts. Der Anlasser orgelte derweil weiter. Es folgte der Hinweis, dass der eigene Toyota sie noch nie hängen gelassen hätte. 2:0 für die Mitfahrerin. Ich brach den letzten Startversuch ab.

… und am Telefon

Der nächste Griff ging nicht mehr zum Zündschlüssel, sondern zum Telefon. Die (wirklich) freundliche Dame der Audi-Hotline fragte nach meiner Erinnerung Fahrzeug, Baujahr und Kennzeichen ab, bevor wir uns an die Ferndiagnose machten.

Diesel war im Tank, die Anzeigen im Display zeigen nichts Ungewöhnliches, die Batterie war geladen. Etwas stutzig machte mich die folgende Frage, ob ich die Kraftstoffpumpe hören könnte. Ehrlich gesagt, die habe ich noch nie gehört. Da musste mir meine Telefonpartnerin zustimmen, die Frage sei nicht besonders glücklich.

Als Nächstes hätte sie mich freundlich gebeten, die Sicherungen zu überprüfen, sofern ich mir das zutraue. Normalerweise hätte ich das gern gemacht, aber die Sicherungen liegen im A4 leider an der Seitenwand des Armaturenbrettes. Zum vollständigen Öffnen der Fahrertür fehlte mir in der Parklücke nun erstens der Platz, und zweitens regnete es in Strömen. Also machte ich die Tür gleich wieder zu.

Man bot mir daher direkt an, den Audi-Pannenservice zu verständigen. Gerade als ich zustimmen wollte, tippte ich versuchsweise den Schlüssel noch mal an — und der Motor startete. Damit hatte ich nun wirklich nicht mehr gerechnet. Meine reflexartige Rechtfertigung, dass der Wagen bis eben wirklich nicht anspringen wollte, parierte die Servicemitarbeiterin aufrichtig verständnisvoll. Sie riet mir auch, in den kommenden Tagen sicherheitshalber kurz in einer Audi-Niederlassung vorbei zu fahren.

Diagnose im Audizentrum Hannover

An der Vahrenwalder Straße in Hannover hatte man mir schon zu Zeiten des A3 zuverlässig weitergeholfen. Weil ich beruflich viel in Hannover bin, nutze ich am kommenden Montag die Gelegenheit zu einem kurzen Besuch. Man hat direkt Zeit (großartig!) und fährt den Wagen in die Werkstatt. Kurze Zeit später meldet sich der Kundendienstberater, dass im Motorsteuergerät tatsächlich Fehler hinterlegt wären.

Weil ich das Auto brauche, vereinbaren wir einen Termin für den folgenden Dienstagmorgen, damit man sich das Problem in Ruhe anschauen könnte. Bei der Gelegenheit reklamiere ich das aus meiner Sicht viel zu träge Reifendruckkontrollsystem. Man verspricht, sich darum zu kümmern, macht mir aber nicht sehr viel Hoffnung. Der Servicemitarbeiter teilt eher meine Skepsis gegenüber der Software, als er etwas entschuldigend auf die viel besseren dedizierten Sensoren des Systems im A6 verweist. Gut, die kosten auch etwas mehr.

Als ich den Wagen am Dienstag erneut abgebe, fährt mich anschließend ein Taxi auf Kosten des Autohauses weiter zu Arbeit. Kompliment an das Audizentrum für diesen Service. Ich erachte das nicht als selbstverständlich, schließlich handelt es sich um einen Firmenwagen aus einem völlig anderen Autohaus. Meinen Wagen sollte ich im Laufe des Donnerstags wieder abholen können.

Fehlerbehebung und Abholung

Am Donnerstag kann ich meinen innen und außen gereinigten Wagen wieder in Empfang nehmen. Der freundliche Servicemitarbeiter nimmt sich Zeit erklärt mir, dass in Rücksprache mit dem Hersteller ein Softwareupdate für dieses spezifische Problem installiert wurde. Auch das Problem mit dem Reifendruckkontrollsystem sollte sich damit erledigen.

Ein Softwareupdate nur für mich? Nicht ganz. Das Problem ist bei Audi wohl grundsätzlich bekannt und konnte anhand der im Fehlerspeicher hinterlegten Meldungen identifiziert werden.

Etwas skeptisch mache ich am folgenden Wochenende noch mal den Versuch, den Luftdruck im Vorderreifen um einen halben bar abzusenken und eine Runde um den Block zu drehen. Schade, aber auch nach zehn Kilometern bleibt jede Warnung aus. Dafür spürt man mit den Sommerreifen den unterschiedlichen Reifendruck schon deutlich. Das System habe ich damit gedanklich abgeschrieben. Die 50 EUR kann man also sparen.

Zumindest gibt es seit dem Werkstattbesuch keine Startprobleme mehr. Im Verbrauch oder Ansprechverhalten des Motors sind mir keine Unterschiede aufgefallen. Ein paar Tage später bemerke ich allerdings, dass der auf 2/3 abgefallene Ölstand durch die Werkstatt wieder bis auf Maximum aufgefüllt wurde. Solche Details weiß ich zu schätzen. Die kommende Inspektion werde ich ruhigen Gewissens wieder in Hannover machen lassen.

Ölstandsmeldung im MMI.
Ölstandsmessung ohne Peilstab und Lappen über das MMI. Wenn der Pegel zu weit fällt, wird auch die empfohlene Nachfüllmenge angezeigt.

Entscheidung für eine Lackaufbereitung

22.03.2010.

Schon länger treibt mich das Thema einer Versiegelung des Lackes mit Hartwachs um. Die Kosten von 100 bis 150 Euro schreckten mich aber bisher ab. Bei meinem Vorgängerfahrzeug habe ich überhaupt keinen Gedanken an eine solche Schutzmaßnahme verschwendet. Der tiefseeblaue Lack des A4 ist aber ungleich kratzempfindlicher, und so lässt mir das Thema keine Ruhe. Die vielen Schrammen aus dem Waschstraßenbesuch um Februar geben schließlich den Ausschlag.

Ich selbst traue mir die Arbeiten nicht zu. Die angebotenen Lackreiniger arbeiten alle mehr oder minder abrasiv, schmirgeln also eine winzige Schicht des Klarlacks ab. Ich habe Sorge, durch ungleichmäßiges Auftragen und Abreiben Schäden am Lack zu verursachen. Also lasse ich die Profis ran.

Die Wahl fällt auf die CleanCar Filiale an der Vahrenwalder Straße in Hannover. Zwar war es auch eine CleanCar Waschstraße, die zuvor die Kratzer verursacht hat, aber diese Niederlassung macht auf mich einen erheblich professionelleren und gepflegteren Eindruck. Also gebe ich ihnen eine Chance.

Vorab begutachten der Annahmeservice und ich gemeinsam das Auto. Ich weise auf die Kratzer hin, merke aber gleichzeitig an, dass man wegen des jungen Fahrzeugalters auf keinen Fall zu intensive Mittel auf den Lack loslassen soll. Ich bekomme die glaubwürdige Antwort, dass man sie wahrscheinlich nicht ganz wegbekommen wird. So viel Ehrlichkeit verbunden mit einer genauen Erläuterung des Vorgehens gibt den Ausschlag.

Insgesamt werden für Autowäsche, Lackreinigung, Felgenreinigung und Versiegelung mit Hartwachs etwa 130 Euro fällig. Dafür werde ich nach der Übergabe des Wagenschlüssels auch kostenlos zur Arbeit gefahren.

Das Ergebnis überzeugt

Am Abend kann ich den Wagen wieder in Empfang nehmen. Alle feinen Kratzer sind völlig verschwunden. Die tieferen Schrammen sind zwar noch erkennbar, aber wie versprochen erheblich schwächer. So kann ich gut damit leben — auch aus nächster Nähe findet man sie nur, wenn man genau weiß, wo man suchen muss. Auch die Felgen wurden, einschließlich des schwer zu erreichenden Felgenbetts, penibel gereinigt. Prima.

Einen kleinen Punktabzug gibt es für die schmutzigen Fensterkanten, die erst beim Herunterfahren der Scheiben sichtbar werden. Außerdem erkennt man im direkten Sonnenlicht schwache Spuren der Poliermaschine. Trotzdem bin ich, auch als notorischer Nörgler, mit dem Ergebnis zufrieden. Mal sehen, ob sich damit im Sommer die lästigen Insektenreste leichter entfernen lassen. Bis zu 6 Monate soll die Wirkung anhalten.

Frisch gewaschener A4 in der Frühlingssonne.
Frisch poliert steht er in der Frühlingssonne. Ich bin gespannt, ob das Wachs die kommenden Wagenwäschen einfacher macht.

Verbrauch

Bedingt durch die Sommerreifen und die wärmeren Temperaturen ist der Verbrauch um etwa 5 bis 10 Prozent gesunken. Über die gesamte Distanz liegt er nach wie vor bei 6,1 Litern laut Bordcomputer

Sonstige Probleme

Keine!

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