Zeit für einen Rückblick und Zwischenzeit nach den ersten Monaten im A4. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse im April.

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Zeit für einen Rückblick und Zwischenzeit nach den ersten Monaten im A4. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse im April.

A4 im Sonnenuntergang. Sieben Monate im A4

Seit September letzten Jahres begleitet mich der A4 nun quer durch Norddeutschland. Weitere Strecken, so gern ich auch Auto fahre, lege ich trotzdem gern mit dem Flieger zurück. Dennoch sind bis Anfang Mai knapp 18.000 Kilometer zusammen gekommen. Höchste Zeit für ein erstes Fazit, zumal der Monat sonst wenig Berichtenswertes gebracht hat.

Antrieb und Fahrwerk

Zuvorderst überzeugt mich der Motor mit seinem unheimlich geringen Geräuschniveau und dem vibrationsarmen Lauf. Dass man für kleine Zwischenspurts höhere Drehzahlen braucht, kannte ich von Dieselmotoren noch nicht, stört aber auch nicht weiter. Mit seinen 143 PS bleibt die 2-Liter-Maschine zwar eine "Vernunftlösung", der Wunsch nach mehr Leistung kommt aber zumindest bei mir nicht auf. Ein Realverbrauch von 6 bis 6,5 Litern empfinde ich als angemessen, Verbrauchswunder sehen in meinen Augen aber anders aus.

Fahrwerk und die Lenkung könnte ich mir hingegen gar nicht besser vorstellen. Die Servotronic mit ihrer geschwindigkeitsabhängigen Anpassung der Lenkunterstützung hat bei mir am Anfang für einige Irritationen gesorgt, inzwischen möchte ich sie aber auf keinen Fall missen. Grandios, wie leichtgängig sich das Lenkrad beim Rangieren drehen lässt, während bei Autobahngeschwindigkeit selbst mit beiden Händen am Steuer spürbare Lenkwiderstände aufgebaut werden. Das Ambition Sportfahrwerk ist straff, aber nicht stossig. Um überhaupt bewusst in den Grenzbereich zu gelangen, ist eine gehörige Portion Boshaftigkeit notwendig. Das Fahrwerk bietet somit erheblich mehr Reserven, als ich sie im normalen Fahrbetrieb brauchen würde. Der Rest bleibt als großzügiger Sicherheitspuffer.

Die Schaltung, die anfangs während der Warmlaufphase noch mit Schwergängigkeit und hakeligen Gangwechseln genervt hat, macht inzwischen mit ihren präzisen Schaltwegen und der perfekten Abstufung nur noch Spaß. Hoffentlich liegt das nicht nur an den sommerlichen Temperaturen und bleibt ab jetzt immer so.

Innenraum

Ich liebe den Wagen für Details, wie die metallisch klackenden Schalter, die stimmige Beleuchtung, die Einstiegs- und Zierleisten aus Aluminium und die (zumindest größtenteils) wertigen Kunststoffe. Und ich mag das stimmige Gesamtbild, das sich daraus ergibt. Deshalb ärgere ich mich aber auch über kleine Unregelmäßigkeiten in der Verarbeitung, die erst bei genauem Hinsehen offenbar werden.

Lenksäuleneinfassung rechts ungenau.
Mangelnde Perfektion im Detail: Die Einfassung der Lenksäule ist rechts schief montiert.

Lenksäuleneinfassung links präzise.
So sollte es eigentlich aussehen: Im Gegensatz zur rechten Seite ist die Einfassung links gerade montiert.

Klimakonsole mit Versatz.
Das Bedienteil der Klimaanlage und das Audiosystem sind leicht versetzt zueinander in die Mittelkonsole eingesetzt, sitzen jedes für sich aber bombenfest — ob sich da was machen lässt?

Großes Lob verdienen hingegen die Sportsitze. Man kann auch nach 500 Kilometern sehr entspannt ankommen und aussteigen, wenn sie denn richtig eingestellt sind. Aber wehe wenn nicht: So bequem diese Sitze bei richtiger Einstellung sind, so sehr können sie bei falscher Konfiguration Rückenschmerzen verursachen. Man sitzt eben im Sitz, und nicht oben drauf. Schade allerdings, dass es die Sitze mit Stoffpolstern nur im Ambition-Paket gibt.

Zu guter Letzt gibt es, nicht zuletzt durch den Verzicht auf einen klassischen Handbremshebel zugunsten eines Schalters, reichlich Ablagen im Innenraum. In jede der Türen und zwischen die Sitze passen problemlos 1,5 Liter Flaschen, es gibt ein Brillenfach im Dachhimmel, ein ordentliches Handschuhfach und ein paar Fächer für Kleinkram. Und das Beste dabei: Die großen Ablagen fallen optisch noch nicht mal störend auf.

Navigations- und Audiosystem

In Zeiten, in denen voll ausgestattete portable Navilösungen weniger kosten als eine aktuelle DVD mit Straßenkarten aus dem Hause Audi, stellt sich zwangsläufig die Frage nach dem Sinn eines fest eingebauten Navigationssystems. Bei mir hat ein ordentlicher Nachlass im Business Paket den Ausschlag zugunsten der werksseitigen MMI-Navigation gegeben.

Bereut habe ich es keine Sekunde. Über das Navigationssystem selbst muss man keine großen Worte verlieren. Abgesehen von ganz wenigen kruden Routenempfehlungen (die ich auf angrenzende Baustellen zurückführen würde) und nicht ganz aktuelle Karten arbeitet es fehlerfrei und vor allem ungemein zügig. Beeindruckend ist, dass die Bedienung aller Funktion von Radio, MP3/CD, Navi, Verkehrsmeldungen, Telefon und Fahrzeugeinstellungen trotz der umfangreichen Einstellmöglichkeiten nach kurzer Eingewöhnung superschnell und blind von der Hand geht.

Besonders gut gefällt mir dabei die Integration von Navigation und Telefonie: Für praktisch jedes Sonderziel ist auch immer gleich die Telefonnummer hinterlegt. Und für jeden angelegten Kontakt lassen sich Adresse und Telefonnummer gemeinsam speichern. Das ist ungemein praktisch und macht für mich den Mehrwert so einer Lösung aus. Die Bluetooth-Kopplung mit meinem Telefon, einem Nokia 3109 Classic, funktioniert tadellos. Für dieses System habe ich also nichts als Lob übrig und nehme auch die spürbare Startzeit gern in Kauf. Einziger Fauxpas ist die fehlende Lautstärkeanzeige. Warum die ausgelassen wurde, werde ich wohl nie verstehen.

Weil ich viel allein reise und dabei auch gern mal etwas lauter aufdrehe, habe ich mir das Audi-Sound-System dazu gegönnt. Weil mir jeder Vergleich sowohl zu den Standardlautsprechern als auch zum höherwertigen Bose-Systems fehlt, kann ich nicht beurteilen, inwieweit das System sein Geld wert ist. Ich kann nur sagen, dass ich mich bis heute nicht an die Leistungsgrenze getraut habe. Bis weit über jeden dauerhaft zumutbaren Schallpegel spielt das System völlig ohne Verzerrungen. Viel wichtiger aber ist, dass ich bei normaler Hörlautstärke den Klang als voll, warm und detailliert empfinde. Übertriebene, dumpfe Bässe oder fehlende Mitten, wie ich sie in anderen Fahrzeugen erlebt habe, sind kein Thema.

Karosserie

Die Größe des Kofferraums ist für mich eigentlich kein kaufentscheidendes Kriterium. Ich wusste vorher, dass der Kofferraum im A4 nicht gerade riesig sein würde, bis jetzt hat es aber immer gereicht. Trotzdem frage ich mich, warum mit der Batterie im Kofferraum so viel Platz verschwenden werden musste.

Auf Mittelstrecken finden auch fünf Personen gerade noch genügend Platz, wenn wenigstens ein Kind dabei ist. Die Beinfreiheit ist dabei kein Problem, es kneift eher in der Fahrzeugbreite. Und das, obwohl seit dem Modelljahr 2010 der Wagen gemessen über beide Außenspiegel knapp über zwei Meter breit ist. Drei Kindersitze passen auf der Rückbank übrigens auch nicht nebeneinander, zwei Sitze und ein Erwachsener können sich aber arrangieren.

Den einzigen großen Fehler bei der Fahrzeugbestellung habe ich wohl bei der Wahl der Außenfarbe gemacht. Der Lack ist einfach unheimlich empfindlich. Zahlreiche feine Schrammen von Besuchen in (Textil-)Waschstraßen, viele kleine Steinschläge an der Motorhaubenkante und Schrammen am Ladebereich sind ärgerlich und fallen im Tiefseeblau einfach mehr auf als bei helleren Farbtönen. Daher schon jetzt die Entscheidung: Das nächste Auto wird grau.

Service

Bis zur ersten Inspektion ist es noch eine Weile, daher kann ich bis jetzt wenig zum Service in den Audi-Werkstätten sagen. Bei meinen Problemen mit dem Motorstart, der schwachen Sitzheizung, der fehlenden Lautstärkeanzeige und dem zerbrochenen Nebelscheinwerfer habe ich den positiven Eindruck gewonnen, dass man sich im Audizentrun Hannover und am Wiesendamm in Hamburg spontan Zeit nimmt, um ein unangemeldetes Problem zu lösen. Der Taxigutschein beim letzten Werkstattaufenthalt im Audizentrum Hannover ist mir dabei in besonders guter Erinnerung geblieben. Dazu will ich aber sagen, dass ich mit meinem Vorgänger A3 auch schlechte Erfahrungen in anderen Audi Autohäusern machen musste, die ich jetzt natürlich bewusst meide.

Fazit

Würde ich den A4 wieder kaufen? Da bin ich nicht ganz sicher. Grundsätzlich bin ich keineswegs unzufrieden. Kleine Verarbeitungsfehler, das unbrauchbare Reifendruckkontrollsystem und ein unplanmäßiger Werkstattaufenthalt würden mich für sich genommen nicht ernsthaft stören. Sie passen aber nicht zum Erwartungsmanagement der Marke Audi. Durch Werbung, Unternehmensslogan und nicht zuletzt der Preisgestaltung legt man sich in Ingolstadt die Latte selbst ziemlich hoch. Schließlich kommt hinzu, dass ich solche Probleme von meinem A3 nicht kannte.

Auf der anderen Seite glänzt der A4 für mich in den meisten Punkten, die ein Auto im Kern ausmachen: Motor, Fahrwerk, Sicherheit und Komfort. Und ich habe das Gefühl, dass bei vergleichbaren Fahrzeugen anderer Hersteller ähnlich viel Licht und Schatten zu finden wäre.

Insofern ist für mich weniger die Frage, ob ich wieder einen Audi kaufen würde. Die Frage für mich ist vielmehr, ob es wirklich ein A4 sein muss oder ich nicht auch mit einem kleinen Fahrzeug zufrieden wäre. Noch bleiben mir aber etwa 100.000 Kilometer, mir eine klare Meinung dazu zu bilden.

Ansonsten wenig Neues im April

Der Monat April hat im Fahrbetrieb nichts Neues gebracht. Die Probleme beim Motorstart sind nicht wieder aufgetreten, ich betrachte das Problem daher als erledigt. Dafür habe ich einige kleinste Steinschläge in der Windschutzscheibe entdeckt. Sie sind so winzig, dass die äußere Scheibe nicht durchschlagen wurde. Eine Reparatur halte ich daher für unnötig, es werden bestimmt noch einige dazu kommen.

A4 im Sonnenuntergang.
A4 im Abendlicht: Schön, wenn man nach Feierabend so begrüßt wird.

Sonstige Probleme

Keine!

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